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48 GESUNDHEIT & FITNESS<br />
VERBRENNUNGEN<br />
1. GRADES: Solche Verbrennungen heilen nach wenigen<br />
Tagen selbst ab. Die Haut ist rot und geschwollen, die Stelle<br />
schmerzt sehr. Ein Sonnenbrand ist in der Regel eine Verbrennung<br />
ersten Grades.<br />
2. GRADES: Blasenbildung mit zunächst feuchter Wunde.<br />
Die Heilung erfolgt meist innerhalb von wenigen Wochen.<br />
Eine Narbenbildung ist unwahrscheinlich.<br />
3. GRADES: Die Haut sieht ledrig aus und hat eine grauweiße<br />
Färbung, der Wundgrund ist trocken, alle Hautschichten<br />
sind bis unten hin zerstört. Es werden mit Sicherheit<br />
Narben bleiben.<br />
© Klinikum Nürnberg<br />
4. GRADES: Die Haut ist verkohlt, der Betroffene fühlt keine<br />
Schmerzen mehr. Alle Hautschichten und die darunter liegenden<br />
Muskeln, Faszien und Knochen sind betroffen, der<br />
Schaden ist irreversibel.<br />
den Krankenwagen zu rufen. Hier<br />
kann man dem Kind schnell helfen.<br />
Und Sie müssen auch bedenken:<br />
Hat sich Ihr Kind verbrüht<br />
oder verbrannt, dann wird es mit<br />
ziemlicher Sicherheit sehr stark<br />
weinen. Dann Auto zu fahren,<br />
wäre für alle Beteiligten zusätzlich<br />
gefährlich.“<br />
Die Verbrennungstiefe teilt man<br />
in vier verschiedene Grade ein.<br />
Insbesondere bei Verbrühungen<br />
Experten schätzen, dass sich<br />
60 Prozent aller thermischen<br />
Unfälle durch Aufklärung<br />
vermeiden ließen. Paulinchen<br />
e.V., ein Verein, der Familien mit<br />
brandverletzten Kindern begleitet,<br />
veranstaltet daher jedes<br />
Jahr im <strong>Dezember</strong> den Tag des<br />
brandverletzten Kindes. Das Motto<br />
<strong>2023</strong> ist „Brandheiß! Brandgefährlich!<br />
Brandverletzt!“. Hier<br />
wird über die schwerwiegenden<br />
Folgen von Verbrennungen und<br />
Verbrühungen aufgeklärt, über<br />
Ursachen und Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
informiert und es werden<br />
neue Behandlungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt.<br />
dauert es mehrere Tage, bis feststeht,<br />
wie tief die Verletzung wirklich<br />
ist. Erst dann wird über die<br />
endgültige Behandlung entschieden.<br />
In der Regel wird die Wunde<br />
nach ausgiebiger Säuberung zunächst<br />
mit einer vorübergehenden<br />
Deckung versorgt. Ist die<br />
Verletzung tiefer, muss eine Hauttransplantation<br />
vorgenommen<br />
werden. Wenn die Verletzungen<br />
über Gelenken liegen, kommen<br />
im Anschluss unter Umständen<br />
physiotherapeutische und ergotherapeutische<br />
Maßnahmen<br />
hinzu, damit zum Beispiel Ellenbogen<br />
oder Knie wieder vollständig<br />
genutzt werden können und<br />
hier keine langfristigen Bewegungseinschränkungen<br />
bleiben.<br />
Bei ausgeprägter Narbenbildung<br />
kann es auch nach Jahren noch<br />
sinnvoll sein, die verletzten Areale<br />
mit einer Laserbehandlung zu<br />
therapieren und so eine Abschwächung<br />
der Beschwerden herbeizuführen.<br />
Hat sich das Kind schwer<br />
verbrannt, dann ist oft die ganze<br />
Familie traumatisiert, nicht selten<br />
steht die Schuldfrage im Raum.<br />
Hier kann es sehr wichtig sein,<br />
psychologische Hilfsangebote in<br />
Anspruch zu nehmen, um zu verstehen,<br />
dass Schuldgefühle oder<br />
Schuldzuweisungen zu nichts<br />
führen. Stattdessen ist es wichtig,<br />
das Trauma aufzuarbeiten und für<br />
die Zukunft vorzusorgen.<br />
Wie viel Schutz hier bereits ein<br />
Herdschutzgitter bringt, zeigt<br />
ein Besuch in der „Riesenküche“,<br />
die der klinikinterne Verein Klabautermann<br />
e. V. immer wieder<br />
präsentiert, zuletzt auf der Consumenta<br />
in Nürnberg. Denn es<br />
ist wirklich verlockend, wenn der<br />
Pfannenstiel über die Herdkante<br />
schaut. „Der Erwachsene nimmt<br />
hier die Perspektive eines Kleinkindes<br />
ein“, so die Medizinerin,<br />
„und spürt diesen Impuls, hochzugreifen<br />
oder sich hochzuziehen.“<br />
So ermöglicht die Riesenküche<br />
ein gesteigertes Bewusstsein dafür,<br />
dass die Küche der gefährlichste<br />
Ort im Haus ist.