23.10.2023 Aufrufe

Genussmagazin Kostbares Innviertel 2023

Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“ in Händen – und das macht uns richtig froh. Zum einen, weil wir darin wieder zeigen können, was Land und Leute ausmacht. Zum anderen, weil wir ebenso zeigen können, was uns n i c h t ausmacht.

Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so
hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“
in Händen – und das macht uns richtig froh. Zum einen, weil wir darin wieder
zeigen können, was Land und Leute ausmacht. Zum anderen, weil wir ebenso zeigen
können, was uns n i c h t ausmacht.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

• kostbares innviertel •

Die magischen

zwölf

Kühe, die sprechen. Wilde Dämonen, die über den Himmel ziehen.

Verstorbene Seelen auf Wanderschaft: In den Raunächten passiert Wundersames.

Dunkel und lang sind die Nächte rund

um den Jahreswechsel, wie geschaffen

für ein bisschen Magie und tradierte

Bräuche. Auch im Innviertel gibt es viele

überlieferte Rituale für die Zeit zwischen

21. Dezember und 6. Jänner.

Hinter verschlossener Tür wird der Christbaum

aufgeputzt, die Kinder tuscheln und

haben vor Aufregung ganz rote Backen.

Bald kommt es, das Christkind. Der Heilige

Abend hat noch immer etwas Magisches,

auch wenn heute das Beschenktwerden

und gesellige Beisammensein im Vordergrund

stehen. Früher zog man in dieser

Nacht mit einer Pfanne voll glühender

Holzkohle und duftendem Weihrauch

durch Haus, Hof und Stall. Angeblich

konnte man dann auch die Tiere sprechen

hören, sollte sich das aber besser nicht

wünschen – „Lauschern“ drohte im darauffolgenden

Jahr der Tod. In der Nacht

auf den Dreikönigstag wiederholte sich

das Ritual, das in vielen Innviertler Haushalten

noch heute gepflegt wird.

Wider die Wilde Jagd

Räuchern, aber auch das Lärmen der

Perchten und Glöckler und das Versprengen

von Weihwasser sollte Unglück und

Böses abhalten und die „Wilde Jagd“

besänftigen. Diese – ein finsterer Trupp

bestehend aus Menschen, Tieren und Fabelwesen

– fliegt dem Volksglauben nach

nächtens über die Häuser. Winterliches

Sturmgeheul und durchziehende Zugvögel

untermauern diesen Eindruck. Daher

darf in den Raunächten auch keine Wäsche

auf der Leine hängen – die Wilde Jagd

könnte sich darin verfangen und für Unheil

sorgen. Überhaupt soll an diesen Tagen

im Haus Ordnung herrschen, ansonsten

droht Ungemach.

D’Raunächt‘ san vier,

zwoa foast und zwoa dirr

Von den zwölf Raunächten – jede steht

symbolisch für einen Monat des folgenden

Jahres – sind vier besonders bekannt:

die Thomasnacht (21./22. Dezember), die

Heilige Nacht (24./25. Dezember), die Silvesternacht

(31. Dezember/1. Jänner) und

die Nacht vor Dreikönig (5./6. Jänner).

„D’Raunächt san vier, zwoa foast und zwoa

dirr“, heißt es in einem bekannten Spruch.

„Foast“ war die Heilige Nacht und die

Nacht auf Dreikönig – an den Festtagen gab

es üppig zu essen. Dem ansonsten oft recht

kargen Alltag ist auch das „Rauschnittnbetteln“

geschuldet: Die Gesichter verhüllt,

zogen Kinder und Jugendliche einst

von Haus zu Haus, um Essen und ein paar

Münzen zu erbitten. Auch das gibt es da

und dort noch im Innviertel – ein helles

Aufblitzen gelebter Tradition in den dunkelsten

Nächten des Jahres.

Vom Räuchern

Auch wenn wir heute die Winterzeit

nicht mehr zwingend als dunkel

und bedrohlich wahrnehmen, kann

Räuchern ein schöner Begleiter in

dieser Zeit sein. Wie es geht, lernt

man hier:

RÄUCHERN

MIT HEIMISCHEN KRÄUTERN

Samstag, 4. November, 13.30 Uhr,

Obsterlebnisgarten Lohnsburg

obsterlebnisgarten.at/

jahresprogramm

RÄUCHERN

MIT EINHEIMISCHEN KRÄUTERN

Samstag, 18. November, 17 – 19 Uhr,

Schloss Katzenberg

schloss-katzenberg.at/

kraeuterfuehrung

ENTDECKE DIE KRAFT

DES RÄUCHERNS

Freitag, 24. November, 19 – 21 Uhr,

Stift Reichersberg

stift-reichersberg.at/kurse-undseminare.html

38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!