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TE KW 12

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Frohbotschaft: Olympiabad bleibt offen<br />

Neue Seefelder Bürgermeisterin Neuner macht ernst: Drei Gemeinderatssitzungen innerhalb einer Woche<br />

Gleich mit mehreren Überraschungen endeten kurz nach der<br />

Amtsübergabe am Montag vergangener Woche die beiden ersten Sitzungen<br />

des neugewählten Seefelder Gemeinderates. Bürgermeisterin<br />

Andrea Neuner ließ zwei Vizebürgermeister von der unterlegenen<br />

GR-Liste „Aktiv für Seefeld“ zu ihren Stellvertretern bestellen, sie<br />

kündigte zudem an, das „Olympiabad“ nicht schließen zu wollen,<br />

tilgte ein um 500.000 Euro überzogenes WM-Baukonto und setzte<br />

für Dienstag dieser Woche eine dritte Gemeinderatssitzung an.<br />

Von Bernhard Rangger<br />

Doch der Reihe nach: Montag vergangener<br />

Woche übergab der interimistische<br />

Amtsleiter Thomas Hauser<br />

die Amtsgeschäfte an die neugewählte<br />

Bürgermeisterin Andrea Neuner.<br />

Noch am selben Abend fand dann<br />

die konstituierende Gemeinderatssitzung<br />

statt. Dann die erste Überraschung:<br />

Nicht die Liste „Seefeld<br />

Bewegen“, die bei der Wahl die Mehrheit<br />

der Gemeinderatsmandate und<br />

den Ortschefsessel holte, sondern<br />

die Liste „Aktiv für Seefeld“ stellte<br />

mit Alexander Schmid und Anton<br />

Hiltpolt gleich zwei Vizebürgermeister.<br />

Nur beim Vorstand griff man auf<br />

das übliche hornsche Prinzip zurück<br />

und stellte der Bürgermeisterin sowie<br />

den beiden Vizebürgermeistern Julia<br />

GLANZLICH<strong>TE</strong>R<br />

Nairz und Daniel Dreier von „Seefeld<br />

bewegen“ zur Seite.<br />

Freunde fürs Leben<br />

Liebe Freunde des Glücks! Habt<br />

ihr auch manchmal Sorgen und<br />

Ängste? Wenn ja, dann habe ich einen<br />

Tipp für euch parat. Schaltet den<br />

Fernseher aus, legt das Handy auf die<br />

Seite und lest in den Zeitungen nur<br />

die positiven Nachrichten. Noch<br />

besser: Ihr lest ein Buch. Und wohl<br />

am allerbesten: Ihr trefft euch mit<br />

Menschen, die euch wichtig sind.<br />

Zum Ratschen oder Huangerten,<br />

wie wir Oberländer sagen. Bei einem<br />

Gläschen Wein. Ein, zwei Flaschen<br />

Bier. Einem Kaffee. Kuchen. Und<br />

oder Marend. Belanglos quatschen.<br />

Vielleicht sogar singen. All das<br />

haben wir jüngst bei uns Zuhause<br />

getan. Meine Frau lud zu ihrem<br />

runden Geburtstag. Familie, alt und<br />

jung. Aber auch Freundinnen und<br />

Freunde. Ungezwungen. Im Wohnzimmer.<br />

Im Wintergarten. Und auf<br />

der Terrasse. Ein Kommen und<br />

Gehen. Ein paar kleine Geschenke.<br />

Gesungene Gedichte. Launige Reden.<br />

Gegenseitiges Kennenlernen.<br />

Miteinander lachen. Statt über Alter<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

