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RE KW 16

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Publikum: „X, wie ,Xangsverein‘“<br />

Darsteller 1: „Xanthippe singt jetzt auch im Xangsverein.“ Darsteller 2: „Ypps hat auch einen ...“ usw.<br />

Über die etwas skurril anmutende Titelzeilen wundern Sie sich<br />

vielleicht gerade ein bisschen. So oder so ähnlich kann man sich aber<br />

Improvisationstheater vorstellen. Und dem hat sich eine Gruppe der<br />

Heiterwanger Theaterspieler verschrieben. Darüber unterhielt ich<br />

mich mit Elisabeth Weirather, die begeistertes Mitglied und Improbeauftragte<br />

der Heiterwanger „Imprioniere“ ist.<br />

Von Sabine Schretter<br />

Seit 1992 gibt es die Theatergruppe<br />

Heiterwang, die mit ihren Aufführungen<br />

das begeisterte Publikum<br />

immer wieder zu Lachstürmen hinreißt.<br />

„Ich hatte immer schon großes<br />

Interesse am Improvisationstheater.<br />

Bevor Corona ausbrach, besuchte<br />

ein Teil unserer Theatergruppe einen<br />

Workshop mit Alexander Alscher, der<br />

sich sehr dafür einsetzt, Improvisationstheater<br />

bekannter zu machen“,<br />

erzählt Elisabeth Weirather über die<br />

Anfänge der „Improniere“. Als aufgrund<br />

der Pandemie Theaterproben<br />

und -aufführungen nicht möglich waren,<br />

nutzten die findigen Heiterwanger<br />

die freieren Zeiten zwischen den<br />

Lockdowns. „Dann trafen wir uns<br />

und probierten uns im Improvisationstheater<br />

aus. Das half uns über die<br />

Zeit, in der man nicht spielen durfte,<br />

hinweg.“ Die spielfreien Zeiten sind<br />

vorbei, die Begeisterung ist geblieben.<br />

Heute betreiben zwischen zehn<br />

und fünfzehn Aktive in Heiterwang<br />

Improvisationstheater. „Mittlerweile<br />

spielt auch Alexander Alscher bei uns<br />

mit und gibt wertvolle Tipps für unsere<br />

Theaterarbeit“, freut sich Elisabeth<br />

Weirather.<br />

SPONTAN UND MIT EINBE-<br />

ZIEHUNG DES PUBLIKUMS.<br />

Was ist denn nun das Besondere am<br />

Improvisationstheater? Es gibt kein<br />

Drehbuch. Die Darsteller interagieren<br />

direkt mit dem Publikum, greifen<br />

Vorgaben aus dessen Reihen auf und<br />

setzen diese direkt in Szenen um –<br />

spontan, improvisiert. So entstehen<br />

Geschichten quasi aus dem Nichts.<br />

Das Publikum genießt einen Theaterabend<br />

voller Premieren und ist<br />

nicht nur dabei, sondern mittendrin.<br />

Ein Moderator begleitet den Abend<br />

und stellt das jeweilige Format bzw.<br />

die Spielform vor. Dann bittet er das<br />

Publikum um einen Input. „Es wird<br />

eingeklatscht und wir fangen zu spielen<br />

an. Wichtig ist, dass wir Darsteller<br />

Fensterwechsel<br />

ohne Stemm- und<br />

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17./18. April 2024<br />

komplett aufeinander eingehen, uns<br />

aufeinander einstellen und einander<br />

zu 100 Prozent zuhören“, erklärt Elisabeth<br />

Weirather dazu. Ist das Format<br />

Märchen vorgegeben, wird der Vorschlag<br />

des Publikums z. B. als Märchen<br />

in verschiedenen Genres – als<br />

Horror-, Liebes- oder Science-Fiction-Film<br />

– dargestellt. Nennt das Publikum<br />

einen Buchstaben, beginnt ein<br />

Darsteller mit diesem einen Satz. Der<br />

nächste Darsteller schließt dann mit<br />

dem nächsten Satz, den er mit dem<br />

vorgegebenen ersten Buchstaben im<br />

Alphabeth folgenden Buchstaben bildet<br />

usw. Wenn der Moderator merkt,<br />

dass eine Szene zu Ende ist, beginnt er<br />

mit einem neuen Format. So verläuft<br />

kein Abend nach einem vorgegebenen<br />

Schema, kein Improvisationstheaterabend<br />

ist planbar. Das Publikum ist<br />

an allen Szenen beteiligt, befindet sich<br />

selbst aber nicht auf der Bühne. „Das<br />

Publikum möchte uns Darsteller auf<br />

der Bühne scheitern sehen. Wir müssen<br />

ja oft Dinge spielen, die wir selbst<br />

gar nicht kennen. Wir müssen immer<br />

voll und ganz bei der Sache sein und<br />

