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Satellitenkonto Tourismus der Schweiz - Schweizer Tourismus ...

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<strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Grundlagen, Methodik und Ergebnisse<br />

10<br />

OFS BFS UST<br />

<strong>Tourismus</strong><br />

Tourisme<br />

Turismo<br />

Gabrielle Antille Gaillard<br />

Laboratoire d’économie appliquée (LEA)<br />

Université de Genève<br />

Heinz Rütter, Adrian Berwert<br />

Rütter + Partner - concertgroup<br />

Rüschlikon<br />

Office fédéral de la statistique<br />

Bundesamt für Statistik<br />

Ufficio fe<strong>der</strong>ale di statistica<br />

Uffizi fe<strong>der</strong>al da statistica<br />

Eine Studie im Auftrag<br />

des BFS und des seco<br />

Neuchâtel, 2003


Die vom Bundesamt für Statistik (BFS) herausgegebene Reihe «Statistik <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>»<br />

glie<strong>der</strong>t sich in folgende Fachbereiche:<br />

0 Statistische Grundlagen und Übersichten<br />

1 Bevölkerung<br />

2 Raum und Umwelt<br />

3 Arbeit und Erwerb<br />

4 Volkswirtschaft<br />

5 Preise<br />

6 Industrie und Dienstleistungen<br />

7 Land- und Forstwirtschaft<br />

8 Energie<br />

9 Bau- und Wohnungswesen<br />

10 <strong>Tourismus</strong><br />

11 Verkehr und Nachrichtenwesen<br />

12 Geld, Banken, Versicherungen<br />

13 Soziale Sicherheit<br />

14 Gesundheit<br />

15 Bildung und Wissenschaft<br />

16 Kultur, Medien, Zeitverwendung<br />

17 Politik<br />

18 Öffentliche Verwaltung und Finanzen<br />

19 Rechtspfl ege<br />

20 Einkommen und Lebensqualität <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

21 Nachhaltige Entwicklung und regionale Disparitäten


Statistik <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

<strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Grundlagen, Methodik und Ergebnisse<br />

Eine Studie im Auftrag des BFS und des seco<br />

Bearbeitung Gabrielle Antille Gaillard<br />

Laboratoire d’économie appliquée (LEA), Université de Genève<br />

Heinz Rütter, Adrian Berwert<br />

Rütter + Partner - concertgroup, Rüschlikon<br />

Herausgeber Bundesamt für Statistik<br />

OFS BFS UST<br />

Office fédéral de la statistique<br />

Bundesamt für Statistik<br />

Ufficio fe<strong>der</strong>ale di statistica<br />

Uffizi fe<strong>der</strong>al da statistica<br />

Neuchâtel, 2003


Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS)<br />

Auftraggeber: Bundesamt für Statistik (BFS), Sektion <strong>Tourismus</strong>;<br />

Staatssekretariat für Wirtschaft seco, Ressort <strong>Tourismus</strong><br />

Auftragnehmer: Rütter + Partner, concertgroup, Rüschlikon<br />

Laboratoire d’économie appliquée (LEA), Faculté des sciences économiques<br />

et sociales, Universität Genf, Genf<br />

Autoren: Heinz Rütter, Adrian Berwert, Rütter + Partner, Tel. ++41 1 724 27 70,<br />

E-Mail: info@ruetter.ch<br />

Gabrielle Antille Gaillard, LEA, Tel. ++41 22 705 89 01,<br />

E-Mail: gabrielle.antille@metri.unige.ch<br />

Projektmitarbeitende: LEA: Frédéric Davier, Serge Jandeau; Rütter + Partner: Thomas Lang<br />

Begleitgruppe: BFS: Beatrice Hostettler, Barbara Jeanneret und Pierre Caille (TOUR);<br />

Ruth Meier und Gregory Rais (VG); Michel Kammermann (RW)<br />

seco: Karl Koch, Peter Keller<br />

Nähere Informationen: Pierre Caille, BFS, Tel. ++41 31 323 68 42, E-Mail: pierre.caille@bfs.admin.ch<br />

Karl Koch, seco, Tel. ++41 31 322 29 38, E-Mail: karl.koch@seco.admin.ch<br />

Vertrieb: Bundesamt für Statistik<br />

CH-2010 Neuchâtel<br />

Tel. ++41 32 713 60 60 / Fax ++41 32 713 60 61 / E-Mail: or<strong>der</strong>@bfs.admin.ch<br />

Bestellnummer: 250-0300<br />

Preis: Fr. 20.–<br />

Reihe: Statistik <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Fachbereich: 10 <strong>Tourismus</strong><br />

Originaltext: Deutsch / Französisch<br />

Übersetzung: Sprachdienste BFS<br />

Grafi k/Layout: Rütter + Partner, concertgroup, Rüschlikon; BFS<br />

Copyright: BFS, Neuchâtel 2003<br />

Abdruck – ausser für kommerzielle Nutzung –<br />

unter Angabe <strong>der</strong> Quelle gestattet.<br />

ISBN: 3-303-10390-9


Inhaltsverzeichnis<br />

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />

Inhaltsverzeichnis 3<br />

Vorwort 5<br />

Zusammenfassung 7<br />

1. Einleitung 15<br />

1.1 Verbindung zwischen dem <strong>Satellitenkonto</strong> und <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 15<br />

1.1.1 Zielsetzung des Systems <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 15<br />

1.2 Inhalt des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> für die <strong>Schweiz</strong> 18<br />

1.2.1 Bisherige Arbeiten auf internationaler Ebene – Internationales Konzept 19<br />

1.2.2 Konzept TSA <strong>Schweiz</strong> 20<br />

2. Definitionen und Abgrenzungen im <strong>Tourismus</strong>bereich 23<br />

2.1 Der <strong>Tourismus</strong> 23<br />

2.2 Definition <strong>der</strong> Besucher/innen 24<br />

2.3 Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> tourismusspezifischen Wirtschaftszweige im TSA <strong>Schweiz</strong> 26<br />

2.3.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 27<br />

2.3.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 29<br />

3. Methodische Grundlagen 31<br />

3.1 Touristische Verwendung 31<br />

3.1.1 Definition, Aufteilung 31<br />

3.1.2 Behandlung einiger Spezialfälle 32<br />

3.2 Das Aufkommen 34<br />

3.3 Gegenüberstellung Verwendung – Aufkommen 36<br />

3.3.1 Bewertungen auf <strong>der</strong> Verwendungsseite 37<br />

3.3.2 Bewertungen auf <strong>der</strong> Aufkommensseite 37<br />

3.3.3 Zuordnung <strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong> Importe im TSA <strong>Schweiz</strong> 38<br />

3.4 <strong>Tourismus</strong>anteile 38<br />

3.4.1 Internationale Vorgaben: vorgeschlagener Ansatz 38<br />

3.4.2 TSA <strong>Schweiz</strong>: verwendeter Ansatz 39<br />

3.5 Bruttowertschöpfung 40<br />

3.6 Das Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong> 40<br />

3.6.1 Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Verwendungsseite (TSA-Tabellen 1, 2 und 3) 41<br />

3.6.2 Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Aufkommensseite und das Gleichgewicht zwischen<br />

Aufkommens- und Verwendungsseite (TSA-Tabellen 4, 5, 6 und 7) 43<br />

3.7 Datenbasis und -qualität 46<br />

3.7.1 Datenbasis auf <strong>der</strong> Verwendungsseite 46<br />

3.7.2 Datenbasis auf <strong>der</strong> Aufkommensseite 49<br />

3.7.3 Qualität <strong>der</strong> Datenbasis und Aussagekraft <strong>der</strong> Ergebnisse 52


I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />

4. Ergebnisse 55<br />

4.1 Touristische Verwendung 55<br />

4.2 Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> 57<br />

4.3 Touristische Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung 60<br />

4.4 Touristische Beschäftigung (VZÄ) 64<br />

4.5 Zusammenfassende Übersicht und Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse 66<br />

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 73<br />

Abkürzungsverzeichnis 75<br />

Literatur 76<br />

Anhang: Tabellensystem und Nomenklatur TSA <strong>Schweiz</strong> 78


Vorwort<br />

Was ist <strong>Tourismus</strong>? Wenn jemand eine Vergnügungsreise unternimmt und dabei<br />

eine Nacht in einem Hotel o<strong>der</strong> auf einem Campingplatz verbringt, handelt es sich<br />

unbestreitbar um <strong>Tourismus</strong>. In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wird das <strong>Tourismus</strong>aufkommen denn<br />

auch häufig auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Logiernächte in Hotellerie und Parahotellerie gemessen.<br />

Die von Fachleuten auf internationaler Ebene verabschiedete <strong>Tourismus</strong>definition<br />

geht jedoch viel weiter: Als <strong>Tourismus</strong> gelten demnach sämtliche Tätigkeiten,<br />

die man ausserhalb des gewohnten Umfeldes ausübt, einschliesslich beispielsweise<br />

Tagesausflüge und sportliche o<strong>der</strong> kulturelle Aktivitäten. So gesehen<br />

sind reine Beherbergungsstatistiken kaum geeignet, den <strong>Tourismus</strong> als wirtschaftliches<br />

Phänomen zu messen. Hierfür bräuchte es beispielsweise Daten über Umsatz,<br />

Wertschöpfung, Beschäftigung und Produktivität <strong>der</strong> gesamten Branche. Diese<br />

typischerweise in <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgewiesenen<br />

Informationen sind für den <strong>Tourismus</strong> gemäss obiger Definition allerdings nicht direkt<br />

verfügbar. Der Grund hierfür liegt darin, dass <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> als solcher keine<br />

Branche <strong>der</strong> Allgemeinen Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige (NOGA) - <strong>der</strong> Basis<br />

für die Statistik und die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung - bildet. Daher die<br />

Notwendigkeit, anhand aufgeschlüsselter Informationen des Bundesamtes für Statistik<br />

(BFS) ein Konto ausserhalb <strong>der</strong> Systematik – ein ‚<strong>Satellitenkonto</strong>‘ – zu erstellen.<br />

Mit <strong>der</strong> vorliegenden Studie, die den methodischen Rahmen absteckt und die Ergebnisse<br />

für das Referenzjahr 1998 liefert, ist ein erster wichtiger Schritt erfolgt.<br />

Das <strong>Tourismus</strong>-<strong>Satellitenkonto</strong> war eines <strong>der</strong> bedeutendsten Forschungsvorhaben<br />

im Bereich des <strong>Tourismus</strong> in den letzten Jahren. Es erfor<strong>der</strong>te umfangreiche konzeptuelle<br />

und empirische Arbeiten, bei denen man sich strikte an die in <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnung gebräuchlichen Begriffe und Definitionen sowie<br />

an die Richtlinien des Europäischen Handbuchs zur Implementierung von <strong>Tourismus</strong>-Satellitenkonten<br />

hielt, welches von <strong>der</strong> UNO empfohlen und von <strong>der</strong> Weltorganisation<br />

für <strong>Tourismus</strong> zusammen mit <strong>der</strong> OECD und Eurostat erarbeitet wurde.<br />

Durch die Einhaltung <strong>der</strong> Vorgaben dieses Handbuchs wird es in Zukunft möglich<br />

sein, internationale Vergleiche anzustellen, auch wenn die Zahl <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, die<br />

über ein wirklich ausgereiftes Konto verfügen, zurzeit noch klein ist. In diesem Sinne<br />

darf diese erste Ausgabe des schweizerischen <strong>Tourismus</strong>-<strong>Satellitenkonto</strong>s ohne<br />

Übertreibung als Pionierarbeit bezeichnet werden.<br />

Das erste <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> wurde im Auftrag und unter Leitung des Bundesamtes<br />

für Statistik (BFS) und des Staatssekretariates für Wirtschaft (seco) erstellt.<br />

Das Mandat erging an das Laboratoire d’économie appliquée <strong>der</strong> Universität<br />

Genf, unter <strong>der</strong> Leitung von Gabrielle Antille Gaillard, und an das Büro Rütter +<br />

Partner aus Rüschlikon, unter <strong>der</strong> Leitung von Heinz Rütter. Dank dieser engen<br />

Zusammenarbeit zwischen Bundesverwaltung, Universität und Privatwirtschaft war<br />

es möglich, die notwendigen Kompetenzen für die Erstellung dieses komplexen<br />

Werkes zu vereinen. Wir danken den beiden Auftragnehmern für ihre Mitwirkung<br />

und ihr Engagement.<br />

Staatssekretariat für Wirtschaft Bundesamt für Statistik<br />

Dr. Eric Scheidegger Michel Kammermann<br />

Botschafter Vizedirektor<br />

V O R W O R T 5


Zusammenfassung<br />

<strong>Tourismus</strong> in vielen Branchen verankert<br />

Der <strong>Tourismus</strong> ist einer <strong>der</strong> wichtigsten Zweige <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft.<br />

Neben den bedeutsamen Beschäftigungs- und Wertschöpfungswirkungen<br />

ist insbeson<strong>der</strong>e auf die traditionsreiche aussenwirtschaftliche Verflechtung durch<br />

den internationalen Fremdenverkehr hinzuweisen, welcher in hohem Masse zur<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Berggebietsregionen beigetragen hat. Der <strong>Tourismus</strong> stellt auch<br />

heute für viele Regionen ein wichtiges Standbein <strong>der</strong> Wirtschaft dar.<br />

Der <strong>Tourismus</strong> wird nachfrageseitig definiert und abgegrenzt, indem <strong>der</strong> touristische<br />

Konsum <strong>der</strong> in- und ausländischen Tagesbesucher/innen sowie <strong>der</strong> übernachtenden<br />

Besucher/innen bei verschiedenen Wirtschaftszweigen zu Umsätzen<br />

führt. Beim <strong>Tourismus</strong> handelt es sich folglich nicht um eine direkt angebotsseitig<br />

abgrenzbare Branche im wirtschaftsstatistischen Sinne, wie beispielsweise die<br />

Landwirtschaft o<strong>der</strong> die Maschinenindustrie. Vielmehr werden die touristischen<br />

Waren und Dienstleistungen in einer Vielzahl von Branchen produziert. Neben den<br />

klassischen touristischen Leistungsträgern, die mit dem <strong>Tourismus</strong> in sehr enger<br />

Verbindung stehen und die für den touristischen Angebotsmix von grosser Bedeutung<br />

sind (Beherbergungs- und Gaststättengewerbe, Bergbahnen, Reisebüros,<br />

etc.), findet ein Teil <strong>der</strong> Produktion bei zahlreichen an<strong>der</strong>en Wirtschaftszweigen<br />

ebenfalls aus ‚touristischen‘ Gründen statt und ist daher dem <strong>Tourismus</strong> zuzuordnen<br />

(Personentransporte des öffentlichen Verkehrs, Detailhandel, Kultur/Sport/Unterhaltung,<br />

etc.).<br />

Ziel und Inhalt des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> (TSA <strong>Schweiz</strong>)<br />

Im Bereich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik sind vor allem die physischen Statistiken (Logiernächte<br />

o<strong>der</strong> Ankünfte nach Beherbergungskategorien, etc.) gut ausgebaut. Durch<br />

die Heterogenität <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>produktion ist es indessen schwierig, die vielfältigen<br />

wirtschaftlichen Effekte des <strong>Tourismus</strong> zu erfassen und wirtschaftsstatistisch<br />

auszuweisen. Sie lassen sich auch nicht direkt aus <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />

(VGR) herauslesen. Für die Ermittlung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung<br />

des <strong>Tourismus</strong> ist deshalb das hier vorliegende <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

(Tourism Satellite Account TSA) aufgebaut und umgesetzt worden.<br />

Das TSA <strong>Schweiz</strong> hat zum Ziel, Antworten aus <strong>der</strong> Optik <strong>der</strong> VGR auf verschiedene<br />

Fragen zur Standortbestimmung und Entwicklung des <strong>Tourismus</strong> – sowohl auf<br />

<strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> touristischen Verwendung (Nachfrage), als auch auf <strong>der</strong> Seite des<br />

touristischen Aufkommens (Angebot) – zu geben. Wie hoch ist aufkommensseitig<br />

<strong>der</strong> Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zur Gesamtwirtschaft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im Hinblick auf die<br />

ausgelöste Bruttowertschöpfung und Beschäftigung? Wie gross ist verwendungsseitig<br />

die wirtschaftliche Bedeutung verschiedener Besucherkategorien? Wie entwickelt<br />

sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> im Vergleich zur Gesamtwirtschaft? Weil <strong>der</strong> vorliegende<br />

Bericht die erstmalige Berechnung eines TSA für die <strong>Schweiz</strong> zum Gegenstand<br />

hat, können Fragen zur Entwicklung des <strong>Tourismus</strong> im Zeitablauf noch nicht beantwortet<br />

werden. Die Positionierung des <strong>Tourismus</strong> im gesamtwirtschaftlichen<br />

Kontext ist mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren, da für ein gegebenes Jahr<br />

die gesamtwirtschaftliche Entwicklung durch bestimmte Son<strong>der</strong>faktoren beeinflusst<br />

werden kann. So war beispielsweise das deutliche Wachstum <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />

Volkswirtschaft im Jahr 1998 stark geprägt durch eine Ausweitung <strong>der</strong> Produktion<br />

<strong>der</strong> Finanzinstitute. Dies insbeson<strong>der</strong>e aufgrund <strong>der</strong> hohen Emissionstätigkeit des<br />

Bankensektors. Dennoch gibt das TSA <strong>Schweiz</strong> für das Berichtsjahr eine Fülle in-<br />

Z U S A M M E N F A S S U N G 7


8 Z U S A M M E N F A S S U N G<br />

teressanter Einblicke in die wirtschaftlichen Aktivitäten des <strong>Tourismus</strong> sowie <strong>der</strong>en<br />

Verbindungen mit an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Wirtschaft.<br />

Konzept und methodisches Vorgehen beim <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> (TSA<br />

<strong>Schweiz</strong>)<br />

Das im Rahmen des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> verwendete methodische Konzept<br />

und die ausgewiesenen Ergebnisse sind vollumfänglich mit <strong>der</strong> VGR <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

kompatibel und abgestimmt. Da das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> analog zur volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnung den Anspruch erhebt, die komplexen wirtschaftlichen<br />

Zusammenhänge in einer Volkswirtschaft möglichst realitätsgetreu wie<strong>der</strong>zugeben,<br />

beruht es auf exakten Definitionen, Konzepten und international abgestimmten<br />

Konventionen. So lässt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> auch von den übrigen Freizeitaktivitäten,<br />

welche nicht zum <strong>Tourismus</strong> gehören, abgrenzen.<br />

Das TSA <strong>Schweiz</strong> basiert auf einem Konzept und Tabellensystem, das von internationalen<br />

Organisationen im Jahre 2000 verabschiedet wurde (UN, WTO, OECD,<br />

EUROSTAT 2000). Aufgrund dieser internationalen Vorgaben sind die Resultate<br />

des TSA <strong>Schweiz</strong> auch mit den TSA’s an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> vergleichbar.<br />

Da das TSA <strong>Schweiz</strong> auf den Definitionen und Konventionen <strong>der</strong> VGR aufbaut,<br />

lässt sich die wirtschaftliche Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> sowohl verwendungsseitig<br />

über den touristischen Konsum <strong>der</strong> Besucher, als auch aufkommensseitig über die<br />

Bereitstellung touristischer Waren und Dienstleistungen bestimmen. Die Abstimmung<br />

und das Gleichgewicht zwischen Verwendungs- und Aufkommensseite wird<br />

– unter Einbezug <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteile – sowohl auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft<br />

als auch auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige herbeigeführt.<br />

Die Glie<strong>der</strong>ung des TSA <strong>Schweiz</strong> auf <strong>der</strong> Aufkommensseite entspricht im Wesentlichen<br />

dem internationalen Konzept und übernimmt die Aufteilung <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweige (Specific Tourism Industries) in charakteristisch<br />

touristische Wirtschaftszweige (Characteristic Tourism Industries) und tourismusverwandte<br />

Wirtschaftszweige (Connected Industries). Diese aufkommensseitige<br />

Glie<strong>der</strong>ung wird verwendungsseitig übernommen.<br />

Datenverfügbarkeit und Datenqualität<br />

Bei <strong>der</strong> Erstellung des TSA <strong>Schweiz</strong> steht nicht die Erhebung möglichst vieler statistischer<br />

Zusatzinformationen in den verschiedenen Einzelbereichen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Vielmehr geht es darum, bereits vorhandene und mit <strong>der</strong> VGR kohärente<br />

statistische Informationen und Daten in Form von Synthesestatistiken für den <strong>Tourismus</strong><br />

neu in vernetzter Art und Weise zu analysieren und auszuweisen. Dieses<br />

methodische Vorgehen und die Konzentration auf die wesentlichen Basisstatistiken,<br />

ergänzt mit Hypothesen und weiteren statistischen Informationen, begründet<br />

auch die Wahl des Jahres 1998 für die hier vorliegende Pilotstudie des TSA<br />

<strong>Schweiz</strong>. Für das Jahr 1998 liegt neben <strong>der</strong> Betriebszählung, welche ein wesentliches<br />

Grundelement für das Produktionskonto <strong>der</strong> VGR darstellt, auch ein spezielles<br />

<strong>Tourismus</strong>modul <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) vor, welches<br />

wesentliche Grundlagen für die detaillierte Bestimmung <strong>der</strong> privaten Konsumausgaben<br />

liefert.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Datensituation lässt sich festhalten, dass für eine vollständige Umsetzung<br />

des TSA-Tabellenkonzeptes verschiedene Datenlücken – insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Bezug auf die gewünschte Detaillierung – bestehen. Dabei ist die Situation auf <strong>der</strong><br />

Aufkommensseite grundsätzlich besser zu bewerten als auf <strong>der</strong> Verwendungs-


seite. So können nicht alle Daten in <strong>der</strong> vorgesehenen Detaillierung (z.B. Glie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> touristischen Ausgaben, Glie<strong>der</strong>ung in Tages- und übernachtende Besucher/innen)<br />

ausgewiesen werden. Die verfügbaren Daten ermöglichten es aber<br />

dennoch eine Abstimmung zwischen Aufkommens- und Verwendungsseite auf <strong>der</strong><br />

Ebene <strong>der</strong> Totalwerte und auf <strong>der</strong> Ebene einzelner Wirtschaftszweige bzw. Ausgabenkategorien<br />

vorzunehmen. Somit können sowohl das im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesene<br />

Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung als auch <strong>der</strong> touristischen Bruttoproduktion<br />

bzw. Bruttowertschöpfung als aussagekräftige Werte bezeichnet werden.<br />

Es ist zudem darauf hinzuweisen, dass sich die Validität <strong>der</strong> hier vorliegenden Ergebnisse<br />

über die makroorientierte Gleichgewichtsabstimmung zwischen Verwendungs-<br />

und Aufkommensseite deutlich verbessert. Die Qualität <strong>der</strong> Datenbasis sowie<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige muss aber – je<br />

nach <strong>Tourismus</strong>art, Ausgabenkategorie bzw. ausgewiesenem Wirtschaftszweig –<br />

differenziert und fallweise beurteilt werden.<br />

Abgrenzungen des TSA <strong>Schweiz</strong><br />

Das TSA <strong>Schweiz</strong> besteht aus einem Set von sieben verschiedenen TSA-Tabellen,<br />

welche die Ergebnisse auf <strong>der</strong> Verwendungs- und Aufkommensseite im Rahmen<br />

internationaler Vorgaben und gemäss Konventionen <strong>der</strong> VGR ausweisen. Sie sind<br />

detailliert im Anhang aufgeführt.<br />

Die in dieser Studie ausgewiesenen Ergebnisse konzentrieren sich auf die direkten<br />

und damit auf die durch die verschiedenen Besucherkategorien ausgelösten wirtschaftlichen<br />

Beiträge des <strong>Tourismus</strong>. Allerdings sind gewisse Komponenten <strong>der</strong> direkten<br />

Effekte aufgrund von Abgrenzungsproblemen und mangeln<strong>der</strong> Datenverfügbarkeit<br />

nicht integriert. Die Erfassung <strong>der</strong> Nachfrage sowie des Angebots <strong>der</strong> in<br />

den touristischen Aktivitäten dominierenden Dienstleistungen kann grundsätzlich<br />

als genügend bezeichnet werden, eine erwähnenswerte Ausnahme stellen hier lediglich<br />

die Einnahmen <strong>der</strong> Banken aus dem Zahlungsverkehr mit ausländischen<br />

Besuchern dar, für welche die entsprechenden Informationen nicht vorliegen. An<strong>der</strong>s<br />

sieht die Situation für die Warenproduktion sowie den Konsum touristischer<br />

Waren aus. Nachdem in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> keine statistischen Angaben auf Produktebene<br />

zur Verfügung stehen, konnten für die erste Erstellung des TSA <strong>Schweiz</strong> die<br />

entsprechenden Detailinformationen nicht berechnet werden.<br />

Von den direkten Effekten abzugrenzen und im TSA <strong>Schweiz</strong> vorläufig nicht berücksichtigt<br />

sind die indirekten wirtschaftlichen Beiträge, welche sich auf die gesamte<br />

durch die Vorleistungsnachfrage ausgelöste, touristische Wertschöpfungskette<br />

beziehen. Ebenso sind die Bruttoinvestitionen sowie <strong>der</strong> durch den <strong>Tourismus</strong><br />

ausgelöste Einkommenseffekt nicht im TSA <strong>Schweiz</strong> enthalten.<br />