und Krankheiten oder gar berufliche<br />

Probleme sprachen wir ganz<br />

viel über gemeinsame Erlebnisse.<br />

Schöne Erinnerungen an Treffen<br />

von einst. Der Gesprächsstoff ist uns<br />

nicht ausgegangen. Weil meine Frau<br />

das Fest mit Fotos aus ihrem Leben<br />

dekoriert hat. Bilder aus der Kindheit<br />

und der Jugend. Aber auch mit<br />

unseren Kindern und Enkeln. Und<br />

mit Freundinnen und Freunden. Bei<br />

Festen, Feiern und anderen Anlässen.<br />

Teilweise noch in schwarz-weiß.<br />

Schau mal, das war die Margit! Ein<br />

süßes Baby. Ein blonder, blauäugiger<br />

Teenager. Alsbald Mama und<br />

jetzt schon Oma. Da sieht man wie<br />

die Zeit vergeht. Geblieben sind uns<br />

nicht nur diese Momentaufnahmen.<br />

Sondern auch Verwandte und andere<br />

Begleiter:innen, die unser Leben<br />

in all den Jahren mit uns geteilt haben.<br />

So soll es sein. So soll es bleiben.<br />

Und so freue ich mich schon auf das<br />

nächste Fest. Einen Anlass werden<br />

wir finden!<br />

Meinhard Eiter<br />

Amtsverwalter Thomas Hauser übergab an Bürgermeisterin Andrea Neuner,<br />

die ein „Monster-Arbeitsprogramm“ startete.<br />

Foto: H. Holzknecht<br />

SCHWIMMBAD IN REVISION.<br />

Bei der Sitzung einen Tag später dann<br />

der nächste Knalleffekt: In Anwesenheit<br />

des ORF Tirol, dem der Gemeinderat<br />

mit 8:7-Stimmen das Filmen erlaubte,<br />

verkündete die Ortschefin am<br />

Ende der öffentlichen Sitzung, dass<br />

man das Olympiabad nach der Revision<br />

wieder öffnen werde. Während<br />

Dorfchefin Neuner ein Statement<br />

verlas, verschickte GF Andreas Glatzl<br />

eine Mitteilung an die Bediensteten<br />

des Sport- und Kongresszentrums:<br />

„Das Schwimmbad ist wichtig für<br />

unsere Bevölkerung, und zwar für<br />

Kinder, Familien, Pensionisten… Es<br />

ist auch ein wesentliches Angebot für<br />

die Tagesgäste und touristischen Gäste,<br />

denn viele Unterkünfte in Seefeld<br />

haben kein Schwimmbad. Aufbauend<br />

auf die positiven Willenserklärungen<br />

unserer Partner beginnen wir Gespräche<br />

zur finanziellen Beteiligung<br />

an der Fortführung des Bäderbetriebes.<br />

Die Gemeinde kann das nicht<br />

allein stemmen und braucht Partner,<br />

die sie dabei unterstützen. Wir wollen<br />

bis 30. Juni eine tragfähige Lösung<br />

herbeiführen, Parallel dazu starte<br />

man eine Effizienzstrategie, die die<br />

Abgänge reduzieren soll, Dazu sucht<br />

man auch neue Partner in den Bereichen<br />

Gastronomie, Reinigung bis<br />

hin zu den Eventflächen. Das Olympiabad<br />

hat einen guten Ruf, den es<br />

zu bewahren gilt. Aber es wird auch<br />

Veränderungen geben müssen, um fit<br />

für die Zukunft zu bleiben!“ Neuner<br />

erklärte abschließend: „Bisher gab<br />

es zwar eine Willenserklärung, aber<br />

keinen Gemeinderatsbeschluss. Daher<br />

müssen wir auch jetzt nicht abstimmen.<br />

Wir werden morgen früh<br />

mit den Angestellten über unsere<br />

Entscheidung sprechen und alle nicht<br />

anwesenden Medienvertreter informieren!“<br />

KEIN BESCHLUSS NÖTIG. Mit<br />

dem neuen Gemeinderat will die Bürgermeisterin<br />

demnächst beginnen,<br />

alle Gemeindebetriebe zu besichtigen.<br />

Vize-Bgm. Alexander Schmid<br />

und Neuner meinten unisono, dass<br />

es wichtig sei, dass die Gemeinderäteräte<br />

das Vermögen der Gemeinde<br />

kennen. Auch eine Aufstellung der<br />

Gemeindegrundstücke werde jedem<br />

Gemeinderat übermittelt. Weiters<br />

beschloss der Gemeinderat über eine<br />

sechsprozentige (Index-)Gebührenanpassung<br />

hinaus, das in punkto<br />

Zinsen momentan teuerste Baukonto<br />

der „WM-Sportanlagen GmbH“ in<br />

der Höhe von 500.00 Euro mit dem<br />

positiven Kontostand der gemeindeeigenen<br />

„Beteiligungs- und Infrastruktur<br />

GmbH“ abzudecken. „Längerfristig<br />

werden wir versuchen, den<br />

zweitteuersten Kredit für die WM-<br />

Ausfinanzierung in der Höhe von sieben<br />

Millionen Euro zurückzuzahlen.<br />

Trotz dieser enormen Aufwände sind<br />

wir zuversichtlich, dass es mit Seefeld<br />

wieder aufwärts geht“, gibt sich Neuner<br />

optimistisch.<br />

PROJEKT MIT LANDESHILFE.<br />

Was die Trinkwasserversorgung betrifft,<br />

hat die neue Bürgermeisterin<br />

bereits eine Finanzierungszusage am<br />

Tisch liegen. Seefeld hat zwar eine<br />

sehr hochwertige Wasserversorgung<br />

aus „Eppzirl“, da es aber derzeit im<br />

Notfall keine Alternative gibt, wird<br />

man beim „Pumpwerk Seewiese“ im<br />

Bereich der „Möserer Wiese“ eine<br />

UV-Anlage errichten, damit bei einer<br />

Unterbrechung der Wasserversorgung<br />

durch ein Naturereignis<br />

die Möglichkeit besteht, den Ort<br />

mit Trinkwasser zu versorgen. Für<br />

die dafür nötigen 80.000 Euro hat<br />

Neuner vom Land eine Bedarfszuweisung<br />

in Höhe von 70.000 Euro<br />

zugesprochen erhalten. Auch die<br />

Finanzierung der Bezüge der beiden<br />

Vizebürgermeister stand zur Debatte:<br />

„Sowohl der erste als auch der<br />

zweite Stellvertreter erhalten den für<br />

diese Funktion vorgesehenen Mindestbetrag<br />

in der Höhe von monatlich<br />

1.009,20 Euro brutto. Das Geld<br />

für den zweiten Vizebürgermeister<br />

Anton Hiltpolt wird durch eine<br />

Rückzahlung von Corona-Geldern<br />

gedeckt, die die Gemeinde kürzlich<br />

erhalten hat“, erklärte Neuner, deren<br />

Vorschlag vom Gemeinderat einstimmig<br />

angenommen wurde.<br />

RUNDSCHAU Seite 6 20./21. März 2024

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