23.10.2023 Aufrufe

Genussmagazin Kostbares Innviertel 2023

Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“ in Händen – und das macht uns richtig froh. Zum einen, weil wir darin wieder zeigen können, was Land und Leute ausmacht. Zum anderen, weil wir ebenso zeigen können, was uns n i c h t ausmacht.

Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so
hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“
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• kostbares innviertel •

„Es handelt sich um ein Naturprodukt, jeder Baum ist

anders. Den perfekten Baum gibt es nicht, Geschmäcker

sind ja auch verschieden. Beliebteste Sorte ist nach wie

vor die Nordmanntanne. Daneben gibt es weitere Sorten

mit wesentlich geringerer Nachfrage wie Blaufichte,

Kiefer, Coloradotanne …“

Der Christbaumbauer verbringt viel

Zeit im Wald, um seine Schützlinge

zu hegen und zu pflegen.

Sehr geehrter Herr Mag. Gadermair: Was

zeichnet einen heimischen Baum gegenüber

Importware aus?

Der heimische Baum hat kürzere Transportzeiten,

was sich positiv auf die Umwelt

(CO 2

-Bilanz etc.), aber auch auf die Frische

auswirkt. Der Baum kann auf Nachfrage

auch direkt in der Kultur ausgesucht, evtl.

sogar selbst geschnitten werden. Importware

wird manchmal schon Anfang November

geschnitten. Es gilt: Je später der

Baum geschnitten wurde, umso länger

hält er die Nadeln. Und die Wertschöpfung

bleibt im Land.

Stichwort Klimawandel: Spüren Sie den

auch? Braucht es bald neue Sorten, die bei

uns wachsen?

Die Nordmanntannen halten das Klima

ganz gut aus, allerdings leidet oft die Qualität

(schöner gerader Wuchs) darunter.

Probleme bereiten die hohen Temperaturen

in den ersten Monaten des Jahres. Dadurch

treiben die Bäume früher aus; wenn

dann ein Nachtfrost kommt, werden die

jungen Triebe geschädigt. Dann braucht

es mind. 1–2 Jahre, bis der Baum wieder

einigermaßen ansehnlich ist. Bei Christbaumkulturen

handelt es sich um eine

langjährige Produktion. Ein zimmerhoher

Baum ist zwischen 8 und 10/11 Jahren alt,

d. h., es werden jährlich neue Kulturen gepflanzt.

Es sind ständig 8–10 Jahresproduktionen

in Betreuung. Darüber hinaus

nehmen die Hagelunwetter zu: Wenn einmal

ein richtig schlimmes Unwetter über

die Kulturen geht, ist die Produktion der

letzten 10 Jahre zerstört – was einen massiven

Einkommensausfall für die nächsten

Jahre bedeutet.

Ist der klassische Christbaum vom Aussterben

bedroht?

Der klassische Christbaum ist nicht mehr

unbedingt mit dem christlichen Glauben

oder der Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft

verbunden, es geht eher um

den Kulturkreis …

Plastik-Christbäume nehmen zu. Wenn

sich jemand allerdings Gedanken über das

Klima bzw. den Umweltschutz etc. macht,

dann sollte ein Plastikchristbaum eigentlich

nicht in Frage kommen. Man denke an

Ausgangsmaterial, Energiebedarf bei der

Produktion, Entsorgung, Mikroplastik.

Was darf ein Christbaum, der nur zwei Wochen

im Zimmer steht, kosten?

Das muss jeder für sich entscheiden.

Aber man sollte sich fragen, wie viel ein

Christbaum wert ist, der 8–10 Jahre mit

viel Hingabe gepflegt wird. Kosten von

Jungpflanzen, möglicher Ausfall, Wetter-/

Schädlingsrisiko, Arbeitszeit, Kosten fürs

Grundstück etc. sind zu berücksichtigen.

gadermair.at

Christbaumbauer

im Innviertel:

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