Die Hauptergebnisse des TSA werden im Folgenden kurz zusammengefasst. Die<br />

Ergebnisse auf <strong>der</strong> Verwendungsseite umfassen dabei den touristischen Konsum<br />

bzw. die touristische Verwendung nach verschiedenen Besucher- und Ausgabenkategorien.<br />

Die Ausgabenkategorien auf <strong>der</strong> Verwendungsseite sind identisch mit<br />

den entsprechenden Wirtschaftszweigen auf <strong>der</strong> Aufkommensseite. Aufkommensseitig<br />

beziehen sich die Hauptergebnisse auf die wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong><br />

tourismusspezifischen Wirtschaftszweige in <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft<br />

und auf die direkt durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöste Bruttowertschöpfung und Beschäftigung.<br />

Die tourismusspezifischen Wirtschaftszweige setzen sich zusammen<br />

aus den charakteristisch touristischen Wirtschaftszweigen mit einem vergleichsweise<br />

engen Bezug zum <strong>Tourismus</strong> (Beherbergung, Gaststättengewerbe, Personenverkehr,<br />

etc.) sowie den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen mit einer<br />

Z U S A M M E N F A S S U N G 9


10 Z U S A M M E N F A S S U N G<br />

weniger engen Verbindung zum <strong>Tourismus</strong> (Detailhandel, Nachrichtenübermittlung,<br />

etc.). Je höher <strong>der</strong> bei den einzelnen Wirtschaftszweigen ausgewiesene <strong>Tourismus</strong>anteil,<br />

desto enger ist die direkte Verbindung zum <strong>Tourismus</strong>.<br />

Touristische Ausgaben und touristische Verwendung<br />

Die in- und ausländischen Besucher/innen haben gemäss TSA <strong>Schweiz</strong> im Jahr<br />

1998 verwendungsseitig in <strong>der</strong> schweizerischen <strong>Tourismus</strong>branche insgesamt<br />

rund 30‘610 Mio. CHF ausgegeben. Insgesamt entfällt dabei nahezu die Hälfte<br />

(47% <strong>der</strong> gesamten touristischen Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>) auf die ausländischen<br />

Besucher/innen (inkl. Geschäftstourismus) und 32% auf die inländischen<br />

Besucher/innen (ohne Geschäftstourismus). Die weiteren Kategorien des touristischen<br />

Konsums beziehen sich auf den inländischen Geschäftstourismus (6%), die<br />

Eigennutzung ohne entgeltliche Vermietung von Ferienwohnungen und -häusern<br />

(2%) sowie die übrigen Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung (13%). Letztere<br />

umfassen die Ausgaben aller Besucher/innen bei den Reisebüros sowie die<br />

Ausgaben <strong>der</strong> inländischen Besucher/innen bei den schweizerischen Fluggesellschaften<br />

und für dauerhafte touristische Konsumgüter vor, während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong><br />

Reise. Diese drei Ausgabenkategorien umfassen auch den in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> anfallenden<br />

und umsatzwirksamen Anteil von Reisen von Inlän<strong>der</strong>n ins Ausland.<br />

Von den insgesamt 14‘500 Mio. CHF, welche die ausländischen Besucher/innen in<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> ausgeben, stammen rund vier Fünftel (11‘380 Mio. CHF) aus dem<br />

Übernachtungstourismus. Der Tagestourismus besitzt somit bei den ausländischen<br />

Besuchern einen deutlich geringeren Anteil (3'120 Mio. CHF). Demgegenüber ist<br />

das Verhältnis zwischen inländischen Tagesbesuchern und übernachtenden Besuchern<br />

(ohne Geschäftstourismus) mit je rund 4'900 Mio. CHF praktisch ausgeglichen.<br />

Der gesamte Tagestourismus besitzt am Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />

einen Anteil von 26% (ohne inländischen Geschäftstourismus).<br />

Wofür wird das Geld ausgegeben bzw. in welche Ausgabenkategorien fliessen die<br />

touristischen Ausgaben? Die wichtigsten zwei Bereiche sind mit 7‘860 Mio. CHF<br />

<strong>der</strong> Passagierverkehr (26%) und mit 7'370 Mio. CHF die Beherbergung (24%).<br />

4'510 Mio. CHF entfallen auf den Produktionswert <strong>der</strong> von den Besuchern eingekauften<br />

Waren (15%) und 3'600 Mio. CHF auf das Gaststättengewerbe (12%). Von<br />

den touristischen Ausgaben profitieren ausserdem die Reisebüros mit einem Anteil<br />

am Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung von 6%, <strong>der</strong> Detailhandel mit 5% sowie die<br />

Zweige Unterhaltung/Kultur/Sport, Grosshandel und Gesundheits- und Sozialwesen<br />

mit je 3%. Diese verwendungsseitigen Ergebnisse zeigen, dass rund 36% des<br />

touristischen Konsums in das Gastgewerbe fliessen, welches sich aus dem Beherbergungs-<br />

und Gaststättengewerbe zusammensetzt. Die übrigen touristischen<br />

Ausgaben fliessen zahlreichen an<strong>der</strong>en Wirtschaftszweigen zu. Die <strong>Tourismus</strong>branche<br />

umfasst somit weit mehr als nur das Gastgewerbe.<br />

Wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> tourismusspezifischen Wirtschaftszweige<br />

Die für das Jahr 1998 vom Produktionskonto <strong>der</strong> VGR ausgewiesene gesamte<br />

Bruttoproduktion in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> beträgt 700'550 Mio. CHF. 10.5 % entfallen auf die<br />

charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige. Zählt man den Anteil <strong>der</strong> tourismusverwandten<br />

Wirtschaftszweige dazu, so ergibt sich für das Total <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweige ein Anteil von rund einem Drittel (31.7%), <strong>der</strong><br />

leicht unter dem Beschäftigungsanteil von 33% liegt.<br />

In Bezug auf die Analyse <strong>der</strong> Produktions- und <strong>der</strong> Beschäftigungsanteile ist auf<br />

zwei Aspekte hinzuweisen. Einerseits gilt es zu beachten, dass die Bruttoproduk-


tion nicht in direkten Zusammenhang mit dem Bruttoinlandprodukt (BIP) gesetzt<br />

werden kann. Bekanntlich entspricht das BIP <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Wertschöpfung einer<br />

Volkswirtschaft. Somit muss vom Bruttoproduktionswert die Summe <strong>der</strong> für diese<br />

Produktion notwendigen Vorleistungen abgezogen werden, um die entsprechende<br />

Wertschöpfung zu erhalten. An<strong>der</strong>erseits macht gerade die Tatsache, dass <strong>der</strong><br />

Anteil des <strong>Tourismus</strong> an <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen Beschäftigung (VZÄ) höher ist<br />

als an <strong>der</strong> Produktion und insbeson<strong>der</strong>e auch am BIP, deutlich, dass die Produktivität<br />

dieser Wirtschaftszweige signifikant unter dem gesamtwirtschaftlichen Mittel<br />

liegt.<br />

Diese an <strong>der</strong> Bruttoproduktion gemessene wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweige ist zu unterscheiden von <strong>der</strong> direkt touristisch<br />

induzierten Bruttoproduktion und <strong>der</strong> daraus abgeleiteten Bruttowertschöpfung.<br />

Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei allen tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen<br />

– mit Ausnahme <strong>der</strong> Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine – nur ein Teil <strong>der</strong><br />

gesamten Bruttoproduktion durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöst wird. Der komplementäre<br />

Anteil wird durch die nichttouristische Verwendung (Endverbrauch und Vorleistungsverbrauch)<br />

generiert. Diese nichttouristische Verwendung bezieht sich beispielsweise<br />

beim Gaststättengewerbe auf Restaurantbesuche von Personen, die<br />

nicht zu den Tagesbesuchern bzw. übernachtenden Besuchern gezählt werden<br />

(Einheimische, Berufspendler/innen, etc.).<br />

<strong>Tourismus</strong>anteile<br />

Die touristische Bruttoproduktion nach Wirtschaftszweigen entspricht dem direkt<br />

durch die touristische Verwendung ausgelösten Anteil an <strong>der</strong> gesamten Bruttoproduktion.<br />

Die relativ eng mit dem <strong>Tourismus</strong> verbundenen charakteristisch touristischen<br />

Wirtschaftszweige weisen insgesamt einen <strong>Tourismus</strong>anteil von 29% aus.<br />

Nicht überraschend ist <strong>der</strong> hohe <strong>Tourismus</strong>anteil von insgesamt 76% bei <strong>der</strong> Hotellerie,<br />

dem wichtigsten touristischen Leistungsträger, sowie <strong>der</strong> ebenfalls hier zugeordneten<br />

kommerziell genutzten Parahotellerie. Der <strong>Tourismus</strong>anteil bei den<br />

Vermietungen von Liegenschaften privater Haushalte (Nutzung und Vermietung<br />

von privaten Ferienwohnungen) beträgt 4%. Vergleichsweise hohe <strong>Tourismus</strong>anteile<br />

zeigen sich neben den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen (100%) auch beim<br />

Gaststättengewerbe (29%) und beim Passagierverkehr (46%). Die <strong>Tourismus</strong>anteile<br />

bei <strong>der</strong> Kultur (14%) und beim Wirtschaftszweig Sport und Unterhaltung (19%)<br />

liegen tiefer. Die deutlich weniger enge Verbindung mit dem <strong>Tourismus</strong> zeigt sich<br />

im auch geringeren <strong>Tourismus</strong>anteil bei den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen<br />

(3%).<br />

Touristische Bruttowertschöpfung – Anteil des <strong>Tourismus</strong> am BIP<br />

Die <strong>Tourismus</strong>anteile dienen dazu, die durch den touristischen Konsum ausgelöste<br />

touristische Bruttowertschöpfung abzuleiten. Die insgesamt ermittelte direkt touristisch<br />

induzierte Bruttowertschöpfung für die <strong>Schweiz</strong> beträgt für das Jahr 1998<br />

rund 12'900 Mio. CHF. Dies entspricht 3.4% des Bruttoinlandproduktes <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> (vgl. Abbildung 1). Der <strong>Tourismus</strong> weist damit eine vergleichsweise grosse<br />

volkswirtschaftliche Bedeutung auf, die deutlich über <strong>der</strong> Herstellung von medizinischen<br />

und optischen Geräten und Uhren (2.0%) und leicht über <strong>der</strong> Chemischen<br />

Industrie und Versicherungen (2.9%) sowie <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung<br />

(3.1%) liegt. Es ist darauf hinzuweisen, dass sich ein höherer direkter Anteil des<br />

<strong>Tourismus</strong> am BIP ergibt, wenn auch jene Komponenten berücksichtigt werden,<br />

Z U S A M M E N F A S S U N G 11


12 Z U S A M M E N F A S S U N G<br />

welche aus Gründen <strong>der</strong> Abgrenzung und <strong>der</strong> Datenverfügbarkeit in diesem TSA<br />

noch nicht einbezogen werden konnten.<br />

Vom Total <strong>der</strong> direkt ausgelösten Bruttowertschöpfung entfallen mit 9'910 Mio.<br />

CHF über drei Viertel (77%) auf die charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige.<br />

Eine aus Sicht des <strong>Tourismus</strong> hohe Bedeutung hat die Beherbergung mit 4‘000<br />

Mio. CHF (31%). Der Beherbergung sind auch die Nutzung und Vermietung von<br />

Ferienwohnungen mit 770 Mio. CHF zugeordnet (6%). Die direkt touristische Bruttowertschöpfung<br />

des Gaststättengewerbes beträgt 1‘830 Mio. CHF (14%) und jene<br />

<strong>der</strong> Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 1'140 Mio. CHF (9%). Dem Passagierverkehr<br />

fällt mit 2'590 Mio. CHF rund ein Fünftel zu (20%). Hier ist insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

die grosse tourismuswirtschaftliche Bedeutung des Wirtschaftszweigs Luftverkehr/Hilfstätigkeiten<br />

des Verkehrs mit 1'070 Mio. CHF (8%), <strong>der</strong> Eisenbahnen mit<br />

700 Mio. CHF (5%) und <strong>der</strong> Berg- und Spezialbahnen mit 380 Mio. CHF (3%) hinzuweisen.<br />

Gemessen an <strong>der</strong> gesamten touristischen Bruttowertschöpfung sind die<br />

Beiträge <strong>der</strong> Kultur mit 110 Mio. CHF (1%) sowie des Sports und <strong>der</strong> Unterhaltung<br />

mit 240 Mio. CHF (2%) vergleichsweise gering.<br />

Abbildung 1: Direkt touristische Bruttowertschöpfung in Mio. CHF nach Wirtschaftszweigen,<br />

zu laufenden Preisen 1998<br />

10%<br />

2%<br />

1%<br />

9%<br />

8%<br />

1'350<br />

240 110<br />

1'140<br />

1'010<br />

20%<br />

5%<br />

630<br />

2'590<br />

4'000<br />

1'830<br />

14%<br />

31%<br />

Direkt touristische Bruttowertschöpfung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 12'900 Mio. CHF<br />

(= 3.4 % des BIP)<br />

Beherbergung<br />

Gaststättengewerbe<br />

Passagierverkehr<br />

Reisebüros und<br />

<strong>Tourismus</strong>vereine<br />

Kultur<br />

Sport und Unterhaltung<br />

<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />

Wirtschaftszweige (ohne<br />

Detailhandel)<br />

Detailhandel<br />

Nicht<br />

tourismusspezifische<br />

Wirtschaftszweige<br />

Quelle: TSA-Tabelle 6 im Anhang<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte<br />

Der tourismuswirtschaftliche Wertschöpfungsbeitrag <strong>der</strong> tourismusverwandten<br />

Wirtschaftszweige beträgt 2'360 Mio. CHF (18%). Bedeutend sind insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Beiträge des Detailhandels mit 1'010 Mio. CHF (8%) und des Gesundheits- und<br />

Sozialwesens mit 650 Mio. CHF (5%). Geringere Anteile weisen die Aus- und<br />

Weiterbildung mit 250 Mio. CHF (2%), und die weiteren touristischen Dienstleistungen<br />

mit 220 Mio. CHF (2%) auf. Anteilswerte von unter 1% zeigen sich bei <strong>der</strong><br />

Nachrichtenübermittlung, den Tankstellen, dem Autoreparaturgewerbe, dem Autohandel,<br />

bei den Banken und Versicherungen sowie bei <strong>der</strong> Produktion dauerhafter<br />

touristischer Konsumgüter. Das totale Aufkommen (Produktion und Import) touristi-


scher Waren führt – zusätzlich zum Detailhandel – auch beim Grosshandel und<br />

beim Transportgewerbe (nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige) zu einer direkten<br />

Bruttowertschöpfungswirkung von 630 Mio. CHF (5%).<br />

Touristische Beschäftigung (VZÄ)<br />

Der touristische Konsum löst, analog zur Wertschöpfungswirkung, auch eine direkt<br />

touristisch induzierte Beschäftigung (VZÄ) aus. Dabei wird im TSA – wie auch in<br />

<strong>der</strong> VGR – das Konzept <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) verwendet,<br />

um <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung Rechnung tragen zu können. Ein VZÄ kann so z.B.<br />

mehrere Beschäftigte umfassen – beispielsweise bilden zwei Halbtagesstellen eine<br />

vollzeitäquivalente Beschäftigungseinheit (VZÄ).<br />

Die direkt ausgelöste, vollzeitäquivalente Beschäftigung beträgt für das Jahr 1998<br />

165‘500 Beschäftigte (VZÄ) und entspricht einem direkten <strong>Tourismus</strong>anteil an <strong>der</strong><br />

gesamten vollzeitäquivalenten Beschäftigung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> von 5.2%. Dieser im<br />

Vergleich zur Wertschöpfungswirkung deutlich höhere Anteil ist auf das vergleichsweise<br />

tiefere Niveau <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität bei den im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen<br />

Wirtschaftszweigen zurückzuführen (76 Tsd. CHF). Dabei definiert sich<br />

die Arbeitsproduktivität durch die Bruttowertschöpfung pro vollzeitäquivalente Beschäftigung<br />

(VZÄ). Insgesamt weist das Produktionskonto 1998 <strong>der</strong> VGR eine Arbeitsproduktivität<br />

von 120 Tsd. CHF für die Gesamtwirtschaft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aus (zu<br />

laufenden Preisen 1998).<br />

Gegenüberstellung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Verwendungs- und Aufkommensseite<br />

Die Hauptergebnisse unterstreichen nochmals den Querschnittscharakter des <strong>Tourismus</strong>,<br />

<strong>der</strong> über den touristischen Konsum mit vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen<br />

in unterschiedlicher Intensität verbunden ist und dort zu direkten Wertschöpfungs-<br />

und Beschäftigungsbeiträgen führt, welche zusammengezählt die direkten<br />

gesamtwirtschaftlichen Wirkungen des <strong>Tourismus</strong> ergeben (vgl. Abbildung<br />

2). Gemäss <strong>der</strong> allgemeinen Wirtschaftstheorie, welche die Grundlage <strong>der</strong> VGR<br />

bildet, müssen die Aufkommens- und Verwendungsseite auf gesamtwirtschaftlicher<br />

Ebene im Gleichgewicht sein.<br />

TSA <strong>Schweiz</strong> als ein Standard zukünftiger <strong>Tourismus</strong>statistik<br />

Sowohl für die <strong>Tourismus</strong>branche als auch für die <strong>Tourismus</strong>politik vermittelt das<br />

TSA <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wichtige Basisdaten über die nachfrage- und angebotsseitige<br />

Struktur sowie den volkswirtschaftlichen Stellenwert des <strong>Tourismus</strong>. Ferner liegen<br />

erstmalig für die <strong>Schweiz</strong> auch international vergleichbare TSA-Ergebnisse vor,<br />

welche dank <strong>der</strong> international kompatiblen Methodik vergleichende Analysen ermöglichen.<br />

Viele Län<strong>der</strong> sind <strong>der</strong>zeit daran, ein erstes TSA zu erstellen; einige<br />

Län<strong>der</strong>, darunter Kanada, USA, Österreich, Schweden, Norwegen, Australien und<br />

Neuseeland haben bereits ein solches veröffentlicht. Das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

dürfte sich – nicht zuletzt auch dank den Bemühungen <strong>der</strong> involvierten internationalen<br />

Organisationen – in den kommenden Jahren noch verstärkt zu einem<br />

internationalen Standard <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik entwickeln. Das vorliegende erste<br />

TSA <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> bildet die Grundlage für eine regelmässige Aktualisierung sowie<br />

die künftige Weiterentwicklung.<br />

Z U S A M M E N F A S S U N G 13


14 Z U S A M M E N F A S S U N G<br />

Abbildung 2: Zusammenfassung <strong>der</strong> verwendungs- und aufkommenseitigen<br />

Hauptergebnisse des TSA <strong>Schweiz</strong>, zu laufenden Preisen 1998<br />

Mio. CHF<br />

TOURISTISCHE VERWENDUNG 1)<br />

30'610<br />

Ausländische Besucher 14'500<br />

Tagesbesucher 3'120<br />

übernachtende Besucher 11'380<br />

Inländische Besucher 2)<br />

9'790<br />

Tagesbesucher 4'890<br />

übernachtende Besucher 4'900<br />

Inländischer Geschäftstourismus 1'790<br />

Nutzung von Fewo durch Eigentümer 3)<br />

690<br />

Weitere Komponenten 3'840<br />

TOURISTISCHES AUFKOMMEN<br />

Direkt touristische Bruttoproduktion 4)<br />

Direkt touristische Bruttowertschöpfung 4)<br />

Anteil am BIP 4)<br />

25'670<br />

12'900<br />

TOURISTISCHE BESCHÄFTIGUNG VZÄ<br />

Direkt touristische Beschäftigung 5)<br />

Anteil an Gesamtbeschäftigung<br />

165'500<br />

5)<br />

%- Anteile<br />

100 %<br />

47 %<br />

10 %<br />

37 %<br />

32 %<br />

16 %<br />

16 %<br />

6 %<br />

2 %<br />

13 %<br />

3.4 %<br />

5.2 %<br />

1) inkl. von Besuchern konsumierte touristische Waren<br />

2) ohne Geschäftstourismus<br />

3) inkl. Nutzung durch Dritte ohne Entgelt<br />

4) zu Ab-Werk-Preisen, ohne inländische Produktion <strong>der</strong> von Besuchern konsumierten<br />

touristischen Waren, ohne Baugewerbe, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Teil <strong>der</strong><br />

Nachrichtenübermitlung, Versicherungen, Zahlungsverkehr Auslän<strong>der</strong> im Inland (Banken),<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

5) vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ)<br />

Quelle: TSA-Tabellen 1-4, 5 und 7 im Anhang<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte


1. Einleitung<br />

1.1 Verbindung zwischen dem <strong>Satellitenkonto</strong> und <strong>der</strong><br />

Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />

1.1.1 Zielsetzung des Systems <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />

Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) erhebt als wichtigstes Analyseinstrument<br />

<strong>der</strong> Makroökonomie den Anspruch, die vielschichtigen wirtschaftlichen<br />

Zusammenhänge einer Volkswirtschaft möglichst realitätsgetreu abzubilden. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> Komplexität dieser Zusammenhänge und <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> am Wirtschaftsgeschehen<br />

beteiligten Akteure, sind Vereinfachungen und Zusammenfassungen<br />

im Rahmen des Systems hilfreich bzw. notwendig.<br />

Da es sich bei <strong>der</strong> VGR um ein System von Synthesestatistiken handelt, ist sie auf<br />

exakte Definitionen und Konzepte sowie auf logisch aufgebaute und breit abgestützte<br />

Konventionen angewiesen. Diese Konzepte, Definitionen und Konventionen<br />

basieren auf <strong>der</strong> allgemeinen Wirtschaftstheorie sowie auf den Definitionen und<br />

Erkenntnissen <strong>der</strong> verschiedenen Teildisziplinen <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaften.<br />

Bei <strong>der</strong> Beobachtung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung spielen neben den Vorgängen<br />

innerhalb <strong>der</strong> eigenen Volkswirtschaft auch internationale Vergleiche eine<br />

massgebliche Rolle. So werden im Rahmen <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik<br />

eines Landes nicht nur die einzelnen sektoralen Massnahmen analysiert, son<strong>der</strong>n<br />

auch immer wie<strong>der</strong> Vergleiche mit an<strong>der</strong>en Volkswirtschaften angestellt. Man<br />

könnte sagen, dass die makroökonomischen Synthesestatistiken das erste Benchmark-System<br />

waren, welches aufgebaut wurde. Die Grundlagen für die mo<strong>der</strong>ne<br />

VGR wurden nach dem 2. Weltkrieg im Rahmen <strong>der</strong> Evaluationsmassnahmen des<br />

Marshall-Plans etabliert.<br />

Bei <strong>der</strong> VGR handelt es sich um ein statistisches System, welches selber keine<br />

Datenerhebungen durchführt, son<strong>der</strong>n sich vielmehr auf grundlegende statistische<br />

Informationen und Daten, welche teilweise mit an<strong>der</strong>en Zielsetzungen und Vorgaben<br />

erarbeitet werden, abstützt. Daher kommt <strong>der</strong> Koordination zwischen Institutionen,<br />

die relevante statistische Daten erheben, und dem Bundesamt für Statistik<br />

(BFS) ein wichtiger Stellenwert zu. Die in den internationalen VGR-Systemen entwickelten<br />

rigiden Konzepte spielen eine sehr grosse Rolle, denn nur so kann garantiert<br />

werden, dass die makroökonomischen Statistiksysteme nicht nur konzeptuell<br />

son<strong>der</strong>n auch auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Resultate kompatibel sind.<br />

Als Hauptnutzen <strong>der</strong> heute gültigen VGR-Systeme können somit zusammenfassend<br />

folgende zwei Punkte angeführt werden:<br />

Vergleichbarkeit<br />

Dank <strong>der</strong> grossen Anstrengungen <strong>der</strong> internationalen Organisationen erlauben es<br />

die heute gültigen Systeme, detaillierte und umfassende Vergleiche auf internatio-<br />

E I N L E I T U N G 15


16 E I N L E I T U N G<br />

naler Ebene durchzuführen. Neben <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong> VGR-Systeme auf weltweitem<br />

Niveau, resultieren diese gemeinsamen Arbeiten auch in <strong>der</strong> Tatsache,<br />

dass die VGR nicht nur nach kohärenten Konzepten erarbeitet wird, son<strong>der</strong>n auch<br />

mit den übrigen makroökonomischen Systemen kompatibel ist (wie z.B. <strong>der</strong> Zahlungsbilanz<br />

und dem Government Finance Statistics Manual).<br />

Kohärenz<br />

Die neuen VGR-Systeme bewirken eine grosse Kohärenz zwischen den Kontensequenzen<br />

und dem effektiven Wirtschaftsgeschehen in seiner Gesamtheit, weil<br />

auch früher vernachlässigte Transaktionen und Ergebnisse ins System und somit<br />

in die Analyse aufgenommen werden.<br />

Die Rigidität <strong>der</strong> makroökonomischen Statistiksysteme hat neben diesen unbestritten<br />

positiven Aspekten auch gewisse Nachteile: Der flexiblen Ausgestaltung<br />

<strong>der</strong> VGR im Hinblick auf nationale Informationsbedürfnisse werden dadurch Grenzen<br />

gesetzt. Immer wie<strong>der</strong> waren Bestrebungen zu beobachten, welche die<br />

Grundkonzepte <strong>der</strong> VGR abän<strong>der</strong>n wollten, um dadurch gewisse Fragestellungen<br />

in die Berechnungen einzubauen, wie z.B. die Diskussion um die Berücksichtigung<br />

ökologischer Kosten und Aufwände im Rahmen eines ‚grünen Bruttoinlandproduktes‘.<br />

Aber auch die Frage nach <strong>der</strong> Darstellung detaillierter Analysen bestimmter<br />

Branchen o<strong>der</strong> Wirtschaftszweige innerhalb <strong>der</strong> VGR wurde immer wie<strong>der</strong> aufgeworfen.<br />

Um diesem vielschichtigen Informationsbedarf Rechnung tragen zu<br />

können, wurde im Rahmen <strong>der</strong> Erarbeitung des System of National Accounts<br />

(SNA93) ein Konzept zur Erstellung von Satellitenkonten zur VGR entwickelt.<br />

Zielsetzung <strong>der</strong> Satellitenkonten<br />

Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung wird immer wie<strong>der</strong> mit Fragen folgen<strong>der</strong><br />

Natur konfrontiert:<br />

� Wieviel kostet das Gesundheitswesen?<br />

� Wer finanziert die Bildung?<br />

� Welche Wertschöpfung wird vom <strong>Tourismus</strong> produziert?<br />

� Wieviel ist die unbezahlte Arbeit wert?<br />

� Welche ökologischen Kosten verursacht das ökonomische Wachstum?<br />

Nachdem sich die Aggregate <strong>der</strong> VGR nicht für die Beantwortung solcher mesoo<strong>der</strong><br />

mikroökonomischen Fragestellungen eignen, da es sich um Sachverhalte<br />

handelt, welche nicht explizit o<strong>der</strong> nur unvollständig im zentralen Rahmen <strong>der</strong> VGR<br />

behandelt werden, wurden verschiedene Arten von Satelliten zur VGR entwickelt.<br />

Im allgemeinen werden zwei Gruppen von Satellitenkonten unterschieden:<br />

� In <strong>der</strong> ersten Gruppe werden im zentralen Rahmen zu wenig detailliert beschriebene<br />

o<strong>der</strong> schwierig differenzierbare wirtschaftliche Aktivitäten in einem<br />

Satellitensystem analysiert. Das vorliegende <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> stellt<br />

somit einen typischen Vertreter dieser Gruppe dar.<br />

� Der zweiten Gruppe zugeordnet werden die in einer funktionellen Hinsicht erstellten<br />

Konten-Systeme. Typisches Beispiel für einen solchen Satelliten ist das<br />

System <strong>der</strong> Umwelt-Satellitenkonten.<br />

Beiden Typen gemeinsam ist:<br />

� Die Verknüpfung mit <strong>der</strong> VGR: gewisse Definitionen, Abgrenzungen, Bewertungsgrundsätze<br />

usw. werden aus <strong>der</strong> VGR übernommen.


