Kulturfenster Nr. 06|2023 - Dezember 2023

hinausgeblickt
„Musik in kleinen
Gruppen“ in Auer
VSM-Wettbewerb
https://vsm.bz.it
02.03.2024
Musik
kinderleicht
erklärt
Foto:
Manfred
Gartner
das Feld der Musikvermittlung in Südtirol
immer mehr öffnet und ich meiner Heimat
somit wieder näherkomme.
KF: Was war dein bisher spannendstes
Projekt?
Prünster Pircher: Eines meiner spannendsten
und zugleich ersten Projekte war ein
von der EU kofinanziertes Outdoor-Projekt
unter dem Namen „Klanginseln“. Gemeinsam
mit einem Blechbläserensemble und
einer Musikwissenschaftlerin ging es hoch
auf den Berg, wo wir den Weg unter dem
Motto „Berg und Musik“ musikalisch gestaltet
haben. Letzten Endes haben sich
uns rund 100 Wanderer angeschlossen
und das Projekt war ein voller Erfolg. Für
mich ein klares Zeichen, dass es in diese
Richtung weitergehen soll.
KF: In welchen Momenten entstehen
deine Ideen?
Prünster Pircher: Gute Frage (lacht). Ich
habe prinzipiell sehr viele Ideen im Kopf,
manchmal tauchen sie in ganz unscheinbaren
Situationen auf. Ich habe immer ein
Notizbuch dabei, dort wird alles hineingeschrieben,
was mir gerade einfällt. Natürlich
gibt es dann intensive Arbeitsphasen,
wo ich versuche, alles in einen umsetzbaren
Rahmen zu bringen. Dabei arbeite
ich auch sehr gerne in Teams, wo man sich
Schritt für Schritt dem Ziel nähert.
KF: Worauf achtest du, wenn du Projekte
speziell für Kinder konzipierst?
Prünster Pircher: Bei der Arbeit für Kinder
gefällt mir vor allem die natürliche Neu-
gierde und die kindliche Wachsamkeit,
welche sie mitbringen. Diese sind wichtige
Ausgangspunkte für meine Arbeit. Es ist interessant
zu beobachten, dass bei Familienkonzerten
diese Neugierde auch bei Erwachsenen
immer wieder neu auffl ammt.
KF: Die Nachwuchsgewinnung spielt auch
bei unseren Musikkapellen eine wichtige
Rolle. Welche Tipps würdest du spontan
geben, um beispielsweise eine Instrumentenvorstellung
ansprechend zu gestalten?
Prünster Pircher: Ich würde sagen: Kinder
tun nichts lieber, als die Instrumente
zu berühren und auszuprobieren. Demnach
würde ich die ganze Sache praktisch
angehen und das kindliche Publikum
immer wieder miteinbeziehen. Oder
etwas überspitzt gesagt: Ein Kind interessiert
es im ersten Moment nicht, wann ein
Instrument genau entstanden ist oder aus
welchem Material es exakt gebaut wurde.
Natürlich kann man diese Informationen
einbauen, es sollte aber nicht ausschließlich
darum gehen. Viel wichtiger fi nde ich
es, dass sich die Kinder selbst als Teil des
jeweiligen Programms fühlen und immer
wieder miteinbezogen werden.
KF: Mit welchen Mitteln schaffst du das?
Prünster Pircher: Individuelle Räume zu
schaffen, sodass sich jeder und jede ein
Stück weit entfalten kann und sich dem
Thema auf seine/ihre ganz persönliche
Art und Weise nähert, ist ein zentraler und
wichtiger Teil meiner Arbeit. Ein besonderes
Element, welches immer in meinen
Projekten vorkommt, ist die Interaktion mit
dem Publikum, beispielsweise durch Mitmachaktionen.
KF: Wie ist aktuell deine Verbindung zu
Südtirol?
Prünster Pircher: Ich bin in Wien und Niederösterreich
sehr gut eingebunden, doch
natürlich fehlt mir meine Heimat sehr. Daher
suche ich verstärkt die Verbindung zu
Südtirol, sowohl familiär als auch beruflich.
Ich merke, dass sich dort in meinem
Tätigkeitsbereich immer mehr entwickelt
und sehr gerne bringe ich mich dort mit
ein. Wenn es sich ausgeht, spiele ich gerne
in meiner Heimatkapelle, der Bauernkapelle
Völlan, mit. Was ich außerdem sehr
schätze: Egal wie lange ich von zuhause
weg bin oder war - komme ich dorthin,
fühle ich mich wirklich angekommen. Dieses
Gefühl genieße ich und ich hoffe sehr,
dass es auch weiterhin so bleibt.
Interview: Hannes Schrötter
Save the Date:
Samstag, 24.02.2024
Funktionärsausbildung (Online)
Musikvermittlung: Was ist das?
„Tipps und Tricks für die Nachwuchsarbeit.
Instrumentenvorstellung, Familienkonzerte
& mehr“ mit Veronika
Prünster Pircher
Anmeldung im VSM-Office
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KulturFenster 06 Dezember 2023