GesteinsPerspektiven 03/24
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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GEWINNUNG<br />
„Da hat sich extrem viel getan“<br />
Die Prozesse beim Bohren und Sprengen sind hochkomplex. Technische Möglichkeiten<br />
vereinfachen diese insofern, als dass sie Anwender entlasten und das<br />
Ergebnis optimieren. Was diese Lösungen wirklich können und für wen genau<br />
sie interessant sind, haben wir einen Experten gefragt<br />
Johannes Kutschera ist Abteilungsleiter<br />
Bergbau bei der geo-konzept GmbH aus<br />
dem oberbayrischen Adelschlag. „Aus<br />
Leidenschaft für Präzision“ lautet das<br />
Firmenmotto des Spezialisten für präzise<br />
und zuverlässige Satellitennavigationstechnologien,<br />
GIS, Sensorik und Robotik.<br />
Zum Portfolio gehören Lösungen<br />
zum digitalen Vernetzen aller Arbeitsschritte<br />
einer Gewinnungssprengung via<br />
Cloud – von der Vermessung der Bruchwand<br />
bis zu jener der Bohrlöcher.<br />
DER BOHRLOCHVERLAUF gehört zu den Daten,<br />
die digital allen am Sprengprozess Beteiligten zur<br />
Verfügung stehen.<br />
GP: Bohren und Sprengen sind hochkomplexe<br />
Prozesse. Hat sich die<br />
Sprengplanung im Wandel der Zeit<br />
wirklich vereinfacht?<br />
Johannes Kutschera: Diese Frage kann<br />
man ganz eindeutig mit Ja beantworten.<br />
Wenn wir an die Zeit zurückdenken,<br />
als wir begonnen haben, unsere Softund<br />
Hardwarelösungen in Deutschland<br />
zu platzieren, war es wirklich nur ein absolutes<br />
Expertensystem. Viel mehr aufwendige<br />
Schulungen und Training als<br />
heutzutage waren nötig. Die Software<br />
wurde vereinfacht, Schritte ebenfalls.<br />
Die Integration von GNSS-Lösungen in<br />
diesen Prozess hat ebenfalls dazu beigetragen,<br />
dass die Anwenderfreundlichkeit<br />
deutlich gestiegen ist.<br />
Sie bieten Hard- und Softwarelösungen,<br />
die Sprengberechtigten den Arbeitsalltag<br />
erleichtern sollen. Inwiefern<br />
ist das der Fall?<br />
Für den Sprengberechtigten selbst<br />
waren in der Vergangenheit oft viele<br />
kleine Excellösungen vonnöten, sprich<br />
ein Sprengprotokoll für eine Bestellung,<br />
dazu verschiedenste Exceltabellen für<br />
einen Bohrplan mit immer den gleichen<br />
Zahlen. Heutzutage ist es mit Quarry X<br />
sehr einfach möglich, einmal eine<br />
Sprenganlage zu planen und nachfolgende<br />
Informationen einfach ausgeben<br />
zu lassen. Also eine Sprengstoffbestellung<br />
resultiert unmittelbar aus der<br />
Planung innerhalb der Software, ein<br />
Sprengprotokoll wird unmittelbar aus<br />
den in Quarry X eingegebenen Werten<br />
erstellt. Ich muss nicht mehr Werte<br />
abschreiben und händisch in einzelne<br />
Exceltabellen übertragen. Zeitaufwendige,<br />
nervige und teils fehleranfällige<br />
Schritte entfallen.<br />
Insgesamt beinhaltet der Prozess<br />
Bohren und Sprengen ja sehr viele Teilschritte,<br />
auch über die Planung hinaus.<br />
Das bedeutet viele Übergaben zwischen<br />
Sprengberechtigten, Planer, Vermesser,<br />
Bohristen bis hin zum Verantwortlichen.<br />
Digitalisierungslösungen wie unsere<br />
Cloud Quarry X Connect vereinfachen<br />
diesen Informationsfluss deutlich. Im<br />
Prinzip hat jeder der Beteiligten in Echtzeit<br />
Zugriff auf alle notwendigen Informationen.<br />
JOHANNES KUTSCHERA kennt sich mit Softund<br />
Hardwarelösungen rund ums Bohren und<br />
Sprengen bestens aus. Fotos: geo-konzept GmbH<br />
Stichwort „Bohrlochvermessung“:<br />
Hier gilt es im Sinne der Gefahrenabwehr<br />
und des bestmöglichen Ergebnisses,<br />
Abweichungen zu vermeiden.<br />
Wie schaffen Anwender das?<br />
Unsere Sonde zur Bohrlochverlaufsmessung<br />
ist zunächst mal ein Kontrollwerkzeug.<br />
Mit ihrer Hilfe kann der Sprengberechtigte<br />
Abweichungen von der<br />
Planung zum tatsächlich gebohrten<br />
Loch feststellen. Diese Information ist<br />
sicherheitsrelevant, weil ein Bohrlochverlauf<br />
die geplante Vorgabe teils massiv<br />
verändern kann – Stichwort Vermeidung<br />
von Steinflug. Ein zweiter wichtiger<br />
Aspekt ist, dass wir damit auch ein Instrument<br />
haben, um dem Bohristen das<br />
Ergebnis seiner eigenen Arbeit zu visualisieren,<br />
was wiederum eine großartige<br />
Möglichkeit ist, ihm auch die Wichtigkeit<br />
seiner Arbeit in diesem Prozess vor<br />
Augen zu führen. Es geht also nicht<br />
darum, dass ein Bohrist schnell seine Löcher<br />
bohrt, vielmehr geht es auch um die<br />
Qualität der Bohrlöcher. Die Daten der<br />
Bohrlochsonde schaffen eine gemeinsame<br />
Diskussionsgrundlage, sei es mit<br />
einem Bohrdienstleister oder dem<br />
Bohristen aus der eigenen Firma. Klar<br />
muss dafür auch die verfügbare Technik<br />
auf dem Bohrgerät sein. Doch geht es<br />
auch um das Gestein selbst, in dem gebohrt<br />
wird: Einfacher zu bohrende und<br />
schwierig zu bohrende Geologie bedeu-<br />
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