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akzent Januar '24 BO

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24 FREIZEIT<br />

Möglichkeit, Wasserstoff durch überschüssigen Photovoltaik-Strom<br />

erzeugen zu können.<br />

Als praktikabelste und langfristig attraktivste Option<br />

sieht Prof. Dr. Tillmetz Methanol. Es sei vergleichsweise<br />

einfach herzustellen und könne mit kleinen Modifikationen<br />

am Motor sowohl in Dieselantrieben wie auch in Benzinern<br />

eingesetzt werden.<br />

Im Blick auf die Verursacher von Emissionen stellt<br />

er fest, dass die Gruppe der leistungsstarken Motorboote<br />

mit einer Motorenleistung von über 50 PS gemeinsam<br />

mit den ganzjährig verkehrenden Fähren und Katamaranen<br />

sowie den saisonal betriebenen Personenschiffen<br />

90 Prozent der CO2-Emissionen emittieren.<br />

Während der Kraftstoffverbrauch der Personenschiffe<br />

ziemlich genau ermittelt werden könne, sei dies für die<br />

Sportboote nahezu unmöglich und nur schätz- und hochrechenbar.<br />

Es wurde für die Gruppe der Motorboote über 50<br />

PS ein Verbrauch von gut 11 Millionen Litern errechnet, der<br />

dem realen Verbrauch von rund acht Millionen Litern der<br />

Personenschiffe gegenüberstehe. Der Rechnung zugrunde<br />

liege ein Verbrauch von 40 bis 400 Litern pro 100 Kilometer,<br />

die nötig seien, um ein Boot in Gleitfahrt zu bringen.<br />

Die für die Berechnung zugrunde gelegten Verbrauchswerte<br />

und Betriebsstunden der Sportboote sind in Fachkreisen<br />

hoch umstritten und werden als unrealistisch angesehen.<br />

Die Machbarkeitsstudie schlägt als Zeitrahmen für das<br />

Anstreben einer Klimaneutralität der Bodenseeschifffahrt<br />

das Jahr 2040 vor und dass für den Weg zum Erreichen des<br />

Ziels die bevorzugte Technologie bis in etwa vier Jahren<br />

festzulegen sei. Die verbleibenden 16 Jahre seien ein sinnvoller<br />

und notwendiger Zeitraum, um die Transformation<br />

sicher zu gestalten.<br />

Praxisbeispiele<br />

Denise Kurtulus und Dr. Daniel Chatterjee von Global Marine<br />

at Rolls-Royce Solutions aus Friedrichshafen erläuterten<br />

die Sicht des Konzerns auf die maritime Energiewende<br />

– global und in der Bodenseeregion im Speziellen. Chatterjee<br />

zeigte zudem die bereits real umsetzbaren Möglichkeiten<br />

und Erfahrungen bei der Modifikation der Motoren für<br />

alternative Kraftstoffe. Prof. Dr. Richard Leiner vom Verein<br />

heurekaLago stellte im Blick auf die Herausforderung der<br />

Neumotorisierung eines Schiffsbestands mit vielen älteren<br />

Schiffen, beziehungsweise der hohen Lebensdauer von<br />

E-Schiff MS Insel Mainau<br />

© BSB/Marc Seeh

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