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GesteinsPerspektiven 03/24

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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14<br />

WIRTSCHAFT<br />

PARLAMENTARISCHER ABEND<br />

Überbordende Bürokratie bremst Innovationen<br />

IM DIALOG: Georg Fetzer (r.) empfing Eric Beißwenger zum parlamentarischen<br />

Abend. Kernthemen waren das Innovationspotenzial der Branche,<br />

das nicht an überbordender Bürokratie zerschellen darf, und Top-Nebenleistungen,<br />

die mehr Wahrnehmung verdienen. Foto: BIV<br />

Der Präsident des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe,<br />

Steine und Erden (BIV), Georg Fetzer, begrüßte am 5. März<br />

anlässlich eines parlamentarischen Abends Bayerns Staatsminister<br />

für Europaangelegenheiten und Staatsminister für<br />

Umwelt und Verbraucherschutz des Freistaats, Eric Beißwenger,<br />

im Bayerischen Hof in München. In seiner Rede vor rund<br />

130 Gästen aus Politik, Verwaltung und Institutionen erklärte<br />

Fetzer zur Europapolitik: „Überbordende Bürokratie bremst<br />

Innovationen.“ Eine EU-weite Umfrage bei Unternehmen aus<br />

21 europäischen Ländern zur Dauer von Genehmigungsverfahren<br />

aus dem letzten Jahr ergab, dass für 83 % die Komplexität<br />

und Dauer der Genehmigungsverfahren ein Hindernis<br />

für Investitionen in Europa sind. Besonders hervorgehoben<br />

wurden zögerliche Reaktionen der Behörden, fehlendes Fachpersonal<br />

und überbordende Komplexität der Verfahren. Der<br />

BIV-Präsident stellte klar: „Die Betriebe der Roh- und Baustoffbranche<br />

haben enorm viele Ideen zur konkreten Umsetzung<br />

des von der Europäischen Union ausgegebenen ‚Green Deals‘.<br />

Artenschutz in den Gewinnungsbetrieben machen wir ganz<br />

ohne FFH- oder Vogelschutz-Richtlinie. Einfach, weil wir es<br />

wollen.“ Für das Artenschutzprojekt „Natur auf Zeit“ erhielt<br />

der BIV zusammen mit dem Landesbund für Vogel- und<br />

Naturschutz (LBV) im November 2023 den Umweltpreis der<br />

Bayerischen Landesstiftung. Weiter führte er drei Beispiele<br />

an, die das positive Engagement der Branche untermauern:<br />

Bei der Nutzung erneuerbarer Energien könnten die Gesteinsbetriebe<br />

Vorreiter sein. Vor allem Baggerseen würden<br />

sich gut zur Belegung mit schwimmenden Photovoltaik-Anlagen<br />

eignen. Leider würde dies nur in so beschränktem Umfang<br />

zugelassen, dass es sich für die meisten Betriebe nicht<br />

lohne, so Fetzer. Kreislaufwirtschaft gehört untrennbar zur<br />

Rohstoffgewinnung. Es sei für die Unternehmen selbstverständlich,<br />

dass sie mineralische Abfälle annehmen und verwerten,<br />

wenn sie Sand, Kies oder Schotter ausliefern. Das sei<br />

Kreislaufwirtschaft, die schon allein aus wirtschaftlichen<br />

Gründen betrieben wird, um Leerfahrten zu vermeiden.<br />

Wenn dann aber die Aufbereitung von Bauschutt im Außenbereich<br />

nicht zugelassen ist, so sei das im Sinne von Ökologie<br />

und Ökonomie unsinnig.<br />

Große Unternehmen der Zement- und Kalkindustrie investieren<br />

dreistellige Millionenbeträge in Abscheideanlagen,<br />

um die prozessbedingten CO 2 -Emissionen innerhalb der<br />

nächsten 15 bis 20 Jahre auf null zu reduzieren. Nur wenn<br />

auch Wege gefunden würden, das abgeschiedene CO 2 zu<br />

verwenden oder dauerhaft einzuspeichern, wird das gelingen,<br />

ist sich Fetzer sicher. Zwischenspeicher – auch onshore<br />

– sind deshalb unerlässlich. Die Branche braucht gesetzliche<br />

Grundlagen, um leitungsgebundenen Transport und Speicherung<br />

genehmigungsfähig machen zu können. Der Schlüssel<br />

sei, die energieintensiven Industrien, die jetzt sicher vieles<br />

noch besser machen müssen und auch machen, unbedingt<br />

hier im Land zu behalten und deren Innovationskraft zum<br />

Erreichen der Klimaziele zu fördern. Gegenüber Staatsminister<br />

Beißwenger betonte Georg Fetzer entsprechend noch<br />

einmal, dass dieses Potenzial durch Abwanderung von Knowhow<br />

nicht abgegeben werden dürfe, im Sinne der Unabhängigkeit<br />

und um wieder Vorreiter statt Mitläufer zu sein. „Das<br />

Potenzial, klimaneutrale, mineralische Baustoffe zu produzieren,<br />

ist enorm“, so der BIV-Präsident.<br />

www.biv.bayern<br />

ZWISCHENSTAND LIEGT VOR<br />

Weiter auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft<br />

Seit dem 1. August 2023 ist sie in Kraft:<br />

die sogenannte Ersatzbaustoffverordnung.<br />

Damit gelten erstmals bundesweit<br />

einheitliche und verbindliche Regelungen<br />

für die Herstellung und<br />

Verwendung mineralischer Ersatzbaustoffe,<br />

etwa solchen aus Recycling. Mit<br />

dem Bericht „Umsetzung der Mantelverordnung<br />

in Nordrhein-Westfalen;<br />

Monitoring der Auswirkungen auf die<br />

Stoffkreisläufe mineralischer Abfälle<br />

und Nebenprodukte – Teil 1: Bestandsaufnahme“<br />

hat das NRW-Umweltministerium<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Lanuv und der FH Münster einen ersten<br />

Zwischenstand vorgelegt.<br />

Die Umsetzung der Ersatzbaustoffverordnung<br />

in NRW wird intensiv überwacht.<br />

Nach Schätzungen des Berichts<br />

fallen in NRW jährlich etwa 40 Mio. t<br />

mineralische Bau- und Abbruchabfälle<br />

an, die je nach ihren technischen und<br />

umweltfachlichen Eigenschaften in<br />

verschiedensten Bereichen verwendet<br />

GESTEINS Perspektiven 3 | 20<strong>24</strong>

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