LA KW 16

KULTUR
Grenz-Verstand
Theaterabend der Schauspiele Kauns in Nauders
(ap) Der junge Grenzschützer Otto
Standarte ist am Ziel seiner Träume.
Gleich seinem Großvater schützt er
die Grenze seines Vaterlands „Nirgendwo“.
Sein Vorfahre hatte im
großen Krieg die Landesgrenze allein
gegen eine ganze Kompanie feindlicher
Soldaten mit Erfolg vertei digt,
dies aber mit dem Leben bezahlt.
Aber gegenüber wem verteidigt Otto
heute die Grenze? Welches Land beschützt
er? „Nirgendwo“ ist ein Land
der Vorschriften, von starren Regeln
und Einschränkungen. Die Farbe
„Nirgendwos“ ist grau. Dies alles
kümmert den jungen Grenzschützer
nicht. Unverdrossen, mit der Überzeugung
des „Wissenden“ weist er
jedermann von der Grenze ab, aber
dann geschieht doch Unerwartetes.
Ein „Wandel“ setzt ein, aber mehr
sollte hier nicht verraten werden.
WÄHREND CORONA GE-
SCHRIEBEN. Michael Schmid
schrieb dieses Stück in der Corona-
Zeit, es ist sein erstes „ernstes“ Theaterstück.
Lockdown, Abstand halten
und wechselnde Vorschriften waren
an der Tagesordnung. Diese Zeit
ist nun vorbei, aber die Botschaft
des Stücks hat nichts an Aktualität
eingebüßt. Nicht Viren gilt es nun
abzuwehren, nun sind es die Unerwünschten,
die Flüchtlinge, die anderen.
Schmids Stück prangert den „Coronawahn“
an, ist aber vor allem ein
Appell für Freiheit, Menschlichkeit
und eine soziale Gemeinschaft. Das
Stück geht unter die Haut, hat aber
trotzdem ein „Happy End“.
VIELE ROLLEN – DREI SCHAU-
SPIELER. Matthias Schranz spielt
grandios den Grenzschützer Standarte.
Andrea Jörg fantastisch: Sie
spielt sehr überzeugend eine junge
Frau, die auf der Flucht vor ihrem
gewalttätigen Ex-Partner die Grenze
überschreiten will, sie verkörpert
aber auch die „gute Fee“, welche die
Weltsicht von Standarte ins Wanken
bringt. Autor Michael Schmid hat
sich selbst ein Mammutprogramm
Zillertal trifft Oberland
Michael Schmid (Künstler Henri)
auf den Leib geschrieben. Ob als feinsinniger
Künstler „Henri“, als Vorgesetzter
von Grenzwächter Standarte,
als gewalttätiger Macho, der seine
Freundin als seinen Besitz sieht oder
als volkstümelnder „Schimpfer“, in
allen vier Rollen geht er auf. Unterstützung
erfuhren die Schauspieler
von Techniker Alli Köhle und Monika
Schmid, Souffleuse und gute Seele der
Aufführung. Noch ein Wort zum Aufführungsort
Festung Nauders: Es waren
zwar viele Stufen zu erklimmen,
das Raumklima war recht frisch, aber
Zwei haben sich gefunden – Matthias
Schranz und Andrea Jörg
die Atmosphäre im großen Saal ganz
oben unter dem Dach war einfach
großartig. Fazit: Ein Muss für jeden
Theaterfreund. Weitere Aufführungen
finden am 21. April in der Festung
Nauders und 27. April im Volkskunstmuseum
Innsbruck, 4. Mai im Kultursaal
Kauns und 17. Mai im Theatersaal
Zams sowie am 8. Juni in der Winklbühne
Prutz, 16. Juni im Kloster Ried
und 28. Juni in der Stadtbühne Imst
statt. Beginn jeweils um 20 Uhr, mit
Ausnahme des 21. April und 16. Juni,
wo um 19 Uhr begonnen wird.
Am 28. April sorgt die Erfolgsgruppe aus dem Zillertal für ausgelassene Stimmung
im Alpenrast Tyrol.
Foto: Ursprung Buam
Die Ursprungbuam kommen nach
Ihrer Bühnenpause erstmals ins Tiroler
Oberland. Am 28. April wird die
Erfolgsgruppe aus dem Zillertal ein
besonderes Konzert im Alpenrast Tyrol
(ehemals Trofana) geben. Zu hören
gibt es alle bekannten Hits der letzten
30 Jahre, aber auch neue Lieder vom
aktuellen Album. Für beste Stimmung
ist also garantiert gesorgt. Beginn ist
um 17 Uhr. Karten gibt es direkt im Alpenrast,
bei Ö-Ticket und allen Raiffeisenbanken
ANZEIGE
RS - GEWINNSPIEL
Wir verlosen 4 x 2 Karten für
die Ursprung Buam am 28.
April im Alpenrast Tyrol.
FOLGEN SIE
EINFACH DEM
QR-CODE
oder auf unserer Homepage: rundschau.at
Teilnahme am Gewinnspiel ist bis
23.04.2024, 10 Uhr möglich!
Michael Schmid als Gewalttäter und Matthias Schranz
Andrea Jörg als „Fee“ und Matthias Schranz
RS-Fotos: Pircher
RUNDSCHAU Seite 26 17./18. April 2024