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ECHO Top1000 Niederösterreich 2023

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Branschädel: Auf dem Papier gibt es keine<br />

Unterschiede, doch wir merken, dass sich<br />

Frauen seltener für leitende Jobs bewerben.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie können Männer in technischen<br />

Berufen dazu beitragen, eine inklusivere<br />

Umgebung für Frauen zu schaffen?<br />

Branschädel: Mit einer wertschätzenden<br />

Kommunikation sowie dem aktiven Hereinholen<br />

der Kolleginnen in Diskussionen können<br />

Männer ihren Beitrag leisten. Auch dass<br />

sie Frauen nicht automatisch mit vermeintlichen<br />

Frauentätigkeiten wie dem Verfassen<br />

von Protokollen oder Organisationsarbeiten<br />

überschütten. In der Zusammenarbeit soll es<br />

egal sein, ob ein Vorschlag von einem Mann<br />

oder einer Frau kommt.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gibt es spezielle Programme oder<br />

Organisationen, die Frauen in technischen<br />

Berufen unterstützen?<br />

Branschädel: Am Standort Mödling haben<br />

wir seit Kurzem ein Frauennetzwerk, das<br />

zum besseren Informationsaustausch und zur<br />

Stärkung der Kolleginnen beiträgt und einen<br />

wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Unternehmenskultur<br />

leistet. Mit der Agenda<br />

Bahnindustrie Frauen gibt es ein spezialisiertes,<br />

unternehmensübergreifendes Netzwerk<br />

für Technikerinnen in unserer Branche.<br />

<strong>ECHO</strong>: Welche Rolle spielen Mentoring<br />

und Netzwerke für Frauen, die in technischen<br />

Berufen erfolgreich sein möchten?<br />

Branschädel: Frauen zu ermutigen und<br />

ÜBER DIE KNORR-BREMSE GMBH<br />

Der deutsche Knorr-Bremse Konzern, Weltmarktführer<br />

für Bremssysteme und führender<br />

Anbieter weiterer Systeme für Schienen- und<br />

Nutzfahrzeuge, ist mit zwei Standorten in<br />

<strong>Niederösterreich</strong> vertreten.<br />

Mit zuverlässigen, innovativen Bremssystemen<br />

und weiteren in Mödling entwickelten und<br />

produzierten Hightech-Komponenten für Züge,<br />

wie umweltfreundlichen Klimasystemen, leistet<br />

die Knorr-Bremse GmbH einen wichtigen Beitrag<br />

zur Steigerung der Attraktivität des Systems Bahn<br />

und damit zur Verkehrswende. Der Standort<br />

Kematen/Ybbs ist mit Einstiegssystemen für<br />

Schienenfahrzeuge der Konzernmarke IFE<br />

weltweit führend. Internationale Bahnbetreiber<br />

Gastgeber Jörg Branschädel (Geschäftsführer der Knorr-Bremse GmbH), Mag. Michaela Roither<br />

(Geschäftsführerin Industriellenvereinigung NÖ), Abg. z. NR Mag. Carmen Jeitler-Cincelli,<br />

Dipl-Ing. Ilgin Dilan Ertem (Entwicklungsingenieurin bei Knorr-Bremse/Zelisko), Mödlings Bildungsstadträtin<br />

Roswitha Zieger und HTL-Direktor Dr. Hannes Sauerzopf (v. li.) rieten bei der Podiumsdiskussion<br />

den anwesenden Schülerinnen, sich über verschiedenste Berufsbilder zu informieren und<br />

eine MINT-Ausbildung in Betracht zu ziehen.<br />

zu fördern, ist aus meiner Sicht sehr wichtig,<br />

um mehr Frauen in technische Führungspositionen<br />

zu bringen. Wir sind dabei, entsprechende<br />

Programme im Unternehmen<br />

auszuarbeiten. Der Erfahrungsaustausch in<br />

Netzwerken ist ebenfalls sehr wertvoll.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie geht es Ihrem Unternehmen<br />

