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BOLD THE MAGAZINE No.69

EXKLUSIV IM INTERVIEW: ETHAN HAWKE | SEGELN RUND UM ANTIGUA | FASHION: BOSS | EPIC DRIVE: ICELAND | FUSSBALLIKONE ZINÉDINE ZIDANE | AMERICAN PROSPECTS: JOEL STERNFELD EXHIBITION

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DESIGN / REPORTAGE<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 45<br />

gerade wie Karos aneinandergereiht,<br />

eine Art urbane Miniaturlandschaft<br />

bilden. Angekommen in der Suite im<br />

97. Stock, zeigt das Smartphone-Höhenmeter<br />

390 Meter über dem Meeresspiegel<br />

an, und etwas unter uns fliegt ein<br />

Helikopter vorbei. Ja, Sie haben richtig<br />

gelesen: unter uns!<br />

Erfrischt und umgezogen steigen wir<br />

von unserem höchst edlen Turm herab,<br />

machen es uns erneut im Fond der luxuriösen<br />

Genesis-Limousine gemütlich,<br />

und auf geht’s zum Gwangjang Market,<br />

einem der ältesten und größten traditionellen<br />

Märkte des Landes. Die über 5.000<br />

Geschäfte bieten den Besuchern alles<br />

Erdenkliche, von Süßigkeiten, einer wirklich<br />

unwahrscheinlich üppigen Auswahl<br />

an Socken, über Spielzeug bis hin zu<br />

Kaffee und klassisch koreanischem Streetfood.<br />

Was es gibt, gibt es hier! Schnell<br />

finden wir uns an einem der zahlreichen<br />

Essensstände wieder und machen<br />

es uns auf den Plastikhockern bequem.<br />

Stäbchen, Reis, Oktopus und Glasnudeln,<br />

dazu irrescharfes und zum Teil unidentifizierbares<br />

Gemüse, eine Rolle Toilettenpapier<br />

für die Tisch-Hygiene und um uns<br />

herum gefühlt 20.000 Menschen.<br />

Als Nachspeise gibt es noch ein paar<br />

gebackene Leckereien für den Weg und<br />

es folgt ein nächtlicher Verdauungs-<br />

Spaziergang entlang der pulsierenden<br />

Straßen und Gassen, kleinen Flussläufen<br />

(die laut unserem Tour-Guide noch bis in<br />

die späten 1960er Jahre zum Waschen<br />

von Kleidung genutzt wurden) bis zur<br />

Dongdaemun Design Plaza, einem der<br />

letzten Werke von Star-Architektin Zaha<br />

Hadid. Wer jetzt noch behauptet: „New<br />

York ist die Stadt, die niemals schläft“, der<br />

sollte mal hierherkommen!<br />

Am nächsten Morgen geht es erst einmal<br />

ab in den Pool im 85. Stock. Allein? Nicht<br />

ganz. Etwa 30 hellwache, meist asiatische<br />

Hotelgäste hatten wohl ebenfalls die Idee<br />

eines sportlichen Morgenbades, und so<br />

sieht das langgestreckte Schwimmbecken<br />

aus wie ein Werbespot für weiße<br />

Badekappen und blaue Schwimmbrillen.<br />

Noch bevor man sich wundert, ob alle im<br />

gleichen Sportgeschäft einkaufen, reicht<br />

einem der Bademeister bereits die vom<br />

Haus gewünschte Schwimmbad-Grundausstattung.<br />

Wenig später genießen<br />

wir beim filmreifen Sonnenaufgang das<br />

köstliche Frühstück im Hotel-Restaurant,<br />

welches selbstredend von Köchen mit<br />

Michelin-Auszeichnung bekocht wird.<br />

Erster Programmpunkt des Tages: ein<br />

Treffen mit dem Genesis Chefdesigner<br />

Il-Hun Yoon in Suji, etwas außerhalb<br />

von Seoul. Der gut gelaunte Koreaner<br />

begrüßt uns am Eingang des 2020 eröffneten,<br />

hochmodernen und mit über<br />

4.991 m² weltweit größten Showrooms<br />

der bekannten Luxus-Marke und gibt<br />

uns einen Einblick in die Arbeit seines<br />

Teams. Genesis-Fahrzeuge sollen kühn,<br />

progressiv und deutlich erkennbar koreanisch<br />

aussehen. Die Design-Identität ist<br />

im Grunde genommen einfach zusammenzufassen:<br />

athletische Eleganz und<br />

zeitlose Schönheit. Und, wie für die<br />

Luxus-Branche üblich: Weniger ist mehr.<br />

„Wenn ein Auto gute Proportionen hat,<br />

braucht es nur ein reduktives Design“,<br />

sagt Herr Yoon, der im Vorfeld seiner<br />

jetzigen Position reichlich Designerfahrung<br />

an Oberklasse-Modellen deutscher<br />

und britischer Luxus-Marken sammeln<br />

konnte. Sein Team kreiert nach den<br />

vier Säulen: Schönheit durch Freiräume,<br />

Obsession fürs Detail, Statement durch<br />

Proportion und dem bereits erwähnten<br />

reduktiven Design. „In 2016 hatte unser<br />

Team noch 20 Mitarbeitende, heute sind<br />

es bereits 80“, führt Herr Yoon weiter aus.<br />

Wie alles andere in Süd-Korea, wächst<br />

auch Genesis, was so viel wie Ursprung<br />

oder Anfang bedeutet, rasant. Die<br />

erst 8 Jahre junge Marke der Hyundai<br />

Motor Group konnte bis heute bereits<br />

den Verkauf von über 1 Million Fahrzeugen<br />

verzeichnen. Zählt man Genesis<br />

im zentraleuropäischen Straßenbild<br />

heute noch zu den eher seltenen Oberklasse-Automarken,<br />

so ist in der Südkoreanischen<br />

Hauptstadt Seoul die<br />

Marktdominanz unübersehbar.<br />

Es folgt eine exklusive Tour durch die<br />

minimalistisch designten Verkaufsräume,<br />

und nur wenig später zieht es uns zum<br />

nächsten, für Koreaner höchst wichtigen<br />

Programmpunkt – it’s Tea Time!<br />

Tee spielt nebst Kaffee (den es hier wirklich<br />

überall frisch gebrüht zu kaufen<br />

gibt) eine zentrale Rolle im Alltag der<br />

Koreaner. Bereits seit dem 7. Jahrhundert,<br />

nachdem studierende Mönche das<br />

Heißgetränk aus China mitbrachten,

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