30.04.2024 Aufrufe

IM KW 18

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gegen Bahntrasse im Gemeindegebiet<br />

In Mils bei Imst wird die Verlegung von Gleisen durch die Milser Au bzw. über die Milser Felder befürchtet<br />

Zuweilen scheint sich die Geschichte zu wiederholen. So derzeit<br />

auch in Mils bei Imst. Denn der Gemeinde sei zu Ohren gekommen,<br />

dass eine Studie zum zweigleisigen Ausbau im Oberland eine Trassenführung<br />

durch den geschützten Landschaftsteil Milser Au bzw. Milser<br />

Felder vorsehe. Dies war bereits in den 80er Jahren ein Thema – und<br />

konnte letztlich verhindert werden.<br />

Von Martin Grüneis<br />

Bereits 1988 hatte sich Mils bei Imst<br />

erfolgreich gegen eine Bahntrasse im<br />

Gemeindegebiet gewehrt. Mit dem<br />

Zielnetz 2040 und dem damit verbundenen<br />

zweigleisigen Ausbau im<br />

Oberland gewinnt das Thema nun<br />

wieder an Aktualität. Er werde sich<br />

vehement gegen eine Trassenführung<br />

durch den geschützten Landschaftsteil<br />

Milser Au wehren, verspricht Bürgermeister<br />

Bernhard Schöpf. Denn<br />

dieses Naturjuwel ist Lebensraum für<br />

zahlreiche Arten wie Biber, Fischotter,<br />

Eisvogel, Flussuferläufer, Graureiher<br />

etc., Retentionsfläche und zudem ein<br />

wichtiges Naherholungsgebiet für die<br />

Region. „Die Milser Au gilt es zu erhalten<br />

– und wir werden alles daran<br />

setzen“, so Bürgermeister Schöpf, der<br />

hinzufügt: „Das sind wir auch unseren<br />

Nachkommen schuldig.“ Eine Trasse<br />

durch die Milser Felder kommt für<br />

ihn ebenso wenig in Frage. Es handle<br />

sich hierbei um hochwertige, fruchtbare<br />

Böden, die im Talboden ein ohnehin<br />

knappes Gut seien. Außerdem<br />

würde dies das Dorf und die Siedlung<br />

Mils-Au zerschneiden. Mit der ÖBB<br />

wurde bereits Kontakt aufgenommen.<br />

Zwei Mitarbeiter seien bereits vorstellig<br />

geworden. Und diese hätten laut<br />

Schöpf die Studie nicht bestritten. Der<br />

Bürgermeister der Gemeinde Mils bei<br />

Imst betont, dass er nicht gegen den<br />

zweigleisigen Ausbau im Oberland<br />

sei. Sämtliche Planungen auf Milser<br />

Gemeindegebiet sollten jedoch eingestellt<br />

und (Steuer-)Gelder dafür gespart<br />

werden. Darauf müsse frühzeitig<br />

hingewiesen werden – auch wenn es<br />

sich beim Zielnetz 2040 erst um grobe<br />

Konzepte handelt. Ein bekannte Redewendung<br />

lautet nämlich: „Da fährt der<br />

Zug drüber“. Eine Stellungnahme der<br />

Gemeinde an die zuständigen Stellen<br />

wurde bereits abgegeben. Eine mögliche<br />

Lösung wäre die bereits einmal<br />

angedachte Tunnelvariante von Imsterberg<br />

nach Schönwies.<br />

ERKLÄRUNG DER ÖBB. „Das<br />

Zielnetz dient als langfristige Ausbaustrategie<br />

für die Eisenbahninfrastruktur<br />

in Österreich. Aktuell befinden wir uns<br />

in der finalen Phase der Erstellung des<br />

Zielnetzes 2040: Nach bereits erfolgter<br />

Fertigstellung des Fachentwurfs läuft<br />

derzeit die öffentliche Konsultation.<br />

Im Zielnetz sind für ganz Österreich<br />

über 65 Projekte in 25 Modulen entwickelt<br />

worden, worunter ein Modul<br />

(Arlberg) den selektiv zweigleisigen<br />

Ausbau zwischen Ötztal und Landeck<br />

vorsieht“, heißt es von seitens der ÖBB:<br />

„Fest steht jedoch die übergeordnete<br />

Zielsetzung des selektiven zweigleisigen<br />

Ausbaus der Strecke für die Reisenden<br />

der Region: Eine Reisezeit von unter<br />

zwei Stunden zwischen Innsbruck und<br />

Feldkirch und somit eine Verbesserung<br />

der Verbindung zwischen Vorarlberg<br />

und Tirol. Dazu dient neben anderen<br />

Maßnahmen zum Beispiel auch die<br />

Erhöhung der Geschwindigkeit von<br />

derzeit 100 km/h auf bis zu 160 km/h<br />

im Arlbergtunnel, wozu bereits Tests<br />

laufen. Eine Verdichtung des Nahverkehrs<br />

bis Landeck im 30-Minuten-Takt<br />

und somit noch bessere Anbindung der<br />

Gemeinden im Tiroler Oberland an die<br />

