15.01.2024 Aufrufe

Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 1 - Jahrgang 2024

Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 1 - Jahrgang 2024

Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 1 - Jahrgang 2024

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2<br />

AUS BAD DÜBEN UND UMGEBUNG 17. Januar <strong>2024</strong><br />

<strong>Dübener</strong><br />

WOCHENSPIEGEL<br />

Bundesweite Bauernproteste – auch in unserer Region<br />

Große Traktorenparade in und um Bad Düben<br />

(Nordsachsen/Wsp/kp). Der 8. Januar<br />

wird in den diesjährigen Jahresrückblicken<br />

als großer Protesttag der<br />

Landwirte in die Geschichte eingehen.<br />

Der Deutscher Bauernverband rief<br />

dazu auf. Die Landes- und Regionalverbände<br />

schlossen sich an. Und so<br />

kam es auch in und um Bad Düben zu<br />

einigen Traktorenkolonnen. Die Bauern<br />

demonstrierten damit gegen die<br />

beschlossene Streichung der Steuervergünstigungen<br />

beim Agrardiesel und<br />

bei der Kfz-Steuer. Ein Korso drehte<br />

zwischen Eilenburg und Bad Düben<br />

einen Tag lang unermüdlich seine<br />

Runden. In zwei weiteren waren zudem<br />

mehrere Handwerksunternehmen<br />

aus dem Umland zu sehen. Auf zahlreichen<br />

Bannern war auch der Unmut<br />

über die Ampelregierung deutlich zu<br />

vernehmen.<br />

Der Konvoi quetschte sich auch durch die schmalen Bad <strong>Dübener</strong> Innenstadt-<br />

Straßen, wie hier in der Lutherstraße. Mit Plakaten setzten viele Bauern ein klares<br />

Zeichen.<br />

Foto: (Wsp) Phillipp<br />

Bad Düben und die Artesischen Brunnen<br />

Stadt hat ein Alleinstellungsmerkmal – und nun?<br />

(Bad Düben/Wsp/kp). Raik Zenger<br />

hat sich weit über die Bad <strong>Dübener</strong><br />

Stadtgrenzen hinaus einen Namen als<br />

Holzkünstler gemacht. Der Schnaditzer<br />

kann unbequem sein, legt<br />

seinen Finger auch mal bei populären<br />

Themen in die Wunde. Nicht zu vergessen:<br />

Zenger hat auf einem Gebiet<br />

richtig Ahnung. Er ist diplomierter<br />

Mineraloge. Die Artesischen Brunnen<br />

in Bad Düben sind seit Jahren Zengers<br />

liebstes Thema in der Kurstadt. „Wir<br />

Diplom-Mineraloge Raik Zenger gab<br />

„aus eigener Tasche“ eine Potenzialbeurteilung<br />

des Namens „Arteserstadt<br />

Bad Düben“ in Auftrag. Die Ergebnisse<br />

liegen nun vor.<br />

Auf seiner Runde über Eilenburg, Laußig, Bad Düben und Wellaune durchquerte der Korso mehrmals am Tag die Kurstadt.<br />