� Übernahme von Angaben ausserhalb <strong>der</strong> VGR: auch nicht-monetäre, fiktive<br />

o<strong>der</strong> alternativ bewertete Angaben können innerhalb eines Satelliten untersucht<br />

werden, allerdings müssen diese Abweichungen bzw. Erweiterungen <strong>der</strong> VGR<br />

als solche gekennzeichnet und dokumentiert werden.<br />

Warum ein <strong>Tourismus</strong>satellit für die <strong>Schweiz</strong>?<br />

Der <strong>Tourismus</strong> stellt traditionell einen <strong>der</strong> wichtigsten Zweige <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />

Volkswirtschaft dar. Dies nicht nur in Bezug auf die Produktion und Wertschöpfung<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er <strong>Tourismus</strong>unternehmen, son<strong>der</strong>n auch als wichtiger Arbeitgeber in<br />

verschiedenen Regionen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Zudem zeigt sich gerade im <strong>Tourismus</strong><br />

auch die internationale Verflechtung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Volkswirtschaft, hat doch <strong>der</strong><br />

internationale Fremdenverkehr in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> eine sehr lange Tradition, die auch<br />

teilweise massgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung ganzer Regionen beigetragen<br />

hat. Zugleich gehören die <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er auch zu den reisefreudigsten<br />

Erdbewohnern, dies nicht nur im eigenen Land, son<strong>der</strong>n auch auf<br />

internationaler Ebene. Aus diesem Grund spielt <strong>der</strong> touristische Konsum <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>/innen<br />

und Auslän<strong>der</strong>/innen in unserem Land eine sehr grosse Rolle für die<br />

<strong>Schweiz</strong>er Volkswirtschaft.<br />

Deshalb war es naheliegend, dass das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> (TSA) als eines<br />

<strong>der</strong> ersten Satellitenkonten <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> entwickelt wurde. Wie bereits erwähnt,<br />

kann die VGR als makroökonomisches System die mesoökonomische Bedeutung<br />

einer einzelnen Branche nur unvollständig analysieren. Erschwerend kommt noch<br />

hinzu, dass es sich beim <strong>Tourismus</strong> nicht um eine Branche im wirtschaftsstatistischen<br />

Sinn handelt. Vielmehr setzt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> aus einer Vielzahl typischer<br />

Wirtschaftszweige – wie z.B. <strong>der</strong> Hotellerie, dem Gastgewerbe, den Bergbahnen,<br />

den Reisebüros usw. – zusammen bzw. es findet ein Teil <strong>der</strong> Produktion weiterer<br />

Wirtschaftszweige aus ‚touristischen‘ Gründen statt und ist daher dem <strong>Tourismus</strong><br />

zuzuordnen. So ist ein Teil <strong>der</strong> Personentransporte <strong>der</strong> SBB touristisch begründet,<br />

aber auch <strong>der</strong> Detailhandel <strong>der</strong> Ferienorte ist massgeblich direkt vom <strong>Tourismus</strong><br />

beeinflusst.<br />

Verschiedene frühere Studien haben sich schon damit beschäftigt, die wirtschaftlichen<br />

Beiträge des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> in Bezug auf die Gesamtwirtschaft zu<br />

bestimmen. Neu an <strong>der</strong> Vorgehensweise des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> ist, dass<br />

die verwendeten Konzepte vollumfänglich mit <strong>der</strong> aktuellen VGR abgestimmt. Die<br />

Resultate des TSA sind daher mit an<strong>der</strong>en entsprechenden Satelliten international<br />

vergleichbar.<br />

Vom TSA <strong>Schweiz</strong> wird die Beantwortung <strong>der</strong> folgenden Fragen zur Entwicklung<br />

des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erwartet: Wie hoch ist <strong>der</strong> Beitrag des <strong>Tourismus</strong><br />

zur Gesamtwirtschaft in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (Bruttowertschöpfung, Beschäftigung)? Wird<br />

sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> analog zur übrigen Wirtschaft entwickeln? Welchen Einfluss<br />

üben verän<strong>der</strong>te Konsumneigungen im In- und Ausland auf den <strong>Schweiz</strong>er <strong>Tourismus</strong><br />

aus? Solche Fragen und weitere Fragen werden sicherlich in Zukunft, auch<br />

mit dem systematischen Aufbau von Zeitreihen, statistisch fundiert beantwortet<br />

werden. Somit kann auch für den <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> eine Standortbestimmung<br />

vorgenommen werden.<br />

Der Aufbau des Berichts glie<strong>der</strong>t sich wie folgt: Der nachfolgende Abschnitt 1.2<br />

vermittelt zunächst einen kurzen Überblick über das internationale Konzept sowie<br />

den Inhalt des <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> für die <strong>Schweiz</strong>. Kapitel 2 gibt Aufschluss<br />

über die im TSA <strong>Schweiz</strong> verwendeten Definitionen sowie die vorgenommenen<br />

Abgrenzungen und zeigt ebenfalls die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> tourismusspezifischen Wirt-<br />

E I N L E I T U N G 17


18 E I N L E I T U N G<br />

schaftszweige. Mit den methodischen Aspekten des TSA <strong>Schweiz</strong> befasst sich Kapitel<br />

3, in dem auch das gesamte Tabellensystem vorgestellt wird. Im Kapitel 4<br />

werden die Ergebnisse auf <strong>der</strong> Verwendungs- und <strong>der</strong> Aufkommensseite zusammengefasst<br />

und kommentiert.<br />

1.2 Inhalt des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> für die<br />

<strong>Schweiz</strong><br />

Der <strong>Tourismus</strong> ist ein nachfrageseitig definierter Wirtschaftszweig. 1 Das heisst,<br />

dass die touristischen Ausgaben bzw. <strong>der</strong> touristische Konsum <strong>der</strong> Tagesbesucher/innen<br />

und <strong>der</strong> übernachtenden Besucher/innen auf <strong>der</strong> Verwendungsseite bei<br />

verschiedenen Wirtschaftszweigen zu tourismusinduzierten Umsätzen auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />

führen. Der touristische Konsum grenzt somit die tourismusrelevanten<br />

Wirtschaftszweige von den übrigen Wirtschaftszweigen in <strong>der</strong> Volkswirtschaft<br />

ab.<br />

Das vorliegende <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> für die <strong>Schweiz</strong> (TSA <strong>Schweiz</strong>) erfasst<br />

die direkten, unmittelbar durch den touristischen Konsum (touristische Verwendung)<br />

bei den verschiedenen Wirtschaftszweigen ausgelösten wirtschaftlichen Effekte<br />

und weist sie gemäss den Konventionen <strong>der</strong> VGR aus. Die Ermittlung dieser<br />

direkt durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelösten Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />

und Beschäftigung auf <strong>der</strong> Aufkommensseite (Angebotsseite) erfolgt somit über die<br />

Verwendungsseite (Nachfrageseite). 2<br />

Davon abzugrenzen und im TSA <strong>Schweiz</strong> vorläufig nicht berücksichtigt sind die indirekten<br />

wirtschaftlichen Beiträge, die durch die touristische Verwendung generiert<br />

werden. Diese indirekten Effekte beziehen sich erstens auf die gesamte Wertschöpfungskette,<br />

welche in <strong>der</strong> Volkswirtschaft durch die Vorleistungsnachfrage<br />

<strong>der</strong> mit dem <strong>Tourismus</strong> verbundenen Wirtschaftszweige ausgelöst wird. Zweitens<br />

sind die Bruttoinvestitionen (Verän<strong>der</strong>ungen des Kapitalstocks) <strong>der</strong> touristischen<br />

Leistungsträger zu berücksichtigen. 3 Drittens ist <strong>der</strong> durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöste<br />

Einkommenseffekt (im <strong>Tourismus</strong> erzielte Lohneinkommen, welche zu Konsumausgaben<br />

führen) bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des<br />

<strong>Tourismus</strong> miteinzubeziehen. Diese indirekten Effekte führen bei weiteren Wirtschaftszweigen<br />

zu indirekt tourismusinduzierter Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />

und Beschäftigung.<br />

Zusammenfassend hat das TSA <strong>Schweiz</strong> zum Ziel, die direkt tourismuswirtschaftlichen<br />

Aktivitäten, welche in <strong>der</strong> VGR enthalten sind, aber nicht in <strong>der</strong> notwendigen<br />

und gewünschten Detaillierung wie<strong>der</strong>gegeben werden, in einer konzisen Form<br />

1 Die allgemeine Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige (NOGA) des Bundesamtes für Statistik (BFS) unterteilt<br />

Unternehmens- und Arbeitsstättenebene und fasst sie gemäss ihrer Haupttätigkeit auf verschiedenen<br />

Aggregationsstufen zusammen. Je nach Aggregationsstufe werden unterschiedliche Bezeichnungen<br />

verwendet (vgl. dazu BFS 1995). Für die im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesene Glie<strong>der</strong>ung wird hier<br />

generell <strong>der</strong> Begriff Wirtschaftszweig verwendet.<br />

2<br />

Im TSA <strong>Schweiz</strong> wird gemäss den Konventionen <strong>der</strong> VGR die Nachfrage- als Verwendungsseite und<br />

die Angebots- als Aufkommensseite bezeichnet.<br />

3<br />

Das von den internationalen Konzepten verabschiedete Manual für ein <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

zählt die tourismusbezogenen Bruttoinvestitionen zu den direkten Effekten (UN, WTO, OECD,<br />

EUROSTAT, 2000). Die Investitionen werden beim internationalen Konzept in einer separaten Tabelle<br />

aufgeführt und nicht in die Berechnung <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> (<strong>Tourismus</strong>anteil<br />

am BIP) miteinbezogen.


auszuweisen. Ein TSA beinhaltet grundsätzlich zwei kohärente Dimensionen und<br />

<strong>der</strong>en mit <strong>der</strong> VGR kompatible Erfassung und Darstellung:<br />

� touristische Ausgaben bzw. touristischer Konsum in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> auf <strong>der</strong> Verwendungsseite<br />

(touristische Verwendung);<br />

� Bereitstellung touristischer Dienstleistungen und Waren (Güter) durch die inländische<br />

Produktion o<strong>der</strong> durch Importe auf <strong>der</strong> Aufkommensseite.<br />

Durch die vollständige Kompatibilität mit <strong>der</strong> VGR erlaubt ein TSA den Vergleich<br />

wichtiger makroökonomischer Aggregate des <strong>Tourismus</strong> (Bruttowertschöpfung,<br />

Beschäftigung, etc.) mit makroökonomischen Aggregaten an<strong>der</strong>er Wirtschaftszweige<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft.<br />

Das TSA <strong>Schweiz</strong> bezieht sich auf das Jahr 1998. Dieses Jahr stellt für die erste<br />

Piloterstellung des <strong>Satellitenkonto</strong>s ein wichtiges Referenzjahr dar, da für diesen<br />

Zeitpunkt sowohl eine zentrale Basisstatistik auf <strong>der</strong> Aufkommensseite (Betriebszählung<br />

1998) als auch auf <strong>der</strong> Verwendungsseite (tourismusspezifisches Modul<br />

<strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung 1998) zur Verfügung stehen.<br />

Im TSA nicht erfasste Komponenten direkter Wirkungen<br />

Wie bereits darauf hingewiesen, konzentriert sich das erstmals für die <strong>Schweiz</strong> erstellte<br />

<strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> auf die direkten wirtschaftlichen Effekte des <strong>Tourismus</strong>.<br />

Gewisse Komponenten sind hier aufgrund von Abgrenzungsproblemen<br />

und mangeln<strong>der</strong> Datenverfügbarkeit nicht integriert. Es fehlen insbeson<strong>der</strong>e die<br />

� Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung und Beschäftigung, welche bei inländischen<br />

Wirtschaftszweigen durch den Kauf von touristischen Waren ausgelöst<br />

wird;<br />

� Einnahmen <strong>der</strong> Banken aus dem Zahlungsverkehr mit ausländischen Besuchern<br />

und Ausgaben <strong>der</strong> Besucher/innen für Versicherungen (Unfall-, Schadenund<br />

Reiseversicherungen);<br />

� Ausgaben für Post- und teils auch für Fermeldedienstleistungen;<br />

� Ausgaben <strong>der</strong> Besitzer/innen von Ferienwohnungen und -häusern für Nebenkosten,<br />

Unterhalt und Reparaturen (Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung,<br />

Baugewerbe).<br />

Da diese Komponenten volks- und tourismuswirtschaftlich eine gewisse Bedeutung<br />

haben, ist unter Einbezug all dieser Wirkungen ein leicht höherer direkter Wertschöpfungs-<br />

und Beschäftigungsbeitrag des <strong>Tourismus</strong> zu erwarten.<br />

1.2.1 Bisherige Arbeiten auf internationaler Ebene – Internationales<br />

Konzept<br />

Die Übereinstimmung mit <strong>der</strong> VGR und die Vergleichbarkeit über verschiedene<br />

Län<strong>der</strong> bedingen ein international abgestimmtes TSA-Tabellensystem und international<br />

akzeptierte Definitionen, Abgrenzungen und Klassifikationen im Bereich des<br />

<strong>Tourismus</strong>. Grundsätzlich wird damit festgelegt, welche Elemente in welcher Form<br />

zum <strong>Tourismus</strong> gezählt werden.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> achtziger Jahre entwickelte die OECD ein erstes, teilweise mit <strong>der</strong><br />

VGR kompatibles Erfassungskonzept im Rahmen eines sogenannten ‚Tourism<br />

Economic Account‘ (TEA) (OECD 1991), welches sich auf die Angebots- bzw. Auf-<br />

E I N L E I T U N G 19


20 E I N L E I T U N G<br />

kommensseite beschränkt. Die Nachfrage- bzw. Verwendungsseite wird beim TEA<br />

nicht integriert.<br />

Als einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung eines ‚Tourism Satellite Account‘<br />

(TSA) kann die Ottawa-Konferenz in Kanada bezeichnet werden. Der von Statistics<br />

Canada präsentierte Vorschlag beinhaltete die gleichzeitige Ausweisung von Aufkommens-<br />

und Verwendungsseite, welche sich im volkswirtschaftlichen Gleichgewicht<br />

entsprechen (Statistics Canada 1991). Kanada war damit auch das erste<br />

Land, welches zu Beginn <strong>der</strong> neunziger Jahre ein TSA empirisch umsetzte.<br />

Aufbauend auf den methodischen Konzepten des aufkommensseitigen TEA konzentrierten<br />

sich die weiteren Arbeiten <strong>der</strong> OECD ebenfalls auf die Entwicklung eines<br />

sowohl aufkommens- als auch verwendungsseitig mit <strong>der</strong> VGR kompatiblen<br />

bzw. international vergleichbaren Tabellensystems (OECD 1999). Gleichzeitig<br />

widmete sich auch die World Tourism Organization (WTO) dem Aufbau eines konzeptionellen<br />

Rahmens. Dieser wurde 1999 an <strong>der</strong> ‚World Conference on the Measurement<br />

of the Economic Impact of Tourism’ in Nizza vorgestellt (WTO 1999a).<br />

Zwischen den bis zu diesem Zeitpunkt vorgelegten Konzepten bestanden verschiedene,<br />

teilweise noch grundlegende Inkompatibilitäten (für eine detaillierte<br />

Analyse vgl. WTO 1999b).<br />

Die in <strong>der</strong> Folge von <strong>der</strong> UN gefor<strong>der</strong>te Harmonisierung resultierte in einem gemeinsam<br />

von verschiedenen internationalen Organisationen getragenen und verabschiedeten<br />

Konzept und Tabellensystem (UN, WTO, OECD, EUROSTAT 2000),<br />

welches sich stark auf das ursprüngliche WTO-Konzept abstützt. Das TSA<br />

<strong>Schweiz</strong> beruht im Wesentlichen auf diesem internationalen Konzept. Abweichungen,<br />

welche für die Erstellung des TSA <strong>Schweiz</strong> vorgenommen wurden, werden in<br />

den beiden Kapiteln 2 und 3 dargestellt.<br />

1.2.2 Konzept TSA <strong>Schweiz</strong><br />

Das vorliegende <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> setzt sich aus verschiedenen Bausteinen<br />

zusammen. Dazu gehört eine für das Jahr 1985 durchgeführte gesamtschweizerische<br />

Studie zur Ermittlung <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong><br />

in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im Auftrag des heutigen seco (ehemals BIGA) (Rütter 1991). Diese<br />

Studie bezieht sich auf den <strong>Tourismus</strong> im Inland und konzentriert sich methodisch<br />

auf die Angebotsseite. Ferner umfasst sie sowohl die direkten als auch die indirekten<br />

Wirkungen des <strong>Tourismus</strong> und den entsprechenden Beitrag des <strong>Tourismus</strong><br />

zum Bruttoinlandprodukt (BIP) <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> sowie zur Gesamtbeschäftigung (VZÄ).<br />

Die in <strong>der</strong> damaligen Studie vorgenommenen Abgrenzungen des <strong>Tourismus</strong> bzw.<br />

<strong>der</strong> direkt touristischen Wirkungen unterscheiden sich von jenen des hier vorliegenden<br />

TSA <strong>Schweiz</strong>. 4<br />

Verschiedene in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> durchgeführte regionale und touristische Wertschöpfungsstudien<br />

berücksichtigen zusätzlich die touristischen Ausgaben auf <strong>der</strong><br />

Nachfrageseite. Als einen wichtigen methodischen Schritt in Richtung eines TSA<br />

kann damit ein Vergleich und eine Abstimmung mit <strong>der</strong> Angebotsseite vorgenom-<br />

4 Die Abgrenzung <strong>der</strong> direkten Effekte des <strong>Tourismus</strong> war in dieser Studie breiter gefasst. (Beispielsweise<br />

wurden beim Personenstrassenverkehr nicht nur die Benzinausgaben, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Anschaffungs- und Unterhaltskosten <strong>der</strong> Personenwagen anteilsmässig mitberücksichtigt).


men werden, welche eine Validierung <strong>der</strong> Resultate ermöglicht (Rütter, Müller et al.<br />

1995; Rütter, Berwert et al. 2001). 5<br />

Im Sinne eines ‚Tourism Economic Account‘ (BFS 1998) wurde vom BFS eine erste<br />

mit <strong>der</strong> VGR kompatible Analyse <strong>der</strong> makroökonomischen Aspekte des <strong>Tourismus</strong><br />

in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> vorgenommen, welche sich auf die Aufkommensseite konzentriert.<br />

Dabei wird ein System von fünf verschiedenen TSA-Tabellen vorgeschlagen.<br />

Diese zeigen die Produktion, die Verteilungsseite <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung,<br />

die Investitionen, die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) sowie die Arbeitsproduktivitäten<br />

bei den tourismusbezogenen Wirtschaftszweigen. Die Studie<br />

schätzt den direkten Anteil des <strong>Tourismus</strong> am Bruttoinlandprodukt (BIP) <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> für das Jahr 1995 auf 2.9%.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> hier vorliegenden Ergebnisse des TSA <strong>Schweiz</strong><br />

wurde – ausgehend von einem Grobkonzept (Machbarkeitsstudie) – in <strong>der</strong> ersten<br />

Phase ein Detailkonzept erstellt, in welchem grundsätzliche methodische Fragen,<br />

sowie die Datenverfügbarkeit in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> abgeklärt wurden (Antille Gaillard,<br />

Rütter et al. 2001). Das Detailkonzept basiert auf dem bereits erwähnten, von<br />

wichtigen internationalen Organisationen gemeinsam getragenen methodischen<br />

Vorschlag (UN, WTO, OECD, EUROSTAT 2000) und umfasst 8 verschiedene<br />

TSA-Tabellen. Im Folgenden wird <strong>der</strong> Aufbau des Tabellensystems des TSA<br />

<strong>Schweiz</strong>, welches 7 Tabellen umfasst, kurz vorgestellt. 6 Eine ausführlichere und<br />

auch methodische Diskussion <strong>der</strong> einzelnen Tabellen findet sich in Kapitel 3 (Abschnitt<br />

3.6). Für eine detaillierte Darstellung des im Rahmen des TSA <strong>Schweiz</strong><br />

umgesetzten Tabellensystems wird auf den Anhang verwiesen.<br />

Das Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong> besteht erstens aus drei TSA-Tabellen auf<br />

<strong>der</strong> Verwendungsseite. Sie beinhalten die touristischen Ausgaben nach Ausgabenund<br />

Besucherkategorien <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen (TSA-Tabelle 1) und<br />

<strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> (TSA-Tabelle 2). Die Zusammenfassung <strong>der</strong> Resultate auf <strong>der</strong> Verwendungsseite<br />

ist in TSA-Tabelle 3 wie<strong>der</strong>gegeben. Der inländische Geschäftstourismus<br />

sowie weitere Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung (z.B. Nutzung<br />

von Ferienwohnungen durch Eigentümer/innen) werden separat ausgewiesen.<br />

� Aufgrund <strong>der</strong> Datenlage in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> werden die Ausgabenkategorien nicht<br />

nach einer Produktklassifikation, son<strong>der</strong>n nach <strong>der</strong> wirtschaftsstatistischen<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftszweige (NOGA) zugeordnet.<br />

� Beim TSA <strong>Schweiz</strong> wird <strong>der</strong> touristische Endverbrauch <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> im Ausland,<br />

mit Ausnahme des im Inland anfallenden Endverbrauchs, nicht berücksichtigt.<br />

Zweitens finden sich auf <strong>der</strong> Aufkommensseite ebenfalls drei TSA-Tabellen. Diese<br />

umfassen das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4) sowie die durch den<br />

<strong>Tourismus</strong> ausgelöste Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung, Vorleistungen und<br />

die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) (TSA-Tabellen 6, 7). 7<br />

5<br />

Die regionalen Wertschöpfungsstudien beruhen auf umfangreichen empirischen Untersuchungen bei<br />

den direkt und indirekt mit dem <strong>Tourismus</strong> verbundenen Unternehmen (Angebotsseite) sowie den Tagesbesuchern<br />

und übernachtenden Besuchern (Nachfrageseite). Eine Zusammenfassung <strong>der</strong> methodischen<br />

Schritte findet sich auch bei Rütter, Müller et al. (1996) bzw. Rütter, Berwert (1999).<br />

6<br />

Die tourismusbezogenen Bruttoinvestitionen (TSA-Tabelle 8 im Detailkonzept) werden im vorliegenden<br />

TSA <strong>Schweiz</strong> nicht ausgewiesen.<br />

7<br />

Im Gegensatz zur Verwendungsseite zeigen die aufkommensseitigen TSA-Tabellen auch das gesamte<br />

Aufkommen <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft.<br />

E I N L E I T U N G 21


22 E I N L E I T U N G<br />

� Als Ergänzung zum UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept werden zusätzlich<br />

die tourismusbezogene Bruttoproduktion und Bruttowertschöpfung, die Vorleistungen<br />

sowie die Beschäftigung (VZÄ) ausgewiesen.<br />

� Auf <strong>der</strong> Aufkommensseite umfasst die Produktion von touristisch nachgefragten<br />

Waren nur die Produktion von dauerhaften touristischen Konsumgütern (‚Single<br />

Purpose Tourism Consumer Durable Goods‘). Die Produktion <strong>der</strong> übrigen touristisch<br />

nachgefragten Waren zu Ab-Werk Preisen ist im TSA <strong>Schweiz</strong> aufkommensseitig<br />

nicht berücksichtigt. Erfasst wird hingegen die Detailhandels-,<br />

Grosshandels- und Transportmarge <strong>der</strong> touristisch nachgefragten Waren. In<br />

Abweichung zur Aufkommensseite ist auf <strong>der</strong> Verwendungsseite auch <strong>der</strong> gesamte<br />

Produktionsteil <strong>der</strong> nachgefragten Waren mitberücksichtigt. Aus diesem<br />

Grund ist <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> totalen touristischen Verwendung im Vergleich zum Total<br />

des touristischen Aufkommens entsprechend höher.<br />

Schliesslich stellt drittens TSA-Tabelle 5 das touristische Aufkommen <strong>der</strong> touristischen<br />

Verwendung gegenüber. Das volkswirtschaftliche Gleichgewicht zwischen<br />

Aufkommens- und Verwendungsseite ergibt sich über die <strong>Tourismus</strong>anteile <strong>der</strong><br />

einzelnen im TSA <strong>Schweiz</strong> einbezogenen Wirtschaftszweige.<br />

Die im Detailkonzept vorgesehene Darstellung <strong>der</strong> Bruttoinvestitionen ist im vorliegenden<br />

TSA <strong>Schweiz</strong> noch nicht enthalten. In Abweichung zum UN/WTO/OECD/<br />

EUROSTAT-Konzept ist im Detailkonzept, wie auch im TSA <strong>Schweiz</strong>, <strong>der</strong> kollektive,<br />

nicht-marktmässige Konsum bzw. die Bereitstellung kollektiver Güter (öffentliche<br />

Sicherheit, Imagewerbung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im Ausland, etc.), als auch die Berücksichtigung<br />

weiterer nicht-monetärer Statistiken nicht vorgesehen.


