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Unser Hiddesen: Frühlingsfest & Naturerlebnisse

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Freizeit • Kultur • Literatur<br />

Marseille 1940<br />

Uwe Wittstock<br />

Szenisch dicht und feinfühlig erzählt Uwe<br />

Wittstock von unfassbarem Mut und größter<br />

Verzweiflung, von trotziger Hoffnung<br />

und Mitmenschlichkeit in düsterer Zeit.<br />

Es ist das dramatischste Jahr der deutschen<br />

Literaturgeschichte. In Nizza lauscht Heinrich<br />

Mann bei Bombenalarm den Nachrichten von Radio<br />

London. Anna Seghers flieht mit ihren Kindern zu Fuß aus<br />

Paris. Lion Feuchtwanger sitzt in einem französischen Internierungslager<br />

gefangen, während die SS-Einheiten näher<br />

rücken. Sie alle geraten schließlich nach Marseille, um<br />

von dort einen Weg in die Freiheit zu suchen. Hier übergibt<br />

Walter Benjamin seinen letzten Essay an Hannah Arendt,<br />

bevor er zur Flucht über die Pyrenäen aufbricht. Hier<br />

kreuzen sich die Wege zahlreicher deutscher und österreichischer<br />

Schriftsteller, Intellektueller, Künstler. Und hier<br />

riskieren Varian Fry und seine Mitstreiter Leib und Leben,<br />

um die Verfolgten außer Landes zu schmuggeln.<br />

C. H. Beck Verlag, 26 €<br />

Gabriele Tergit<br />

Nicole Henneberg<br />

Die erste umfassende Biographie über die<br />

große beeindruckende Schriftstellerin.<br />

Wer war Gabriele Tergit, der zu Lebzeiten<br />

der literarische Erfolg verwehrt wurde<br />

und die heute als große wiederentdeckte<br />

jüdische Autorin gefeiert wird? Mit ihren so<br />

politisch mutigen wie journalistisch brillanten Gerichtsreportagen<br />

erregte sie in der Weimarer Republik Aufsehen.<br />

Tergit war nicht nur eine couragierte Journalistin, sondern<br />

vor allem eine leidenschaftliche Schriftstellerin, die<br />

über ihr Leben und ihre Zeit berichten wollte. Das tat sie<br />

in drei großen Romanen, am bekanntesten davon Effingers.<br />

Sie wurde von den Nationalsozialisten gehasst, entging<br />

in der Nacht des 4. November 1933 nur knapp einer<br />

Verhaftung und musste fliehen. Doch auch im Exil, erst in<br />

Palästina, später in London, blieb sie Optimistin und baute<br />

sich mit viel Energie ein neues Leben auf.<br />

Schöffling & Co., 28 €<br />

Wir sehen uns im August<br />

Gabriel García Márquez<br />

Aus dem Nachlass des Nobelpreisträgers<br />

ist jetzt dieser bisher unveröffentlichte<br />

Roman erschienen. Eine<br />

wunderbare Geschichte über die Liebe<br />

und das Leben.<br />

Jedes Jahr fährt Ana Magdalena Bach im August mit<br />

der Fähre zu einer Karibikinsel, um dort auf das Grab<br />

ihrer Mutter einen Gladiolenstrauß zu legen. Jedes<br />

Jahr geht sie danach in ein Touristenhotel und isst<br />

abends allein an der Bar ein Käse-Schinken-Toast. Dieses<br />

Mal jedoch wird sie von einem Mann zu einem<br />

Drink eingeladen. Es entspricht weder ihrer Herkunft<br />

oder Erziehung noch ihrer Vorstellung von ehelicher<br />

Treue, doch geht sie dennoch auf seine Avancen ein<br />

und nimmt den Unbekannten mit auf ihr Zimmer.<br />

Das Erlebnis hat sie und ihr Leben verändert. Und so<br />

fährt sie im August des kommenden Jahres wieder erwartungsvoll<br />

auf die Insel, um nicht nur das Grab ihrer<br />

Mutter zu besuchen.<br />

Kiepenheuer & Witsch, 23 €<br />

Deine Margot<br />

Meri Valkama<br />

Mit ihrem Debüt gelingt der finnischen Autorin<br />

Meri Valkama eine unglaublich spannende<br />

Geschichte über Familiengeheimnisse,<br />

Identitätssuche und der jüngeren<br />

deutschen Geschichte.<br />

Der finnische Journalist Markus Siltanen zieht Anfang der<br />

1980er Jahre mit seiner Familie von Helsinki nach Ostberlin,<br />

um dort für seine linksgerichtete Zeitung als Auslandskorrespondent<br />

zu arbeiten. Vilja, seine Tochter, verbringt<br />

ihre Kindheit in der geteilten Stadt, bis die Familie<br />

überstürzt nach Finnland zurückkehrt. Mit der Zeit lösen<br />

sich Viljas Erinnerungen an ihre Kindheit in Ostberlin auf,<br />

ähnlich wie das Land selbst. Jahre später findet Vilja nach<br />

dem Tod ihres Vaters ein verstörendes Konvolut von Briefen,<br />

unterzeichnet von einer mysteriösen Berlinerin mit<br />

dem Decknamen „Margot“, mit der ihr Vater eine leidenschaftliche<br />

Liebesbeziehung hatte. Vilja erkennt sich in<br />

dem „Kastanie“ genannten Kind wieder, das in einer engeren<br />

Beziehung mit Margot gelebt haben musste. Aber<br />

welche? Und was wird verborgen? Vilja beschließt, die Unbekannte<br />

aufzuspüren, und reist nach 30 Jahren erstmals<br />

wieder nach Berlin, um Antworten zu finden. Die Autorin<br />

selbst verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Ostberlin und<br />

kehrte später als Studentin zurück.<br />

Frankfurter Verlagsanstalt, 26 €<br />

32 Buchtipps von Doris Böddeker, Inhaberin Kafka&Co., Detmold, Krumme Straße 8, Telefon: 05231 39569, E-Mail: info@kafka-detmold.de

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