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Von Tirol auf die Weltbühne<br />
Am 10. Mai rocken „Mother’s Cake“ Imst – Frontmann Yves Krismer im Gespräch mit der RUNDSCHAU<br />
Sie sind weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt und<br />
hatten unter anderem schon Auftritte in Indien und Australien. Das<br />
letzte Konzert in Imst liegt allerdings schon eine Weile zurück. Im<br />
Rahmen des TschirgArt Jazzfestivals werden „Mother’s Cake“ am 10.<br />
Mai die Gurgltal-Metropole aber wieder zum Beben bringen.<br />
Von Martin Grüneis<br />
„Mother’s Cake“-Frontmann Yves<br />
Krismer freut sich schon sehr auf den<br />
Auftritt in Imst, wie er im Gespräch<br />
mit der RUNDSCHAU verrät. „Es ist<br />
ein Heimspiel, und da ist man natürlich<br />
auch ein bisschen nervös“, gesteht<br />
der erfahrene Musiker, der verspricht,<br />
dass es auf jeden Fall interessant wird.<br />
Wer „Mother’s Cake“ kennt, weiß,<br />
dass es ein unterhaltsamer Abend<br />
wird. Das Publikum im Glenthof darf<br />
sich auf bekannte Hits aus dem Debütalbum<br />
„Creation’s Finest“ oder etwa<br />
dem jüngsten Release „Cyberfunk!“<br />
freuen – und sicherlich wird auch<br />
ordentlich gejammt. Vielleicht gibt es<br />
sogar schon einen Vorgeschmack auf<br />
das neue Album – auf alle Fälle lohnt<br />
es sich, dabei zu sein.<br />
RAUMPFLEGER:IN<br />
IN TEILZEIT - FÜR DIE<br />
BEZIRKSSTELLE IN <strong>IM</strong>ST<br />
NEUES ALBUM. Kein Werk von<br />
„Mother’s Cake“ gleicht dem anderen.<br />
Es gab immer wieder unterschiedliche<br />
Einflüsse und Phasen.<br />
Selbstverständlich hat jeder bestimmte<br />
Lieblingsbands bzw. Sounds,<br />
aber auch sein eigener Musikgeschmack<br />
hat sich im Laufe der Jahre<br />
verändert, erklärt Yves. Beeinflusst<br />
haben ihn beispielsweise die „Red<br />
Hot Chili Peppers“, „The Mars Volta“,<br />
„Led Zeppelin“, „Deep Purple“, „The<br />
Beatles“ oder auch „King Gizzard<br />
& the Lizard Wizard“. „Und wahrscheinlich<br />
noch tausend andere, die<br />
mir gerade nicht einfallen“, schmunzelt<br />
Yves. Gerade weil die Musik von<br />
„Mother’s Cake“ so vielseitig ist, lässt<br />
sie sich oft nur schwer einem bestimmten<br />
Genre zuordnen. Das neue<br />
Album könne laut dem Frontmann<br />
wohl am ehesten als Alternative<br />
Psychedelic Rock beschrieben werden.<br />
Die Veröffentlichung ist für den<br />
Herbst geplant. Zuvor werden bereits<br />
erste Singles erscheinen, die einen<br />
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WKO.at/tirol/hr<br />
Vorgeschmack auf das geben, was<br />
die Fans erwartet. Obwohl die Songs<br />
auch einzeln funktionieren, empfiehlt<br />
„Mother’s Cake“-Frontmann Yves,<br />
das Album am Stück zu hören, da<br />
es wie eine Reise sei und sich so das<br />
beste Gesamtbild ergebe.<br />
DER KREATIVPROZESS. Stellt<br />
sich die Frage, wie die Songs eigentlich<br />
entstehen. „Oft passiert es<br />
einfach so“, lacht Yves Krismer. Er<br />
nimmt seine Gitarre, setzt sich hin<br />
und spielt drauf los. Mitunter habe er<br />
aber auch schon vorher im Kopf, in<br />