D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H 23<br />

2. Definitionen und Abgrenzungen im <strong>Tourismus</strong>bereich<br />

8<br />

2.1 Der <strong>Tourismus</strong><br />

Der <strong>Tourismus</strong> wird in Funktion seiner Akteure und <strong>der</strong>en Reisen definiert. Die Definition<br />

des <strong>Tourismus</strong> konzentriert sich auf das Individuum, das heisst das Wirtschaftssubjekt,<br />

dessen Verhalten eine ganze Reihe tourismuswirtschaftlicher Aktivitäten<br />

auslöst.<br />

Der Begriff ‚<strong>Tourismus</strong>‘ umfasst die Konsumaktivitäten von Personen, die an Orte<br />

ausserhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort höchstens ein Jahr zu<br />

Urlaubs-, geschäftlichen o<strong>der</strong> sonstigen Zwecken aufhalten. Diese Personen werden<br />

Besucher/innen genannt (übernachtende Besucher/innen und Tagesbesucher/innen).<br />

Der <strong>Tourismus</strong> deckt auch gewisse Konsumaktivitäten potenzieller<br />

Besucher/innen ab, die vor o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Reise getätigt werden. Unter den <strong>Tourismus</strong><br />

fallen zudem verschiedene Investitionsaktivitäten 9 sowie die Produktionsund<br />

Importaktivitäten, welche zur Abdeckung <strong>der</strong> Besucherbedürfnisse notwendig<br />

sind.<br />

Abbildung 3: Die verschiedenen <strong>Tourismus</strong>formen<br />

ORT DER AUSGABEN<br />

Quelle: WTO (1999a)<br />

Referenzland<br />

An<strong>der</strong>e<br />

Län<strong>der</strong><br />

WOHNSITZ DER BESUCHER/INNEN<br />

Referenzland An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong><br />

Binnenreiseverkehr<br />

Ausreiseverkehr<br />

Einreiseverkehr<br />

Man unterscheidet mehrere Formen von <strong>Tourismus</strong>, die sich in Funktion des<br />

Wohnsitzes <strong>der</strong> Besucher/innen und des Ortes <strong>der</strong> Ausgaben unterscheiden:<br />

� Der Binnenreiseverkehr (Domestic Tourism) umfasst die Reisetätigkeit von inländischen<br />

Besuchern, die sich im Wirtschaftsgebiet des Referenzlandes bewegen;<br />

� Der Einreiseverkehr (Inbound Tourism) umfasst die Reisetätigkeit von nicht inländischen<br />

Besuchern, die sich im Wirtschaftsgebiet des Referenzlandes bewegen;<br />

� Der Ausreiseverkehr (Outbound Tourism) umfasst die Reisetätigkeit von Inlän<strong>der</strong>n<br />

in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n.<br />

8<br />

Soweit nichts an<strong>der</strong>es vermerkt ist, entsprechen die im Rahmen des TSA <strong>Schweiz</strong> verwendeten Definitionen<br />

sowie die eingesetzte Methodik den internationalen Vorgaben.<br />

9<br />

Die Investitionen sind in diesem TSA <strong>Schweiz</strong> nicht berücksichtigt.


24 D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H<br />

Daraus ergeben sich zwei <strong>Tourismus</strong>kategorien:<br />

� Inlandtourismus (Internal Tourism), bestehend aus Binnenreiseverkehr und Einreiseverkehr;<br />

� Nationaler <strong>Tourismus</strong> (National Tourism), bestehend aus Binnenreiseverkehr<br />

und Ausreiseverkehr.<br />

Bei <strong>der</strong> Erstellung des <strong>Satellitenkonto</strong>s steht <strong>der</strong> Inlandtourismus im Zentrum.<br />

2.2 Definition <strong>der</strong> Besucher/innen<br />

Die Besucher/innen stellen eine Unterkategorie <strong>der</strong> Reisenden dar. Reisende sind<br />

Personen auf einer Reise zwischen zwei o<strong>der</strong> mehreren Län<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zwischen<br />

zwei o<strong>der</strong> mehreren Orten in ihrem Herkunftsland.<br />

Die Reisenden können in zwei Kategorien aufgeteilt werden:<br />

� Besucher/innen,<br />

� an<strong>der</strong>e Reisende.<br />

Besucher/innen sind Reisende, welche die folgenden drei spezifischen Kriterien<br />

erfüllen: Erstens muss die Reise zu einem Ort ausserhalb <strong>der</strong> gewohnten Umgebung<br />

führen, das heisst ausserhalb <strong>der</strong> Umgebung des Wohn- und Arbeitsortes<br />

sowie an<strong>der</strong>er regelmässig besuchter Orte. Das Konzept <strong>der</strong> ‚gewohnten Umgebung‘<br />

beinhaltet damit zwei Dimensionen: Distanz und Häufigkeit. Zweitens sollte<br />

<strong>der</strong> Aufenthalt ausserhalb <strong>der</strong> gewohnten Umgebung nicht mehr als zwölf aufeinan<strong>der</strong>folgende<br />

Monate dauern. Das TSA <strong>Schweiz</strong> weicht bei den nicht gebietsansässigen<br />

Studierenden und Spitalpatienten und -patientinnen von dieser Zeitbegrenzung<br />

ab: Diese gelten auch als Besucher/innen, wenn ihr Aufenthalt in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> zwölf Monate übersteigt. Drittens muss <strong>der</strong> hauptsächliche Reisezweck<br />

ein an<strong>der</strong>er sein, als die Ausübung einer Tätigkeit, die von dem besuchten Ort aus<br />

entgolten wird (vgl. unten). Als Reisezwecke gelten: Freizeit, Erholung und Urlaub<br />

(inkl. kulturelle Aktivitäten), Besuch bei Freunden, Bekannten und Verwandten,<br />

Geschäft und berufliche Motive (inkl. Studien), Gesundheit, Religion. Das TSA<br />

<strong>Schweiz</strong> kennt keine Aufteilung nach Reisezwecken. Eine Ausnahme ist die separate<br />

Behandlung des Geschäftstourismus.<br />

Es gilt jedoch Folgendes zu beachten: Reisen aus geschäftlichen o<strong>der</strong> beruflichen<br />

Gründen (z.B. Kunden-, Konferenz- o<strong>der</strong> Kongressbesuche) dürfen nicht mit <strong>der</strong><br />

Ausübung einer Erwerbstätigkeit am besuchten Ort verwechselt werden. Letztere<br />

geht auf das Konto von Unternehmen, die <strong>der</strong> gewohnten Umgebung angehören<br />

und gehört folglich nicht zum <strong>Tourismus</strong>. Wie die Ausgaben von Geschäftsreisenden<br />

ausgewiesen werden, wird im Abschnitt 3.1.2 näher erläutert.<br />

Die Besucher/innen bilden zwei verschiedene Gruppen: Inländische Besucher/innen<br />

(Gebietsansässige, die im Referenzland reisen) und internationale Besucher/innen<br />

(Gebietsfremde, die im Referenzland reisen). Diese beiden Gruppen<br />

können beide wie<strong>der</strong>um in Tagesbesucher/innen und übernachtende Besucher/innen<br />

(Besucher/innen, die mindestens einmal ausserhalb ihrer gewohnten<br />

Umgebung übernachten) aufgeteilt werden.<br />

Transitreisende, das heisst jene, die im Hinblick auf eine an<strong>der</strong>e Feriendestination<br />

das Referenzland durchqueren, zählen ebenfalls zu den Besuchern (Tagesbesucher/innen<br />

o<strong>der</strong> übernachtende Besucher/innen). Reisende, welche sich lediglich


D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H 25<br />

in einer Transitzone aufhalten, gelten jedoch nicht als Besucher/innen, da keine<br />

Einreise ins Referenzland stattfindet.<br />

Grenzgänger, Diplomaten und Militärpersonen fallen ebenfalls nicht in die Kategorie<br />

‚Besucher/innen‘.<br />

Abbildung 4 zeigt die Aufteilung in inländische und internationale Besucher/innen<br />

sowie übernachtende Besucher/innen und Tagesbesucher/innen. 10<br />

Abbildung 4: Definitionen ‚Besucher/innen‘<br />

INLÄNDISCHE<br />

BESUCHER/INNEN<br />

Übernachtende<br />

Besucher/innen<br />

Besucher/innen,<br />

welche in ihrem<br />

Herkunftsland<br />

übernachten<br />

Inländ. Tagesbesucher/innen<br />

Tagesbesucher/<br />

innen, welche sich<br />

in ihrem<br />

Herkunftsland<br />

bewegen<br />

REISENDE<br />

BESUCHER/INNEN<br />

SONSTIGE REISENDE<br />

INTERNATIONALE<br />

BESUCHER/INNEN<br />

Übernachtende<br />

Besucher/innen<br />

Besucher/innen,<br />

welche in einem<br />

an<strong>der</strong>en Land<br />

übernachten<br />

Quelle: Eigene Darstellung gemäss UN/WTO/OECD/EUROSTAT (2000)<br />

Intern. Tagesbesucher/innen<br />

Tagesbesucher/<br />

innen, welche sich<br />

in einem an<strong>der</strong>en<br />

Land bewegen<br />

Abgrenzung <strong>der</strong> von den Besuchern konsumierten Waren und Dienstleistungen<br />

und die damit verbundenen wirtschaftlichen Aktivitäten (Produktion, Importe)<br />

Der <strong>Tourismus</strong>, wie er verwendungsseitig im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesen wird,<br />

umfasst in erster Linie den durch die Besucher/innen ausgeübten touristischen<br />

Konsum von touristischen Waren und Dienstleistungen. Die Produktion und die<br />

Importe von touristischen Produkten (Waren und Dienstleistungen), welche <strong>der</strong><br />

Befriedigung <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> Besucher/innen dienen, stehen lediglich an<br />

zweiter Stelle. Der <strong>Tourismus</strong> wird damit aufgrund <strong>der</strong> direkt von den Besuchern<br />

konsumierten Produkte (Waren und Dienstleistungen) definiert und abgegrenzt.<br />

Angesichts <strong>der</strong> unterschiedlichen touristischen Bedeutung dieser von den Besuchern<br />

konsumierten Waren und Dienstleistungen ist eine Identifikation und Gruppierung<br />

<strong>der</strong> tourismusrelevanten Produkte und Produktegruppen unerlässlich. Man<br />

unterscheidet zwischen (WTO 1999a):<br />

� Charakteristisch touristischen Produkten, die sich auf die Besucherbedürfnisse<br />

bezüglich Unterkunft, Verpflegung, Verkehr und zugehörige Dienstleistungen,<br />

Reiseformalitäten, Unterhaltung, Kultur, Sport beziehen. Ein Produkt gilt als<br />

charakteristisch touristisch, wenn dessen Konsum bei ausbleibendem <strong>Tourismus</strong><br />

deutlich zurückgehen würde;<br />

10 Die Militärpersonen sind in <strong>der</strong> offiziellen Logiernächtestatistik <strong>der</strong> Hotellerie miteingeschlossen.


26 D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H<br />

� <strong>Tourismus</strong>verwandten Produkten, welche die Waren und Dienstleistungen umfassen,<br />

die von den Besuchern ebenfalls in bedeutendem Mass konsumiert<br />

werden, aber nicht unter den charakteristisch touristischen Produkten aufgeführt<br />

sind. Dies sind beispielsweise die Käufe beim Detailhandel, die Käufe von<br />

Benzin, Dienstleistungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen o<strong>der</strong> persönliche<br />

Dienstleistungen.<br />

Die charakteristisch touristischen und die tourismusverwandten Produkte bilden<br />

zusammen die tourismusspezifischen Produkte. Die nicht tourismusspezifischen<br />

Waren und Dienstleistungen werden unter den sonstigen Produkten zusammengefasst<br />

werden.<br />

Die im Folgenden betrachteten charakteristisch touristischen und tourismusverwandten<br />

(tourismusspezifischen) Aktivitäten beziehen sich auf diejenigen Aktivitäten,<br />

<strong>der</strong>en Hauptproduktion aus einem tourismusspezifischen Produkt besteht.<br />

Auf internationaler Ebene werden die tourismusspezifischen Produkte gemäss <strong>der</strong><br />

CPA (Statistische Güterklassifikation in Verbindung mit den Wirtschaftszweigen in<br />

den Europäischen Wirtschaftsgemeinschaften, ESVG 95, Anhang IV; EUROSTAT<br />

1996) klassifiziert, während die tourismusspezifischen Aktivitäten in <strong>der</strong> ISIC Rev.<br />

3 (Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige <strong>der</strong> Vereinten Nationen; 3. Ausgabe; Vereinte<br />

Nationen 1990) zusammengefasst sind. Im TSA <strong>Schweiz</strong> wird für die Klassifikation<br />

<strong>der</strong> tourismusspezifischen Produkte und Aktivitäten die NOGA (Allgemeine Systematik<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftszweige <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, BFS; 1995) verwendet, welche mit <strong>der</strong><br />

NACE Rev. 1 und damit auch mit <strong>der</strong> ISIC kompatibel ist. Die Produkte werden<br />

aufgrund <strong>der</strong>jenigen Aktivitäten, welche die Hauptproduktion bilden, geglie<strong>der</strong>t.<br />

2.3 Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweige im TSA <strong>Schweiz</strong><br />

Die in Abbildung 5 dargestellte Glie<strong>der</strong>ung des TSA <strong>Schweiz</strong> auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />

entspricht im Wesentlichen dem UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept<br />

und übernimmt die Aufteilung <strong>der</strong> tourismusspezifischen Wirtschaftszweige (Specific<br />

Tourism Industries) in charakteristisch touristische Wirtschaftszweige (Characteristic<br />

Tourism Industries) und tourismusverwandte Wirtschaftszweige (Connected<br />

Industries). 11 Die genaue Zuordnung <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige auf <strong>der</strong> tiefsten<br />

Desaggregationsebene (NOGA 5. Stufe) zur tourismusspezifischen Glie<strong>der</strong>ung<br />

im TSA <strong>Schweiz</strong> findet sich im Anhang. 12<br />

11<br />

Das UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept (2000) greift bezüglich <strong>der</strong> Integration und Klassifikation<br />

<strong>der</strong> in einem TSA zu berücksichtigenden Wirtschaftszweige auf das Konzept <strong>der</strong> World Tourism Organization<br />

(WTO) zurück (WTO 1999a). Die von <strong>der</strong> OECD vorgeschlagene Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tourism Characteristic<br />

Industries ist leicht desaggregierter und bezieht insbeson<strong>der</strong>e die dauerhaften touristischen<br />

Konsumgüter (‚Single Purpose Consumer Durables‘) mit ein. (OECD 1999). Ein ausführlicher Vergleich<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Konzepte findet sich in Antille Gaillard, Rütter et al. (2001).<br />

12<br />

Wie dort dokumentiert, beziehen sich die Beschäftigten sowie die weiteren im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen<br />

Aggregate (Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung, <strong>Tourismus</strong>anteile) für die meisten im TSA<br />

aufgeführten Wirtschaftszweige nicht auf die üblicherweise auf <strong>der</strong> 2-Steller-Ebene <strong>der</strong> NOGA-<br />

Klassifikation (Wirtschaftsabteilung) ausgewiesenen Werte (Betriebszählung, Produktionskonto), da<br />

gewisse Zweige tieferer Aggregationsstufen (3.-5. Aggregationsstufe) den nicht tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweigen zugeordnet worden sind. Beispielsweise finden sich die Kantinen (55.51A) nicht<br />

unter den im TSA ausgewiesenen Wirtschaftszweig Gaststättengewerbe (55), son<strong>der</strong>n unter den nicht<br />

tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen.


D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H 27<br />

2.3.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige<br />

Die charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige des TSA <strong>Schweiz</strong> bestehen<br />

aus sechs verschiedenen Hauptbereichen. Sie entsprechen den touristischen Leistungsträgern,<br />

welche relativ eng mit dem <strong>Tourismus</strong> verbunden und für den touristischen<br />

Angebotsmix von wesentlicher Bedeutung sind.<br />

1. Beherbergung<br />

Der Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Beherbergung beinhaltet drei Hauptbereiche. Neben <strong>der</strong><br />

Hotellerie (1.1) wird die kommerziell genutzte Parahotellerie (1.2) berücksichtigt. 13<br />

Zudem umfasst die Beherbergung auch die Nutzung und Vermietung von Ferienwohnungen<br />

durch Eigentümer (1.3), welche die eigene Nutzung ohne Entgelt sowie<br />

die ausschliessliche o<strong>der</strong> zeitweise Vermietung umfasst. 14<br />

Abbildung 5: TSA <strong>Schweiz</strong> – Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> zugeordneten Wirtschaftszweige<br />

<strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszeige (TSA <strong>Schweiz</strong>)<br />

1. Beherbergung 4. Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />

1.1 Hotellerie 4.1 Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />

1.2 Parahotellerie<br />

1.3 Nutzung und Vermietung von 5. Kultur<br />

Ferienwohnungen durch Eigentümer 5.1 Darstellende Kunst und Kultur<br />

5.2 Museen, an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote<br />

2. Gaststättengewerbe<br />

6. Sport und Unterhaltung<br />

3. Passagierverkehr 6.1 Sport<br />

3.1a Eisenbahnen 6.2 Unterhaltung<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen<br />

3.2 Landverkehr<br />

3.3 Schiffahrt<br />

3.4 Luftverkehr/3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen<br />

Detailhandel Aus- und Weiterbildung<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen<br />

Autohandel<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

Produktion dauerhafter touristischer<br />

Konsumgüter Weitere touristische Dienstleistungen<br />

Banken/Versicherungen<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />

13<br />

Ein bedeuten<strong>der</strong> Teil von Vermietungsaktivitäten des Immobiliensektors bezieht sich in touristischen<br />

Regionen ebenfalls auf kurzfristige, touristische Vermietungen (Vermietungsdauer < 1 Jahr), welche eigentlich<br />

<strong>der</strong> Parahotellerie (1.2) zugeordnet werden müssten. Im TSA <strong>Schweiz</strong> werden die touristischen<br />

Vermietungen des Immobiliensektors bei den weiteren touristischen Dienstleistungen (tourismusverwandte<br />

Wirtschaftszweige) erfasst.<br />

14<br />

Im Produktionskonto wird diese Produktionsleistung unter ‚Vermietung von Liegenschaften privater<br />

Haushalte‘ erfasst.


28 D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H<br />

2. Gaststättengewerbe<br />

Analog zum UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept werden hier die Restaurants,<br />

Tea-Rooms, Bars sowie die Caterer, nicht aber die Kantinen integriert.<br />

3. Passagierverkehr<br />

Der gesamte touristisch relevante Passagierverkehr umfasst die verschiedenen<br />

Verkehrsarten und wird analog zum UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept differenziert<br />

geglie<strong>der</strong>t. Neben den Eisenbahnen (3.1a) werden die Berg- und Spezialbahnen<br />

(3.1b) separat ausgewiesen. Der Landverkehr (3.2) enthält die regelmässige<br />

Personenbeför<strong>der</strong>ung im Nah- und Fernverkehr, das Taxigewerbe, sowie die<br />

sonstige Personenbeför<strong>der</strong>ung im Landverkehr. Die Schiffahrt (3.3) fokussiert auf<br />

die Personenbeför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Binnenschiffahrt. Der Wirtschaftszweig des Luftverkehrs<br />

und <strong>der</strong> Hilfstätigkeiten des Verkehrs (3.5) beinhaltet den Linien- und<br />

Gelegenheitsflugverkehr sowie die Hilfstätigkeiten des Landverkehrs (z.B. Betrieb<br />

von Tunnel, Parkhäusern), des Schiffverkehrs (z.B. Betrieb von Anlegestellen) und<br />

des Flugverkehrs (z.B. Betrieb von Flughäfen). Die Vermietung von Transportfahrzeugen<br />

(3.6) bezieht sich auf die Vermietung von Automobilien und von sonstigen<br />

Landfahrzeugen (z.B. Vermietung von Wohnwagen, Campern).<br />

4. Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />

In diese Kategorie fallen Reisebüros, <strong>Tourismus</strong>vereine sowie Organisationen <strong>der</strong><br />

<strong>Tourismus</strong>promotion. Explizit nicht integriert und im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesen<br />

werden die <strong>Tourismus</strong>behörden <strong>der</strong> öffentlichen Hand.<br />

5. Kultur<br />

Der Wirtschaftszweig Kultur, Sport und Unterhaltung <strong>der</strong> NOGA-Klassifikation wird<br />

im TSA <strong>Schweiz</strong> in den Bereich Kultur (5.) sowie Sport und Unterhaltung (6.) aufgeteilt.<br />

Der tourismusbezogene Kulturbereich glie<strong>der</strong>t sich in die darstellende<br />

Kunst und Kultur (5.1) (Theater, Opern, übrige künstlerische Darbietungen, etc.)<br />

und in die Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote (5.2). Zu den Museen und an<strong>der</strong>en<br />

kulturellen Angeboten gehören auch die botanischen und zoologischen<br />

Gärten sowie die Naturparks. Explizit nicht berücksichtigt und damit den nicht tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweigen zugeordnet, werden die Film- und Videoaktivitäten<br />

sowie die Radio- und Fernsehanstalten.<br />

6. Sport und Unterhaltung<br />

Dieser Wirtschaftszweig teilt sich in einen eher homogenen Sportbereich (6.1) und<br />

einen eher inhomogenen Bereich Unterhaltung (6.2) auf. Der Sport umfasst insbeson<strong>der</strong>e<br />

den Betrieb von Sportanlagen. Explizit nicht berücksichtigt werden die<br />

Sportvereine. Die Unterhaltung beinhaltet insbeson<strong>der</strong>e Kinos, Schaustellergewerbe<br />

und Vergnügungsparks sowie den gesamten Bereich sonstiger Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen<br />

und -dienstleistungen.


