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Pack & Log 08/2023

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Titelstory Wellpappe Verpackungsdruck<br />

Maschinen<br />

Materialfluss<br />

Die Wellpappe im Umbruch<br />

Die Zeiten sind alles andere als einfach. Eine Hiobsbotschaft folgt der nächsten und die Wirtschaft tut sich sichtlich<br />

schwer in die Gänge zu kommen. Zu allem Überdruss lauert die neue EU-Verpackungsverordnung PPWR im Hintergrund.<br />

Für die Wellpappenindustrie heißt es wohl, sich neu zu orientieren. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat Andreas Karnholz,<br />

Prokurist und Verkaufsleiter der Mosburger GmbH – Teil der Dunapack <strong>Pack</strong>aging – zum Interview gebeten.<br />

Herr Karnholz, wie ist die wirtschaftliche<br />

Lage in der Wellpappenindustrie?<br />

Allgemein betrachtet ist die Nachfrage<br />

derzeit überdurchschnittlich schwach. Es<br />

kommt natürlich auf die jeweilige Branche<br />

und die Region an, aber wir sprechen heuer<br />

in der Region DACH von einem Minus von<br />

knapp 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Was sind die Gründe?<br />

Vorrangig das gedämpfte Konsumverhalten!<br />

Die nach wie vor hohe Inflation<br />

sorgt für einen Kaufkraftverlust. Der/die<br />

Konsument:in ist deutlich kostenbewusster<br />

geworden. Vor allem die Markenartikler<br />

leiden darunter, denn der Trend zum Kauf<br />

der billigeren Eigenmarken hat deutlich zugenommen.<br />

Auch die gesamte Bioschiene<br />

ist massiv unter Druck geraten. Für eine<br />

vierköpfige Familie Bioprodukte einzukaufen,<br />

muss man sich heute erst einmal leisten können.<br />

Dasselbe gilt für die Premiummarken<br />

im Lebensmittelhandel. Sie werden derzeit<br />

weit weniger gekauft.<br />

Das Interview führte<br />

Gernot Rath, CR <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />

Wann hat man gemerkt, dass es schlechter<br />

wird?<br />

Anfang 2022 waren die ersten Anzeichen<br />

vorhanden, dass sich die Marktnachfrage abschwächt.<br />

Aufgrund hoher Auftragsbestände<br />

ist dieser Trend erst später wahrgenommen<br />

worden. Im Juli 2022 kam es dann zu ersten<br />

Auftragsverschiebungen, gleichzeitig ist der<br />

Auftragseingang in der gesamten Industrie<br />

zurückgegangen.<br />

Und <strong>2023</strong>?<br />

Ähnlich wie Vorjahr – aufgrund des Basiseffektes<br />

ist der derzeitige Rückgang im Vergleich<br />

zu den einzelnen Monaten des Vorjahres<br />

allerdings geringer geworden.<br />

Wie ist der Ausblick?<br />

Vor dem Ausblick ein kurzer Rückblick: In<br />

den Jahren der Pandemie haben sich aufgrund<br />

stark steigender Lieferzeiten die Kunden mehr<br />

Ware auf Lager gelegt. Zusätzlich kam es aufgrund<br />

der Lockdowns zu starken Anstiegen<br />

der Nachfrage unter anderem nach E-Commerce<br />

Produkten und Möbel. Davon haben<br />

wir als Industrie natürlich profitiert. Mit Ende<br />

der Pandemie wurde begonnen die Lager sukzessive<br />

herunterzufahren, was logischerweise<br />

zu einem Auftragsrückgang geführt hat. Jetzt<br />

sind die Lager zwar so weit abgebaut, dafür<br />

ist der Konsum und damit auch die Nachfrage<br />

Foto: Dunapack<br />

Andreas Karnholz, Prokurist und<br />

Verkaufsleiter der Mosburger GmbH<br />

vor der neuen Inline-Maschine – falten,<br />

drucken, kleben in einem Arbeitsschritt

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