Profiwissen Aufstockung - Raiss
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Haben die Eigentümer das Ziel auf einer Etage zu wohnen?<br />
Wird das Dachgeschoss damit frei, um eine weitere moderne Wohnung zu schaffen?<br />
Wollen sich die Eigentümer die Möglichkeit schaffen, Mieteinnahmen aus dem Dachgeschoss zu schöpfen?<br />
Sodann sollte von einer reinen Dachsanierung Abstand genommen werden. Ein Architekt könnte eine veränderte<br />
Nutzung des Gebäudes entwickeln.<br />
2. Fragen der Hauseigentümer<br />
Rendite: Wie wirtschaftlich ist eine <strong>Aufstockung</strong>?<br />
Bei der Betrachtung nach der Wirtschaftlichkeit können verschiedene Modelle gewählt werden. In diesem Beispiel<br />
wird folgender Ausgangspunkt gewählt:<br />
• Es sind noch 10 Jahre Erwerbszeit geplant.<br />
• Beim Eintritt in den Ruhestand soll bereits die Miete zum Einkommen beitragen.<br />
• Es wird 50% Eigenkapital eingesetzt.<br />
• Die Mieteinnahmen dürfen in den ersten 10 Jahren für Zinsen und Tilgung vollständig eingebracht werden.<br />
Daraus könnte sich folgendes Finanzierungsmodell entwickeln:<br />
• Die <strong>Aufstockung</strong> wird als eigenständige Wohnung mit der Fläche 100 qm geplant, Standard KfW-55.<br />
• Die Bauinvestition beträgt € 200.000.<br />
• Die Mieteinnahmen betragen € 7,50 per qm und damit insgesamt € 9.000,-- pro Jahr.<br />
• KfW-Kredit in der Höhe € 60.000 mit 1,1% Zinsen, Tilgung auf die Laufzeit 10 Jahre gerechnet.<br />
• Hypothek in der Höhe € 40.000 mit 3,5% Zinsen, Tilgung anfänglich 3% (Laufzeit 23 Jahre)<br />
Während der ersten 10 Jahren ergibt sich für das eingesetzte Eigenkapital keine Rendite, danach 6,4%. Der KfW-<br />
Kredit ist nach 10 Jahren abgetragen. Die Restschuld der Hypothek beträgt nach 10 Jahren € 27.500. Ohne<br />
Berücksichtigung von Mieterhöhungen trägt die Miete bei Eintritt in den Ruhestand mit monatlich € 500 zum Einkommen<br />
bei. Außerdem besteht für das Gebäude ein erheblich gestiegener Restwert.<br />
Eine interessante Option ist ein „endfälliger“ Kredit der KfW. Gerade bei geringerem Eigenkapital können auf diese<br />
Weise z. B. später fällige Lebensversicherungen als Eigenkapital eingebunden werden. Der Kreditrahmen bei der<br />
KfW beträgt zur Zeit € 100.000 im Paket „energieeffizient Bauen“.<br />
Eine andere Rechnung betrifft das Grundstück. Annahme: Für die Realisierung von 100 qm Nutzfläche bestünde<br />
ein Bedarf von ca. 300 qm Grundstück, dann würde diese Fläche bei einer <strong>Aufstockung</strong> eingespart. Es muss ja<br />
nicht in ein Grundstück investiert werden. Die ersparten Grundstückskosten bestehen aus Erwerb, Grunderwerbssteuer,<br />
Erschließung, Außenanlagen. Würde man beispielhaft dafür € 200 per qm veranschlagen, so beträgt die<br />
Ersparnis € 60.000. Dieser Summe würde man die Rückbaukosten gegenrechnen.<br />
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