D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H 29<br />

2.3.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />

Aus dem UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept ergeben sich keine expliziten Vorgaben<br />

bezüglich <strong>der</strong> Integration weiterer tourismusbezogener Wirtschaftszweige.<br />

Diese können von Land zu Land flexibel gehandhabt werden. Für das TSA<br />

<strong>Schweiz</strong> werden die nachfolgenden Wirtschaftszweige unter den tourismusverwandten<br />

Wirtschaftszweigen berücksichtigt.<br />

� Im TSA <strong>Schweiz</strong> wird <strong>der</strong> ganze Wirtschaftszweig des Detailhandels integriert. 15<br />

Zusätzlich wird auch <strong>der</strong> aggregierte Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Tankstellen, des<br />

Autoreparaturgewerbes sowie des Auto- und Motorradhandels berücksichtigt.<br />

� In Abweichung zum UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept wird im TSA<br />

<strong>Schweiz</strong> die Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter separat ausgewiesen.<br />

Die Auswahl bezieht sich im Wesentlichen auf die von <strong>der</strong> OECD<br />

vorgeschlagene Liste (OECD 1999): Sie umfasst Zelte und Campingausrüstungen,<br />

Schlafsäcke, Reisegepäck und -utensilien, Wohnmobile und<br />

Wohnwagen. Diese werden im TSA <strong>Schweiz</strong> ergänzt durch Ski- und Snowboardausrüstungen.<br />

� Das TSA <strong>Schweiz</strong> berücksichtigt – bei genügen<strong>der</strong> Datenlage – grundsätzlich<br />

auch die tourismusbezogenen Leistungen von Banken und Versicherungen.<br />

Diese umfassen insbeson<strong>der</strong>e den Geldwechsel und den Zahlungsverkehr <strong>der</strong><br />

Auslän<strong>der</strong> im Inland sowie <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> im Ausland.<br />

� In Übereinstimmung mit <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz (BFS 1999) werden im<br />

TSA <strong>Schweiz</strong> bei <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung die Ausgaben von ausländischen<br />

Besuchern miteinbezogen und verschiedenen relevanten Wirtschaftszweigen<br />

zugeordnet.<br />

� Aufgrund internationaler Vereinbarungen und in Kompatibilität mit <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz<br />

gehören beim Gesundheits- und Sozialwesen die Ausgaben<br />

ausländischer Patienten und Patientinnen während ihres Aufenthaltes ebenfalls<br />

zum <strong>Tourismus</strong>.<br />

� Bei <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung werden – bei genügen<strong>der</strong> Datenlage – die<br />

Post, sonstige Kurierdienste und die Fernmeldedienste miteinbezogen.<br />

� Die weiteren touristischen Dienstleistungen bestehen im Wesentlichen aus den<br />

Wirtschaftszweigen <strong>der</strong> Branche <strong>der</strong> Persönlichen Dienstleistungen (93). Zusätzlich<br />

in diese Gruppe integriert werden die Ausstellungs- und Messeorganisation<br />

und, wie bereits erwähnt, die touristischen Dienstleistungen des Immobiliensektors.<br />

Im TSA CH nicht berücksichtigte Wirtschaftszweige<br />

Das TSA <strong>Schweiz</strong> unterscheidet sich – wie bereits in Abschnitt 1.2 erwähnt – dadurch<br />

von den internationalen Konzepten, dass die Produktion von tourismusrelevanten<br />

Waren mit Ausnahme <strong>der</strong> dauerhaften touristischen Konsumgüter nur auf<br />

<strong>der</strong> Verwendungsseite, jedoch nicht auf <strong>der</strong> Aufkommensseite bzw. bei <strong>der</strong> Ermittlung<br />

<strong>der</strong> touristischen Bruttowertschöpfung und Beschäftigung (VZÄ) mitberücksichtigt<br />

wird.<br />

Ferner sind aus Gründen <strong>der</strong> Abgrenzung und mangelnden Datenverfügbarkeit im<br />

hier vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong> weitere Wirtschaftszweige nicht o<strong>der</strong> nur teilweise<br />

15 Das UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept bezieht sich auf eine abschliessende Liste tourismusrelevanter<br />

Güter im Detailhandel (Consumer Product Classification: CPC); vgl. dazu auch United Nations<br />

(1998), Pisarski (1999). Aus Praktikabilitätsgründen wird im TSA <strong>Schweiz</strong> auf eine abschliessende Liste<br />

verzichtet.


30 D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H<br />

berücksichtigt. Nicht erfasst sind die durch die Reparaturen und den Unterhalt von<br />

Ferienwohnungen privater Haushalte ausgelösten Effekte beim Bau- und Ausbaugewerbe,<br />

bei <strong>der</strong> Energie- und Wasserversorgung sowie <strong>der</strong> Entsorgung. Nicht berücksichtigt<br />

sind ferner ein Teil <strong>der</strong> touristischen Ausgaben für Post- und Fernmeldedienste,<br />

beim Wirtschaftszweig Nachrichtenübermittlung, für Reise-, Unfall- und<br />

Schadensversicherungen, sowie <strong>der</strong> Zahlungsverkehr <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> im Inland als<br />

auch <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> im Ausland gemäss Inlandprinzip (Kommissionen <strong>der</strong> Banken).<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Datenlage weist das vorliegende TSA <strong>Schweiz</strong> hier nur die von ausländischen<br />

Schülern bzw. Studierenden bezogenen Versicherungsleistungen aus<br />

(Versicherungen). Schliesslich sind die aufgrund <strong>der</strong> Betriebszählung <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung zugeordneten Arbeitsstätten bzw. Beschäftigten, welche mit dem<br />

<strong>Tourismus</strong> direkt in Verbindung stehen (z.B. Museen <strong>der</strong> öffentlichen Hand),<br />

ebenfalls nicht im TSA <strong>Schweiz</strong> erfasst.


3. Methodische Grundlagen<br />

M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 31<br />

In diesem Kapitel wird auf die methodischen Grundlagen eingegangen, welche auf<br />

internationaler Ebene zur Erstellung eines <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> verwendet<br />

werden. Zudem wird auch auf methodische Unterschiede zum TSA <strong>Schweiz</strong> hingewiesen.<br />

Gemäss diesen Grundlagen werden die touristische Nachfrage (Verwendung)<br />

<strong>der</strong> Besucher/innen für tourismusspezifische o<strong>der</strong> nicht tourismusspezifische<br />

Produkte und das Produktangebot (Aufkommen), bestehend aus <strong>der</strong> gesamten<br />

Produktion und dem Import, separat ausgewiesen. Aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung<br />

<strong>der</strong> touristischen Verwendung und des Aufkommens eines Wirtschaftszweiges<br />

ergibt sich <strong>der</strong> Anteil des <strong>Tourismus</strong> am totalen Aufkommen.<br />

3.1 Touristische Verwendung<br />

3.1.1 Definition, Aufteilung<br />

Die Verwendung von charakteristisch touristischen, tourismusverwandten und nicht<br />

tourismusspezifischen Produkten durch die Besucher/innen wird gemäss <strong>der</strong> WTO<br />

– unabhängig von <strong>der</strong> Einheit, welche die entsprechenden Ausgaben tätigt – anhand<br />

des Totals <strong>der</strong> touristischen Verwendung ausgewiesen (WTO 1999a). Das<br />

Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung setzt sich aus dem effektiven individuellen<br />

Endverbrauch <strong>der</strong> Besucher/innen und dem Anteil <strong>der</strong> von Unternehmen geleisteten<br />

Ausgaben für Geschäftsreisen zusammen, welche unter die Vorleistungen fallen.<br />

Der effektive individuelle Endverbrauch <strong>der</strong> Besucher/innen umfasst gemäss<br />

ESVG 16 die touristisch orientierten sozialen Sachtransfers sowie den Endverbrauch<br />

<strong>der</strong> Besucher/innen. Im TSA <strong>Schweiz</strong> werden die sozialen Sachtransfers<br />

(d.h. insbeson<strong>der</strong>e die nicht marktbestimmten, individuellen Waren und Dienstleistungen,<br />

welche durch die öffentlichen Haushalte und privaten Organisationen ohne<br />

Erwerbscharakter im Dienste <strong>der</strong> Haushalte geleistet werden) nicht berücksichtigt.<br />

Der Endverbrauch <strong>der</strong> Besucher/innen setzt sich aus den ‚Out of Pocket‘-<br />

Ausgaben und den unterstellten Mieten für die Eigennutzung <strong>der</strong> Ferienwohnungen<br />

und Ferienhäuser zusammen.<br />

Die Ausgaben können je nach Zeitpunkt in folgende drei Kategorien aufgeteilt werden:<br />

� Ausgaben vor <strong>der</strong> Reise, soweit die betreffenden Produkte einen direkten Bezug<br />

zur Reise aufweisen;<br />

� Ausgaben während <strong>der</strong> Reise;<br />

� Ausgaben nach <strong>der</strong> Reise, die einen direkten Bezug zur Reise aufweisen.<br />

Das Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung kann nach verschiedenen Kriterien geglie<strong>der</strong>t<br />

werden:<br />

16 EUROSTAT (1996)


32 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

� gemäss <strong>der</strong> verwendeten Güterklassifikation (charakteristisch touristische und<br />

tourismusverwandte Produkte);<br />

� gemäss den institutionellen Sektoren, welche die Ausgaben tätigen:<br />

� gebietsansässige und gebietsfremde Haushalte: Die Ausgabe wird als Endverbrauch<br />

ausgewiesen,<br />

� inländische Unternehmen: Die Ausgaben werden als Vorleistungen ausgewiesen;<br />

� gemäss dem Wohnsitz <strong>der</strong> Besucher/innen und dem Ort <strong>der</strong> Ausgaben; man<br />

findet hier somit die beiden gleichen Kriterien (Referenzland, an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>)<br />

wie bei den <strong>Tourismus</strong>formen.<br />

Das TSA <strong>Schweiz</strong> unterscheidet zwischen touristischem Endverbrauch <strong>der</strong> ausländischen<br />

Besucher/innen, welcher sich aus dem Konsum <strong>der</strong> nicht inländischen Tagesbesucher/innen<br />

und <strong>der</strong> übernachtenden Besucher/innen zusammensetzt, und<br />

dem Endverbrauch <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>, bestehend aus dem Endverbrauch <strong>der</strong> privaten<br />

Haushalte (inländische Tagesbesucher/innen und übernachtende Besucher/innen)<br />

und den Ausgaben für Geschäftstourismus. Diese verschiedenen Konsumkategorien<br />

werden gesamthaft anhand <strong>der</strong> für die charakteristisch touristischen und die<br />

tourismusverwandten Produkte verwendeten Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftszweige<br />

desaggregiert.<br />

3.1.2 Behandlung einiger Spezialfälle<br />

Dauerhafte touristische Konsumgüter<br />

Gemäss dem UN/WTO/OECD/EUROSTAT 17 -Konzept wird zwischen den zwei folgenden<br />

Kategorien dauerhafter touristischer Konsumgüter unterschieden:<br />

� Dauerhafte Konsumgüter zum spezifischen Gebrauch (‚Single Purpose Tourism<br />

Consumer Durable Goods‘), welche in erster Linie zur Abdeckung <strong>der</strong> touristischen<br />

Bedürfnisse erworben werden. Diese Konsumgüter werden – unabhängig<br />

vom Anschaffungszeitpunkt – <strong>der</strong> touristischen Verwendung zugewiesen.<br />

� Dauerhafte Konsumgüter zum vielfältigen Gebrauch (‚Multi-purpose Tourism<br />

Consumer Durable Goods‘), welche zu verschiedenen – unter an<strong>der</strong>em auch<br />

touristischen - Zwecken verwendet werden können. Diese Konsumgüter werden<br />

nur <strong>der</strong> touristischen Verwendung zugeteilt, wenn sie während <strong>der</strong> Reise erworben<br />

wurden.<br />

Im TSA <strong>Schweiz</strong> werden ausschliesslich die dauerhaften touristischen Konsumgüter<br />

zum spezifischen Gebrauch berücksichtigt, die als tourismusverwandte Aktivitäten<br />

ausgewiesen werden. Es handelt sich dabei – wie bereits in Abschnitt 2.3.2<br />

erwähnt – um folgende Konsumgüter (abschliessende Liste): Skier, Snowboards,<br />

Skibindungen, Ski- und Snowboardschuhe, Skibekleidung, Zelte, Rucksäcke, Reisegepäck<br />

und -koffer, Schlafsäcke, Wohnwagen und Wohnmobile. Es ist zu beachten,<br />

dass diese Konsumgüter zum Anschaffungspreis abzüglich Handels- und<br />

Transportmargen ausgewiesen werden. Die Detailhandelsmargen werden unter<br />

tourismusverwandte Wirtschaftszweige und die Grosshandels- und Transportmargen<br />

unter nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige verbucht.<br />

17 UN, WTO, OECD, EUROSTAT (2000)


Ferienwohnungen/Ferienhäuser<br />

M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 33<br />

Die Zuordnung <strong>der</strong> Ferienwohnungen und Ferienhäuser zur touristischen Verwendung<br />

ist grundsätzlich nur möglich, falls sich diese ausserhalb <strong>der</strong> gewohnten Umgebung<br />

befinden und für touristische Zwecke genutzt werden. Da diese Differenzierung<br />

jedoch nicht immer einfach ist, sollte die Erfassung <strong>der</strong> Ferienwohnungen<br />

und Ferienhäuser deshalb – mindestens teilweise – auf <strong>der</strong> Frequentierungshäufikeit<br />

basieren. So würden Ferienwohnungen/Ferienhäuser, welche beispielsweise<br />

während gewissen Ferienwochenenden o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Skisaison bewohnt werden, in<br />

den <strong>Tourismus</strong> integriert, während jene, die insbeson<strong>der</strong>e auf Grund <strong>der</strong> Nähe zum<br />

Arbeitsplatz sehr regelmässig genutzt werden und damit als integraler Bestandteil<br />

<strong>der</strong> gewohnten Umgebung gelten, ausgeschlossen werden könnten.<br />

Im TSA <strong>Schweiz</strong> ist eine solche Differenzierung nicht möglich. Anhand <strong>der</strong> zur<br />

Verfügung stehenden Daten können einerseits die fiktiven Mieten <strong>der</strong> privaten<br />

Haushalte, welche – ungeachtet des Belegungsgrades – die Ferienwohnungen/Ferienhäuser<br />

für den Eigengebrauch benutzen, und an<strong>der</strong>erseits die Mieteinnahmen<br />

<strong>der</strong> privaten Haushalte, welche die Ferienwohnungen an Dritte vermieten,<br />

als touristische Verwendung ‚Ferienwohnungen/Ferienhäuser‘ verbucht werden.<br />

Reisebüros<br />

Für die Reisebüros wurde <strong>der</strong> im UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept (2000)<br />

vorgeschlagene Nettoansatz verwendet. Damit wird lediglich die erzielte Marge<br />

des Reisebüros, d.h. die Bezahlung <strong>der</strong> vom Büro geleisteten Dienste, als Produktionswert<br />

verbucht, während die Komponenten des Angebots den jeweiligen Produzenten<br />

zugeschlagen werden (Transportgesellschaften, Hotels usw.) Es ist zu<br />

beachten, dass es sich bei den von den Reisebüros angebotenen Dienstleistungen<br />

sowohl um Reisen im Referenzland als auch um Reisen im Ausland handeln kann.<br />

Anhand <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> verfügbaren Daten zu den Aktivitäten <strong>der</strong> Reisebüros<br />

ist eine solche Nettoberechnung möglich. Diese Daten werden auf <strong>der</strong> Produktionsebene,<br />

das heisst <strong>der</strong> Bruttomarge <strong>der</strong> Reisebüros, erfasst. Da in diesem<br />

speziellen Fall das Total <strong>der</strong> Produktion dem <strong>Tourismus</strong> zugeteilt wird, stimmt <strong>der</strong><br />

Wert <strong>der</strong> Produktion mit <strong>der</strong>en touristischen Verwendung überein.<br />

Fluggesellschaften<br />

Die Verwendung <strong>der</strong> von den Fluggesellschaften angebotenen Dienstleistungen<br />

wird nur vollumfänglich berücksichtigt, wenn es sich um gebietsansässige Fluggesellschaften<br />

handelt. Bei den gebietsfremden Fluggesellschaften werden lediglich<br />

die Margen <strong>der</strong> im Referenzland ansässigen Tochtergesellschaften erfasst. Die<br />

Verwendung <strong>der</strong> Fluggesellschaften kann in zwei Kategorien aufgeteilt werden: Die<br />

von nicht inländischen Besuchern bei gebietsansässigen Transportunternehmen<br />

erworbenen nationalen und internationalen Transportdienstleistungen, die zum<br />

Einreiseverkehr zählen. Und die nationalen und internationalen Transportdienstleistungen,<br />

die von Inlän<strong>der</strong>n bei gebietsansässigen Transportunternehmen erworben<br />

werden und entsprechend zum Binnenreiseverkehr gehören.<br />

Geschäftsreisen<br />

Geschäftsreisen sind Reisen, bei denen die Besucher/innen im Auftrag eines Produzenten<br />

zum Besuch von Kunden, Konferenzen o<strong>der</strong> Kongressen o<strong>der</strong> aus an<strong>der</strong>en<br />

beruflichen Gründen ihre gewohnte Umgebung verlassen. Da diese Aktivitäten


34 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

nicht im besuchten Land o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> besuchen Region entgolten werden, werden<br />

die Ausgaben <strong>der</strong> Geschäftsreisen <strong>der</strong> touristischen Verwendung zugeteilt.<br />

Dabei gilt es zwischen Ausgaben (Transport, Unterkunft usw.), welche vom Arbeitgeber<br />

übernommen werden, und persönlichen Ausgaben (Souvenirs, Kino, Theater<br />

usw.) zu unterscheiden.<br />

Bei ersteren handelt es sich um Vorleistungen <strong>der</strong> Produzenten aus <strong>der</strong> gewohnten<br />

Umgebung und bei letzteren um Endverbrauch <strong>der</strong> Besucher/innen.<br />

Die Ausgaben für Mahlzeiten können grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten<br />

verbucht werden:<br />

� Endverbrauch <strong>der</strong> Arbeitnehmenden: Die Ausgaben für Mahlzeiten werden vom<br />

Produzenten in Form eines Zusatzlohnes (Naturallohn) ausbezahlt;<br />

� Vorleistungen <strong>der</strong> Produzenten: Die Ausgaben für Mahlzeiten werden direkt<br />

vom Produzenten übernommen.<br />

Detailhandel (Tankstellen und Autohandel)<br />

Die vom Detailhandel im Allgemeinen und die von den Tankstellen und dem Autohandel<br />

im Beson<strong>der</strong>en angebotenen Dienstleistungen gelten als tourismusverwandte<br />

Produkte. Sie werden als Bruttohandelsmarge ausgewiesen. Der Verkaufswert<br />

<strong>der</strong> Waren abzüglich Handels- und Transportmargen erscheint in dieser<br />

ersten Version des TSA <strong>Schweiz</strong> – ungeachtet dessen, ob die Waren aus dem<br />

Referenzland stammen o<strong>der</strong> importiert wurden – unter sonstige Produkte bzw.<br />

unter den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen. Das gleiche gilt auch<br />

für die Grosshandels- und Transportmargen. An<strong>der</strong>s verhält es sich bei den dauerhaften<br />

touristischen Konsumgütern: Deren Werte abzüglich <strong>der</strong> Handels- und<br />

Transportmargen werden, wie bereits oben erwähnt, den tourismusverwandten<br />

Wirtschaftszweigen zugeteilt.<br />

3.2 Das Aufkommen<br />

Das Aufkommen <strong>der</strong> tourismusspezifischen Produkte (charakteristisch touristische<br />

und tourismusverwandte Produkte) stammt aus den beiden Quellen <strong>der</strong> inländischen<br />

Produktion und <strong>der</strong> Importe.<br />

Bei <strong>der</strong> inländischen Produktion tourismuspezifischer Produkte kann es sich sowohl<br />

um die Hauptproduktion <strong>der</strong> jeweiligen Aktivitäten als auch um die Nebenproduktion<br />

an<strong>der</strong>er tourismusspezifischer o<strong>der</strong> nicht tourismusspezifischer Aktivitäten<br />

handeln. Diese Unterscheidung ist in Abbildung 6 dargestellt.<br />

Die inländische Produktion tourismusspezifischer Produkte wird nach einer Güterklassifikation<br />

und nach <strong>der</strong> Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige geglie<strong>der</strong>t. Dabei<br />

entsprechen die Aktivitäten idealerweise homogenen Produktionseinheiten, das<br />

heisst sie führen eine einzige Aktivität aus und weisen daher keine Nebenaktivitäten<br />

auf. Diese Annahme entspricht aber nicht <strong>der</strong> Realität. Gemäss <strong>der</strong> Systematik<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftszweige des ESVG 95 wird die Grundeinheit örtliche fachliche Einheit<br />

bzw. Arbeitsstätte genannt. „Die örtliche Einheit ist eine institutionelle Einheit<br />

o<strong>der</strong> ein Teil davon, die bzw. <strong>der</strong> an einem Ort Waren und Dienstleistungen produziert“<br />

(ESVG 95 §2.106). Die inländische Produktion tourismusspezifischer Produkte<br />

wird denn auch auf zwei verschiedene Arten – nach Arbeitsstätten und nach<br />

Produkten – aufgeteilt.


Abbildung 6: Abgrenzung <strong>der</strong> Produktion tourismusspezifischer Produkte<br />

PRODUKTION<br />

KONSUMIERT<br />

DURCH<br />

Quelle: WTO (1999a)<br />

Hauptproduktion<br />

Nebenproduktion<br />

M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 35<br />

Hauptproduktion<br />

Nebenproduktion<br />

Besucher/innen X X X X<br />

Nichtbesucher/innen<br />

TOURISMUSSPEZIFISCHE<br />

AKTIVITÄTEN SONSTIGE AKTIVITÄTEN<br />

<strong>Tourismus</strong>spezififische<br />

Produkte<br />

Sonstige<br />

Produkte<br />

Sonstige<br />

Produkte<br />

<strong>Tourismus</strong>spezifische<br />

Produkte<br />

Die Importe tourismusspezifischer Produkte werden nach <strong>der</strong> für das <strong>Satellitenkonto</strong><br />

verwendeten Güterklassifikation geglie<strong>der</strong>t.<br />

Addiert man die Importe zur inländischen Produktion nach Produkten, ergibt sich<br />

daraus das Total des Aufkommens nach Produkten, welches <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong><br />

verschiedenen Produkte durch die Besucher/innen gegenübergestellt werden<br />

kann.<br />

Spezielle Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> inländischen Produktion und <strong>der</strong> Importe in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong><br />

Das Produktionskonto <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, auf dem die Daten zur Produktion tourismuspezifischer<br />

Produkte basieren, ist nach institutionellen Sektoren geglie<strong>der</strong>t, <strong>der</strong>en<br />

repräsentative statistische Einheit das Unternehmen bildet (institutionelle Einheit).<br />

Mangels zusätzlicher Daten ist keine Aufteilung <strong>der</strong> Produktion <strong>der</strong> Unternehmen<br />

nach Produkten möglich. Um <strong>der</strong> gewünschten Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Produktion<br />

im TSA <strong>Schweiz</strong> möglichst zu entsprechen, sind aufgrund <strong>der</strong> Produktion nach<br />

Unternehmensebene die Daten nach Arbeitsstättenebene (örtliche Einheiten in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>) im Sinne <strong>der</strong> in <strong>der</strong> schweizerischen Statistik verwendeten Definition<br />

herausgefiltert worden. Daraus ergibt sich anstelle <strong>der</strong> gewünschten Klassifikation<br />

<strong>der</strong> inländischen Produktion nach Arbeitsstätten und Produkten eine Glie<strong>der</strong>ung<br />

nach Unternehmen und Arbeitsstätten. Addiert man die Produktion nach Arbeitsstätten<br />

und die Importe nach Produkten, ergibt sich daraus das Total des Aufkommens.<br />

Es ist kaum anzunehmen, dass die Arbeitsstätten keine Nebenproduktion<br />

aufweisen, doch ihre Produktion ist mit Sicherheit homogener als jene <strong>der</strong> Unternehmen.<br />

Die Produktion nach Arbeitsstätten wird deshalb annahmegemäss mit <strong>der</strong><br />

Produktion nach Produkten gleichgesetzt.<br />

Zur Erfassung <strong>der</strong> Produktion nach Arbeitsstätten dienen insbeson<strong>der</strong>e die folgenden<br />

beiden Quellen: Erstens das jährlich vom BFS erstellte Produktionskonto, welches<br />

sich aus dem Bruttoproduktionswert, den Vorleistungen und <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />

zusammensetzt. Diese Aggregate sind auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> NOGA-<br />

Abteilungen nach Wirtschaftszweigen, das heisst gemäss einer zweistelligen Glie<strong>der</strong>ung,<br />

verfügbar. Die Wirtschaftszweige umfassen Gruppen von Unternehmen<br />

nach <strong>der</strong>en Hauptaktivitäten. Zweitens die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ)<br />

<strong>der</strong> Betriebszählung (BZ), geglie<strong>der</strong>t sowohl nach Unternehmen als auch nach Arbeitsstätten.<br />

Für ein Unternehmen (i) kann damit ebenfalls die Anzahl <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten<br />

Beschäftigung (VZÄ) bei den entsprechenden Arbeitsstätten (j) erfasst<br />

werden. Diese Glie<strong>der</strong>ung ist auf <strong>der</strong> tiefsten Desaggregationsstufe <strong>der</strong> NO-<br />

GA (5. Stufe) verfügbar.


