Chor im Gespräch FOLGE 33
Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet
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16 CHOR IM GESPRÄCH<br />
KINDER SINGEN GERN<br />
Foto: privat<br />
Kinder haben <strong>im</strong>mer wieder ihren Spaß be<strong>im</strong> Singen,<br />
wovon sich Erwachsenenchöre hin und wieder eine<br />
Scheibe von abschneiden können! Die St<strong>im</strong>me ist ein<br />
natürliches Instrument, bei dem nichts den Körper<br />
vom Klang trennt. Die Verbindung zwischen dem<br />
Höreindruck der eigenen St<strong>im</strong>me be<strong>im</strong> Sprechen und<br />
Singen und dem inneren körperlichen Erleben ist so<br />
Kinderchor Lohmar und Rolf Zuckowski<br />
miteinander verwoben, dass sich körperliche und<br />
emotionale Bewegungen auf unmittelbare Weise äußern.<br />
Die St<strong>im</strong>me in ihrer Ausdrucksfähigkeit zu sensibilisieren<br />
und zu trainieren ist ein wichtiges Ziel in<br />
der Musikpädagogik und die entscheidende Grundlage<br />
für das Singen mit Kindern. Dabei muss der Körper<br />
wie ein Instrument in Haltung und Bewegung in gewisser<br />
Weise gest<strong>im</strong>mt werden. Das alles beginnt eigentlich<br />
<strong>im</strong> Kindesalter. Daher liegt es nahe, dass<br />
Körperwahrnehmung und Körperschulung bei Kindern<br />
als Mittelpunkt der musikpädagogischen Arbeit zu begreifen<br />
sind. In der praktischen Umsetzung mit Kindern<br />
zeigt sich dabei die beeindruckende wechselseitige<br />
Wirkungsweise von Körperarbeit und St<strong>im</strong>mtraining.<br />
Ganz spielerisch erleben die Kinder wie sich Haltung<br />
und Atmung verändern können und spüren wie<br />
sich Spannungsveränderungen <strong>im</strong> Körper auf Klang,<br />
St<strong>im</strong>mfärbung und St<strong>im</strong>mhöhe auswirken. Die Kinder<br />
erfahren so, wie man die St<strong>im</strong>me gezielt als unmittelbares<br />
Instrument einsetzen und beeinflussen kann. In<br />
der musikalischen Arbeit mit Kindern steht das gemeinsame<br />
Erleben gleichberechtigt mit dem Singen<br />
<strong>im</strong> Fokus. Daher sollten parallel zum gemeinsamen<br />
Singen auch Möglichkeiten der Begegnung geschaffen<br />
werden. So kommen alle Kinder in Kontakt und es<br />
entwickelt sich eine offene und belebende gegenseitige<br />
Kommunikation. Diese ermöglicht Nähe und fördert<br />
das soziale Miteinander durch verbalen und nonverbalen<br />
Austausch und gegenseitiges Vertrauen. Dabei<br />
entwickelt sich der "<strong>Chor</strong>" <strong>im</strong>mer mehr zu gemeinsamem<br />
Singen und Klang. Diese Erfahrungen sollten<br />
auch für ein generationsübergreifendes Singen genutzt<br />
werden. Kindergärten bieten hierfür Chancen,<br />
da sich Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern zu<br />
neuen musikalischen Begegnungen treffen und das ist<br />
entscheidend.