smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 06/2023
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Immobilien<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
Living.<br />
smart<br />
WOHNEN.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
EXPERTEN-UMFRAGE<br />
„Kaufen zu den Preisen von gestern<br />
mit den Mieten von morgen.“<br />
In 2024 zeigt sich der Markt für Bestandsimmobilien nach der<br />
Rekord-Kaufpreis-Phase im ersten HJ 2022 und der darauffolgenden<br />
Korrektur im zweiten HJ 2022 nun in einer Phase der<br />
„Abkühlung“. Die aktuelle Seitwärtsbewegung entspricht dem<br />
Niveau von Ende 2019. Es fällt auf, dass sich die Preisvorstellungen der Verkäufer stark von<br />
denen der Käufer unterscheiden, was zu einem erhöhten Angebot auf dem Markt führt. Die<br />
EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) wird weitere Herausforderungen für Bestandsimmobilien<br />
bringen, denen nicht alle gewachsen sind.<br />
Beides führt zu einer weiteren Zunahme des Angebots von Bestandsimmobilien. Der dabei starke<br />
Mietermarkt in der Region macht das Investieren in Bestandsimmobilien attraktiv: „Kaufen<br />
zu den Preisen von gestern mit den Mieten von morgen.“<br />
„Die Energetische Sanierung<br />
beeinflusst den Markt und damit die<br />
Kaufpreise bei Bestandsimmobilien.“<br />
Sobald die Inflationsrate signifikant sinkt und die EZB einen ersten Schritt zur<br />
Zinssenkung einleitet, werden sich die Immobilienpreise wieder stabilisieren.<br />
Die Nachfrage wird wieder deutlich steigen, insbesondere auch bei Bestandsimmobilien<br />
im Raum <strong>Stuttgart</strong>. Die Kosten für Neubau sind in den letzten<br />
Jahren durch immense behördliche Auflagen dermaßen gestiegen, dass ein Bestandsobjekt nach wie<br />
vor eine vernünftige Alternative darstellt. Zumal das Angebot an Neubauprojekten sehr überschaubar<br />
ist. Allerdings werden sich bei Bestandsimmobilien der energetische Zustand bzw. die damit verbundenen<br />
Aufwendungen bei der Preisentwicklung deutlich auswirken. Je besser die Energieeffizienz, desto<br />
höher werden die Kaufpreise liegen. In unserer Branche wird die energetische Sanierung von Bestandsobjekten<br />
das bestimmende Thema der Zukunft sein.<br />
Julia Schladt und Thomas Marquardt<br />
Geschäftsführung, SilverRack Immobilien<br />
Interieur Design und Immobilienmakler<br />
Herrenberg<br />
Bernd Schmucker<br />
Inhaber und Geschäftsführer<br />
Schmucker Immobilien<br />
<strong>Stuttgart</strong><br />
„Dem Jahr 2024 sehen wir<br />
optimistisch entgegen.“<br />
Die Immobilienpreise haben sich nach einem spürbaren<br />
Rückgang inzwischen zunehmend stabilisiert, was sich auch<br />
in der wieder gestiegenen Nachfrage bemerkbar macht. Sehr<br />
gefragt sind weiterhin Bestandsimmobilien neueren Baujahres<br />
in guten Lagen zur Selbstnutzung.<br />
Das größere Immobilienangebot ermöglicht Kaufinteressenten, die ihre Traumimmobilie<br />
noch nicht gefunden haben, gute Chancen, ihr zukünftiges Zuhause zu finden. Das Thema<br />
Energie und Modernisierung wird uns alle sicherlich auch im kommenden Jahr begleiten. Mit<br />
unserem Know-how sowie unserem Expertennetzwerk an Energieberatern, Handwerkern und<br />
Architekten werden wir unseren Kunden weiterhin zur Seite stehen.<br />
Im Hause RICOTTA leben wir nach folgendem Credo: Jede Krise bedeutet auch immer eine<br />
Chance.<br />
Gabriela und Massimiliano Ricotta<br />
Inhaber und Geschäftsführer<br />
RICOTTA Immobilien GbR<br />
Esslingen a.N.<br />
„Aktuell beobachten wir zwei Preisszenarien<br />
bei Immobilien aus 2. Hand.“<br />
Die Preisentwicklung bei Bestandsimmobilien mit einem vernünftigen Energiekennwert<br />
im Energieausweis, also in dem Bereich von A+ bis D<br />
haben nur wenig an Wert verloren und gingen die letzten Monate eher<br />
seitwärts von der Preisentwicklung, mit der Tendenz bei Immobilien in Top-<br />
Lagen sogar wieder ganz leicht zu steigen. Hingegen Immobilien, vor allem<br />
Immobilien mit einem älteren Baujahr wie 1975 und älter, mit schlechter<br />
Energiebilanz bzw. Energiekennziffer von D und schlechter, liegen wie Blei im Markt und sind nur noch<br />
über signifikante Preisabschläge von 30 % bis 50 % im Vergleich zum Niveau vor dem Ukraine- Krieg<br />
und der Zinserhöhungen am Markt zu platzieren. Die finanzierenden Banken tragen zu dieser Situation<br />
erheblich bei, da diese teilweise Finanzierungen solcher Gebäude ablehnen, mit dem Wissen, dass der<br />
Kunde in 1 bis 2 Jahren eine Anschlussfinanzierung für die energetische Sanierung benötigt, welche er<br />
dann aber vom Kapitaldienst her nicht mehr tragen kann.<br />
Fazit: Der Immobilienverkauf funktioniert immer noch sehr gut, es kommt jedoch maßgeblich auf<br />
die realistische Preisfindung und die Bewertung der Immobilie an.<br />
Jochen Sommerer<br />
Dipl. Immobilienwirt<br />
Geschäftsführer und Inhaber<br />
IMMOBILIEN KANZLEI SOMMERER<br />
Kirchheim/Teck<br />
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Fotos: SilverRack Immobilien; Ricotta Immobilien; Getty Images – marako85<br />
Fotos: Schmucker Immobilien; Immobilien Kanzlei Sommerer; Getty Images – marako85<br />
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