23.10.2023 Aufrufe

Genussmagazin Kostbares Innviertel 2023

Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“ in Händen – und das macht uns richtig froh. Zum einen, weil wir darin wieder zeigen können, was Land und Leute ausmacht. Zum anderen, weil wir ebenso zeigen können, was uns n i c h t ausmacht.

Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so
hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“
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• kostbares innviertel •

STILLE NACHT

KRIPPE

Oberndorf am Inn, Heiliger Abend

1818: Nach der Christmette fand

das wohl bekannteste Weihnachtslied

seine Uraufführung: „Stille Nacht, heilige

Nacht“ von Josef Mohr und Franz

Xaver Gruber. Ort: vor der Kirchenkrippe.

Dieser historisch so bedeutsamen Krippe

wurde im Museum Innviertler Volkskundehaus

in Ried im Innkreis ein eigener Raum

gewidmet. „Das ist allein schon aus klimatischen

Bedingungen notwendig, denn

die Köpfe sind größtenteils aus Wachs“,

so Sieglinde Frohmann vom Volkskundehaus.

„Mittels Lichtstimmungen und Audio-Guide

wird die Krippe in einem Tagesablauf

von der Früh bis hinein in die Nacht

erklärt. Natürlich mit der entsprechenden

musikalischen Begleitung, die bei vielen

selbst im Hochsommer Weihnachtsgefühle

erweckt. Manche beginnen sogar spontan

mitzusingen.“

Ländliches Leben

Was gibt es zu entdecken? In der stimmungsvollen

Landschaft mit Alpenpanorama

stellen 94 menschliche Figuren

und 50 Tiere neben der Heiligen Familie

viele biblische Themen dar: von der Anbetung

durch Hirten und Könige, Teilen

der „Beschneidung“ bis zur „Darstellung

im Tempel“, worauf die große Anzahl der

Hohepriester schließen lässt. In der nach

venezianischem Vorbild gefertigten Krippe

aus der Biedermeierzeit sind

volkstümliche Einflüsse unverkennbar:

So tragen die

Hirten die Bauern- und

Schiffertracht in der

Zeit um 1800, auch

eine Bäuerin mit

schwarzem Kopftuch

ist zu sehen.

Die „Hochzeit zu

Kana“ wird als Innviertler

Hochzeitszug

mit dem typischen „Prograder“

(dem Hochzeitslader

bzw. Zeremonienmeister) dargestellt.

Sieglinde Frohmann: „Die Herkunft der

Krippe des Inn-Salzach-Typus konnte

noch nicht geklärt werden. Die feinen

Klosterarbeiten bei den Gewändern deuten

darauf hin, dass sie in einem Frauenkloster

entstand.“

Wechselvolle Geschichte

Und wie hat es die Krippe nach Ried im

Innkreis verschlagen? Anfang des 20. Jahrhunderts

wurde die Pfarrkirche Oberndorf

aufgrund der Hochwassergefahr abgerissen

und in erhöhter Lage

erbaut. Die „Stille Nacht

Krippe“ kam zu den

Schulschwestern von

Oberndorf und landete

dort am Dachboden.

Schließlich

erwarb sie der

Uhrmacher Georg

Muckenhammer aus

Ostermiething, der sie

an seinen Schulfreund Johann

Veichtlbauer weitergab.

Der Pfarrer aus St. Pantaleon vermachte

im Jahr 1933 seine Sammlung, die nicht

weniger als 5.500 Objekte und 30.000

Heiligen- und Andachtsbilder umfasste,

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