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Foto: Stocksy<br />

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etrachtet man es ganz genau, reicht die Verwendung<br />

von natürlichen Inhaltsstoffen zur Schönheitspflege<br />

tatsächlich bis ins Altertum zurück: Schon im alten<br />

Ägypten wurden ökologische Substanzen wie Honig,<br />

Olivenöl und Pflanzenextrakte zur Haut- und Haarpflege<br />

verwendet. Nicht nur Kleopatra nutzte Eyeliner und<br />

badete in Eselsmilch. Archäologen fanden in Gräbern<br />

auch Gesichtsmasken, Reinigungsmilch aus Öl und<br />

Limone, Haarfestiger aus Harz oder Bienenwachs<br />

und Puder aus gemahlenen Mineralien. Leider war<br />

auch den Ägypterinnen Schönheit oft wichtiger als<br />

Gesundheit. Um die damals als Ideal geltende edle<br />

Blässe zu erlangen, wurde zum Beispiel eine „Foundation“<br />

aus Bleichmittel aufgetragen, die sicherlich nicht<br />

hautschonend war. Im Laufe der Jahrhunderte haben<br />

sich die Techniken und Methoden zur Herstellung von<br />

Naturkosmetik dankenswerterweise weiterentwickelt.<br />

Im 19. Jahrhundert begannen einige Pioniere wie<br />

die deutsche Unternehmerin Rosa Graf, biologische<br />

Inhaltsstoffe in ihre Schönheitspflege zu integrieren.<br />

Die erste grosse Welle der Naturkosmetik bahnte sich<br />

schliesslich in den 1920er-Jahren aus der Lebensreform-Bewegung<br />

heraus ihren Weg: Klassiker wie die<br />

Gesichtscremes von Weleda, Dr. Hauschka und Annemarie<br />

Börlind oder die „Original Seife“ von Speick kamen<br />

auf den Markt und wurden begeistert angenommen.<br />

Die zweite Welle, mit der die natürliche Kosmetik<br />

weiteren Rückenwind bekam, ist ebenfalls in die Zeitgeschichte<br />

eingebunden, nämlich die Umweltschutzbewegung<br />

der späten 70er- und 80er-Jahre: Nun waren<br />

Firmen wie Lavera, Logona oder Martina Gebhardt<br />

am Zug und entwickelten ihre ersten Produkte.<br />

Naturkosmetikboom<br />

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bewusstsein<br />

für Nachhaltigkeit und Umweltschutz extrem verstärkt,<br />

was zu einem wachsenden Interesse an Naturkosmetik<br />

geführt hat. Immer mehr Menschen suchen nach Produkten,<br />

die frei von synthetischen Chemikalien und<br />

Tierversuchen sind. Zudem kam zu Beginn des 21.<br />

Jahrhunderts die Erkenntnis auf, dass herkömmliche<br />

Kosmetika schädlich sein können. Uns wurde bewusst,<br />

dass unsere geliebten Produkte mit Schwermetallen,<br />

Chemikalien und Mikroplastik angereichert sind und<br />

eine Reihe von Allergien, Unverträglichkeiten oder sogar<br />

ernste Krankheiten verursachen könnten. Deshalb<br />

gibt es heute eine Vielzahl von Kosmetiklabels, die sich<br />

auf die Verwendung natürlicher Inhaltsstoffe spezialisiert<br />

haben. Auch umweltfreundliche Verpackungen<br />

und nachhaltige Produktionsmethoden gehören inzwischen<br />

zum guten Ton. Wichtig: Naturkosmetik ist<br />

nicht gleichbedeutend mit Biokosmetik. Erstere basiert<br />

auf natürlichen Inhaltsstoffen, die jedoch aus konventionellem<br />

Anbau stammen dürfen. In Biokosmetik<br />

hingegen werden ausschliesslich Ingredenzien aus<br />

kontrolliert biologischem Anbau verwendet.<br />

Zuwachs<br />

NATÜRLICH SCHÖN<br />

NATÜRLICH SCHÖN<br />

Natur- und Biokosmetik wird weltweit immer<br />

beliebter: Die Branche verzeichnet<br />

ein jährliches Wachstum von 8 bis 10 %.<br />

Inhalt<br />

Naturkosmetik bedeutet: keine<br />

künstlichen Konservierungsmittel, chemischen<br />

Bestandteile, synthetischen<br />

Duftstoffe, Zusatzstoffe sowie giftigen<br />

oder schädlichen Produkte für die<br />

Gesundheit oder die Umwelt.<br />

Vorgabe<br />

In Biokosmetik müssen mindestens<br />

95 % der Inhaltsstoffe, die biologisch<br />

sein können, biologisch sein.<br />

Labels<br />

Die wichtigsten Naturkosmetik-<br />

Zertifizierungen in der Schweiz sind<br />

die Labels von NATRUE, BDIH und<br />

ECOCERT.<br />

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