Pack & Log 08/2023
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Wellpappe Verpackungsdruck Aktuell<br />
Maschinen<br />
Materialfluss<br />
Hand in Hand: Klassische Fördertechnik<br />
und moderne Fahrerlose Transportsysteme<br />
Zur Verwirklichung des Industrie-4.0-Ansatzes hat SEW-EURODRIVE effiziente und flexible Abläufe geschaffen.<br />
Für den US-Hauptstandort von SEW wurden fahrerlose Transportfahrzeuge mit integrierten Zahnriemenförderern<br />
von mk konstruiert. Diese dienen als mobile Werkbänke für die Montage individueller Getriebe.<br />
In der Massenproduktion ist die klassisch<br />
verkettete Fördertechnik der effizienteste<br />
Weg zur Automatisierung. In<br />
der kundenindividuellen Produktion dagegen<br />
wandeln sich die Anforderungen –<br />
Stichwort Losgröße 1. Hier kann die Flexibilität<br />
von fahrerlosen Transportsystemen<br />
sinnvoll eingesetzt werden.<br />
Fahrerloses Transportfahrzeug mit perfekt integriertem Zahnriemenförderer von mk.<br />
Das FTS von MAXOLUTION dient als mobile Werkbank für<br />
die Montage von SEW-Getriebemotoren<br />
Moderne Produktionsstätte in<br />
den USA. Am amerikanischen Hauptstandort<br />
von SEW-EURODRIVE in Lyman, South<br />
Carolina, wurde eine flexible Produktionsstätte<br />
gebaut, die genau für diese individuelle<br />
Produktion optimiert ist – klassische<br />
Fördertechnik wurde hier mit flexiblen<br />
Arbeitsplätzen kombiniert. Die autonomen<br />
Fahrzeuge fahren selbstständig durch die<br />
Halle, nehmen vormontierte Getriebe von<br />
einem Förderband auf und bringen diese zu<br />
den Werker:innen. Diese können nun auf<br />
dem Fahrzeug selbst, wie auf einer mobilen<br />
Werkbank, die weitere Montage durchführen.<br />
Anschließend fährt das Fahrzeug zur<br />
nächsten Station und übergibt das Getriebe<br />
wieder an ein Förderband. So können individuelle<br />
Getriebe montiert werden, die<br />
Abläufe sind effizient und flexibel.<br />
Unter dem Geschäftsfeld MAXOLUTION<br />
System Solutions bietet SEW skalierbare und<br />
zukunftsfähige Systemlösungen im Bereich<br />
der mobilen und schienengeführten Fördertechnik<br />
an. Als Gesamtlösungslieferant<br />
für fahrerlose Transportsysteme liegt der<br />
Fokus nicht nur auf den Fahrzeugen selbst,<br />
sondern auch auf den dazugehörigen Dienstleistungen<br />
von der Systemplanung bis hin zu<br />
Inbetriebnahme und Service. Fahrzeuge und<br />
Systembestandteile werden am Hauptsitz<br />
von SEW-EURODRIVE in Bruchsal produziert.<br />
Parallel zu dem weltweit bekannten<br />
SEW-Baukastensystem für Getriebemotoren<br />
und Elektronikprodukte erfolgt auch das<br />
Engineering der autonomen Fahrzeuge auf<br />
Basis eines innovativen Technologie- und<br />
Softwarebaukastens. Dies ermöglicht es,<br />
individuelle Fahrzeuge zu konfigurieren<br />
und dabei die Komplexität gering zu halten.<br />
„Unser Portfolio reicht von niedrigen<br />
Fahrzeugen mit und ohne Hub, die vielfach<br />
einfach einen Stapler ersetzen, über Montageassistenzfahrzeuge<br />
bis hin zu Fahrzeugen<br />
mit kollaborierenden Robotern darauf“, sagt<br />
Aaron Bronner, Ingenieur bei MAXOLU-<br />
TION und zuständig für die Konstruktion<br />
und Entwicklung der Fahrzeuge. „Häufig<br />
bauen wir kundenindividuelle Fahrzeuge,<br />
die für eine bestimmte Applikation konstruiert<br />
werden.“ So wie die Fahrzeuge für die<br />
Anlage in Lyman.<br />
Zahnriemenförderer von mk optimal<br />
als Lastaufnahmemittel.<br />
Um die Getriebemotoren eigenständig von<br />
einem Förderband aufnehmen und später<br />
wieder abgeben zu können, benötigen die<br />
Fahrzeuge ein entsprechendes angetriebenes<br />
Lastaufnahmemittel (LAM). „Wir hatten<br />
zunächst an einen Kettenförderer gedacht,<br />
den wir in unsere Fahrzeuge integrieren können“,<br />
erzählt Aaron Bronner. Doch gemeinsam<br />
mit den Fördertechnik Experten der<br />
mk Technology Group fand das Team eine<br />
bessere Lösung. „Wir haben uns anstatt für<br />
einen Kettenförderer für einen Zweistrang-<br />
Zahnriemenförderer entschieden“, erzählt<br />
Ulrich Klein, Außendienstmitarbeiter bei mk,<br />
der das Projekt begleitete. Ein Zahnriemenförderer<br />
ist günstiger und wartungsärmer als<br />
der ursprünglich geplante Kettenförderer.<br />
Zudem hat der Zahnriemen eine höhere<br />
Mitnahme als die Kette. Das bedeutet für<br />
das Produkt auf dem Fahrzeug auch eine<br />
höhere Standsicherheit, selbst bei scharfen<br />
Kurven oder einem abrupten Stoppen z.B.<br />
bei einem Nothalt. Der Zahnriemenförderer<br />
ZRF-P 2010 von mk war für das Projekt die<br />
ideale Lösung: Er kann die Maximallast von<br />
Fotos: mk