Bahn vereinfacht zudem das Pendeln.<br />

Die Möglichkeit für einheitliche Haltepunkte<br />

im Ötztal und in Imst bringen<br />

darüber hinaus eine optimale Anbindung<br />

an den hochrangigen Fernverkehr<br />

sowie die klimafreundliche Anreise in<br />

eine beliebte und wichtige Tourismusregion.“<br />

Zu Mils bei Imst äußern sich<br />

die ÖBB wie folgt: „Es ist wichtig zu<br />

berücksichtigen, dass es sich bei den<br />

Modulen des Zielnetzes 2040 um grobe,<br />

angebotsfokussierte Konzepte handelt.<br />

Von einer Umsetzung sind wir noch<br />

ein großes Stück weit entfernt. In einem<br />

ersten Schritt geht es darum, aufgrund<br />

umfangreicher Analysen zu erkennen,<br />

wo ein Ausbau in Zukunft notwendig<br />

und sinnvoll ist. Daher gibt es zum<br />

aktuellen Zeitpunkt noch keine exakte<br />

Verortung der Maßnahmenbereiche<br />

oder gar eine festgelegte Trassenführung<br />

– Stichwort: ,Milser Au‘. Dies ist<br />

das Ergebnis von späteren Projektphasen.<br />

Klar ist jedenfalls: Die besonders<br />

sensible und schützenswerte Natur in<br />

diesem Gebiet wird dabei genauen Prüfungen<br />

und Bewertungen unterzogen<br />

und fließt in alle möglichen Varianten<br />

ein. Unserer diesbezüglichen Verantwortung<br />

sind wir uns bewusst.“<br />

SPÖ VERWEIST AUF GROSSES<br />

POTENZIAL. „Die Reisenden im<br />

Oberland brauchen ein zweites Bahngleis.<br />

Dafür setzen wir uns als SPÖ<br />

als Teil der Landesregierung massiv<br />

Bürgermeister Bernhard Schöpf wehrt sich gegen eine mögliche Bahntrasse<br />

durch den geschützten Landschaftsteil Milser Au und Milser Felder. RS-Foto: Grüneis<br />

ein“, betont Philip Wohlgemuth, SP-<br />

Verkehrssprecher im Tiroler Landtag.<br />

„Der Bahnausbau im Oberland ist eine<br />

Riesenchance für unser Land, besonders<br />

aber für den ländlichen Raum<br />

und unsere Region“, so der Bürgermeister<br />

der Gemeinde Zams, Benedikt<br />

Lentsch. Davon möchte er auch andere<br />

Bürgermeister überzeugen: „Die ÖBB<br />

wird Bedenken ernst nehmen, auf<br />

AK rät: Eltern-Kind-Pass-<br />

Untersuchungen nutzen!<br />

Jede werdende Mutter erhält zu<br />

Beginn der Schwangerschaft einen<br />

Eltern-Kind-Pass. Werden nicht alle<br />

Untersuchungen gemacht, verliert<br />

man einen Teil des Kinderbetreuungsgeldes!<br />

5 Untersuchungen der Mutter vor<br />

der 16. bis zur 38. Schwangerschaftswoche<br />

5 Untersuchungen des Kindes<br />

in der 1. Lebenswoche;<br />

in der 4./5./6./7. Lebenswoche;<br />

im 3./4./5. Lebensmonat;<br />

im 7./8. oder 9. Lebensmonat;<br />

im 10./11./12./13./14. Lebensmonat<br />

Die rechtzeitigen chungen sind wichtig für<br />

Untersudas<br />

Kinderbetreuungsgeld.<br />

Alle Bestätigungen über<br />

die Untersuchungen müssen<br />

rechtzeitig bei der zuständigen<br />

Krankenversicherung abgegeben<br />

die Gesundheit der Mutter,<br />

des Kindes und für<br />

werden:<br />

Wünsche eingehen und auch zu ihrer<br />

Verantwortung zur Umwelt stehen,<br />

da bin ich mir sicher. Als Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister müssen<br />

wir aber auch konstruktiv mitarbeiten,<br />

Mut zur Weitsicht beweisen – auch<br />

über den Horizont unserer eigenen<br />

Gemeinde hinaus – und das große<br />

Ganze sehen, das Zukunftspotenzial<br />

für das gesamte Tiroler Oberland.“<br />

• Untersuchung 1 - 5 der Mutter sowie<br />

Untersuchung 1 des Kindes<br />

mit der Antragstellung<br />

• Untersuchung 2 - 5 des Kindes<br />

spätestens bis zur Vollendung des<br />

14. Lebensmonats<br />

Wenn Sie dies vergessen oder versäumen,<br />

verlieren Sie einen Teil des<br />

Kinderbetreuungsgeldes!<br />

Deshalb den AK Elternkalender<br />

kostenlos nutzen auf https://elternkalender.arbeiterkammer.at<br />

und kei-<br />

nen Termin verpassen!<br />

RUNDSCHAU Seite 4 2./3. Mai 2024<br />

Foto: Svetlana Fedoseeva/stock.adobe.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!