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Unternehmen Österreich 3/2023

Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands

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aktuell<br />

STURM UND HAGEL.<br />

Wetterkapriolen verursachten<br />

heuer bereits Schäden in Höhe<br />

von zig Millionen.<br />

„Es werden derzeit<br />

für Katastrophen<br />

wie Erdbeben und<br />

Überschwemmungen<br />

sowie Vermurungen<br />

nur sehr geringe<br />

Versicherungssummen<br />

angeboten.“<br />

Fredy Trey<br />

diese Mittel ausschließlich für die<br />

Abdeckung von Sturmschäden zu<br />

verwenden.<br />

Große Herausforderungen<br />

Die Schäden aus Naturgefahren,<br />

v. a. durch den zunehmenden<br />

Starkregen, betreffen großflächig<br />

ganze Landstriche. Dabei entstehen<br />

immense materielle Schäden.<br />

„Der Schaden einer großflächig<br />

auftretenden Naturkatastrophe ist<br />

wegen der Anzahl der betroffenen<br />

Haushalte und <strong>Unternehmen</strong> zu<br />

groß, um noch mit den regional<br />

vorhandenen Ressourcen bewältigt<br />

werden zu können. Deshalb kommt<br />

zukünftig einem gut funktionierenden<br />

Risikotragungssystem große<br />

Bedeutung zu“, so Trey. Denn:<br />

Studien der ZAMG zeigen, dass in<br />

den letzten 20 Jahren die Starkregenereignisse<br />

um 20 % zugenommen<br />

haben. In Prognosemodellen ist für<br />

die nächsten 30 Jahre eine weitere<br />

Steigerung um bis zu 26 % und längerfristig<br />

um bis zu 40 % zu erwarten.<br />

Das lässt den Umkehrschluss<br />

zu, dass Naturkatastrophen, verursacht<br />

durch Starkregen, zukünftig<br />

nochmals zunehmen werden.<br />

Leistbare Rahmenbedingungen<br />

„Deshalb muss die Politik leistbare<br />

Rahmenbedingungen schaffen, um<br />

Existenzen im unternehmerischen<br />

und privaten Bereich schützen zu<br />

können“, so Trey. Private Versicherungen<br />

stellen eine Möglichkeit<br />

zum Risikotransfer von Naturkatastrophen<br />

dar. Sie werden bislang<br />

in <strong>Österreich</strong> nur für einige Naturrisiken<br />

erfolgreich angeboten, z. B.<br />

Sturm- und Hagelschäden. Für<br />

andere Naturgefahren mit hohem<br />

Schadenspotenzial wie Erdbeben,<br />

Hochwasser und Überschwemmungen,<br />

Vermurungen oder Lawinen<br />

gibt es in <strong>Österreich</strong> keine<br />

ebenso gut funktionierenden Versicherungsmärkte<br />

zur Übertragung<br />

von Risiken. „Es werden zurzeit für<br />

die zuletzt genannten Katastrophen<br />

nur sehr geringe Versicherungssummen<br />

angeboten. Je höher das<br />

Risiko, umso geringer werden diese<br />

Summen bis hin Richtung null“, so<br />

der Versicherungsexperte.<br />

Zusätzliche Versicherung<br />

Experten warnen schon seit Jahren<br />

vor den Folgen zunehmender Extremwetterereignisse<br />

in ganz <strong>Österreich</strong>.<br />

Nun beurteilen in einer aktuellen<br />

repräsentativen Befragung<br />

(KFV) auch bereits mehr als 90 %<br />

der österreichischen Bevölkerung<br />

Naturgefahren als Zukunftsproblem<br />

mit hohem Schadenspotenzial.<br />

Die Bereitschaft für eine zusätzliche<br />

Versicherung in diesem Bereich<br />

ist sehr groß, wie auch eine Betroffene,<br />

Martina Tratnig, erzählt.<br />

Horrorwochenende<br />

„Begonnen hat alles Anfang August,<br />

es war ein Freitag. Ein<br />

heftiges Unwetter mit Hagel<br />

›<br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 3 | <strong>2023</strong><br />

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