uns sofort in die Szene fallen lassen.“<br />

An die 25 verschiedene Formate spielen<br />

die Heiterwanger „Improniere“.<br />

Proben kann man das nicht wirklich.<br />

„Die Proben sehen ganz anders aus.<br />

Hier geht es weder um Text noch um<br />

fix vorgegebene Szenen. Es geht vor<br />

allem darum, das Handwerkszeug<br />

des Improvisationstheaters zu erlernen<br />

und zu vertiefen. Wir orientieren<br />

uns an den drei Ws: Wer bin ich? Wo<br />

bin ich? Was tue ich?“, führt Elisabeth<br />

Weirather dazu aus. Außerdem würde<br />

ausprobiert, ob sich Ideen umsetzen<br />

lassen und auch für das Publikum at-<br />

ID Austria Aktionstag<br />

Am Donnerstag, dem 25. April,<br />

führt die Landespolizeidirektion Tirol<br />

in Kooperation mit der Bezirkshauptmannschaft<br />

Reutte, von 9 bis <strong>16</strong> Uhr,<br />

einen „ID Austria Aktionstag“ durch.<br />

An diesem Aktionstag besteht bei der<br />

Bezirkshauptmannschaft Reutte für<br />

alle Staatsbürger ab dem 14. Lebensjahr<br />

die Möglichkeit, die Registrierung der<br />

ID Austria durchzuführen. Folgende<br />

Unterlagen werden hierzu benötigt:<br />

Reisepass, Drittstaatsangehörige: Aufenthaltstitel,<br />

EU-Passbild (nicht älter<br />

als 6 Monate), Smartphone.<br />

Ein Teil der Heiterwanger „Improniere“ mit der Improbeauftragten Elisabeth<br />

Weirather (l.). Schon bald zeigen sie Improvisationstheater auch vor größerem<br />

Publikum.<br />

Foto: Weirather<br />

traktiv sind. „Wir haben immer eine<br />

riesen Hetz! Am besten ist, das Hirn<br />

,auszuschalten‘ und auf der Bühne zu<br />

agieren und zu reagieren“, ist die begeisterte<br />

Theaterspielerin überzeugt.<br />

Weder Kostüm noch Requsite gibt<br />

es beim Improvisationstheater. Die<br />

„Improniere“ sind alle einheitlich in<br />

schwarze T-Shirts und Jeans gekleidet,<br />

auf der Bühne stehen lediglich<br />

Stühle – für die Darsteller, die gerade<br />

nicht spielen. „Die müsssen aber nicht<br />

ruhig auf ihren Stühlen sitzenbleiben,<br />

sie dürfen spontan in eine Szene<br />

einsteigen. Auch kann ein Darsteller<br />

spontan die Szene verlassen, muss dies<br />

seinen Mitspielern aber signalisieren.<br />

Die wiederum stellen sich darauf ein<br />

und bauen diese neue Situation in die<br />

Szenen ein.“ „Ganz schön vielschichtig,<br />

worauf Impro-Darsteller on point<br />

reagieren müssen“, dachte ich mir, als<br />

Elisabeth mich weiter in diese Theaterform<br />

einweihte. „Stimmt“, lachte<br />

sie, „aber genau das ist der Reiz an der<br />

Geschichte.“ Und davon kann man<br />

sich schon bald selbst überzeugen.<br />

INFOS UND TERMINE. Erste<br />

Aufführungen der Heiterwanger „Improniere“<br />

fanden vor einem kleinen<br />

auf Improvisationstheater gebrieften<br />

Kreis statt. Jetzt möchten die „Improniere“<br />

viel mehr Menschen mit ihrer<br />

Begeisterung für das Improvisationstheater<br />

anstecken und spielen vor größerem<br />

Publikum. Am Freitag, 3. Mai,<br />

und am Dienstag, 7. Mai, laden die<br />

„Improniere“ jeweils um 20.15 Uhr<br />

in den Gemeindesaal Heiterwang ein.<br />

„Es wird lustig, aber ganz bestimmt<br />

nicht normal!“, verspricht Elisabeth<br />

Weirather. Kartenreservierungen für<br />

die beiden Termine sind ausschließlich<br />

über E-Mail an: reservierung.<br />

theaterheiterwang@gmail.com oder<br />

über die Homepage theatergruppeheiterwang.at<br />

möglich.<br />

Karten gewinnen!<br />

Die RUNDSCHAU verlost für die<br />

Vorstellung der „Improniere“ aus<br />

Heiterwang 3x2 Karten für das Improvisationstheater<br />

– Termin nach<br />

Wahl (bitte Wunschtermin bekanntgeben).<br />

Einfach bis Donnerstag,<br />

den 25. April, eine E-Mail mit dem<br />

Kennwort „Improniere“, deinem Namen<br />

und deiner Telefonnummer an<br />

gewinnen.reutte@rundschau.at schicken,<br />

Glück haben und gewinnen!<br />

RUNDSCHAU Seite 21

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