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GEBIETSLIGA WEST<br />
Ein Trio jagt das Spitzenduo<br />
Inzing, Seefeld und Oberhofen/Pfaffenhofen mischen im Aufstiegskampf voll mit<br />
(fly) Stellte sich im Vorjahr nur<br />
die Frage, wer hinter Götzens<br />
Zweiter wird – die Pichlmann-<br />
Elf wurde mit 13 Punkten Vorsprung<br />
Meister – gestaltet sich<br />
der Titelkampf heuer weitaus<br />
spannender. Die ersten Sechs liegen<br />
innerhalb von sieben Punkten.<br />
Und mit Inzing, Oberhofen/<br />
Pfaffenhofen und dem FC Seefelder<br />
Plateau mischen alle drei<br />
heimischen Teams mit im Aufstiegsrennen.<br />
SU INZING – FC VILS, Samstag,<br />
23. März, 14.00. Die besten Chancen<br />
auf einen Platz unter den ersten Zwei<br />
werden Inzing zugestanden. Nicht<br />
nur weil der Abstand zum Zweiten<br />
Reichenau nur drei Zähler beträgt,<br />
sondern weil sowohl in der Sommerals<br />
auch jetzt in der Wintertransferperiode<br />
ordentlich eingekauft wurde.<br />
Eine Einkaufspolitik, die nicht überall<br />
rund ums Enterbachstadion gut<br />
ankam. In anonymen Mails wird von<br />
einem „Erdbeben in Inzing“ berichtet<br />
und vor allem der Transfer von<br />
Nico Strobl – der Stürmer kam im<br />
Winter von Landesligist Rum – angeprangert.<br />
Die Gerüchte von Spielern,<br />
die vermeintlich aussortiert wurden<br />
oder von selbst gingen, wollte Trainer<br />
Markus Gehring nicht kommentieren.<br />
Der konzentriert sich lieber auf<br />
die sportlichen Belange. „Die ersten<br />
drei Runden werden zeigen, in welche<br />
Richtung es geht. Aber unser Ziel<br />
ist auf jeden Fall ein Platz unter den<br />
ersten Vier.“<br />
Ob es zu mehr langt, wird sich<br />
schon im ersten Spiel des Jahres weisen,<br />
geht es doch gegen niemand<br />
Geringeren als den aktuellen Tabellenführer<br />
aus Vils. „Diese Partie wird<br />
absolut wegweisend. Da werden wir<br />
sehen, in welche Richtung es geht“,<br />
erwartet Inzings Coach ein kampfbetontes<br />
Match. Im Hinspiel teilten<br />
beide Teams die Punkte (2:2).<br />
Simon Waldeck’s Oberhofer müssen am Sonntag gegen den Zweiten Reichenau<br />
ran. Inzing (Marcel Föger, r.) empfängt Spitzenreiter Vils. Foto: sportszene.tirol-<br />
SPG SÖLDEN – FC SEEFELDER<br />
PLA<strong>TE</strong>AU, Samstag, 23. März, 18.00.<br />
Mit Sölden wartet bei der Premiere<br />
von Neo-Coach Himmet Erdogan<br />
ein regelrechter Lieblingsgegner. Von<br />
den letzten zwölf Duellen ging nur<br />
eines verloren. Das 3:3 im Herbst war<br />
eines von drei Unentschieden. Die<br />
letzte Niederlage im Ötztal liegt fast<br />
30 Jahre zurück, datiert vom 17. April<br />
1994. „Ich will jedes Spiel gewinnen.<br />
Egal ob als Trainer oder Spieler. Deshalb<br />
werden wir alles daran setzen,<br />
um mit dem bestmöglichen Ergebnis<br />
zurück nach Seefeld zu fahren“, wird<br />
Seefelds neuer starker Mann auf der<br />
Betreuerbank auch am Spielfeld weiter<br />
die Fäden ziehen.<br />
Für seine Mannschaft hat er nur<br />
lobende Worte über. „Das ist eine<br />
hervorragende Truppe mit einer gesunden<br />
Mischung aus jungen und<br />
routinierten Spielern.“ Dementsprechend<br />
gab’s in der Winterpause auch<br />
wenig nachzujustieren. „Natürlich<br />
haben wir das eine oder andere verändert.<br />
Aber grundsätzlich gab es<br />
nicht viel zu verbessern, sonst wären<br />
wir im Herbst ja nicht so erfolgreich<br />
gewesen.“<br />
Die Frage, ob er in der Tabelle<br />
nach oben Richtung Aufstiegsplätze<br />
schielt, stellt sich für Erdogan nicht.<br />
„Was ich nicht will ist um die goldene<br />
Ananas spielen. Deshalb werden wir<br />
schon versuchen vorne anzugreifen.<br />
Dafür braucht es aber auch das nötige<br />
Quäntchen Glück, dass wir im<br />
Herbst, ich denke da etwa an das Spiel<br />
in Rietz, durchaus mal hatten.“<br />
SVG REICHENAU 1B – FC FRITZ<br />
OBERHOFEN/PFAFFENHOFEN,<br />
Sonntag, 24. März, 16.00. Kann<br />
Oberhofen/Pfaffenhofen ein gewichtiges<br />
Wörtchen im Aufstiegskampf<br />
mitreden? Schon der Frühjahrsauftakt<br />
wird dazu eine erste Antwort<br />
geben, geht es für Kofler & Co. doch<br />
gegen Vize-Herbstmeister Reichenau.<br />
Zuletzt musste sich die Mannschaft<br />