welche Richtung es gehen könnte, ob<br />
es eher schnell oder langsam, bluesig<br />
oder spacig werden soll, verrät Yves.<br />
Dazu ein bisschen Summen bzw.<br />
Singen. Irgendwann entwickelt sich<br />
so auch der Text und das Ergebnis<br />
kann den Bandkollegen präsentiert<br />
werden. Persönliche Erlebnisse und<br />
Emotionen, meint Yves, beeinflussen<br />
ihn dabei eher unbewusst. „Unterbewusst<br />
läuft natürlich vieles mit“, reflektiert<br />
der Musiker.<br />
VON ARZL IN DIE WELT. Die<br />
Anfänge von „Mother’s Cake“ liegen<br />
im beschaulichen Arzl. Yves Krismer<br />
und Benedikt Trenkwalder kannten<br />
sich schon lange und spielten bereits<br />
gemeinsam in der Band „Brainwashed“.<br />
Der Zufall brachte sie mit Jan<br />
Haußels zusammen, und sie begannen,<br />
gemeinsam im Proberaum in<br />
Arzl zu jammen, woraus schließlich<br />
„Mother’s Cake“ entstand. Mittlerweile<br />
hat die Band nicht nur auf<br />
heimischen Bühnen in Innsbruck<br />
Foto: Camp Comfort<br />
Vom Proberaum in Arzl aus haben sie die Bühnen der Welt erobert. Im Herbst<br />
bringen „Mother’s Cake“ ein neues Album heraus und freuen sich darauf, heuer<br />
wieder an vielen schönen Orten aufzutreten – auch in Imst werden sie zu Gast<br />
sein. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Drummer Jan hat die Band in<br />
diesem Jahr verlassen – High and Low also ganz nah beieinander.<br />
und Wien, sondern auch in Städten<br />
wie London, Manchester, Paris und<br />
Berlin für Furore gesorgt. Welche<br />
Auftritte sind ihm besonders in Erinnerung<br />
geblieben? „Da gibt es viele,<br />
die richtig cool waren“, sagt Yves. Er<br />
findet es spannend, in der Welt herumzukommen.<br />
Immer wieder erleben<br />
„Mother’s Cake“ auf ihren Reisen<br />
lustige Geschichten. Durch die Welt<br />
bzw. Europa zu touren und so viel<br />
Zeit miteinander zu verbringen, kann<br />
freilich von Zeit zu Zeit auch anstrengend<br />
sein. Zu Hause lässt es Yves<br />
dann eher ruhig angehen. Er genießt<br />
die Zeit mit seiner Familie und geht<br />
beispielsweise gerne spazieren.<br />
WOHIN DIE REISE GEHEN<br />
SOLL. Ein einschneidendes Erlebnis<br />
war zweifellos die Corona-Zeit. Plötzlich<br />
konnten sie ihren Beruf nicht<br />
mehr ausüben. Doch jetzt können<br />
„Mother’s Cake“ endlich wieder voll<br />
durchstarten: Sie freuen sich nicht<br />
nur auf die Veröffentlichung eines<br />
neuen Albums, sondern auch darauf,<br />
heuer auf vielen tollen Bühnen aufzutreten.<br />
Ein Wermutstropfen in diesem<br />
Jahr war der Ausstieg von Drummer<br />
Jan Haußels. Glücklicherweise fand<br />
die Band einen exzellenten Schlagzeuger,<br />
der zuvor schon als Substitut<br />
mit „Mother’s Cake“ gespielt hatte.<br />
Was wünscht sich der Frontmann für<br />
die Zukunft? Natürlich, dass es die<br />
Band noch lange gibt und sie sich im<br />
Idealfall weiterentwickeln kann. „Ich<br />
will vor allem geilen Sound machen“,<br />
sagt Yves Krismer, „und im besten<br />
Fall immer besser werden.“<br />
RUNDSCHAU Seite 6 2./3. Mai 2024