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GESUNDHEIT & FITNESS<br />
47<br />
Nicht immer ist es Feuer, das Verbrennungen<br />
verursacht. Sehr viel<br />
öfter sind es heiße Flüssigkeiten.<br />
Im Durchschnitt sind es zwei<br />
Drittel Verbrühungen, ein Drittel<br />
Verbrennungen. Laut dem Jahresbericht<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Verbrennungsmedizin<br />
sind 54 Prozent aller Kinder mit<br />
schweren Verbrühungen unter<br />
einem Jahr alt, der Altersgipfel<br />
liegt zwischen einem und drei<br />
Jahren. Pro Jahr werden etwa<br />
30 000 Kinder und Jugendliche<br />
in Deutschland in Arztpraxen behandelt,<br />
12 000 stationär – einige<br />
davon im Klinikum Nürnberg,<br />
das auf brandverletzte Kinder<br />
spezialisiert ist. In der Kinderchirurgie<br />
des Klinikums Nürnberg,<br />
das mit dem Gütesiegel „spezialisierte<br />
Klinik für brandverletzte<br />
Kinder“ ausgezeichnet ist, steht<br />
die kindgerechte Behandlung im<br />
Vordergrund: schmerzhafte Verbandswechsel<br />
nur in Narkose, interdisziplinäre<br />
Behandlung auch<br />
im therapeutischen Bereich oder<br />
Dr. Brigit Hülße<br />
Oberärztin an der Klinik für<br />
Kinderchirurgie im Südklinikum<br />
Nürnberg<br />
Laserbehandlung der Narben, das<br />
sind nur wenige Stichpunkte.<br />
Die meisten Unfälle dieser Art<br />
passieren im häuslichen Umfeld.<br />
Das Badewasser ist zu heiß, das<br />
Kind möchte aus der Tasse der<br />
Eltern trinken, zieht am Stromkabel<br />
des Wasserkochers oder holt<br />
einen Topf mit heißer Suppe vom<br />
Herd. Auch Misshandlungen sind<br />
nicht immer auszuschließen. Bei<br />
älteren Kindern und Jugendlichen<br />
© Jasmin Szabo<br />
liegt die Ursache häufig beim<br />
sorglosen Umgang mit Feuer und<br />
brennbaren Flüssigkeiten, aber<br />
auch Strom- und Grillunfälle sind<br />
hier immer wieder zu verzeichnen.<br />
Die Winterzeit birgt – je nach<br />
Altersgruppe – zusätzliche Gefahren,<br />
wie Kerzen, offenes Feuer im<br />
Kamin, heiße Schutzplatten von<br />
Schwedenöfen oder Silvesterböller.<br />
„Sofortige Rettung aus der Gefahrenstelle<br />
ist wichtig“, erklärt<br />
Dr. Birgit Hülße, Oberärztin an<br />
der Klinik für Kinderchirurgie<br />
im Südklinikum. „Die Kinder<br />
haben stärkste Schmerzen. Das<br />
oberste Ziel ist erst einmal die<br />
Schmerztherapie. Abhängig von<br />
der Region und der Ausdehnung<br />
sollten die verletzten Areale mit<br />
handwarmem Wasser gekühlt<br />
werden.“ Sie warnt ausdrücklich<br />
davor, Hausmittel wie Mehl,<br />
Honig oder Puder zu verwenden.<br />
„Stattdessen sollten Sie, sobald<br />
sich Blasen zeigen, den Arzt aufsuchen<br />
und auch nicht zögern,<br />
Finde, was deins ist –<br />
auf machmamit.de<br />
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Fotos: BKJ |<br />
Anna Spindelndreier,<br />
Andi Weiland