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Kulturfenster Nr. 06|2023 - Dezember 2023

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entdeckt<br />

Zoom-Barrel, die verstellbare Klarinettenbirne<br />

Z-Birne von Paulus & Schuler<br />

Die Birne, auch Fass genannt – bildet ihrer<br />

Form nach die Verbindung zwischen<br />

Mundstück und Oberstück der Klarinette.<br />

Sie dient der Grobstimmung des Instrumentes.<br />

Mittlerweile werden bei vielen<br />

Modellen bereits zwei Birnen mitgeliefert<br />

– eine kürzere und eine längere Variante,<br />

um je nach Bedarf eine andere Grundstimmung<br />

einstellen zu können. Die beiden<br />

Berufsmusiker Matthias Schuler und<br />

Henry Paulus sind seit über 20 Jahren Mitglieder<br />

im Beethovenorchester Bonn und<br />

kennen daher nur zur Genüge die Problematik<br />

des Stimmens und der baulich bedingten<br />

Nachteile der Klarinettenbirne. Daher<br />

haben sie die Zoom-Klarinettenbirne,<br />

also eine verstellbare Birne entwickelt. Der<br />

bekannte Klarinettenlehrer Werner Mayr<br />

verwendet diese und stellt im Folgenden<br />

dieses neue Konzept vor:<br />

Innovativ und praktisch<br />

Wird eine normale Klarinettenbirne zum<br />

Ausgleich der Intonation ausgezogen, werden<br />

die Schwingungen nur gedämpft an<br />

die Klarinette weitergegeben, da der Zapfenkorken<br />

die einzig verbleibende Verbindung<br />

ist. Es entsteht im Inneren der Klarinette<br />

ein Hohlraum und außen ein Spalt.<br />

Als Alternative dazu bräuchte man mehrere<br />

Birnen verschiedener Länge – oder eine<br />

verstellbare, wie die neue Z(oom)-Birne.<br />

Diese hat in jeder Längeneinstellung eine<br />

durchgehende Bohrung und wird auch im<br />

Außenbereich nicht unterbrochen, wodurch<br />

der Klang und die Ansprache wesentlich<br />

verbessert werden. Über einen Stellring<br />

mit einer Skalierung von I bis III werden<br />

Stimmungseinstellungen genau justierbar<br />

und sichtbar. Laut Hersteller wird das<br />

Produkt mit modernster CNC Drehtechnik<br />

versehen und zur Anpassung der Intonation<br />

mit dem Stellring verlängert, ohne<br />

dass sich das Mundstück oder die Klarinette<br />

zueinander verdrehen. Das Drehen<br />

des Stellrings lässt die Birne bis zu 4mm<br />

auseinander fahren. Ein kleiner Nachteil<br />

ist vielleicht für manche das Gewicht der<br />

Z-Birne, da sie nahezu das Doppelte einer<br />

normalen wiegt. Bei der ursprünglichen Z-<br />

Birne ist der obere Teil aus Kunststoff und<br />

der untere aus Holz (ca. 250 Euro). Mittlerweile<br />

gibt es eine Neuentwicklung, bei<br />

der auch der obere Teil aus Holz ist. Diese<br />

kostet etwa 100 Euro mehr.<br />

Die Z-Birne von Paulus & Schuler ist patentgeschützt,<br />

trotzdem gibt es etliche<br />

Nachahmerprodukte, vor denen die Firma<br />

ausdrücklich warnt. Weitere Informationen<br />

unter: https://paulus-schuler.de<br />

Viel Spaß beim Ausprobieren!<br />

Werner Mayr, Klarinettenlehrer<br />

Die neue, innovative Z­Birne (Zoom­Barrel)<br />

von Paulus & Schuler<br />

Die neue LefreQue „Free-Reed“ Ligatur<br />

Für eine optimale Schwingungsübertragung bei Klarinette und Saxophon<br />

Der Niederländer Hans Kuijt hat die neue<br />

LefreQue „Free­Reed“ Ligatur für einen<br />

besseren Klang von Klarinette und Saxophon<br />

erfunden.<br />

Warum etwas festklemmen, das eigentlich<br />

frei schwingen sollte? Diese Frage<br />

stellte sich Hans Kuijt, holländischer Tüftler<br />

mit Hochschulabschluss in Saxophon<br />

und Querflöte. Seine Mission: der perfekte<br />

Klang.<br />

Mit der Entwicklung der LefreQue Klangbrücken<br />

hatte er sich in den letzten Jahren<br />

bereits einen Namen gemacht, heuer<br />

brachte er mit den Free-Reed Ligaturen<br />

ein weiteres Produkt auf den Markt. Dabei<br />

handelt es sich um eine Blattschraube für<br />

Klarinette und Saxophon, welche das Blatt<br />

so frei wie möglich am Mundstück vibrieren<br />

lassen sollte. Ähnlich wie bei seinen<br />

Klangbrücken, geht es dem Entwickler auch<br />

bei der Free-Reed Ligatur darum, eine optimale<br />

Schwingungsübertragung zu erzielen.<br />

Der Bereich, in welchem das Blatt von<br />

dieser Blattschraube berührt wird, ist auf<br />

ein Minimum reduziert. Auf diese Weise<br />

wird es nicht gedämpft und kann uneingeschränkt<br />

schwingen. Optisch präsentiert<br />

sich die Free-Reed Ligatur in Form eines<br />

elastischen Bandes.<br />

Das Prinzip seiner Blattschraube beruht<br />

laut Hans Kuijt auf den Erfahrungen, die<br />

er über die Jahre mit seinen Klangbrücken<br />

gemacht hat. An allen Blasinstrumenten<br />

gibt es nämlich Kork- und Steckverbindungen,<br />

die die Schwingungsübertragung<br />

beeinträchtigen können. Im Jahr 2008 entwickelte<br />

er daher die LefreQue Klangbrücken:<br />

Zwei Metallplättchen, die wie eine<br />

Brücke an diesen Steckverbindungen angebracht<br />

werden können und somit für<br />

reinere Obertöne, bessere Intonation und<br />

leichtere Ansprache sorgen.<br />

Stefanie Müller<br />

KulturFenster<br />

61 06/<strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong>

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