30.04.2024 Aufrufe

Bauratgeber | Frühling 2024

Im Frühjahr 2024 verändern wirtschaftliche, energiepolitische und digitale Entwicklungen den Bausektor. Trotzdem bleibt der Wunsch nach den eigenen vier Wänden stark. Unser Bauratgeber bietet hilfreiche Tipps für Bauvorhaben und Renovierungen, um kluge und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Im Frühjahr 2024 verändern wirtschaftliche, energiepolitische und digitale Entwicklungen den Bausektor. Trotzdem bleibt der Wunsch nach den eigenen vier Wänden stark. Unser Bauratgeber bietet hilfreiche Tipps für Bauvorhaben und Renovierungen, um kluge und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BANK & IMMOBILIE<br />

Herr Summerer, was muss man<br />

sich unter einem Immobilien-<br />

Center vorstellen?<br />

Georg Summerer: In dieser Abteilung<br />

haben wir alle Kompetenzen<br />

zum Thema Immobilien gebündelt.<br />

8 Immobilienmarkler:innen,<br />

13 Baufinanzierungsspezialist:innen,<br />

2 Bausparprofis und 3 Assistent:innen<br />

begleiten täglich viele<br />

Kundinnen und Kunden sowie<br />

Interessenten zu allen Themen<br />

„rund um die Immobilie“.<br />

Was mich in diesem<br />

Zusammenhang interessiert<br />

– der Zinsanstieg hatte ja<br />

gravierende Auswirkungen auf<br />

den Immobilienmarkt – wie<br />

beurteilen Sie die aktuelle<br />

Situation?<br />

Georg Summerer: Der Zinsanstieg<br />

in der ersten Jahreshälfte<br />

2022 hat uns alle überrascht. Im<br />

September/Oktober 2023 hatten<br />

wir den bisherigen Höchststand<br />

und Baufinanzierungen mit<br />

10-jähriger Zinsfestschreibung<br />

wurden mit deutlich über 4 % bepreist.<br />

Der Verkäufermarkt der<br />

letzten Jahre war schlagartig<br />

beendet. Die 3- bis 4-fachen<br />

Finanzierungskosten konnten<br />

sich immer weniger Kunden<br />

leisten. Dies hatte zur Folge,<br />

dass die Menge der zum Verkauf<br />

angebotenen Immobilien<br />

zunahm und die historisch<br />

hohen Preise nicht mehr<br />

gehalten werden konnten. Wie<br />

hoch war nach Ihrer Meinung<br />

der Preiseinbruch?<br />

Georg Summerer: Das kann man<br />

so pauschal nicht beantworten,<br />

da ja immer auch die Lage und<br />

der Zustand des Objektes wichtig<br />

sind. Gerade der energetische Zustand<br />

des Gebäudes hat bei der<br />

Bewertung an Bedeutung gewonnen.<br />

Hier war im Jahr 2023 die<br />

Unsicherheit durch das geplante<br />

Gebäudeenergiegesetz sowie die<br />

Planungen der EU sehr groß. Ältere<br />

Gebäude mit einer schlechten<br />

Energiebilanz verloren deutlich<br />

an Wert, Abschläge von 20-30 %<br />

waren keine Ausnahme. Neuere<br />

Objekte und Neubauten mussten<br />

hier weniger Federn lassen, aber<br />

Leiter Immobilien-Center Georg Summerer (links) und Leiter der Wertpapierabteilung Uwe Lachenschmid (rechts).<br />

Foto: Sparkasse Oberland<br />

Fallende<br />

Immobilienpreise:<br />

Eine Option zu warten?<br />

Interview mit dem Leiter des ImmobilienCenters der<br />

Sparkasse Oberland, Georg Summerer und dem Leiter<br />

der Wertpapierabteilung, Uwe Lachenschmid<br />

auch hier waren Preisabschläge<br />

von 10-20 % normal.<br />

Herr Lachenschmid, als Leiter<br />

der Wertpapierabteilung sind<br />

Sie auch für die Hausmeinung<br />

der Sparkasse Oberland<br />

verantwortlich. Wie werden sich<br />

denn die Zinsen Ihrer Meinung<br />

nach entwickeln?<br />

Uwe Lachenschmid: Die EZB (Europäische<br />

Zentralbank) hält die<br />

Leitzinsen seit September 2023<br />

stabil – legt somit eine Atempause<br />

ein. Momentan sind die Hürden<br />

für Anhebungen als auch für Senkungen<br />

relativ hoch. Wir gehen<br />

für eine bestimmte Phase von<br />

konstanten Leitzinsen aus, wenngleich<br />

die Notenbank regelmäßig<br />

die Datenabhängigkeit ihres künftigen<br />

Kurses hervorheben wird<br />

(Stichwort: Konjunktur und Inflation).<br />

Die erste Zinssenkung der<br />

EZB erwarten wir in der zweiten<br />

Jahreshälfte <strong>2024</strong>. Das allgemeine<br />

Zinsniveau dürfte perspektivisch<br />

somit etwas niedriger liegen als<br />

heute.<br />

Aktuell bewegen wir uns bei den<br />

Baufinanzierungen wieder unter<br />

4 % für 10-jährige Zinsfestschreibungen.<br />

Wichtig zu wissen ist,<br />

dass der genannte Zinssatz täglich<br />

schwankt und sich immer an der<br />

Pfandbriefrendite orientiert. Entscheidend<br />

für die Finanzierungskondition<br />

ist zudem die Höhe des<br />

Eigenkapitals sowie die Bonität<br />

des Kunden.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!