WLZ 34 | Nov

Johannes Gugerell Fleischermeister in Aspang
Magdalena und Karl Höller Fleischermeister in Zöbern
Und das Ausgezeichnete liegt so nah
Gleich zwei Fleischereien aus unserer Region, Gugerell aus Aspang und Höller aus Zöbern wurden bei einem
internationalen Wettbewerb vielfach mit Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet. Und das nicht zum ersten Mal.
Für wurstwarenproduzierende
Fleischer der ganzen Welt
ist es bedeutend, bei dem renommierten
Wettbewerb eine
Auszeichnung zu erhalten. Beurteilt
werden Produktgruppen
wie Wurst- und Fleischwaren,
essfertige Gerichte oder gelegte
Platten. Eine wesentliche Rolle
spielen neben Regionalität der
Rohstoffe, traditionelle oft regionaltypische
Rezepte.
Wir wollen von den Preisträgern
den Unterschied zwischen ihrer
Handwerksarbeit und den Produkten
des Lebensmittelhandels wissen.
WLZ: Herr Gugerell, 2x Gold, 4x
Silber und 3x Bronze! Sie haben
mit 9 Einreichungen 9 Medaillen
gewonnen. Verraten Sie uns Ihr
Geheimnis?
Johannes Gugerell: Wir legen
ganz großen Wert darauf, nur
hochwertiges regionales Fleisch
zu verarbeiten. Rind und Lamm
kaufen wir ausschließlich aus
Weidehaltung von unseren umliegenden
Bauern. Schweine gibt
es hier bei uns nicht genug, daher
beziehen wir sie aus Ilz in der
Steiermark. Auch das exquisite
Mangalica Schwein. Geschlachtet
wird großteils in unserem
Betrieb oder wenn möglich auch
direkt am Bauernhof.
Unsere Wurstsorten stammen
fast alle, nach traditionellen Rezepten,
aus unserer eigenen Erzeugung.
Wir verwenden großteils
Rindfleisch, was zwar teurer
ist als die Mischung mit Schweinefleisch,
aber man schmeckt
den Unterschied. Dass unser Leberkäse
händisch zubereiten ist,
erkennt man an den Lufteinschlüssen
und der dadurch lockereren,
feinen Konsistenz. Seit kurzem
bieten wir unsere Neuentwicklung
den leichten Hühnerleberkäse an.
Für unseren überregional beliebten
Presschinken verwenden wir
das ganze Fleischstück und nicht
nur die billigeren zugeschnittene
Teile, somit ist er fast wie ein
Beinschinken.
WLZ: Herr Höller, 8 Medaillen,
2x Gold, 2x Silber und 4x Gold
im Plattenlegen. Ihre Frau wurde
damit Vizeweltmeisterin, mit einem
Punkt hinter der Weltmeisterin.
Uns interessiert auch Ihre
Erfolgsgeschichte.
Karl Höller: Zuallererst möchte
ich unsere guten, langjährigen
Mitarbeiter erwähnen, mit
deren Hilfe wir ausgezeichnete
Produkte erzeugen können. Ich
kaufe nur junge Rinder aus der
Wechselregion, deren Fleisch
besonders zart ist. Die Tiere
werden oft nur 10 Km transportiert.
Schweine beziehen wir
aus Krensdorf im Burgenland,
das ist auch nur 50 Km entfernt.
Geschlachtet wird alles selbst in
Zöbern. Mir ist schönes Fleisch
wichtig. Wenn es hängend weite
Wege transportiert wird, leidet
auch die Schönheit.
Bis auf Putenwurst und Salami
sind alle Wurstsorten Eigenproduktion
nach eigenen Rezepten.
Unsere Ware kommt auch
schneller und frischer an den
Konsumenten, weil die Transportund
Zwischenlagerzeiten entfallen.
Für günstige Produkte wird
Fleisch oft quer durch Europa zur
Verarbeitung transportiert.
2004 war meine Frau Weltmeisterin
im Plattenlegen. Heuer einen
Punkt hinter der Weltmeisterin zuliegen,
ist auch ein toller Erfolg.
WLZ: Wir gratulieren beiden Unternehmern
ganz herzlich und
freuen uns, die Möglichkeit zu
haben, ausgezeichnete Fleischund
Wurstprodukte in der Region
kaufen zu können. ❏
Bettina Schopfhauser
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