36 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

Diese beiden Informationsquellen stellen in Bezug auf das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

und insbeson<strong>der</strong>e bezüglich <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> inländischen Produktion tourismusspezifischer<br />

Produkte, die von den Besuchern konsumiert werden, zwei<br />

Probleme dar. Aufgrund <strong>der</strong> verwendeten Nomenklatur betreffen diese Probleme<br />

einerseits die Desaggregierung <strong>der</strong> Produktion nach Unternehmensebene gemäss<br />

einer feineren Unterteilung als jener, die verfügbar ist, und an<strong>der</strong>erseits die Umwandlung<br />

<strong>der</strong> Daten nach Unternehmensebene in eine Glie<strong>der</strong>ung nach Arbeitsstättenebene.<br />

Der Produktionswert nach Unternehmen, <strong>der</strong> im Produktionskonto auf den zweistelligen<br />

NOGA-Stufen ausgewiesen wird, wurde somit entsprechend <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten<br />

Beschäftigung (VZÄ) in Unterpositionen <strong>der</strong> NOGA aufgeteilt, die für<br />

die Erstellung des <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> benötigt werden. Diese Glie<strong>der</strong>ung<br />

basiert auf <strong>der</strong> restriktiven Annahme, dass <strong>der</strong> Bruttoproduktionswert pro Vollzeitäquivalent<br />

innerhalb <strong>der</strong> im Produktionskonto ausgewiesenen und aggregierten<br />

Wirtschaftszweige identisch ist.<br />

Die Produktion nach Unternehmen wurde anhand einer Kreuztabelle, welche die<br />

vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) auf <strong>der</strong> Grundlage von Hypothesen zur<br />

Bruttoproduktion pro Kopf sowohl nach Unternehmensebene als auch nach Arbeitsstättenebene<br />

glie<strong>der</strong>t, in eine Produktion nach Arbeitsstätten umgewandelt.<br />

Diese Tabelle wurde aufgrund <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> Betriebszählung auf Arbeitsstättenebene<br />

zu den Vollzeitbeschäftigten sowie zu Teilzeit 1 und Teilzeit 2 erstellt. Die<br />

Umrechnung von Teilzeit 1 und Teilzeit 2 in Vollzeitäquivalente basiert auf einem<br />

Umrechnungsschlüssel des BFS. Bei <strong>der</strong> Umwandlung <strong>der</strong> ursprünglichen Produktion<br />

nach Unternehmensebene in eine Produktion nach Arbeitsstättenebene wird<br />

von <strong>der</strong> folgenden Hypothese ausgegangen: Die Produktion pro Vollzeitäquivalent<br />

nach Unternehmen ist konstant, das heisst, sie bleibt – ungeachtet <strong>der</strong> Arbeitsstätte,<br />

in <strong>der</strong> die Produktion stattfindet – unverän<strong>der</strong>t, insofern die Arbeitsstätten<br />

demselben Unternehmen angehören.<br />

Für die Klassifikation <strong>der</strong> Importe tourismusspezifischer Produkte wird beim TSA<br />

<strong>Schweiz</strong> dieselbe Nomenklatur wie bei <strong>der</strong> Produktion verwendet: Die Importe werden<br />

nach charakteristisch touristischen Produkten <strong>der</strong>jenigen NOGA-Positionen<br />

geglie<strong>der</strong>t, in welche die Arbeitsstätte bei <strong>der</strong> Aufteilung <strong>der</strong> inländischen Produktion<br />

nach Arbeitsstätten zugeordnet wird. Da die Importe tourismusspezifischer<br />

Dienstleistungen durch Inlän<strong>der</strong> im Ausland konsumiert werden (Ausreiseverkehr)<br />

und <strong>der</strong>en Ausgaben im <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong>, welches den Inlandstourismus<br />

erfasst, nicht berücksichtigt werden, erscheinen darin lediglich die Importe von Waren.<br />

Diese Importe werden im Referenzland durch inländische Besucher/innen<br />

o<strong>der</strong> ausländische Besucher/innen konsumiert.<br />

3.3 Gegenüberstellung Verwendung – Aufkommen<br />

Um das Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung im Inland mit dem inländischen und<br />

importierten Aufkommen zu vergleichen, sind Anpassungen bezüglich <strong>der</strong> Produktions-<br />

und Importwerte nötig, da diese Aggregate auf <strong>der</strong> Aufkommensseite nicht<br />

nach demselben Preiskonzept erfasst werden wie auf <strong>der</strong> Verwendungsseite.


3.3.1 Bewertungen auf <strong>der</strong> Verwendungsseite<br />

M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 37<br />

Gemäss den internationalen Vorgaben werden die Konsumausgaben zu Anschaffungspreisen<br />

erfasst. Gemäss ESVG 95 „ist <strong>der</strong> Anschaffungspreis <strong>der</strong> Preis, den<br />

<strong>der</strong> Käufer tatsächlich für die Güter zum Zeitpunkt des Kaufes bezahlt. Der Anschaffungspreis<br />

umschliesst sämtliche Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen,<br />

jedoch nicht die abziehbaren Gütersteuern, wie die Mehrwertsteuer, sowie alle<br />

Transportkosten, die vom Käufer geson<strong>der</strong>t zu zahlen sind, um Waren zur gewünschten<br />

Zeit am gewünschten Ort empfangen zu können“.<br />

Im <strong>Tourismus</strong>bereich wird zwischen Ausgaben für den Kauf tourismusspezifischer<br />

Dienstleistungen und Ausgaben für den Kauf tourismusspezifischer Waren unterschieden.<br />

Die Konsumausgaben für Dienstleistungen werden zu Anschaffungspreisen<br />

bewertet. Bei den Konsumausgaben für tourismusspezifische Waren wird<br />

<strong>der</strong> Anschaffungspreis in zwei Komponenten aufgeteilt: Nettowert <strong>der</strong> Waren abzüglich<br />

<strong>der</strong> Distributionsmargen und die separate Ausweisung <strong>der</strong> Distributionsmargen.<br />

Im TSA <strong>Schweiz</strong> werden die Ausgaben für Dienstleistungen zu Anschaffungspreisen<br />

erfasst. Bei den Waren gilt es, wie bereits oben erwähnt, die dauerhaften von<br />

den übrigen Konsumgütern zu unterscheiden. Die dauerhaften touristischen Konsumgüter<br />

zum spezifischen Gebrauch, welche explizit in <strong>der</strong> Kategorie tourismusverwandte<br />

Wirtschaftszweige aufgeführt sind, werden zu Anschaffungspreisen bewertet.<br />

Die Detailhandelsmargen werden separat unter tourismusverwandte Wirtschaftszweige<br />

und die übrigen Margen unter nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige<br />

ausgewiesen. Für die sonstigen touristischen Konsumgüter wurde<br />

entschieden, unter den tourismusverwandten Konsumausgaben lediglich die Detailhandelsmargen<br />

zu registrieren. Der Warenwert abzüglich Detailhandelsmargen<br />

und übrige Margen erscheint unter ‚nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige‘.<br />

Dieses Vorgehen weicht von den internationalen Vorgaben ab, gemäss welchen in<br />

<strong>der</strong> tourismusverwandten Verwendung auch <strong>der</strong> Wert tourismusverwandter Waren<br />

abzüglich Distributionsmargen ausgewiesen wird.<br />

3.3.2 Bewertungen auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />

Gemäss ESVG 95 wird die inländische Produktion zu Herstellungspreisen erfasst,<br />

das heisst zum „Betrag, den <strong>der</strong> Produzent je Einheit <strong>der</strong> von ihm produzierten<br />

Waren und Dienstleistungen vom Käufer erhält ohne die auf die produzierten o<strong>der</strong><br />

verkauften Güter zu zahlenden Steuern (also ohne Gütersteuern), zuzüglich aller<br />

empfangenen Subventionen, die auf die produzierten o<strong>der</strong> verkauften Güter gewährt<br />

werden (also einschliesslich Gütersubventionen)“ (ESVG 95 §3.48).<br />

In den Aufkommenstabellen werden die Importe zum cif-Wert (Kosten, Versicherung,<br />

Fracht) an <strong>der</strong> Grenze des Einfuhrlandes bewertet. „Der cif-Wert ist <strong>der</strong> Wert<br />

einer an die Grenze des Einfuhrlandes gelieferten Ware o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wert einer einem<br />

Gebietsansässigen erbrachten Dienstleistung vor <strong>der</strong> Zahlung eventueller Zölle<br />

o<strong>der</strong> Importabgaben o<strong>der</strong> Handels- und Transportspannen im Einfuhrland“ (ESVG<br />

95 §3.138).<br />

In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wird die Produktion zurzeit nicht zu Herstellungspreisen, son<strong>der</strong>n<br />

zu Ab-Werk Preisen erfasst. Damit werden die Gütersteuern – mit Ausnahme <strong>der</strong><br />

nicht-abzugsfähigen Mehrwertsteuer – abzüglich <strong>der</strong> Gütersubventionen in die<br />

Bewertung miteinbezogen.


38 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

Im TSA <strong>Schweiz</strong> handelt es sich bei den tourismusspezifischen Produkten – mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> dauerhaften touristischen Konsumgüter, welche spezifisch für touristische<br />

Zwecke erworben werden – ausschliesslich um Dienstleistungen. Die<br />

Dienstleistungen werden zu Ab-Werk Preisen bewertet. Bei den dauerhaften touristischen<br />

Konsumgütern werden die Produktion zu Ab-Werk Preisen und die Detailhandelsmargen<br />

den tourismusverwandten Aktivitäten zugeteilt. Demgegenüber erscheinen<br />

die Grosshandels- und Transportmargen dieser Konsumgüter zusammen<br />

mit allen an<strong>der</strong>en Grosshandels- und Transportmargen bei den ‚nicht tourismusspezifischen<br />

Aktivitäten‘. Die übrigen nicht tourismusspezifischen Waren werden<br />

ebenfalls zu Ab-Werk Preisen bewertet, wobei die Detailhandelsmargen unter ‚tourismusverwandte<br />

Aktivitäten‘ und die Grosshandels- und Transportmargen unter<br />

‚nicht tourismusspezifische Aktivitäten‘ erscheinen.<br />

3.3.3 Zuordnung <strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong> Importe im TSA<br />

<strong>Schweiz</strong><br />

Um die touristische Verwendung <strong>der</strong> Produkte durch die Besucher/innen <strong>der</strong> Produktion<br />

und den Importen gegenüberstellen zu können, müssen diese beiden<br />

Komponenten ebenfalls zu Anschaffungspreisen bewertet werden. Bei den Waren<br />

wird die Umrechnung <strong>der</strong> Produktions- und Importdaten zu Ab-Werk Preisen bzw.<br />

zum cif-Wert in Daten zu Anschaffungspreisen abzüglich Handelsmargen dadurch<br />

erleichtert, dass die touristische Verwendung zu Anschaffungspreisen abzüglich<br />

Distributionsmargen bewertet wird. Daraus ergibt sich folgende Rechnung:<br />

Produktion von Waren und Dienstleistungen zu Ab-Werk Preisen<br />

+ nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer (MWSt)<br />

= Produktion von Waren und Dienstleistungen zu Anschaffungspreisen abzüglich<br />

Distributionsmargen für Waren<br />

Importe von Waren zum cif-Wert<br />

+ Importabgaben<br />

= Importe zu Anschaffungspreisen abzüglich Distributionsmargen im Wirtschaftsgebiet<br />

des Referenzlandes<br />

3.4 <strong>Tourismus</strong>anteile<br />

3.4.1 Internationale Vorgaben: vorgeschlagener Ansatz<br />

Gemäss den internationalen Vorgaben muss für jede Position <strong>der</strong> im <strong>Satellitenkonto</strong><br />

<strong>Tourismus</strong> verwendeten Nomenklatur (Wirtschaftszweige) <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> touristischen<br />

Verwendung <strong>der</strong> Waren und Dienstleistungen mit dem Total <strong>der</strong> Produktion<br />

und <strong>der</strong> Importe <strong>der</strong> jeweiligen Aktivität verglichen werden. Aus diesem Vergleich<br />

lassen sich <strong>Tourismus</strong>anteile bezüglich <strong>der</strong> im TSA ausgewiesenen Produkte<br />

bzw. Aktivitätstypen ableiten. Um noch detailliertere Angaben zu erhalten<br />

und den Anteil <strong>der</strong> inländischen Produktion einer Ware ermitteln zu können, welche<br />

von inländischen und internationalen Besuchern konsumiert wird, müsste man


M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 39<br />

zudem bei den touristischen Ausgaben den Anteil <strong>der</strong> inländischen Produktion von<br />

jenem <strong>der</strong> Importe unterscheiden können und anhand ersterer den <strong>Tourismus</strong>anteil<br />

<strong>der</strong> inländischen <strong>Tourismus</strong>produktion ermitteln.<br />

3.4.2 TSA <strong>Schweiz</strong>: verwendeter Ansatz<br />

Unter <strong>der</strong> Annahme, dass die für die Umsetzung des TSA <strong>Schweiz</strong> notwendigen<br />

Daten sowohl auf <strong>der</strong> Verwendungs- als auch auf <strong>der</strong> Aufkommensseite vollständig<br />

zur Verfügung stehen und somit die Wirklichkeit abbilden, ergibt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteil<br />

als eine zentrale Grösse des TSA rein rechnerisch und endogen aufgrund<br />

<strong>der</strong> Gegenüberstellung <strong>der</strong> Aufkommens- mit <strong>der</strong> Verwendungsseite. Der<br />

<strong>Tourismus</strong>anteil führt somit zur Abstimmung und zum volkswirtschaftlichen Gleichgewicht<br />

nach einzelnen Wirtschaftszweigen und beim Total <strong>der</strong> schweizerischen<br />

Volkswirtschaft.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> eingeschränkten Verfügbarkeit und <strong>der</strong> unterschiedlichen Qualität <strong>der</strong><br />

Daten ergeben sich die jeweiligen <strong>Tourismus</strong>anteile nach Wirtschaftszweigen im<br />

TSA <strong>Schweiz</strong> nicht primär endogen, son<strong>der</strong>n werden für die meisten Wirtschaftszweige<br />

aufgrund bestehen<strong>der</strong> Studien o<strong>der</strong> vertiefter Datenrecherchen in einem<br />

ersten Schritt exogen in die jeweiligen Tabellen eingefügt (vgl. auch Abschnitt<br />

3.7.2). 18 Für ausgewählte Wirtschaftszweige (u.a. Aus- und Weiterbildung, Gesundheits-<br />

und Sozialwesen) liegen aus internen Berechnungen für die Fremdenverkehrsbilanz<br />

verwendungsseitig <strong>der</strong> touristische Endverbrauch <strong>der</strong> ausländischen<br />

Besucher/innen vor. Durch die Gegenüberstellung mit <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />

ergibt sich in diesem Fall damit direkt endogen <strong>der</strong> ausgewiesene <strong>Tourismus</strong>anteil.<br />

Bei den übrigen Wirtschaftszweigen (exogene <strong>Tourismus</strong>anteile) erfolgt die endgültige<br />

Makroabstimmung <strong>der</strong> Verwendungs- mit <strong>der</strong> Aufkommensseite konzeptionell<br />

in einem zweiten Schritt. Für die Plausibilisierung und Gleichgewichtsabstimmung<br />

ergeben sich prinzipiell drei Möglichkeiten: Anpassung des <strong>Tourismus</strong>anteils,<br />

Anpassung <strong>der</strong> Aufkommens- an die Verwendungsseite o<strong>der</strong> die Anpassung<br />

<strong>der</strong> Verwendungs- an die Aufkommensseite. Diese Makroabstimmung erfolgt einerseits<br />

auf <strong>der</strong> Ebene des Gesamtsystems (Fremdenverkehrsbilanz, <strong>Tourismus</strong>modul<br />

<strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung, touristische Bruttoproduktion<br />

aufgrund empirisch geschätzter <strong>Tourismus</strong>anteile) und an<strong>der</strong>erseits bei einzelnen<br />

Ausgabenkategorien bzw. Wirtschaftszweigen. Die verwendeten <strong>Tourismus</strong>anteile<br />

beziehen sich soweit als möglich auf die tiefste Klassifikationsstufe <strong>der</strong><br />

Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftszweige (NOGA) und wurden für die Wirtschaftszweige<br />

des TSA <strong>Schweiz</strong>, gewichtet nach den jeweiligen Bruttoproduktionswerten,<br />

hochgerechnet.<br />

18 Die makromässige Abstimmung mit exogenen <strong>Tourismus</strong>anteilen erfolgt teilweise notwendigerweise<br />

auch aufgrund <strong>der</strong> Annahme <strong>der</strong> Homogenität <strong>der</strong> Produktion <strong>der</strong> Güter auf <strong>der</strong> Aufkommensseite, <strong>der</strong><br />

Schätzung <strong>der</strong> Bruttoproduktion bei verschiedenen Wirtschaftszweigen, die nicht offiziell im Produktionskonto<br />

ausgewiesen werden, sowie dem Fehlen gewisser (Teile von) Ausgabenkategorien, welche<br />

nicht in <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung, sowie <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz enthalten sind.


40 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

3.5 Bruttowertschöpfung<br />

Auf internationaler Ebene werden im <strong>Tourismus</strong>bereich zwei verschiedene Definitionen<br />

von Bruttowertschöpfung verwendet:<br />

� Wertschöpfung <strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige, welche<br />

sich aus dem gesamten Produktionswert <strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige<br />

abzüglich <strong>der</strong> Vorleistungen ergibt;<br />

� Touristische Wertschöpfung, welche sich anhand verschiedener Berechnungen<br />

ergibt. Dabei werden für die Gesamtheit <strong>der</strong> wirtschaftlichen Aktivitäten die Anteile<br />

<strong>der</strong> einzelnen Komponenten <strong>der</strong> Vorleistungen ermittelt, welche in die Produktion<br />

zur Deckung <strong>der</strong> touristischen Nachfrage (Verwendung) fallen. Durch<br />

die Subtraktion <strong>der</strong> Vorleistungen vom Produktionswert <strong>der</strong> von den Besuchern<br />

konsumierten Waren ergibt sich die Bruttowertschöpfung des jeweiligen Wirtschaftszweiges,<br />

welche auf die touristische Nachfrage zurückzuführen ist. Diese<br />

Definition <strong>der</strong> touristischen Wertschöpfung entspricht <strong>der</strong> im Manual 19 enthaltenen<br />

Definition (Punkt 4.85): „Tourism Value Added can be defined as the<br />

value added generated by tourism industries and other industries of the economy<br />

in response to internal tourism consumption“. Im TSA <strong>Schweiz</strong> ist eine vereinfachte<br />

Methodik verwendet worden, anhand welcher die für die einzelnen<br />

Aktivitäten ermittelten <strong>Tourismus</strong>anteile direkt auf die Bruttoproduktion bzw. die<br />

Bruttowertschöpfung <strong>der</strong> jeweiligen Aktivitäten übertragen werden. Es ist zu beachten,<br />

dass für die Berechnung <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung auf Arbeitsstättenebene<br />

dieselbe Methodik verwendet wurde wie für die Bruttoproduktion.<br />

3.6 Das Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong><br />

Das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> wird, wie bereits in Abschnitt 1.2 erwähnt, grundsätzlich<br />

mit einem Set verschiedener Tabellen erstellt. Dieses bezieht sich auf die<br />

Verwendungs- und die Aufkommensseite sowie auf die Abstimmung bei<strong>der</strong> Seiten.<br />

Im Folgenden wird das Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong>, welches insgesamt 7<br />

Tabellen umfasst, detailliert vorgestellt. Es basiert auf dem UN/WTO/<br />

OECD/EUROSTAT-Konzept (UN, WTO, OECD, EUROSTAT 2000), wurde aber<br />

unter an<strong>der</strong>em auch aufgrund <strong>der</strong> Datensituation für die <strong>Schweiz</strong> adaptiert. Das<br />

gesamte Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong> ist im Anhang enthalten.<br />

Alle TSA-Tabellen werden zu laufenden Preisen ausgewiesen. Ferner gilt die Nettobetrachtung,<br />

d.h. die Bruttoproduktion <strong>der</strong> Reisebüros, des Detail- und Grosshandels<br />

und des Warentransportes entspricht <strong>der</strong> Bruttomarge (vgl. Abschnitt<br />

3.3.1).<br />

Die Desaggregation nach Wirtschaftszweigen beruht auf <strong>der</strong> in Abschnitt 2.3 eingeführten<br />

Glie<strong>der</strong>ung gemäss <strong>der</strong> NOGA-Klassifikation in charakteristisch touristische<br />

und tourismusverwandte Wirtschaftszweige (tourismusspezifische Wirtschaftszweige)<br />

und in nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige.<br />

19 UN, WTO.OECD,EUROSTAT (2000)


3.6.1 Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Verwendungsseite (TSA-<br />

Tabellen 1, 2 und 3)<br />

Auf <strong>der</strong> Verwendungsseite umfasst das TSA-Tabellensystem <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> insgesamt<br />

3 Tabellen:<br />

� Touristischer Endverbrauch ausländischer Besucher/innen (TSA-Tabelle 1);<br />

� Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n (TSA-Tabelle 2);<br />

� Total touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabelle 3).<br />

M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 41<br />

Die Nomenklatur hat auf <strong>der</strong> Verwendungsseite im Prinzip den Charakter einer<br />

Glie<strong>der</strong>ung nach Produkten, welche jenen Wirtschaftszweigen zugeordnet sind,<br />

von denen sie primär produziert werden. Die Werte in den drei TSA-Tabellen werden<br />

grundsätzlich zu laufenden Marktpreisen (Anschaffungspreisen) ausgewiesen.<br />

Während auf <strong>der</strong> Aufkommensseite nur die Detailhandels-, die Grosshandels- sowie<br />

die Transportmarge <strong>der</strong> konsumierten touristischen Waren berücksichtigt sind,<br />

wird verwendungsseitig zusätzlich auch <strong>der</strong> Produktionswert dieser Waren (inkl.<br />

Importe) miteinbezogen. Dieser wird unter den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen<br />

ausgewiesen. Ausgenommen hiervon sind einzig die dauerhaften<br />

touristischen Konsumgüter, welche – wie bereits erwähnt – bei den tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweigen erfasst sind. 20 Damit wird verwendungsseitig <strong>der</strong> gesamte<br />

Konsum <strong>der</strong> Besucher/innen transparent ausgewiesen.<br />

Touristischer Endverbrauch ausländischer Besucher/innen (TSA-Tabelle 1)<br />

Die TSA-Tabelle 1 beinhaltet den touristischen Endverbrauch (out of pocket) <strong>der</strong><br />

ausländischen Besucher/innen und entspricht weitgehend einer analogen Tabelle<br />

des UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzeptes. Der touristische Endverbrauch <strong>der</strong><br />

ausländischen Besucher/innen, welcher auch den Geschäftstourismus umfasst,<br />

wird unterteilt in die beiden Kategorien Tagesbesucher/innen und übernachtende<br />

Besucher/innen (Spalten 1.1 und 1.2), welche in Spalte 1.3 zum Total <strong>der</strong> Besucher/innen<br />

summiert werden.<br />

Beson<strong>der</strong>s zu erwähnen ist, dass die gesamten Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />

bei den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen in TSA-Tabelle 1 nicht<br />

ausgewiesen werden, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> touristischen Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n (TSA-<br />

Tabelle 2) zugeordnet worden sind. Diese Zuordnung erfolgte aufgrund des geringen<br />

ausländischen Anteils dieser Ausgaben und <strong>der</strong> mangelnden Verfügbarkeit<br />

von entsprechenden Daten für eine Aufglie<strong>der</strong>ung nach in- und ausländischen Besuchern.<br />

Ferner wird die Eigennutzung von Ferienwohnungen und -häusern von<br />

Auslän<strong>der</strong>n (jedoch nicht <strong>der</strong>en Mietausgaben für Ferienwohnungen) ebenfalls in<br />

TSA-Tabelle 2 miterfasst als touristische Verwendung in kind. Beim Wirtschaftszweig<br />

Banken und Versicherungen sind nur Ausgaben für Versicherungen von<br />

ausländischen Schülern und Studierenden in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erfasst, während insbeson<strong>der</strong>e<br />

die gesamten Einnahmen <strong>der</strong> Banken aus dem Geldwechsel und dem<br />

Zahlungsverkehr mit ausländischen Besuchern im vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong> nicht<br />

berücksichtigt sind.<br />

20<br />

Im Gegensatz zu den touristischen Waren wird die inländische Produktion <strong>der</strong> dauerhaften touristischen<br />

Konsumgüter auch auf <strong>der</strong> Aufkommensseite mitberücksichtigt.


42 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n (TSA-Tabelle 2)<br />

TSA-Tabelle 2 gibt Aufschluss über die Zusammensetzung <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />

<strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>. Diese Tabelle umfasst – zusätzlich zur entsprechenden Tabelle<br />

des UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzeptes und in Abweichung vom Detailkonzept<br />

TSA <strong>Schweiz</strong> – neben dem touristischen Endverbrauch – auch den inländischen<br />

Geschäftstourismus sowie weitere Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung.<br />

Der touristische Endverbrauch (out of pocket; Spalten 2.1-2.3) ist analog zu Tabelle<br />

1 unterglie<strong>der</strong>t in Tagesbesucher/innen und übernachtende Besucher/innen.<br />

Der inländische Geschäftstourismus (2.4) wird separat ausgewiesen, da es sich<br />

wie bereits in Abschnitt 3.1.2 erwähnt, nicht um den Endverbrauch, son<strong>der</strong>n um einen<br />

Vorleistungsverbrauch handelt.<br />

Die weiteren Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung (2.5) umfassen vor allem<br />

die<br />

� Eigennutzung von Ferienwohnungen durch in- und ausländische Eigentümer/innen<br />

(in kind);<br />

� Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für dauerhafte touristische Konsumgüter (aufgeglie<strong>der</strong>t<br />

in Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge sowie Produktion); 21<br />

� Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> beim Zweig Luftfahrt/Hilfstätigkeiten Verkehr;<br />

� Ausgaben <strong>der</strong> in- und ausländischen Besucher/innen bei den Reisebüros und<br />

<strong>Tourismus</strong>vereinen (nur Bruttomarge).<br />

Sowohl bei <strong>der</strong> Luftfahrt als auch bei den Reisebüros bezieht sich ein respektabler<br />

Teil <strong>der</strong> Ausgaben auf Auslandreisen <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>. Dieser Teil bewirkt jedoch bei<br />

den inländischen Unternehmen dieser Wirtschaftszweige eine entsprechende<br />

Wertschöpfungs- und Beschäftigungswirkung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

In Spalte 2.6 sind alle Komponenten zur totalen touristischen Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n<br />

im Inland summiert.<br />

Total touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabelle 3)<br />

In TSA-Tabelle 3 wird durch Aggregation des touristischen Endverbrauchs <strong>der</strong><br />

ausländischen Besucher/innen (TSA-Tabelle 1) und <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />

<strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> (TSA-Tabelle 2) die totale touristische Verwendung im Inland ermittelt<br />

und nach Ausgabenkategorien und <strong>Tourismus</strong>art ausgewiesen. In <strong>der</strong> letzten<br />

Spalte wird zudem die jeweilige prozentuale Bedeutung des Einreiseverkehrs an<br />

<strong>der</strong> totalen touristischen Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> gezeigt.<br />

21 Es werden alle Käufe einbezogen, unabhängig davon ob sie vor, während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Reise erfol-<br />

gen.


