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ECHO Top1000 Niederösterreich 2023

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TOP 1000 | INTERVIEW<br />

„Wir müssen uns auf die freie<br />

Marktentwicklung besinnen.“<br />

Ihre Erwartung an die Konjunktur für das<br />

nächste Jahr?<br />

Chromy: Für das Jahr 2024 sind wir optimistisch<br />

gestimmt. Wir setzen kontinuierlich<br />

unseren Weg in der dezentralen<br />

Automatisierungstechnik fort und erwarten<br />

aufgrund unserer fortlaufenden Produktentwicklungen<br />

ein weiteres Wachstum<br />

für Murr elektronik. Grundsätzlich gesehen<br />

wird sich die Konjunktur 2024 gering verbessern,<br />

jedoch noch nicht an die Wachstumszahlen<br />

der vergangenen Jahre anschließen<br />

können.<br />

Andreas Chromy, Managing Director Cluster<br />

CEE der Murrelektronik GmbH in Wien-<br />

Flughafen<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie zufrieden sind Sie mit der<br />

Wirtschaftsentwicklung in Ihrem Unternehmen<br />

im heurigen Jahr?<br />

Andreas Chromy: Trotz des angespannten<br />

Umfelds in der Industrie sind wir mit der<br />

Wirtschaftsentwicklung im Jahr <strong>2023</strong> sehr<br />

zufrieden und unsere Erwartungshaltungen<br />

wurden erfüllt. Vor allem unsere neuen<br />

Produkte wie die IO-Link Master Module<br />

MVK Pro sowie Impact Pro und unsere<br />

Unmanaged und Managed Switches stießen<br />

auf reges Interesse.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie entwickelt sich die Wirtschaftslage<br />

in Ihrem Unternehmen? Wie ist<br />

<strong>ECHO</strong>: Welche Herausforderungen sehen<br />

Sie auf Ihr Unternehmen zukommen?<br />

Chromy: Zweifellos sind die hohen Energiepreise<br />

und die damit verbundenen steigenden<br />

Produktionskosten eine große Herausforderung.<br />

Auch die jährliche Erhöhung der Personalkosten<br />

muss berücksichtigt werden. Hier<br />

müssen jedenfalls kreative Lösungen gefunden<br />

werden, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

weiter beibehalten zu können.<br />

<strong>ECHO</strong>: Welche Auswirkungen haben<br />

diese Herausforderungen auf unternehmerische<br />

Entscheidungen?<br />

Chromy: Aufgrund der intensiven Personalkostenentwicklung<br />

ist es notwendig, verstärkt<br />

in den Bereich Digitalisierung zu investieren.<br />

Sei es, um die Arbeitsabläufe und<br />

-prozesse zu vereinfachen, aber natürlich<br />

spiegelt sich die Digitalisierung auch in der<br />

Entwicklung unserer Produkte und Systeme<br />

wider. Die modulare Automatisierungsplattform<br />

Vario-X wird zum Beispiel von Beginn<br />

an mit einem digitalen Zwilling ausgestattet,<br />

sodass jederzeit und von jedem Ort auf die<br />

Daten aus der Maschine zugegriffen werden<br />

kann. Dies spart Kosten und Zeit bei<br />

Planung, Installation, Betrieb und Service.<br />

<strong>ECHO</strong>: Welche Rahmenbedingungen<br />

sind jetzt erforderlich? Welchen Einfluss<br />

kann und soll die Politik nehmen? Im Bund<br />

und im Land.<br />

Chromy: Um die Wirtschaftsleistung in<br />

der Industrie weiter anzukurbeln, wäre es<br />

wichtig, sich wieder auf die freie Marktentwicklung<br />

zu besinnen. Das heißt, weg von<br />

den vielen Förderungen, die den Markt<br />

beeinflussen. Stattdessen sollte die Politik<br />

auf eine Vereinfachung der Administration<br />

setzen, damit sich die Unternehmen wieder<br />

auf ihre Kernaufgaben fokussieren können.<br />

<strong>ECHO</strong>: Was erwarten Sie von den Lohnverhandlungen?<br />

Welche Notwendigkeiten<br />

sehen Sie seitens der ArbeitnehmerInnen<br />

und seitens der ArbeitgeberInnen?<br />

Chromy: Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen<br />

sind die Lohnverhandlungen<br />

naturgemäß herausfordernd. Selbstverständlich<br />

ist die Inflationsabgeltung eine<br />

nachvollziehbare Forderung der Arbeitnehmer.<br />

Letztendlich ist für den Arbeitnehmer<br />

aber das Nettogehalt und nicht das Bruttogehalt<br />

ausschlaggebend. Und hier gäbe es<br />

einige Schrauben, an denen man drehen<br />

könnte. Grundsätzlich wäre es sinnvoll, den<br />

Verhandlungsprozess der Sozialpartnerschaft<br />

zu überdenken und an die heutigen<br />

Gegebenheiten anzupassen. Es wäre wünschenswert,<br />

wenn auch die Politik an den<br />

Sozialpartnerverhandlungen mitwirkt und<br />

in den Diskurs betreffend der Bruttolohnerhöhungen<br />

involviert ist. Gleichzeitig müsste<br />

dann regierungsseitig aktiv die Lohnsteuer<br />

angepasst werden. Damit wäre gewährleistet,<br />

dass das Nettogehalt der Arbeitnehmer<br />

durch etwaige Lohnsteuervorteile probat<br />

erhöht wird.

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