bei der Lehrlingssuche bei Mädchen?<br />

Branschädel: Es bewerben sich deutlich<br />

mehr Burschen als Mädchen für eine Lehre<br />

bei uns. Mit der Teilnahme am Girls‘ Day<br />

und Schnuppertagen versuchen wir, mehr<br />

Mädchen für eine technische Ausbildung zu<br />

gewinnen. Heuer hat ein Mädchen die Lehrausbildung<br />

zur Metalltechnikerin begonnen,<br />

was uns sehr freut.<br />

<strong>ECHO</strong>: Künstliche Intelligenz wird zunehmend<br />

Einzug in den unternehmerischen<br />

Alltag finden. Inwieweit spielt KI in Ihrem<br />

Unternehmen bereits jetzt eine Rolle?<br />

Branschädel: Wir haben uns bereits vor<br />

und Fahrzeughersteller vertrauen auf die Qualität<br />

aus <strong>Niederösterreich</strong>. Die Tochterfirma Dr.<br />

techn. Josef Zelisko, Fabrik für Elektrotechnik und<br />

Maschinenbau GmbH in Mödling hat sich auf<br />

Energie- und Verkehrstechnik, u. a. Messwandler<br />

und Sensoren, Signalsysteme für die Bahn und<br />

Verkehrsmanagementsysteme, spezialisiert.<br />

Die Knorr-Bremse GmbH erzielte im Jahr 2022<br />

einen Umsatz von 553 Millionen Euro. Mit rund<br />

2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, viele<br />

davon in Forschung und Entwicklung, ist Knorr-<br />

Bremse ein bedeutender Arbeitgeber in der<br />

zukunftssicheren Bahnindustrie und schafft Green<br />

Jobs. Die Knorr-Bremse GmbH wurde am 12.<br />

September 1968 gegründet und feiert heuer ihr<br />

55-jähriges Bestehen.<br />

Jahren die Frage gestellt, wie wir die Effizienz<br />

unserer Prozesse steigern und weitere<br />

Synergiepotenziale nutzen können. Hier<br />

setzen wir einerseits auf Automatisierung in<br />

der Produktion und andererseits auf Prozessoptimierungsprojekte.<br />

Sowohl agile Methoden<br />

als auch Digitalisierung und damit KI<br />

spielen dabei eine wichtige Rolle. Unsere<br />

neue Abteilung Processes & Methods bietet<br />

für Technikerinnen spannende Arbeitsplätze,<br />

wo kreative Lösungen gefragt sind.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie zufrieden sind Sie mit der<br />

Wirtschaftsentwicklung in Ihrem Unternehmen<br />

im heurigen Jahr? Und wie geht es Ihren<br />

Kunden?<br />

Branschädel: Bei Knorr-Bremse Österreich<br />

können wir eine rege Nachfrage nach unseren<br />

Systemen für Schienenfahrzeuge verzeichnen.<br />

Besonders stark nachgefragt werden derzeit<br />

unter anderem Klimatisierungslösungen mit<br />

umweltfreundlichen Kältemitteln, aber auch<br />

bei Bremssystemen gibt es eine sehr positive<br />

Entwicklung bei den Auftragseingängen. Dazu<br />

kommt – und das haben gerade die vergangenen<br />

Jahre gezeigt: Die Bahnbranche ist<br />

auch in Krisenzeiten eine starke Branche. Das<br />

liegt auch daran, dass der Bahnsektor – neben<br />

privaten Investitionen – zu hohen Anteilen<br />

von Investitionen durch den Staat und die<br />

öffentliche Hand getragen wird. Außerdem<br />

ist die Bahn das umweltfreundlichste Verkehrsmittel<br />

für Massenbeförderungen. Es gibt<br />

daher ein hohes Bestreben auf allen Ebenen,<br />

den öffentlichen Verkehr auszubauen, da dieser<br />

als wichtiger Baustein auf dem Weg zur Erreichung<br />

der Klimaziele und zur Bewältigung<br />

der Klimakrise gesehen wird. Wir tragen dazu<br />

mit wichtigen Lösungen bei. Für das laufende<br />

Jahr sind wir also zuversichtlich, unseren<br />

erfolgreichen Kurs fortsetzen zu können.

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