Kulturfenster Nr. 06|2023 - Dezember 2023
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esümiert<br />
Die optimale Vorbereitung einer Probe ist das A und O ihres Gelingens. Die Teilnehmer waren mit aktivem Interesse dabei.<br />
worden, denn sie ermöglicht mir ökonomisches<br />
Arbeiten und ist auch eine gute<br />
Vorlage für fl exible Änderungen im Probenverlauf,<br />
wenn diese in der Praxis notwendig<br />
werden. Mit einem klaren Konzept,<br />
das ich bei Bedarf mit einem kurzen<br />
Seitenblick beim Proben verfügbar habe,<br />
fühle ich mich auch frei für die Konzentration<br />
auf musikalische Gestaltungsaspekte.<br />
Natürlich waren auch andere wesentliche<br />
Themen wie z.B. mentale Vorbereitung,<br />
Einstimmen, Intonation, Rhythmus, Vereinbarkeit<br />
von Familie und Tätigkeit im<br />
Musikverein, … Gegenstand der Dirigentenwerkstatt.<br />
Ebenso die Lehrproben mit<br />
der Musikkapelle Auer, der ich an dieser<br />
Stelle nochmals herzlich für ihre<br />
wertvolle Mitgestaltung danke.<br />
Ständig Lernende<br />
Ich persönlich konnte mir aus<br />
den anregenden Diskussionen<br />
mit den Kursteilnehmern<br />
sehr viel Wertvolles für meine<br />
weitere Arbeit als Orchesterleiter<br />
mitnehmen – es gibt ja nicht nur einen<br />
richtigen Weg! Jede und Jeder von<br />
uns wird bei echtem Interesse an der<br />
eigenen Weiterentwicklung ein ständig<br />
Lernender sein. Insofern ist das Angebot<br />
des VSM zur Teilnahme an Weiterbildungskursen<br />
eine großartige und unverzichtbare<br />
Plattform für interessierte<br />
Kapellmeister*innen.<br />
Eine wesentliche Kraft- und Inspirationsquelle<br />
ist über die Kurse hinaus aus meiner<br />
Sicht jederzeit und kostenlos für alle<br />
Kapellmeister*innen verfügbar – nämlich<br />
der kollegiale Austausch mit den musikalischen<br />
Leiter*innen anderer Orchester in<br />
der Region. Der gesamte Erfahrungsschatz<br />
ist enorm und er kann ganz leicht allen zugänglich<br />
gemacht werden. Ich persönlich<br />
habe sehr positive Erinnerungen an regelmäßige<br />
Gemeinschaftsprojekte mit Musikkapellen<br />
in meiner Heimat Oberösterreich.<br />
Ich habe mit einem Kollegen dabei z.B.<br />
ein gemeinsames Konzertprogramm für<br />
zwei Orchester geplant, wo wir bei mehreren<br />
Musikstücken das jeweils andere<br />
Orchester dirigiert haben. Wir haben uns<br />
Zur Person<br />
in mehreren Proben gegenseitig besucht<br />
und diese gemeinsam reflektiert – eine für<br />
mich sehr lehrreiche und einfache Form<br />
der Fortbildung. Nebenbei war das Publikum<br />
in beiden Gemeinden durchaus erfreut,<br />
neben der Ortsmusikkapelle auch<br />
ein Gastorchester zu hören.<br />
An den Schluss dieses kurzen Beitrags<br />
möchte ich einen visionären Spruch setzen,<br />
der mich seit Jahrzehnten leitet und<br />
für die Tätigkeit eines Dirigenten wegweisend<br />
ist: „In Dir muss brennen, was Du in<br />
anderen entzünden willst!“<br />
Karl Geroldinger<br />
Nach dem Trompetenstudium am Brucknerkonservatorium<br />
Linz und dem Lehramt für Musikerziehung trat Karl Geroldinger<br />
(Jahrgang 1960) seine erste Stelle als Trompetenlehrer<br />
an der Landesmusikschule Schärding an. 1986 – 1995<br />
war er Direktor der Landesmusikschule Ried im Innkreis. Seit<br />
1995 ist er als Direktor des Oberösterreichischen Landesmusikschulwerks<br />
Motor für die international vielbeachtete Entwicklung<br />
des Musikschulwesens in Oberösterreich. Schon in seinen Jugendjahren<br />
beschäftigte er sich mit der Orchesterarbeit, zunächst mit seinem<br />
Ortsverein Enzenkirchen, dann mit dem Schülerblasorchester Schärding und<br />
dem Schülerblasorchester Ried, aus dem sich das Sinfonische Blasorchester<br />
Ried entwickelte, mit denen er viele nationale und internationale Preise errang.<br />
Im Jahr 2010 dirigierte er die Europäische Jugendbrassband und er leitete<br />
von 2012 bis 2022 sehr erfolgreich die Jugendbrassband Oberösterreich.<br />
Für sein kulturelles Wirken wurde Karl Geroldinger von Land und Bund bereits<br />
mehrfach ausgezeichnet. Er hat in den ersten Jahren (2005–2008) seines<br />
Bestehens das Südtiroler Jugendblasorchesters geleitet und ist 2022 für<br />
weitere drei Jahre ans Dirigentenpult des SJBO zurückgekehrt.<br />
KulturFenster<br />
40 06/<strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong>