Genussmagazin Kostbares Innviertel 2023
Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“ in Händen – und das macht uns richtig froh. Zum einen, weil wir darin wieder zeigen können, was Land und Leute ausmacht. Zum anderen, weil wir ebenso zeigen können, was uns n i c h t ausmacht.
Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so
hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“
in Händen – und das macht uns richtig froh. Zum einen, weil wir darin wieder
zeigen können, was Land und Leute ausmacht. Zum anderen, weil wir ebenso zeigen
können, was uns n i c h t ausmacht.
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• kostbares innviertel •
Als der
Herrgott zur
Mette Schicksal
spielte
Es begann am 29. 4. 1839 in Krenglbach im
Hausruckviertel und endete – wie wenn es
Bestimmung sei – während der Christmette
am 25. 12. 1912: Das Leben eines geselligen
und gütigen Menschen, der sowohl Priester
als auch Mundartdichter war. Mit „Es wird
scho glei dumpa“ („Es wird schon gleich
dunkel“) schrieb Anton Reidinger eines der bekanntesten
Weihnachtslieder in Mundart.
Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, die Zeit der
Ruhe und des Geschichtenerzählens. Am besten im Kerzenschein
einmal vom Alltag Abschied nehmen und sich in der Fantasie in
eine Zeit zurückzuversetzen, die zwar viele Entbehrungen, aber
nur wenig Hektik kannte. Wo wohl mehr Zufriedenheit als heute
herrschte und das Leben so angenommen wurde, wie es war.
Ein Leben wie eine
Weihnachtsgeschichte
Diese Geschichte erzählt vom Schulleitersohn, der bereits als
Vierjähriger Geigenunterricht erhielt. Der als Sängerknabe im
Stift St. Florian von keinem Geringeren als Anton
Bruckner unterrichtet wurde. Viele weitere bekannte
Orte markierten das Leben von Anton
Reidinger: Stiftsgymnasium Kremsmünster,
Priesterseminar in Linz, Kooperator in Bad
Ischl, Pfarrer in Obernberg am Inn. Weihnachten
ist immer auch ein Blick in eine bessere,
hoffnungsfrohe Zukunft, die Freude und Erfüllung
bringt. Anton Reidinger setzte das ganz praktisch
mit neuen Errungenschaften um: Unter ihm erhielten
Kirche und Pfarrhof elektrischen Strom, er war Mitbegründer
des Verschönerungsvereins und unterstützte die Autobuslinie
Antiesenhofen–Obernberg–Altheim.
Dass das Innviertel auch einen Hang zu Mystik und Glauben an
das Schicksalshafte und Vorherbestimmte hat, auch dafür steht
der Geistliche. Im Gedicht „Da glücklö Möttengang“ (siehe S. 26)
nahm er seinen Tod vorweg. Am 25. Dezember 1912 verstarb
Anton Reidinger, bereits schwer herzkrank, wie die alte Frau
während der Christmette.
obernberg.at
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