Profiwissen Aufstockung - Raiss

5. Baukonstruktion des Daches
Eine Sanierung wäre dann sinnvoll, wenn die Bausubstanz solide ist. Woran kann man das beurteilen? In den Bildern
werden Konstruktionselemente gezeigt, die eine dagegen Sanierung beträchtlich erschweren würden.
Abb. 4 Das Bild zeigt den Blick von außen in das
geöffnete Dach im Traufbereich. Gut zu erkennen ist die
Balkenlage mit der Schalung. Beim Altbau ist eine
Balkenlage gegenüber einer Betondecke von Nachteil.
Bei der Sanierung ist die Kaltluftströmung von außen zu
unterbinden. Die Luftdichtung der Gebäudehülle ist
deutlich erschwert. Auch der Schallschutz ist oft
begrenzt.
Fotos: Ing.-Büro
Abb. 5 Dieses Bild zeigt einen Altbau von innen im
ursprünglichen Zustand. Die Bekleidung mit
Profilbrettern oder Paneelen war besonders in den
1970iger und 80iger Jahren modern. Ein heutiger
Qualitätsanspruch ist mit dieser Deckenbekleidung
nicht zu erreichen, weil die Luftdichtung fehlt. Eine neue
Innenbekleidung wäre anzuraten, was allerdings den
Umfang der Baumaßnahme erheblich vergrößert.
Abb. 6 Dieses geöffnete Dach zeigt eine Konstruktionsform,
wie sie in Deutschland bis ca. 1965 / 70
hergestellt wurde. An einer Sparschalung wurde eine
Putzträgerplatte befestigt, hier ein Strohgeflecht.
Innenseitig wurde ein Kalkputz aufgebracht. War die
Konstruktion bis zur Sanierung trocken, sollte die volle
Funktionstüchtigkeit gegeben sein. In dem Fall wäre es
eine hochwertige Innenbekleidung. Die Tragfähigkeit
des Putzes sollte vorab geprüft werden.
Diese Liste ließe sich fortsetzen mit der Qualität der Drempel, der Giebel oder deren Fenster. Ergibt eine
Bestandsaufnahme, dass die Qualität des Bestandes größere Erschwernisse in der Sanierung verursacht, so wäre
dies ein zusätzliches Argument für den Ersatz des Dachgeschosses.
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