von Josef Sporer den Innsbruckern<br />
zweimal in Folge (jeweils 1:2) geschlagen<br />
geben. „Natürlich ist das ein<br />
richtungsweisendes Spiel. Gewinnen<br />
wir, sind wir bis auf zwei Punkte dran.<br />
Verlieren wir, beträgt der Rückstand<br />
acht Punkte. Das wäre dann zwar<br />
kein Beinbruch, aber würde die Sache<br />
schon erschweren. Unser Ziel ist es<br />
jedenfalls, die gute Ausgangsposition<br />
zu nutzen und oben anzuklopfen.“<br />
Dafür wurde in der Winterpause<br />
ordentlich geschwitzt. „Wir haben<br />
rund eineinhalb Monate nur Kraft<br />
trainiert, weil man im Herbst schon<br />
beim einen oder anderen gemerkt<br />
hat, dass es hier noch Aufholbedarf<br />
gibt“, nutzte Sporer die spielfreie Zeit<br />
auch dafür, der Mannschaft seine<br />
Spielphilosophie näher zu bringen.<br />
„Es sollte ein guter Mix aus Offensive<br />
und Defensive sein. Unser Ziel<br />
ist es jedenfalls, möglichst tief in der<br />
gegnerischen Hälfte zu Ballgewinnen<br />
und dann schnellstmöglich zum<br />
Torabschluss zu kommen.“ Eine Herangehensweise,<br />
die auch gegen die<br />
Reichenau zum Erfolg führen soll.<br />
„Viel wird auch davon abhängen, wie<br />
viele Spieler von der ersten Mannschaft<br />
mit dabei sind. Aber schwer<br />
wird’s so und so.“<br />
GEBIETSLIGA WEST<br />
1. SV Vils 13 36:18 28<br />
2. SVG Reichenau 1b 13 35:16 27<br />
3. SU Inzing 13 47:25 24<br />
4. FC Seefelder Plateau 13 35:30 23<br />
5. FC Oberhofen/Pfaffenhofen 13 28:23 22<br />
6. SPG Mieminger Plateau 13 25:20 21<br />
7. SPG Pitztal 13 26:26 18<br />
8. SPG Axams/Grinzens 13 21:23 17<br />
9. SPG Rinn/Tulfes 13 33:39 16<br />
10. FC Paznaun 13 31:30 15<br />
11. FC Tarrenz 13 17:31 14<br />
<strong>12</strong>. SPG Sölden 13 25:34 <strong>12</strong><br />
13. SPG Rietz/Stams 13 24:47 9<br />
14. SV Fritzens 13 16:37 6<br />
„WEIL’S WOHR ISCH“<br />
Von<br />
Alex Dosch<br />
Am Wochenende nimmt das Rennen<br />
um die Aufstiegsplätze und gegen<br />
den Abstieg wieder Fahrt auf. Aber ist<br />
es überhaupt ein richtiges Rennen?<br />
Denn mittlerweile ist es zur Unsitte<br />
geworden, sich auszusuchen wo<br />
man spielt. Einmal steigt ein Club als<br />
Achter in die zweite Liga auf, dann<br />
verzichtet ein Meister auf den Aufstieg,<br />
oder es lässt sich ein Verein, wie<br />
zuletzt Silz/Mötz, einfach eine Liga<br />
nach unten versetzen. Dass manchem<br />
Fußballfan da ganz nach dem Motto<br />
„Erst machen sie den Spielermarkt<br />
kaputt, dann steigen sie freiwillig ab“<br />
die Galle hochkommt, ist durchaus<br />
verständlich. Jetzt fehlt nur noch, dass<br />
die einstigen „Gladiatoren“ nächstes<br />
Jahr in der Regionalliga Tirol Meister<br />
werden und dann auf den Aufstieg<br />
verzichten. Oder, dass vielleicht ein<br />
weiterer Westligist freiwillig absteigt.<br />
Oder der FC Wacker lässt im Frühjahr<br />
Federn, wird am Ende Dritter in der<br />
Hypo Tirol Liga und darf dann doch<br />
nicht aufsteigen. Das Theater schau’<br />
ich mir dann gerne an.<br />
Doch wie gewährt man solchen<br />
Auswüchsen Einhalt? Ganz einfach:<br />
Indem rigorose Strafen, in welcher<br />
Form auch immer, ausgesprochen<br />
werden und auf die Einhaltung diverser<br />
Fristen beinhart gepocht wird.<br />
So wie es etwa beim „Fall Reichenau“<br />
war. Die Innsbrucker verloren nach<br />
dem damaligen Aufstiegsverzicht<br />
nicht nur den ÖFB-Cup-Startplatz,<br />
sondern starteten auch mit neun Minuspunkten<br />
in die neue Saison. Warum<br />
das diesmal nicht geht? Weil in<br />
der Regionalliga West das ÖFB-Regulativ<br />
gilt und nicht jenes des Tiroler<br />
Fußballverbandes. Der durfte zwar im<br />
Präsidium über den Antrag der SPG<br />
Silz/Mötz abstimmen – das Abstimmungsergebnis<br />
endete im übrigen<br />
9:9 – allerdings war diese Abstimmung<br />
nicht bindend, zumal in letzter<br />
Instanz die Regionalliga-West-Kommission<br />
über „Sein oder Nichtsein“<br />
entscheidet. Und dass die Salzburger<br />
und Vorarlberger Vertreter mit dem<br />
freiwilligen Abstieg von Silz/Mötz gut<br />
leben können, liegt in der Natur der<br />
Sache.<br />
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RUNDSCHAU Seite 36 20./21. März 2024<br />
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