antriebstechnik 1-2/2024
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SOFTSTARTER<br />
Der zweite Zukunftstrend, den die Antriebsspezialisten von<br />
Faulhaber in der eigenen Entwicklung umsetzen, ist „Simplexity“.<br />
Damit bezeichnet die Zukunftsforschung die einfache, möglichst<br />
intuitive Bedienbarkeit von komplexen Systemen, also auch die<br />
Anwenderfreundlichkeit technischer Geräte, zu denen auch Antriebe<br />
zählen.<br />
Die analogen Zeiten sind in der Antriebstechnik weitgehend<br />
Geschichte. In der modernen Automatisierungstechnik sind vernetzte<br />
Lösungen Stand der Technik. Anlagenbauer stehen dabei<br />
vor der Herausforderung, Antriebe in heterogene Systeme zu integrieren,<br />
in denen 50-W-Servos gleichberechtigt neben Antrieben<br />
mit mehreren KW Leistung betrieben werden. Wo früher<br />
Kleinstservos durchaus auch über analoge Sollwerte oder einfache<br />
RS232-Schnittstellen eingebunden wurden, sind zum Beispiel<br />
in Robotik und Maschinenbau die durchgängige Verfügbarkeit<br />
von Standardkommunikationsschnittstellen wie EtherCAT<br />
bis hin zu kleinen Baugrößen eher die Regel als die Ausnahme.<br />
Die Antriebskonfiguration ist dadurch heute deutlich komplexer<br />
als noch vor einigen Jahren. Allerdings sollte sie im Sinne von<br />
Simplexity für den Anwender nicht komplizierter sein.<br />
Im Kern begegnet Faulhaber den Anforderungen aus den heterogenen<br />
Anlagen mit einem deutlich erweiterten Produktsupport.<br />
Anwender aus Robotik und Maschinenbau sind Experten für ihre<br />
Prozesse, die Details der Antriebskonfiguration sind eher eine<br />
Hürde. Großen Wert legt Faulhaber daher auf eine möglichst einfache<br />
Inbetriebnahme unterschiedlichster Antriebskonfigurationen<br />
mit dem kostenlos verfügbaren Faulhaber Motion Manager.<br />
03 Der bürstenlose<br />
Flachläufer der Serie BXT<br />
regelt die Düngermenge<br />
über die Motordrehzahl<br />
PATIENTENGERECHTE MEDIZINTECHNIK<br />
Ein weiterer Bereich, in dem innovative Antriebssysteme zu einem<br />
Detoxing beitragen können, ist die Medizintechnik, zum<br />
Beispiel bei der Insulinversorgung von Diabetespatienten. Hier<br />
gibt es seit einiger Zeit Insulinpumpen, die der Patient am Körper<br />
trägt. Sie geben kontinuierlich eine kleine Menge Insulin ab. Das<br />
nach den Mahlzeiten zusätzlich benötigte Insulin lässt sich per<br />
Knopfdruck steuern. Für die meisten Anwender ist das eine große<br />
Erleichterung und bedeutet weniger Stress für deren Körper.<br />
Zentraler Bestandteil der Insulinpumpen ist eine Ampulle mit<br />
dem Insulin, das bei Bedarf mit der batteriebetriebenen Pumpe<br />
über einen Katheter und eine Kanüle in den Körper gelangt. Ein<br />
kleiner Motor drückt über die Gewindestange den Stopfen der<br />
Insulinampulle so nach vorne, dass Insulin abgegeben wird. Die<br />
Anforderungen an den Motor sind dabei äußerst hoch: Um das<br />
tragbare Gerät leicht halten zu können, muss der Motor kompakt<br />
sein, in der Regel darf der Durchmesser nicht mehr als etwa<br />
10 mm betragen. Dabei muss er eine zuverlässige und präzise<br />
Leistung erbringen, denn sowohl zu wenig als auch zu viel Insulin<br />
sind für den Patienten schädlich. Zudem muss er wegen des<br />
Batteriebetriebs sehr effizient arbeiten. Faulhaber stellt dafür<br />
verschiedene Motorentechnologien zur Verfügung: Motoren mit<br />
Edelmetallbürsten, bürstenlose Motoren mit 2-Pol-Technologie<br />
sowie Schrittmotoren.<br />
Mittlerweile zeichnen sich weitere Anwendungsgebiete für<br />
diese Technologie ab. Auch bei chronischen Krankheiten wie etwa<br />
Parkinson oder bei Immundefekten sind Patienten auf regelmäßige<br />
Injektionen angewiesen.<br />
ANTRIEBSSYSTEME SCHNELL INS FELD BRINGEN<br />
SOFTWARE FÜR SPEED- UND<br />
MOTION-CONTROLLER<br />
Die Software bietet dem Anwender eine umfangreiche Unterstützung<br />
bei Inbetriebnahme und Konfiguration. Die grafische<br />
Benutzeroberfläche ermöglicht eine einheitliche und intuitive<br />
Vorgehensweise unabhängig von der Gerätefamilie und der verwendeten<br />
Schnittstelle. Neben einem neu gestalteten Bereich zur<br />
einfachen Inbetriebnahme und Konfiguration der Antriebssysteme<br />
enthält der neue Motion Manager verschiedene Tools<br />
zum Bedienen und Beobachten des Antriebsverhaltens, eine Entwicklungsumgebung<br />
für Ablaufprogramme und einen Wartungsbereich<br />
für Diagnosen und Firmware-Update. Bei der Konfiguration<br />
werden die Gegebenheiten der Anwendung berücksichtigt,<br />
der Austausch von Antrieben wird unterstützt und der direkte<br />
Zugriff aufs Handbuch ist ebenfalls möglich.<br />
Die nächste Hürde für die Anwender stellt dann die Integration<br />
der lauffähigen Achsen in die verschiedensten SPS-Umgebungen<br />
dar. Hilfe lässt sich im Supportbereich der Homepage<br />
finden. Hier erleichtern vorbereitete Anwendungsbeispiele und<br />
Application-Notes die Arbeit. Wo nötig schalten sich die Antriebsexperten<br />
über Teamviewer auf die Kundenanlage auf.<br />
Bilder: Faulhaber, click_and_photo – stock.adobe.com, Rauch<br />
www.faulhaber.com<br />
DIE IDEE<br />
„Mit der Verbindung der Megatrends<br />
mit Anwendungen aus der Antriebstechnik<br />
im Rahmen unserer Kundenveranstaltung<br />
‚Innovation & Trends‘<br />
wollten wir unseren Kunden zeigen,<br />
wie eng technische Entwicklungen<br />
und gesellschaftliche Trends<br />
verbunden sind. Unter Umständen<br />
kann dieser Gedanke weitere<br />
Innovationen anstoßen.“<br />
Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen,<br />
Leiter Marketing, Dr. Fritz Faulhaber<br />
GmbH & Co. KG, Schönaich<br />
14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de