M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 43<br />

3.6.2 Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Aufkommensseite und<br />

das Gleichgewicht zwischen Aufkommens- und Verwendungsseite<br />

(TSA-Tabellen 4, 5, 6 und 7)<br />

Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Aufkommensseite besteht aus drei TSA-<br />

Tabellen:<br />

� Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4);<br />

� Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung nach Arbeitsstätten<br />

(TSA-Tabelle 6);<br />

� Vollzeitäquivalente Gesamtbeschäftigung (VZÄ) und tourismusbezogene Beschäftigung<br />

(VZÄ) (TSA-Tabelle 7).<br />

Aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung des aufkommensseitigen TSA-Tabellensystems und<br />

des TSA-Tabellensystems auf <strong>der</strong> Verwendungsseite ergibt sich zusätzlich das in<br />

TSA-Tabelle 5 ausgewiesene Gleichgewicht auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft<br />

und auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige.<br />

Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4)<br />

Das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> in TSA-Tabelle 4 weist – spaltenweise – die inländische<br />

Bruttoproduktion zu Ab-Werk Preisen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Unternehmen<br />

aus. 22 Die Bruttoproduktion wird jeweils in die beiden Aggregate Vorleistungen und<br />

Bruttowertschöpfung aufgeglie<strong>der</strong>t. Dabei entspricht die Wertschöpfung dem von<br />

einem Unternehmen in einer bestimmten Zeitperiode (z.B. Geschäftsjahr) geschaffenen<br />

Wertzuwachs. Sie ist die geeignetste Grösse, um die Leistung eines<br />

Unternehmens bzw. eines Wirtschaftszweiges im volkswirtschaftlichen Sinne zu<br />

messen. Die Addition <strong>der</strong> Bruttowertschöpfungen <strong>der</strong> Unternehmen bzw. Wirtschaftszweige<br />

ergibt das Bruttoinlandprodukt (BIP) für die <strong>Schweiz</strong>. Das BIP <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> wird zu Marktpreisen ausgewiesen. Dabei sind zur Bruttowertschöpfung<br />

zu Ab-Werk Preisen noch die nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer sowie übrige<br />

Steuern und Abgaben hinzuzuaddieren. Zusätzlich ist noch die unterstellte Produktion<br />

von Bankdienstleistungen zu subtrahieren. Die Vorleistungen (Vorleistungsnachfrage<br />

<strong>der</strong> Unternehmen) ergeben sich aus <strong>der</strong> Differenz zwischen<br />

Bruttoproduktion und Bruttowertschöpfung.<br />

Die inländische Bruttoproduktion auf Unternehmensebene wird aufgrund <strong>der</strong> Zuordnungsmatrix<br />

Unternehmen-Arbeitsstätten und den jeweiligen Vollzeitäquivalenten<br />

(VZÄ) zeilenweise den zugehörigen Arbeitsstätten zugeordnet, so dass sich<br />

im Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> ebenfalls eine Aufteilung <strong>der</strong> inländischen Bruttoproduktion<br />

nach Arbeitsstätten ergibt. Das Produktionskonto wird aufgrund <strong>der</strong><br />

Datenlage nicht, wie im UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept vorgesehen, auf<br />

Basis einer ‚Make-Use-Matrix‘ ausgewiesen. 23 Die Erstellung des TSA <strong>Schweiz</strong> fokussiert<br />

aufgrund <strong>der</strong> Datenlage auf die ‚Make-Matrix‘. Als Basis dient dabei die im<br />

Produktionskonto <strong>Schweiz</strong> ausgewiesene Bruttoproduktion pro VZÄ auf Unter-<br />

22<br />

Die Bruttoproduktion ist vom ausgewiesenen Gesamtumsatz zu unterscheiden. Die Bruttoproduktion<br />

umfasst den Gesamtumsatz plus selbsterstellte Anlagen zum Eigengebrauch, plus/minus Lagerverän<strong>der</strong>ungen<br />

selbst erstellter Halb- und Fertigfabrikate plus übrige betriebliche Erträge.<br />

23<br />

Theoretisch umfasst die ‚Make-Matrix‘ die Produktion von Waren und Dienstleistungen (Güter) nach<br />

Arbeitsstätten und <strong>der</strong> ‚Use-Teil‘ <strong>der</strong>en Verwendung, ebenfalls auf Ebene <strong>der</strong> Arbeitsstätten. Aufgrund<br />

verschiedener Hypothesen (u.a. Produktionstechnologie nach Wirtschaftszweigen) kann daraus eine<br />

‚Use-Matrix Güter x Güter‘ und eine ‚Use-Matrix Arbeitsstätten x Arbeitsstätten‘ erstellt werden. Für das<br />

TSA <strong>Schweiz</strong> ist aufgrund fehlen<strong>der</strong> Daten keine doppelte Zuordnung Produkte / Arbeitstätten für die<br />

‚Make-Matrix‘ vorgenommen worden. Diese ist daher annäherungsweise durch eine Zuordnung Arbeitsstätten<br />

/ Unternehmen ersetzt worden.


44 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

nehmensebene, welche den relevanten Wirtschaftszweigen auf Ebene <strong>der</strong> Arbeitsstätten<br />

zugeordnet wird. Dies ergibt die in TSA-Tabelle 4 ausgewiesene Matrix<br />

Unternehmen-Arbeitsstätten. Die diagonal angeordneten Zellen zeigen dabei die<br />

Bruttoproduktionswerte <strong>der</strong>jenigen Arbeitsstätten, welche auf Ebene <strong>der</strong> Unternehmen<br />

dem gleichen touristischen Wirtschaftszweig zugeordnet werden (vgl. dazu<br />

Abschnitt 3.2).<br />

Aufgrund <strong>der</strong> eingeschränkten Datenverfügbarkeit in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wird die hier<br />

ausgewiesene Bruttowertschöpfung verteilungsseitig nicht mehr weiter aufgeglie<strong>der</strong>t.<br />

Dies gilt ebenso für die Vorleistungsbezüge <strong>der</strong> jeweiligen Wirtschaftszweige.<br />

24 Schliesslich werden in TSA-Tabelle 4 zusätzlich auch die vollzeitäquivalente<br />

Beschäftigung (VZÄ) auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Unternehmen, als auch auf Ebene <strong>der</strong> Arbeitsstätten<br />

ausgewiesen.<br />

Die den tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen zugeordnete Bruttoproduktion<br />

bzw. Bruttowertschöpfung ist allerdings noch kein aussagekräftiger Indikator für die<br />

Messung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> schweizerischen<br />

Volkswirtschaft. Bei den meisten tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen wird<br />

nur ein Teil dieser wirtschaftlichen Wirkungen durch die touristische Verwendung<br />

ausgelöst (<strong>Tourismus</strong>anteil), <strong>der</strong> restliche Anteil wird durch die nichttouristische<br />

Verwendung (End- und Vorleistungsverbrauch) generiert (vgl. auch Abschnitt 3.5).<br />

Aufkommen und touristische Verwendung nach Wirtschaftszweigen (TSA-<br />

Tabelle 5)<br />

Die Gegenüberstellung und das Gleichgewicht zwischen <strong>der</strong> Aufkommens- und <strong>der</strong><br />

Verwendungsseite nach Wirtschaftszweigen (Aufkommen und touristische Verwendung<br />

nach Wirtschaftszweige)‘ in TSA-Tabelle 5 stellt den Mittelpunkt des gesamten<br />

TSA-Tabellensystems des TSA <strong>Schweiz</strong> dar. Zu den bisher und nachfolgend<br />

vorgestellten TSA-Tabellen auf <strong>der</strong> Aufkommens- und Verwendungsseite bestehen<br />

jeweils direkte Bezüge und dieses volkswirtschaftliche Gleichgewicht wird<br />

auf Ebene <strong>der</strong> Arbeitsstätten ausgewiesen.<br />

Die Aufkommensseite zeigt die inländische Bruttoproduktion zu Ab-Werk Preisen<br />

(5.1) und entspricht <strong>der</strong> inländischen Bruttoproduktion nach Arbeitsstätten im Produktionskonto<br />

<strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4). Die Addition <strong>der</strong> Importe (5.2) führt zum<br />

Total des Aufkommens im Inland (5.3) zu Ab-Werk Preisen. 25 Die weitere Addition<br />

<strong>der</strong> nicht-abzugsfähigen Mehrwertsteuer (5.4) führt zum Total Aufkommen im Inland<br />

(5.5). 26 Werden die Importe vom Total des Aufkommens im Inland abgezogen,<br />

so ergibt sich das Total des inländischen Aufkommens (5.6). Sowohl das Total<br />

Aufkommen im Inland (5.5, inkl. Importe) als auch das Total des inländischen Aufkommens<br />

(5.6, ohne Importe) werden zu Anschaffungspreisen bewertet und können<br />

<strong>der</strong> gesamten Verwendung gegenübergestellt werden.<br />

Die touristische Verwendung (5.7) nach Wirtschaftszweigen entspricht grundsätzlich<br />

<strong>der</strong> touristischen Verwendung, wie sie in TSA-Tabelle 3 (3.3) ausgewiesen<br />

24<br />

Das UN-Konzept sieht bei <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung gemäss dem Konto <strong>der</strong> Einkommensentstehung<br />

bei <strong>der</strong> VGR eine weitere Aufteilung in folgende Komponenten vor: a) Einkommen aus unselbständiger<br />

Arbeit, b) weitere Produktionssteuern und Abgaben ohne Mehrwertsteuer (abzüglich Produktionssubventionen),<br />

c) Abschreibungen, und d) Nettobetriebsüberschuss. Gemäss UN-Konzept werden ferner<br />

die Vorleistungsbezüge nach neun verschiedenen Gruppen von Wirtschaftszweigen unterschieden.<br />

25<br />

Die Importabgaben werden hier den Importen (free on board (fob)) zugerechnet.<br />

26 Da die Bruttoproduktion 1998 zu Ab-Werk Preisen und nicht zu Herstellungspreisen bewertet ist, sind<br />

– gemäss den Konventionen <strong>der</strong> VGR – die übrigen Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen bereits<br />

in <strong>der</strong> Bruttoproduktion in Spalte 5.1 enthalten und müssen nicht mehr addiert bzw. subtrahiert werden.


M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 45<br />

wird. Aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung <strong>der</strong> touristischen Verwendung mit dem inländischen<br />

Aufkommen nach Wirtschaftszweigen ergibt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteil T1,<br />

welcher für die Ermittlung <strong>der</strong> tourismusbezogenen Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />

und den Vorleistungen in TSA-Tabelle 6 verwendet wird (vgl. auch Abschnitt<br />

3.4). In TSA-Tabelle 5 wird die totale touristische Verwendung – im Gegensatz<br />

zu TSA-Tabelle 3 – ohne inländische Produktion <strong>der</strong> von den Besuchern konsumierten<br />

Waren ausgewiesen.<br />

Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung<br />

(TSA-Tabelle 6)<br />

Die auf dem Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4) und <strong>der</strong> Abstimmung<br />

<strong>der</strong> Aufkommens- mit <strong>der</strong> Verwendungsseite (TSA-Tabelle 5) aufbauende ‚Touristische<br />

Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung‘ in TSA-Tabelle 6<br />

übernimmt die im Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> ausgewiesenen Werte <strong>der</strong> Bruttoproduktion<br />

nach Arbeitsstätten in Spalte (6.1). Die hier ausgewiesenen Vorleistungen<br />

(6.2) und die Bruttowertschöpfung (6.3) nach Arbeitsstätten beruhen auf dem<br />

in Abschnitt 3.2 beschriebenen Vorgehen auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Unternehmen-<br />

Arbeitsstätten Matrix. Durch die Addition <strong>der</strong> Mehrwertsteuer und <strong>der</strong> Importabgaben<br />

zur Bruttowertschöpfung sowie <strong>der</strong> Subtraktion <strong>der</strong> unterstellten Produktion<br />

von Bankdienstleistungen ergibt sich das Total des Bruttoinlandproduktes<br />

(BIP) zu Marktpreisen (6.3).<br />

Aufgrund <strong>der</strong> sich im Gleichgewicht zwischen Aufkommen und Verwendung ergebenden<br />

<strong>Tourismus</strong>anteile T1 lassen sich die hier zu errechnenden Grössen <strong>der</strong><br />

tourismusbezogenen inländischen Bruttoproduktion (6.4), <strong>der</strong> Vorleistungen (6.5)<br />

und <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung (6.6) ermitteln. Die Gegenüberstellung des Totals <strong>der</strong><br />

direkt durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelösten Bruttowertschöpfung zum Total <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />

– ohne die oben erwähnten Korrekturen, um das BIP zu Marktpreisen<br />

zu erhalten (6.3) – ist eine wichtige Vergleichsgrösse für die Ermittlung <strong>der</strong><br />

volkswirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong>. Sie zeigt den Anteil des direkt<br />

ausgelösten Anteils des <strong>Tourismus</strong> an <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung nach<br />

Wirtschaftszweigen. Die für das TSA <strong>Schweiz</strong> vorgeschlagene TSA-Tabelle 6 findet<br />

sich in dieser Form und Zusammenstellung nicht im UN/<br />

WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept. 27<br />

Gesamtbeschäftigung (VZÄ) insgesamt und tourismusbezogene Beschäftigung<br />

(VZÄ) (TSA-Tabelle 7)<br />

Im TSA <strong>Schweiz</strong> – wie auch in <strong>der</strong> VGR – wird das Konzept <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten<br />

Beschäftigung (VZÄ) verwendet, um <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung Rechnung tragen<br />

zu können. Ein VZÄ kann so z.B. mehrere Beschäftigte umfassen – beispielsweise<br />

bilden zwei Halbtages-Stellen eine vollzeitäquivalente Beschäftigungseinheit<br />

(vgl. auch Abschnitt 3.2).<br />

TSA-Tabelle 7 weist die tourismusbezogene Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten<br />

(VZÄ) nach Wirtschaftszweigen aus. Die jeweilige Gegenüberstellung <strong>der</strong> tourismusbezogenen<br />

Beschäftigung (VZÄ) und <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ) zeigt<br />

den <strong>Tourismus</strong>anteil T2. Setzt man das Total <strong>der</strong> tourismusbezogenen Beschäftigung<br />

(VZÄ) in Beziehung zum Total <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ), so folgt dar-<br />

27 Um den direkten Anteil des <strong>Tourismus</strong> am BIP zu Marktpreisen (Tourism Value Added (TVA)) zu ermitteln,<br />

muss auch <strong>der</strong> Mehrwertsteuer und den weiteren Steuern und Abgaben (Importabgaben) ein<br />

<strong>Tourismus</strong>anteil unterstellt werden; vgl. UN, WTO, OECD, EUROSTAT (2000). Die Abweichungen vom<br />

im TSA <strong>Schweiz</strong> gewählten Vorgehen sind aber gering.


46 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

aus <strong>der</strong> direkte <strong>Tourismus</strong>anteil an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ). Bei denjenigen<br />

im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen Wirtschaftszweigen, die eine Aggregation<br />

weiterer Wirtschaftszweige auf tieferer und hier nicht ausgewiesener Desaggregationsstufe<br />

darstellen, ergibt sich durch die Produktivitätsunterschiede nach den<br />

einzelnen Wirtschaftszweigen ein im Vergleich zu den Tabellen 5 und 6 (T1) leicht<br />

modifizierter <strong>Tourismus</strong>anteil (T2). Zusätzlich wird in TSA-Tabelle 7 neben <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten<br />

Beschäftigung (VZÄ) auch die Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung<br />

(Teilzeit 1 und Teilzeit 2) nach Geschlecht ausgewiesen.<br />

3.7 Datenbasis und -qualität<br />

Die empirische Umsetzung des TSA <strong>Schweiz</strong> beruht im Wesentlichen auf vier<br />

Grundlagenstatistiken für das Jahr 1998. Die Auswertungen des tourismusspezifischen<br />

Moduls <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung und die Resultate <strong>der</strong><br />

Fremdenverkehrsbilanz auf <strong>der</strong> Verwendungsseite, sowie das Produktionskonto<br />

und die Betriebszählung auf <strong>der</strong> Aufkommensseite. Diese Makrostatistiken stehen<br />

in einem direkten Bezug bzw. sind vollständig kompatibel mit <strong>der</strong> VGR.<br />

Die empirische Umsetzung des TSA <strong>Schweiz</strong> ist stark makro- und top-down orientiert,<br />

da die erwähnten Makrostatistiken für die ausgewiesenen Wirtschaftszweige<br />

bzw. Ausgabenkategorien entwe<strong>der</strong> direkt verwendet werden, o<strong>der</strong> die betreffenden<br />

Daten anhand von Hypothesen basierend auf diesen Makrostatistiken geschätzt<br />

werden. Für einzelne Wirtschaftszweige und <strong>Tourismus</strong>arten wurden zusätzliche<br />

Statistiken und Erhebungen ausgewertet.<br />

3.7.1 Datenbasis auf <strong>der</strong> Verwendungsseite<br />

Touristischer Endverbrauch ausländischer Besucher/innen (TSA-Tabelle 1)<br />

Zentrale Datenbasis für die Ermittlung des touristischen Endverbrauchs <strong>der</strong> ausländischen<br />

Besucher/innen ist die Fremdenverkehrsbilanz <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (BFS<br />

1999). Sie wird vom Bundesamt für Statistik jährlich im Auftrag <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Nationalbank als Teil <strong>der</strong> Ertrags- und Zahlungsbilanz erstellt und ist mit<br />

<strong>der</strong> VGR kompatibel. 28<br />

Für das TSA relevant sind dabei die in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz ausgewiesenen<br />

Einnahmen von nicht gebietsansässigen Besuchern (Einreiseverkehr), welche den<br />

Grossteil des touristischen Endverbrauchs <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />

ausmachen. 29 Ein Problem ist dabei die ungenügende Detaillierung <strong>der</strong> Daten in<br />

Bezug auf einzelne Ausgabenkategorien. Die Ausgaben <strong>der</strong> übernachtenden Besucher/innen<br />

sind grundsätzlich differenziert nach den drei Kategorien Über-<br />

28<br />

Basis für die Fremdenverkehrsbilanz sind unter an<strong>der</strong>em die Logiernächtestatistik des BFS<br />

(<strong>Tourismus</strong>statistik), Umfragen bei Spitälern, Universitäten und Privatschulen, Unterlagen <strong>der</strong> Oberzolldirektion<br />

sowie telefonische und schriftliche Erhebungen bzw. Befragungen zu den Ausgaben<br />

ausländischer Besucher für einzelne Ausgabenkategorien (Treibstoffe, Mietwagen, Bergbahnen,<br />

Schiffahrt, Ansichtskarten, Sehenswürdigkeiten, etc.).<br />

29<br />

Die Fremdenverkehrsbilanz beinhaltet allerdings auch Komponenten auf <strong>der</strong> Einnahmenseite, welche<br />

definitionsgemäss nicht Teil des TSA sind. Dies sind die Ausgaben <strong>der</strong> Grenzgänger sowie die<br />

Einnahmen aus den Tax-free-shops. Bei <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz-Zahlen in das<br />

TSA müssen diese Ausgaben substrahiert werden.


M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 47<br />

nachtung, Verpflegung und Nebenkosten 30 ausgewiesen. 31 Sie sind jedoch nicht<br />

vollständig kompatibel mit <strong>der</strong> Klassifikation des TSA. Bei den ausländischen Tagesbesuchern<br />

ist nur <strong>der</strong> Totalwert ohne weitere Aufglie<strong>der</strong>ung verfügbar.<br />

Für die Zuordnung <strong>der</strong> Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen auf die einzelnen<br />

im TSA ausgewiesenen Ausgabenkategorien (bzw. Wirtschaftszweige)<br />

wurden deshalb bereits bestehende methodische Grundlagen und Kennzahlen<br />

(Antille Gaillard, Morales 1996) verwendet, wobei einzelne Zuordnungen und Parameter<br />

leicht modifiziert wurden. Ausserdem wurden für verschiedene Wirtschaftszweige<br />

die aufkommensseitig ermittelten Werte verwendet und damit die<br />

Verwendungsseite <strong>der</strong> Aufkommensseite angepasst.<br />

In <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz sind nicht alle Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />

enthalten. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die internationalen Personentransporte<br />

(Eisenbahn und Luftfahrt) sowie die Ausgaben im Bereich <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung<br />

(Post, Telefon etc.). Die Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />

für Eisenbahn und Luftfahrt sind in <strong>der</strong> Zahlungsbilanz als Teil <strong>der</strong> übrigen Dienste<br />

aufgeführt und konnten von dort übernommen werden. 32 Für den Bereich Nachrichtenübermittlung<br />

konnten im TSA <strong>Schweiz</strong> die Roaming-Einnahmen von ausländischen<br />

Besuchern aufgrund von Angaben <strong>der</strong> betreffenden schweizerischen<br />

Gesellschaften ermittelt bzw. geschätzt werden. Die Ausgaben für die übrigen<br />

Dienstleistungen <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung (Post, Telefon-Festnetz, Internet<br />

etc.) sind im vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong> nicht erfasst.<br />

Neben den verfügbaren Daten <strong>der</strong> Makrostatistiken (Fremdenverkehrsbilanz bzw.<br />

Zahlungsbilanz) sind in <strong>der</strong> TSA-Tabelle 1 noch weitere zusätzliche Ausgaben enthalten.<br />

Es handelt sich dabei um in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> getätigte Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen<br />

Besucher/innen für die Eisenbahnen und den Zweig Hilfstätigkeiten Verkehr<br />

(insbeson<strong>der</strong>e Flughafentaxen), welche in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz nicht bzw.<br />

nicht adäquat berücksichtigt sind, sowie um Ausgaben für dauerhafte touristische<br />

Konsumgüter. 33 Insgesamt sind die zusätzlich zu den Makrostatistiken berücksichtigten<br />

Ausgaben relativ gering, sie machen nur rund 3% <strong>der</strong> gesamten touristischen<br />

Verwendung <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen aus.<br />

Basis für die Aufteilung <strong>der</strong> Gesamtausgaben auf Tages- und übernachtende Besucher/innen<br />

ist die in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz ausgewiesene Aufteilung, wobei<br />

für die nicht in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz enthaltenen Ausgabenpositionen die<br />

prozentuale Aufteilung fallweise adaptiert wurde. Die Datenlage ermöglicht es<br />

nicht, für alle Ausgabenkategorien eine detaillierte Aufteilung zwischen übernachtenden<br />

Besuchern und Tagesbesuchern vorzunehmen. Dies ist lediglich möglich<br />

für die Beherbergung und das Gaststättengewerbe. Für das Total <strong>der</strong> Verwendung<br />

30<br />

Die Nebenkosten setzen sich dabei zusammen aus insgesamt 14 verschiedenen Konsumausgaben<br />

(Treibstoffe, Tabakwaren, Uhren/Schmuck, Schokolade/Confiserie, Souvenirs/Kunsthandwerk, Ansichtskarten,<br />

Bücher/Zeitungen/Zeitschriften, Foto/Film, Bergbahnen/Skilifte, Taxis, Mietwagen, Skischulen,<br />

Binnenschiffahrt, Sehenswürdigkeiten). Für das TSA konnten intern vorliegende Zahlen dieser<br />

verschiedenen Komponenten verwendet werden.<br />

31<br />

Ausgenommen sind die Gäste bei Verwandten und Bekannten und die Spital- und Studienaufenthalte,<br />

für die keine Differenzierung vorliegt.<br />

32<br />

Dabei werden gemäss <strong>der</strong> Konvention <strong>der</strong> ‚Balance of payment‘ nur die Ausgaben bei Unternehmen<br />

mit Sitz in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erfasst (bei <strong>der</strong> Luftfahrt also nur Reisen mit schweizerischen Fluggesellschaften).<br />

Während bei <strong>der</strong> Luftfahrt alle Ausgaben in <strong>der</strong> Zahlungsbilanz enthalten sind, umfassen die Ausgaben<br />

für die Eisenbahnen nur die im Ausland gekauften Billette.<br />

33<br />

Die Angaben für die Eisenbahnen stützen sich auf intern vorliegende Daten <strong>der</strong> SBB ab, wobei <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> ausländischen Besucher geschätzt wurde. Für die Flughafentaxen wurde <strong>der</strong> ausländische<br />

Anteil aufgrund <strong>der</strong> Zusammensetzung des Passagieraufkommens geschätzt. Bei den dauerhaften touristischen<br />

Konsumgütern ist <strong>der</strong> Konsumanteil <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> für jede einzelne Güterkategorie geschätzt<br />

und dann hochgerechnet worden.


