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BOLD THE MAGAZINE No.69

EXKLUSIV IM INTERVIEW: ETHAN HAWKE | SEGELN RUND UM ANTIGUA | FASHION: BOSS | EPIC DRIVE: ICELAND | FUSSBALLIKONE ZINÉDINE ZIDANE | AMERICAN PROSPECTS: JOEL STERNFELD EXHIBITION

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12 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / ETHAN HAWKE<br />

Für ihren Vater nicht das einzige Projekt<br />

im vergangenen Jahr. Bei Netflix ist er seit<br />

Dezember an der Seite von Julia Roberts<br />

und Mahershala Ali im unheimlich bis<br />

schrägen Weltuntergangs-Szenario „Leave<br />

the World Behind“ zu sehen. Und für den<br />

spanischen Ausnahme-Regisseur übernahm<br />

er in „Strange Way of Life“ eine<br />

besonders ungewöhnliche Rolle: In dem<br />

dreißigminütigen Kurzfilm spielt er einen<br />

Sheriff, der nach 25 Jahren jenen Mann<br />

wiedersieht, der einst seine große Liebe<br />

war. Gemeinsam mit Almodóvars anderem<br />

Kurzfilm „The Human Voice“ (mit Tilda<br />

Swinton) ist die schwule Westerngeschichte<br />

mit Hawke und Pedro Pascal ab<br />

dem 14. März in den deutschen Kinos zu<br />

sehen.<br />

Mr. Hawke, was reizt Sie nach solch<br />

großen Produktionen wie „Moon Knight“,<br />

„The Northman“ oder „The Black Phone“<br />

an einer halbstündigen Liebesgeschichte<br />

wie „Strange Way of Life“?<br />

Na ja, wenn ein Filmemacher wie Pedro<br />

Almodóvar dir eine Rolle anbietet, dann<br />

denkst du einfach nicht lange nach. Egal,<br />

ob der Film 120 Minuten dauert oder eben<br />

30. Aber mir gefiel auch die Rolle, die ich<br />

in dieser Geschichte spiele. Denn an diesem<br />

Sheriff zeigt sich sehr gut, dass es nicht<br />

selten einen Unterschied dazwischen gibt,<br />

wer wir sind und wer wir sein wollen. Die<br />

Diskrepanz dazwischen birgt Konfliktpotential,<br />

egal ob man hetero, schwul oder<br />

sonst irgendetwas ist. Wer einen Großteil<br />

seines Lebens damit verbringt, vorzugeben,<br />

anders zu sein, als es im tiefsten Inneren<br />

der eigenen Natur entspricht, erzeugt in<br />

sich selbst und seinem Umfeld Lügen und<br />

Zerrissenheit. Älter und reifer zu werden<br />

bedeutet für mich, eben diese Lügen und<br />

diese Zerrissenheit immer weiter loszuwerden.<br />

Filme über die Liebe ziehen sich in jedem<br />

Fall durch Ihre gesamte Karriere, nicht<br />

wahr?<br />

Was mich nicht wundert, denn die Liebe<br />

ist meiner Meinung nach fester Bestandteil<br />

in der Arbeit eines Schauspielers vor der<br />

Kamera. Von dem Moment an, wo jemand<br />

eine Kamera auf Dich richtet, ist das<br />

eine Art Liebeserklärung, denn das heißt:<br />

Du bzw. deine Figur ist es wert, dass sich<br />

jemand die Zeit nimmt, zu filmen. Und<br />

diese Gefühle möchte man in seinem Spiel<br />

ja erwidern. Und beweisen, dass sich das<br />

Gegenüber nicht getäuscht hat.<br />

Ein ganz anderer Film ist derweil Ihre<br />

jüngste Regiearbeit „Wildcat“. Wie kamen<br />

Sie darauf, aus dem Leben der Schriftstellerin<br />

Flannery O’Connor zu erzählen?<br />

Die Idee hatte, ehrlich gesagt, meine Tochter<br />

Maya, die ja nun auch die Hauptrolle<br />

spielt. Sie entdeckte Flannery als Autorin<br />

für sich, als sie 15 oder 16 Jahre alt war.<br />

Ganz ohne mein Zutun. Und sie hatte<br />

große Lust darauf, diese sehr komplexe,<br />

seelisch gequälte Frau zu spielen. Mich<br />

faszinierte an ihrer Geschichte allerdings<br />

vor allem die Frage, wie der Glaube<br />

und menschliche Kreativität zusammenhängen.<br />

Flannery war eine sehr fromme

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