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2013-04

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er einen Mauervorsprung. Es ist seine Aussichtsplattform,<br />

von der aus er alles beobachten und überblicken kann, auch<br />

das Treiben in den Nachbargärten. Seine wilden Rennstrecken<br />

gehen jetzt quer über die Beete, über den Rasen, um die<br />

Bäume und tollkühne Sprungeskapaden gehören auch im<br />

Garten zu seinem Repertoire. Sobald sich etwas unerwartet<br />

bewegt, führt er sich wie irre auf, springt aus dem Stand<br />

dem entgegen, um oft genug beleidigt festzustellen, dass es<br />

sich beispielsweise nur um einen leichten Luftzug handelte.<br />

Wiederum erschreckt, suchte der süße Feigling Schutz bei<br />

uns, als er die ersten Vögel im Garten fliegen und flattern<br />

sah. Er wollte sich behaupten, versuchte zu bellen und es<br />

war nur ein klägliches Fiepen zu vernehmen. Inzwischen ist<br />

er ein wahres Prachtstück geworden und richtig böse bellen<br />

kann er jetzt auch. Heute knurrt er fremde Menschen an und<br />

rennt aufgeregt schnüffelnd jedem Hund entgegen.<br />

Es ist Frauchens Hund, aber er liebt sein Herrchen abgöttisch<br />

und es geht nichts mehr ohne Eddy. Unsere erste Reise<br />

mit Hund führte uns an den Rhein. Brav lief er an der Leine<br />

neben uns her, sah kurz auf, als ein Schiff vorbeituckerte.<br />

Doch plötzlich bemerkte, er wie die Wellen ans Ufer schlugen<br />

und die völlig eigenartigen Schaumkronen des Wassers<br />

spritzten. Mit einem Satz sprang er über die Kaimauer und<br />

begann einen erbitterten Kampf mit den Fluten. Seitdem ist<br />

jedes Wasserloch, jede große Pfütze, jeder Bachlauf für ihn<br />

ein feuchtes Vergnügen. Für besonders heiße Sommertage<br />

funktionierte Herrchen die Sandmuschel der Enkel in einen<br />

eigenen Pool für das Hundchen um. Es gibt Tage, in denen<br />

wir uns fragen, was wir eigentlich ohne Eddy gemacht haben?<br />

Morgens werden wir von ihm geweckt und sein, als eine<br />

wahre Schlafmaus geltendes Herrchen, lässt es sich jetzt<br />

nicht nehmen, in den Nacht- oder frühen Morgenstunden,<br />

noch im Schlafanzug, den Hund in den Garten zu geleiten.<br />

Vor dem Frühstück gibt Eddy keine Ruhe. Erst muss<br />

Frauchen mit ihm eine Runde durch den nahen Wald unternehmen.<br />

Anschließend sitzt Eddy erwartungsvoll auf dem<br />

dritten Stuhl und schaut auf den Frühstückstisch. Er kennt<br />

sein Herrchen und es fällt sicher ein Häppchen „unverhofft“<br />

für ihn ab. Eddy wartet ruhig ab, bis Herrchen auch seinen<br />

Gang zur Toilette hinter sich hat, endlich angekleidet ist,<br />

damit beide ihr Tagwerk beginnen können. Wo das Herrchen<br />

hingeht, da trappelt das Hundchen hinterher. Im Keller<br />

Autorenfoto<br />

Ein Fahrradkorb musste verkleidet werden, damit auch<br />

Radtouren unternommen werden können. Und nachdem<br />

wir in einen schlimmen Hagel-Regenschauer geraten waren,<br />

experimentieren wir nun an einer geeigneten<br />

Abdeckung für den Korb.<br />

oder in der Garage findet sich auch sicher wieder etwas,<br />

was sich zerknabbern lässt. Mittagruhe gibt es nur noch<br />

mit dem zusammengerollten, warmen Knäuel am Fußende<br />

auf der Couch. Abends und zum in-die-Ferne-sehen ist der<br />

gemütlichste Platz auf Herrchens Bauch im Sessel.<br />

Teilweise haben wir den Eindruck, Eddy versteht auch<br />

unsere Sprache. Jeden Tag entdecken wir etwas Neues an<br />

ihm. Vorteil für uns: Wir müssen uns mit ihm bewegen! Die<br />

neue Aufgabe war eine glückliche Fügung. Wie erfrischend<br />

ein Tier auf Menschen wirken kann. Es ist Bewegungstherapie,<br />

neue Gesprächsthemen, Freude über seine Eigenarten,<br />

Lachen über seine Eskapaden. Ebenso ein mitleidiges<br />

Bedauern, wenn er vollkommen ermattet auf dem Rücken<br />

liegt und seine vier Beinchen in die Höhe streckt, oder er<br />

beleidigt in einer Ecke liegt und sich tot gebärdet. Dabei ist<br />

er auch ein wahrer kleiner Charmeur. Unsere junge Nachbarin<br />

fand Eddy lebhaft und niedlich und wir nehmen an,<br />

Eddy hat sich bis über beide Ohren in Marie verliebt. Sobald<br />

er sie sieht, springt er ihr wild-stürmisch und vollkommen<br />

außer Rand und Band entgegen. Opa beteuert aber: Ich<br />

bin nicht eifersüchtig! Ob das stimmt?<br />

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4/<strong>2013</strong> durchblick 39

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