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© ATELIEREGGER.AT · Foto: Julian Raggl<br />
Mittlerweile ein Gletschersterben<br />
Längenverlust in den Ötztaler Alpen größer als in der Silvretta<br />
(dgh) Der Rückzug der Gletscher schreitet voran: In der Silvrettagruppe<br />
beträgt der durchschnittliche Längenverlust von 2022 auf<br />
2023 rund 12 Meter, in den Ötztaler Alpen waren es knapp 32 Meter.<br />
Laut Gletscherbericht des Österreichischen<br />
Alpenvereins haben sich<br />
92 der 93 beobachteten Ferner in<br />
Österreich zurückgezogen. Im Mittel<br />
waren es 23,9 Meter, das ist der drittgrößte<br />
Wert in der 133-jährigen Geschichte<br />
des Gletschermessdienstes.<br />
In der Silvrettagruppe haben Mag.<br />
Günther Groß und Ing. Johannes<br />
Groß einen durchschnittlichen Längenverlust<br />
von 11,9 Metern registriert.<br />
Das ist zumindest eine Halbierung<br />
des Wertes aus dem Vorjahr.<br />
Der Jamtal Ferner beispielsweise ist<br />
um 19,8 Meter zurückgewichen, der<br />
Vermuntgletscher um 12,8 Meter.<br />
In den Ötztaler Alpen wurden 31,7<br />
Meter kürzere Gletscherzungen gemessen.<br />
Im Pitz- und Kaunertal sind<br />
Mag. Bernd Noggler aus Landeck<br />
und Markus Strudl, MSc, im Messeinsatz<br />
und haben einen Längenverlust<br />
von 37,8 Metern registriert<br />
(2021/22: –41,4 m). Der Gepatschferner<br />
ist mit 67 Metern Verlust besonders<br />
auffällig – und die Nummer<br />
6 der Ferner mit den größten Längenverlusten<br />
in Österreich. Die Messungen<br />
am Weißseeferner mussten<br />
2023 eingestellt werden: „Dies liegt<br />
an den laufenden Planierarbeiten im<br />
Gletschervorfeld, mit denen die Betreibergesellschaft<br />
des Gletscherskigebietes<br />
versucht, den Pistenbetrieb<br />
trotz Gletscherschwundes aufrechtzuerhalten.<br />
Keine bestehende Messmarke<br />
konnte verwendet und keine<br />
neu angelegt werden, wegen der Bauarbeiten<br />
war das Gletscherende nicht<br />
mehr eindeutig erkennbar“, teilt der<br />
Alpenverein mit. Der Gletscher hat<br />
sich von 1989 bis 2022 um 651 Meter<br />
zurückgezogen, im Jahresmittel also<br />
19,7 Meter.<br />
„WARNSIGNAL“. „Generell verlief<br />
das Gletscherhaushaltsjahr 2022/23<br />
in Österreich außerordentlich gletscherungünstig“,<br />
sagt Gerhard Lieb,<br />
gemeinsam mit Andreas Kellerer-<br />
Pirklbauer wissenschaftlicher Leiter<br />
des Alpenverein-Gletschermessdienstes.<br />
Eine späte, aber sehr lange und<br />
warme Schmelzperiode 2023 war die<br />
Hauptursache. Es gebe in Österreich<br />
keinen Gletscher mehr, der über ein<br />
Nährgebiet verfügt, das die bestehende<br />
Eismasse auch nur annähernd<br />
erhalten könne. Der aktuelle Bericht<br />
kann daher laut den Leitern des Alpenverein-Gletschermessdienstes<br />
„als Warnsignal an die Klimapolitik“<br />
gelesen werden. Ausnahmsloser Gletscherschutz<br />
sei dringender denn je.<br />
Gletschermesser bei der Arbeit am Ochsentaler Gletscher in der Silvretta im<br />
Jahr 2021<br />
Foto: Alexander Fuchs<br />
17./18. April 2024<br />
RUNDSCHAU Seite 5