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Unser Hiddesen: Frühlingsfest & Naturerlebnisse

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Die Disruption in verschiedenen Dimensionen: Digitalisierung<br />

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Die Welt erlebt eine nie dagewesene<br />

Veränderungsgeschwindigkeit,<br />

die durch das<br />

Zusammenspiel technologischer,<br />

politischer und wirtschaftlicher<br />

Faktoren entsteht.<br />

Diese Phänomene,<br />

zusammengefasst als „Disruption“,<br />

bringen sowohl<br />

zerstörerische als auch kreative<br />

Kräfte hervor. Dabei<br />

spielen insbesondere die<br />

Dimensionen der Deglobalisierung,<br />

Digitalisierung,<br />

Demographie und Dekarbonisierung<br />

eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Digitalisierung als treibende Kraft der Veränderung<br />

Die Ausbreitung der Digitalisierung ist gekennzeichnet<br />

durch einen exponentiellen Anstieg der Rechenleistung<br />

von Computern bei gleichzeitig drastisch<br />

sinkenden Kosten für Speicher-Hardware. Ein bemerkenswertes<br />

Beispiel ist die Entwicklung der Kosten<br />

pro Megabyte Arbeitsspeicher: Im Jahr 1961 lagen<br />

diese noch bei über 5 Millionen US-Dollar, während<br />

sie laut der frei zugänglichen Datenbank „Our World<br />

in Data“ bereits im Jahr 2008 auf unter einen US-Cent<br />

gefallen waren. Diese Kosten sind seither weiter gesunken.<br />

Gleichzeitig hat sich die Rechenleistung der<br />

Computer exponentiell entwickelt, wobei insbesondere<br />

in den letzten Jahren eine dramatische Beschleunigung<br />

zu verzeichnen ist. Ein Supercomputer aus<br />

dem Jahr 2021 kann mehr als das 3,5 Millionenfache<br />

an Gleitkommaoperationen pro Sekunde verarbeiten<br />

im Vergleich zu seinem Vorläufer aus dem Jahr 1993.<br />

Interessanterweise wurde die Dominanz der USA als<br />

Standort für Rechen-Supermächte mittlerweile von<br />

China übertroffen.<br />

Die rasante Entwicklung in Geschwindigkeit und Kosten<br />

legt die Grundlage für die Künstliche Intelligenz<br />

(KI). Bei KI geht es jedoch nicht nur um die Schnelligkeit<br />

der Computer, sondern auch um die Verfügbarkeit<br />

von Daten. Je mehr Daten einer KI zur Verfügung<br />

stehen, desto leistungsfähiger wird sie. Im Gegensatz<br />

zum menschlichen Gehirn, das in seinen Kapazitäten<br />

begrenzt ist, können Computerkapazitäten schier<br />

unbegrenzt ausgebaut werden. Sie sind in der Lage,<br />

anhand von „Big Data“ Muster zu erkennen, die für<br />

menschliche Gehirne unzugänglich sind. Aufgrund<br />

der Masse an Daten wird nicht mehr nur die Kausalität,<br />

sondern auch die Korrelation entscheidend, um<br />

Entwicklungen zu erkennen und zu prognostizieren.<br />

Philipp Stemmer B.A. | Financial Adviser<br />

Versicherungskaufmann | Finanzanlagefachmann (IHK)<br />

Zertifizierter Modernisierungsberater (BVGeM)<br />

Agentur Stemmer<br />

Fachagentur Vermögensanlage & Immobilienfinanzierung<br />

Wittekindstraße 40 | 32758 Detmold<br />

5231.9101-21 | www.agentur-stemmer.de<br />

Digitalisierung und ihre<br />

Wechselwirkung mit<br />

Deglobalisierung<br />

Die Digitalisierung ist eng<br />

mit der Deglobalisierung<br />

verbunden und hat teilweise<br />

gegensätzliche Auswirkungen.<br />

Einerseits verstärkt<br />

der grenzüberschreitende<br />

Datenaustausch die Globalisierung,<br />

andererseits ermöglicht<br />

er durch den Einsatz<br />

von Künstlicher Intelligenz<br />

die Deglobalisierung aus<br />

geopolitischen Gründen.<br />

Der dramatische Rückgang<br />

der Kosten für Roboter macht Arbeitsplätze außerhalb<br />

des Heimatmarktes im Vergleich zu Robotern vor Ort<br />

immer unattraktiver. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen<br />

auf die Dekarbonisierung, da lokale Produktionen<br />

ökologisch sinnvoller sein können.<br />

Digitalisierung und Demographie:<br />

Die Ära des „Zweiten Maschinenzeitalters“<br />

Die technologische Entwicklung wird auch die Arbeitsmärkte<br />

tiefgreifend verändern. Es ist nicht notwendig,<br />

so weit wie Jeremy Rifkin zu gehen, um diese Veränderungen<br />

zu erkennen. Rifkin prophezeite bereits 1995<br />

das „Ende der Arbeit“ und entwickelte diese These<br />

weiter in seinem Buch „The Zero Marginal Cost Society“.<br />

Brynjolfsson und McAfee führen diese Vorhersage<br />

fort und sprechen von einem „zweiten Maschinenzeitalter“,<br />

das die Arbeit nicht mehr durch die Kombination<br />

von Arbeit und Kapital, sondern durch den Ersatz<br />

von Arbeit durch Kapital prägt. Diese Entwicklung<br />

wird durch die zunehmenden kognitiven Fähigkeiten<br />

von Maschinen ermöglicht, die nun auch komplexe<br />

Aufgaben ausführen können, die bisher menschlicher<br />

Intelligenz vorbehalten waren.<br />

Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf den Arbeitsmarkt<br />

sind beträchtlich. Frey und Osborne haben<br />

untersucht, dass über 47% aller Beschäftigungen in<br />

den USA einem hohen und weitere 19% einem mittleren<br />

Risiko der Computerisierung unterliegen. Allerdings<br />

gibt es Kritik an diesem Modell, da es keine<br />

Aussage über die absoluten Beschäftigungszahlen<br />

macht und sich nicht auf neu entstehende Jobs bezieht.<br />

Dennoch zeigen verschiedene Studien, dass die<br />

Arbeitsmärkte vor erheblichen Veränderungen stehen<br />

und dass es wichtig ist, über alternative Einkommensquellen<br />

wie Kapitaleinkommen nachzudenken.<br />

Investieren birgt Risiken.<br />

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