Das befürchtete Verkehrschaos blieb<br />

in unserer Region weitestgehend aus.<br />

Teilweise trat sogar das Gegenteil ein.<br />

Weil viele offenbar vergangene Woche<br />

Montag auf das Auto verzichteten oder<br />

haben hier ein geologisches Alleinstellungsmerkmal“,<br />

wird er nie müde zu<br />

betonen. Er kämpft beständig um eine<br />

bessere Vermarktung dieses Fakts.<br />

Jüngst ließ er ein Schild mit Informationen<br />

zum früheren Arteser an der<br />

Stadtkirche anfertigen. Ein dekoratives<br />

Rohr spendete eine Bad <strong>Dübener</strong><br />

Antiquitätenhändlerin. „Die Anlage ist<br />

leider nicht mehr zu retten, ist jedoch<br />

das letzte Überbleibsel der früheren<br />

Brunnenhäuser in Bad Düben“, verrät<br />

Zenger. Mit Stadtführer Torsten Gaber<br />

hat er nun einen weiteren Unterstützer<br />

erhalten. „Auf meinen Führungen merke<br />

ich, wie die Gäste unserer Stadt das<br />

Thema Arteser besonders interessiert“,<br />

betont er.<br />

Zenger ärgert sich seit Jahren, dass<br />

die Stadt das Alleinstellungsmerkmal<br />

der Artesischen Brunnen nicht weiter<br />

forciert. Die Kosten für den Betrieb<br />

seien seiner Meinung nach marginal.<br />

Der Mineraloge ist dagegen auf Eigeninitiative<br />

und die Unterstützung von<br />

Unternehmen angewiesen. So beauftragte<br />

er im vergangenen Jahr eine<br />

Potenzialbeurteilung für den Namen<br />

„Arteserstadt Bad Düben“ am Institut<br />

für nachhaltigen Tourismus GmbH<br />

die Arbeit ins Home Office verlagerten,<br />

waren die Bundesstraße 2 sowie<br />

größere Bad <strong>Dübener</strong> Straßen auffällig<br />

leer. Die großen Einschränkungen<br />

blieben bis auf kurzzeitige Staus<br />

aus. Gerüchte, wie ein Zustellen der<br />

Muldebrücke, erwiesen sich als haltlos.<br />

Anders sah es da schon rund um<br />

Leipzig aus. Aufgrund der zugestellten<br />

Autobahnauffahrten kam der Verkehr<br />

nahezu zum Erliegen. Kurz vor Mittag<br />

machte die Meldung die Runde: Der<br />

Ring ist dicht.<br />

Die hiesigen Bauern erfuhren eine<br />

große Solidarität. Beispielsweise warf<br />

das Team des Restaurants „National“<br />

kurzerhand Bratwürste für die Landwirte<br />

auf den Grill. In den sozialen<br />

Der Artesische Brunnen an der Stadtkirche erhielt vor wenigen Tagen ein informatives<br />

Schild. Wie Stadtführer Torsten Gaber weiß, sind die Bad <strong>Dübener</strong> Gäste<br />

sehr interessiert an diesem Thema.<br />

Fotos: (Wsp) Phillipp<br />

Medien gab es reichlich digitales<br />

Schulterklopfen.<br />

Angeführt wurde die Traktorenparade<br />

der etwas anderen Art von<br />

Martin Hönemann. Der Vorstand der<br />

Heideland Agrar GmbH Bad Düben<br />

chauffierte das Schild mit der Aufschrift<br />

„Ampel-Irrsinn: Nicht auf dem<br />

Rücken der Bauern“ und freute sich<br />

über die demonstrierte Stärke seiner<br />

Branche auf den regionalen Straßen.<br />

„Uns geht es gar nicht ausschließlich<br />

um das Agrar diesel-Thema. Das hat<br />

lediglich das Fass zum Überlaufen<br />

gebracht. Uns geht es viel mehr um<br />

die Freiheit der Unternehmen und um<br />

Wettbewerbsfähigkeit“, verdeutlichte<br />

Hönemann.<br />

aus Wernigerode. Die Ergebnisse des<br />

Geschäftsführers Prof. Dr. Harald<br />

Zeiss liegen inzwischen vor. „Interessant“,<br />

nennt Zenger diese, will sich<br />

jedoch nicht näher darüber äußern.<br />

Die Befürchtung: Die Stadt könnte<br />

die Informationen nutzen und sich<br />

sozusagen ins gemachte Nest legen.<br />

Hier besteht also noch Redebedarf.<br />

„Vielleicht ergibt sich ja ein Gespräch<br />

mit dem Kurdirektor“, zeigt sich Zenger<br />

interessiert.<br />

Bad Düben verfügt aktuell über drei<br />

aktive Artesische Brunnen: an den<br />

Pfarrhäusern, am Schnaditzer Bürgerhaus<br />

und auf dem Gelände der Profiroll<br />

Technologies GmbH. Derweil gibt es<br />

Überlegungen nach weiteren Standorten.<br />

Das Rosengässchen und das<br />

Stadtkirchen-Umfeld sind dabei im Gespräch.<br />

Das letzte Wort dürfte in Sachen<br />

Artesern noch nicht gesprochen sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!