48 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

<strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen kann hingegen eine entsprechende Desaggregation<br />

ausgewiesen werden.<br />

Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n (TSA-Tabelle 2)<br />

Zentrale Basisstatistik von Tabelle 2 ist die Erhebung ‚Reiseverhalten‘, ein ergänzendes<br />

Modul <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) von 1998 (BFS<br />

2002). Verwendet wurden dabei die durchschnittlichen Ausgaben pro Person und<br />

Tag für die einzelnen Besucherkategorien für Reisen im Inland. 34 Die für die Hochrechnung<br />

verwendeten Frequenzen basieren einerseits auf den in <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik<br />

des BFS verfügbaren Logiernächtezahlen, an<strong>der</strong>erseits auf den in <strong>der</strong> EVE<br />

ermittelten Zahlen für nicht in <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik erfasste Kategorien (namentlich<br />

Tagesbesucher/innen, Besuche bei Verwandten und Bekannten sowie Übernachtungen<br />

von Eigentümern bzw. unentgeltliche Übernachtungen durch Dritte in<br />

<strong>der</strong> eigenen Ferienwohnung). Neben den Privatreisen wurden in <strong>der</strong> EVE 98 auch<br />

die Geschäftsreisen erfasst. Bei <strong>der</strong> Berechnung des aggregierten makroökonomischen<br />

Totals aller Besucherkategorien wurde bei den Tages- sowie den Geschäftsreisen<br />

aufgrund von Plausibilitätsprüfungen die entsprechenden Werte erhöht.<br />

Auch das Modul ‚Reiseverhalten‘ <strong>der</strong> EVE weist die Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für Inlandreisen<br />

in einem geringeren Detaillierungsgrad aus als beim TSA vorgesehen.<br />

Es wird höchstens zwischen fünf Ausgabenkategorien unterschieden (Unterkunft,<br />

Verpflegung, Transferkosten, Transport vor Ort und übrige Ausgaben bzw. Nebenausgaben).<br />

Auch hier wurde, wie bei <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz, die Zuordnung<br />

<strong>der</strong> Ausgaben auf die einzelnen im TSA ausgewiesenen Wirtschaftszweige zum<br />

Teil basierend auf bereits vorhandenen methodischen Grundlagen und Kennzahlen<br />

vorgenommen (Antille Gaillard, Morales 1996). Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die<br />

Aufteilung <strong>der</strong> Verpflegungsausgaben auf das Gastgewerbe, die Nahrungs- und<br />

Getränkeindustrie. Für die Mehrzahl <strong>der</strong> Ausgabenkategorien (bzw. Wirtschaftszweige)<br />

wurden jedoch die Werte aufkommensseitig, basierend auf dem Produktionskonto<br />

und entsprechenden <strong>Tourismus</strong>anteilen, bestimmt.<br />

Wie bei <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz sind auch im Modul ‚Reiseverhalten‘ <strong>der</strong> EVE<br />

nicht alle im TSA relevanten Ausgaben enthalten. Wichtige zusätzliche Komponenten<br />

sind die Nutzung von Ferienwohnungen und -häusern durch Eigentümer<br />

sowie die Ausgaben für dauerhafte touristische Konsumgüter, welche beide aufkommensseitig<br />

ermittelt werden. 35 Weiter kommen die gesamten Ausgaben 36 im<br />

Wirtschaftszweig Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine hinzu, welche ebenfalls aufkommensseitig<br />

bestimmt sind. Ferner sind gemäss internationalen Definitionen<br />

auch die Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für Flugreisen bei den <strong>Schweiz</strong>er Fluggesellschaften<br />

(primär Flugreisen ins Ausland) mitzuberücksichtigen. 37 Schliesslich werden<br />

auch zusätzliche Ausgaben im Wirtschaftszweig Luftfahrt/Hilfstätigkeiten Verkehr<br />

(insbeson<strong>der</strong>e Flughafentaxen) und im Rahmen <strong>der</strong> EVE nicht vollständig er-<br />

34<br />

Die Besucherkategorien setzen sich zusammen aus Tagesbesuchern, Hotel- und Parahotelleriegästen,<br />

Besucher/innen von Verwandten/Bekannten sowie Eigentümer/innen von Ferienwohnungen.<br />

35<br />

Bei den dauerhaften touristischen Konsumgütern ergeben sich die entsprechenden Ausgaben <strong>der</strong><br />

Inlän<strong>der</strong>, in dem vom Total <strong>der</strong> geschätzte Konsum <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen subtrahiert wird.<br />

Der gesamte konsumierte Wert teilt sich im TSA auf in die Komponenten Produktion, Detailhandels-,<br />

sowie Grosshandels- und Transportmarge.<br />

36<br />

Netto, d.h. nur Marge; inkl. Ausgaben von ausländischen Besuchern.<br />

37 Der Anteil <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> konnte aufgrund unternehmensseitiger Angaben berechnet werden.


fasste touristische Ausgaben bei den Eisenbahnen miteinbezogen (z.B. infolge<br />

Generalabonnemente).<br />

M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 49<br />

Gesamthaft belaufen sich diese zusätzlichen Ausgaben, welche nicht auf den<br />

hochgerechneten Werten <strong>der</strong> EVE und dem volkswirtschaftlichen Wert <strong>der</strong> Eigennutzung<br />

<strong>der</strong> Ferienwohnungen beruhen, auf rund 25% <strong>der</strong> gesamten touristischen<br />

Verwendung <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>. Dieser relativ hohe Anteil ist vor allem auf die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> EVE nicht erfassten Ausgaben für Flugreisen und Reisebüros<br />

zurückzuführen.<br />

Wie in TSA-Tabelle 1 ist es nur für die Ausgaben bei <strong>der</strong> Beherbergung und beim<br />

Gaststättengewerbe möglich, eine detaillierte Aufteilung zwischen übernachtenden<br />

Besuchern und Tagesbesuchern vorzunehmen. Für das Total <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong><br />

Inlän<strong>der</strong> kann hingegen eine entsprechende Verteilung ausgewiesen werden.<br />

Total touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabelle 3)<br />

Die Daten von TSA-Tabelle 3 ergeben sich vollumfänglich aus den Werten <strong>der</strong><br />

beiden TSA-Tabellen 1 und 2 und es sind deshalb keine weiteren Datenquellen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

3.7.2 Datenbasis auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />

Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4)<br />

Wie bereits in Abschnitt 3.6.2 ausgeführt, beruht das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong><br />

für das Jahr 1998 (TSA-Tabelle 4) erstens auf dem Produktionskonto 1998 <strong>der</strong><br />

VGR (BFS 2000a), welches die Bruttoproduktion, die Bruttowertschöpfung und die<br />

Vorleistungen auf Ebene <strong>der</strong> Wirtschaftsabteilungen (NOGA 2. Stufe) enthält. Als<br />

zweite Schlüsselstatistik dient die Betriebszählung 1998 (BFS 2000b). Darin wird<br />

die Beschäftigung nach Beschäftigungsvolumen (Vollzeit, Teilzeit 1, Teilzeit 2),<br />

nach einzelnen Wirtschaftsarten (NOGA 5. Stufe) und nach Unternehmens- und<br />

Arbeitsstättenebene ausgewiesen. Die Umrechnung <strong>der</strong> Beschäftigten <strong>der</strong> Betriebszählung<br />

98 in Vollzeitäquivalente (VZÄ) ermöglicht es ferner, die Bruttoproduktion<br />

pro Beschäftigten (VZÄ) sowie die Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftszweigen<br />

(Bruttowertschöpfung / (Beschäftigung (VZÄ)). zu berechnen (vgl. dazu<br />

auch Abschnitt 3.2). 38<br />

Diese Grundlagenstatistiken sind, wie bereits erläutert, in einem ersten Schritt dazu<br />

verwendet worden, die Bruttoproduktionswerte nach Unternehmens- und nach<br />

Arbeitsstättenebene für diejenigen im TSA <strong>Schweiz</strong> enthaltenen Wirtschaftszweige<br />

zu ermitteln, welche im Produktionskonto nicht auf dieser Desaggregationsstufe<br />

ausgewiesen werden. Aufgrund des gewählten Schätzverfahrens ist die vollständige<br />

Kompatibilität mit <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gegeben. Allerdings<br />

können sich für einzelne Wirtschaftszweige aufgrund <strong>der</strong> Homogenitätsannahme<br />

<strong>der</strong> konstanten Bruttoproduktion / Beschäftigung (VZÄ) innerhalb einzelner<br />

im Produktionskonto ausgewiesener Wirtschaftszweige (NOGA 2. Stufe) gewisse<br />

Ungenauigkeiten ergeben.<br />

38 Das BFS weist die Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftszweigen zu konstanten Preisen von 1990 aus<br />

(vgl. dazu BFS 2001). Im vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong> wird die Arbeitsproduktivität zu laufenden Preisen<br />

1998 ausgewiesen (vgl. auch Abschnitt 4.4), da die Daten nur für dieses Jahr zur Verfügung stehen.


50 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

In einem zweiten Schritt ist daher mit Hilfe von Branchenstatistiken und -studien,<br />

sowie von Expertengesprächen ein Plausibilisierungsverfahren durchgeführt worden.<br />

In <strong>der</strong> Folge sind die Bruttoproduktionswerte bei verschiedenen Wirtschaftszweigen,<br />

welche im Produktionskonto nicht direkt ausgewiesen werden, angepasst<br />

worden. Diese Wirtschaftszweige des TSA umfassen die Berg- und Spezialbahnen<br />

39 , die Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 40 , sowie die Vermietung von Automobilien.<br />

41 Die Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wurde<br />

aufgrund <strong>der</strong> verfügbaren Daten und ergänzenden Expertengesprächen geschätzt.<br />

42 Die Bruttowertschöpfung bzw. die Vorleistungsanteile nach Unternehmensebene<br />

sind aus dem Produktionskonto 1998 abgeleitet worden.<br />

Aufkommen und touristische Verwendung (TSA-Tabelle 5)<br />

TSA-Tabelle 5 enthält aufkommensseitig die im Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> ausgewiesenen<br />

Bruttoproduktionswerte nach Arbeitsstätten und zu Ab-Werk Preisen.<br />

Für die Ermittlung des Totals des inländischen Aufkommens sind zusätzlich die<br />

Importe <strong>der</strong> dauerhaften touristischen Konsumgüter sowie die nicht-abzugsfähige<br />

Mehrwertsteuer hinzugezählt worden. 43<br />

Die <strong>Tourismus</strong>anteile T1 führen zum Gleichgewicht zwischen Aufkommen und<br />

Verwendung, sowohl auf Ebene einzelner Wirtschaftszweige als auch für die gesamte<br />

Volkswirtschaft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Aufgrund <strong>der</strong> eingeschränkten Datenlage<br />

musste dabei ein differenziertes Vorgehen gewählt werden (vgl. Abschnitt 3.4.2).<br />

Für die meisten Wirtschaftszweige ergeben sich die <strong>Tourismus</strong>anteile nicht vollständig<br />

endogen aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung von Verwendungs- und Aufkommensseite,<br />

son<strong>der</strong>n werden in einem ersten Schritt auch exogen festgelegt. Die<br />

<strong>Tourismus</strong>anteile werden daher erst aufkommensseitig bestimmt. Diese in die<br />

endgültige Abstimmung eingehenden <strong>Tourismus</strong>anteile beruhen teils auf früheren<br />

empirischen Erhebungen (Rütter 1991, Rütter, Müller et al. 1995, Rütter, Berwert<br />

et al. 2001), teils auf vertieften empirischen Analysen bei den tourismuswirtschaft-<br />

39<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Stichtagerhebung (Ende September) sind die saisonalen Spitzen bei den Berg- und<br />

Spezialbahnen bei <strong>der</strong> Betriebszählung 1998 nicht berücksichtigt. Die Beschäftigten (VZÄ) <strong>der</strong> Betriebszählung<br />

1998 sind daher aufgrund von Branchenstatistiken korrigiert worden. Die Werte für die<br />

Plausibilisierung und Abstimmung beruhen auf SBS (2001) und BFS (1997), sowie einem Auszug aus<br />

dem Betriebs- und Unternehmensregister des Bundesamtes für Statistik für die Berg- und Spezialbahnen.<br />

40<br />

Bei den Reisebüros, welche bei Wirtschaftsart nach NOGA 6330A den grössten Teil <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

in VZÄ ausmachen, stellt die ausgewiesene Bruttoproduktion die Bruttomarge dar. Für das Produktionskonto<br />

<strong>Tourismus</strong> ist die Bruttomarge <strong>der</strong> Reisebüros aufgrund einer internen Branchenstudie geschätzt<br />

worden (Credit Suisse (2001); Reisebüros – Umfrage <strong>der</strong> Economic Research & Consulting <strong>der</strong><br />

Credit Suisse und des <strong>Schweiz</strong>erischen Reisebüro-Verbandes. Internes Dokument). Der Vorleistungsanteil<br />

bei den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen ist annahmegemäss dem Vorleistungsanteil des Detailhandels<br />

angepasst worden.<br />

41<br />

Internes Arbeitsdokument BFS über die Hochrechnung des Umsatzes bei den Unternehmen <strong>der</strong> Autovermietung<br />

für die Schätzung <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz.<br />

42<br />

Die Produktion <strong>der</strong> dauerhaften touristischen Konsumgüter ergibt sich aus dem Gleichgewicht von<br />

Aufkommen (Produktion in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> zu Ab-Werk Preisen, Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge,<br />

nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer, Importe und Abgaben) und Verwendung (Konsum <strong>der</strong><br />

Inlän<strong>der</strong> und Auslän<strong>der</strong> im Inland, Exporte). Für die Schätzung <strong>der</strong> inländischen Produktion wurden<br />

Branchenerhebungen über Ausgaben für Skiausrüstungen und Skibekleidung (internes Dokument IHA-<br />

Hergiswil, Expertengespräche, telefonische Befragung <strong>der</strong> wichtigsten Hersteller und Importeure, die<br />

Import- und Exportstatistiken <strong>der</strong> Oberzolldirektion sowie Annahmen über die Detailhandels-, Grosshandels-<br />

und Transportmargen aus Antille Gaillard, Morales (1996) verwendet. Die Schätzung <strong>der</strong> VZÄ<br />

beruht auf den in den relevanten Wirtschaftszweigen des Produktionskontos 1998 ausgewiesenen Arbeitsproduktivitäten<br />

(BFS 2001).<br />

43<br />

Für die Ermittlung <strong>der</strong> nicht-abzugsfähigen Mehrwertsteuer nach Wirtschaftszweigen wurde auf eine<br />

detaillierte, interne Auswertung <strong>der</strong> Mehrwertsteuerstatistik (NOGA 5. Stufe) (BFS 2000c) und auf die in<br />

<strong>der</strong> Input-Output Tabelle 1995 enthaltenen Anteile <strong>der</strong> nicht-abzugsfähigen Mehrwertsteuer an <strong>der</strong><br />

Bruttoproduktion zurückgegriffen (Antille Gaillard 1999).


M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 51<br />

lich bedeutenden Wirtschaftszweigen <strong>der</strong> Hotellerie (SHV 2000) und den Eisenbahnen.<br />

Die Nutzung und Vermietung von Beherbergungsleistungen durch Eigentümer<br />

(Ferienwohnungen) ergibt sich aus dem vom BFS intern ermittelten <strong>Tourismus</strong>anteil<br />

an den Vermietungen von Liegenschaften privater Haushalte.<br />

Direkt endogen aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung <strong>der</strong> Verwendungs- mit <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />

(ohne weitere Abstimmung in einem zweiten Schritt) ergibt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteil<br />

nur bei denjenigen Wirtschaftszweigen, bei welchen die Datenlage<br />

verwendungsseitig als vollständig beurteilt wird. Dies ist im TSA <strong>Schweiz</strong> nur bei<br />

wenigen ausgewählten Wirtschaftszweigen (Aus- und Weiterbildung, Gesundheitsund<br />

Sozialwesen) <strong>der</strong> Fall. Hier liegt aus internen Berechnungen für die Fremdenverkehrsbilanz<br />

<strong>der</strong> touristische Endverbrauch <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />

vor.<br />

Bei den übrigen Wirtschaftszweigen wurden die Daten und Hochrechnungen über<br />

den touristischen Endverbrauch nicht direkt, ohne weitere Anpassungsschritte, in<br />

die Abstimmung übernommen. Die drei prinzipiell möglichen Abstimmungskomponenten<br />

(exogener <strong>Tourismus</strong>anteil, Total inländisches Aufkommen, Total <strong>der</strong> touristischen<br />

Verwendung) sind daher in einem zweiten konzeptionellen Schritt gegenseitig<br />

abgestimmt worden.<br />

Die Makroabstimmung erfolgt einerseits auf <strong>der</strong> Ebene des Gesamtsystems<br />

(Fremdenverkehrsbilanz, <strong>Tourismus</strong>modul <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung,<br />

touristische Bruttoproduktion aufgrund empirisch geschätzter <strong>Tourismus</strong>anteile)<br />

und an<strong>der</strong>erseits bei einzelnen Ausgabekategorien bzw. Wirtschaftszweigen.<br />

Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung<br />

(TSA-Tabelle 6)<br />

TSA-Tabelle 6 fasst die Ergebnisse des Produktionskontos <strong>Tourismus</strong> (TSA-<br />

Tabelle 4) und des touristischen Aufkommens (TSA-Tabelle 5) zusammen. Die totale<br />

inländische Bruttoproduktion (Vorleistungen und Bruttowertschöpfung) ergibt<br />

sich aus den vom Produktionskonto abgeleiteten Werten nach Arbeitsstättenebene.<br />

Die Ergebnisse sind kohärent mit den Ergebnissen des Produktionskontos<br />

1998, welches nach Unternehmensebene ausgewiesen wird. Das Total <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />

zu Marktpreisen entspricht dem Bruttoinlandprodukt <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

(BIP) für das Jahr 1998. Dabei sind die bereits erwähnten Korrekturen zu berücksichtigen<br />

(vgl. die vorherigen Ausführungen zum Produktionskonto <strong>Tourismus</strong><br />

(TSA-Tabelle 4)).<br />

Die Übernahme <strong>der</strong> verwendungs- o<strong>der</strong> aufkommensseitig bestimmten <strong>Tourismus</strong>anteile<br />

aus TSA-Tabelle 5 führt zur jeweiligen tourismusbezogenen Bruttoproduktion,<br />

zu den Vorleistungen und zur Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen.<br />

Der gesamte direkte Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zum Bruttoinlandprodukt (BIP) ergibt<br />

sich aus <strong>der</strong> Relation des Totals <strong>der</strong> tourismusbezogenen Bruttowertschöpfung<br />

zum Total <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung zu Ab-Werk Preisen (ohne die im Produktionskonto<br />

1998 zusätzlich ausgewiesenen Importabgaben, nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer<br />

und unterstellte Produktion von Bankdienstleistungen).<br />

Gesamtbeschäftigung (VZÄ) insgesamt und tourismusbezogene Beschäftigung<br />

(VZÄ) (TSA-Tabelle 7)<br />

Die Spalten <strong>der</strong> Beschäftigten insgesamt beziehen sich auf die publizierten Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Betriebszählung 1998 (BFS 2000b) nach Wirtschaftszweigen (NOGA 5-


52 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />

Steller). Die Umrechnung auf die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) beruht<br />

auf BFS-internen Auswertungen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erischen Arbeitskräfte-Erhebung<br />

(SAKE) auf <strong>der</strong> Ebene von Wirtschaftsabschnitten (NOGA 1. Stufe) und wurde den<br />

jeweiligen Wirtschaftsarten (NOGA 5. Stufe) zugewiesen. Da <strong>der</strong> Stichtag <strong>der</strong> Betriebszählung<br />

jeweils Ende September liegt, bezieht sich die ausgewiesene Beschäftigung<br />

auf das 3. Quartal 1998. 44<br />

Die tourismusbezogene Beschäftigung (VZÄ) ergibt sich durch die Multiplikation<br />

<strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteile T2 mit <strong>der</strong> direkt aus <strong>der</strong> Betriebszählung hervorgehenden<br />

Gesamtbeschäftigung (VZÄ). Die beschäftigungsbezogenen <strong>Tourismus</strong>anteile T2<br />

können von den in den TSA-Tabellen 5 und 6 ausgewiesenen <strong>Tourismus</strong>anteilen<br />

leicht abweichen. Dies aufgrund <strong>der</strong> Aggregation von Wirtschaftsarten (NOGA 5.<br />

Stufe), welche sich sowohl bezüglich <strong>Tourismus</strong>anteilen als auch bezüglich <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität<br />

unterscheiden (vgl. Abschnitt 3.6.2).<br />

3.7.3 Qualität <strong>der</strong> Datenbasis und Aussagekraft <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Neben <strong>der</strong> Bezugnahme auf offizielle Statistiken, an<strong>der</strong>e verlässliche statistische<br />

Quellen und <strong>der</strong> Anwendung qualifizierter statistischer Methoden, stellt die Kompatibilität<br />

mit den Makroaggregaten <strong>der</strong> VGR eine zentrale Anfor<strong>der</strong>ung an die Qualität<br />

<strong>der</strong> Datenbasis und damit auch an die Realisierung eines TSA dar. Bei <strong>der</strong><br />

Realisierung sind sowohl verwendungs- als auch aufkommensseitig zusätzlich<br />

vereinfachende Hypothesen sowie Schätzungen basierend auf Indikatoren angewandt<br />

worden.<br />

Verwendungsseitig liegen mit <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz, den internationalen<br />

Personentransporten in <strong>der</strong> Zahlungsbilanz sowie dem Modul ‚Reiseverhalten‘ <strong>der</strong><br />

Einkommens- und Verbrauchserhebung wichtige Basisstatistiken vor. Um eine<br />

vollständige Zuordnung zu den Positionen <strong>der</strong> Aufkommensseite vornehmen zu<br />

können, ist jedoch die Detaillierung <strong>der</strong> Ausgabenkategorien nicht ausreichend.<br />

Deshalb konnte nur bei einzelnen Wirtschaftszweigen eine Abstimmung mit <strong>der</strong><br />

Aufkommensseite vollzogen werden. Die Ausgaben <strong>der</strong> Tagesbesucher/innen sowie<br />

des Geschäftstourismus sind mit einer grösseren Unsicherheit behaftet als jene<br />

<strong>der</strong> Privatreisen mit Übernachtung.<br />

Auf <strong>der</strong> Aufkommensseite weist das Produktionskonto <strong>der</strong> VGR zentrale Datenkomponenten<br />

zur gesamtwirtschaftlichen Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />

und den Vorleistungen aus, welche in Kombination mit den detaillierten und für das<br />

TSA zentralen Daten <strong>der</strong> Betriebszählung und basierend auf vereinfachenden Hypothesen<br />

eine entsprechende Erstellung bzw. top-down orientierte Transformation<br />

des TSA-Produktionskontos ermöglichen. Die zum Teil exogen für die Makroabstimmung<br />

zwischen <strong>der</strong> Verwendungs- und Aufkommensseite verwendeten <strong>Tourismus</strong>anteile<br />

beruhen auf bestehenden empirischen Untersuchungen und sind<br />

teilweise für ausgewählte Wirtschaftszweige mit vertieften Analysen zusätzlich validiert<br />

worden. Aufgrund <strong>der</strong> gewählten Vorgehensweise darf die Qualität und Aussagekraft<br />

<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Aufkommensseite ausgewiesenen Ergebnisse als relativ gut<br />

bezeichnet werden.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass für das TSA <strong>Schweiz</strong> das Verhältnis<br />

zwischen methodischem Tabellenkonzept und <strong>der</strong> Verfügbarkeit <strong>der</strong> Daten teilweise<br />

ungenügend ist. Wie in diesem Abschnitt ausgeführt, bestehen verschiedene<br />

44 Die im Produktionskonto ausgewiesene vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) nach Wirtschaftszweigen<br />

bezieht sich auf den jährlichen Durchschnittswert <strong>der</strong> Beschäftigung (VZÄ).


M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 53<br />

Datenlücken, wobei auf <strong>der</strong> Aufkommensseite die Situation grundsätzlich besser<br />

zu bewerten ist als auf <strong>der</strong> Verwendungsseite. Das im Detailkonzept vorgestellte<br />

Tabellensystem konnte deshalb (noch) nicht vollständig umgesetzt werden. So<br />

können nicht alle Daten in <strong>der</strong> vorgesehenen Detaillierung (z.B. Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

touristischen Ausgaben, Glie<strong>der</strong>ung in Tages- und übernachtende Besucher/innen)<br />

ausgewiesen werden.<br />

Die verfügbaren Daten ermöglichten es aber dennoch, eine Abstimmung zwischen<br />

Aufkommens- und Verwendungsseite auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Totalwerte und auf <strong>der</strong><br />

Ebene einzelner Wirtschaftszweige bzw. Ausgabenkategorien vorzunehmen. Ein<br />

erster, vor <strong>der</strong> endgültigen Abstimmung vorgenommener Vergleich <strong>der</strong> Verwendungs-<br />

mit <strong>der</strong> Aufkommensseite hat für die beiden Totalwerte relativ geringe Abweichungen<br />

ergeben. Somit können sowohl das im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesene<br />

Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung als auch <strong>der</strong> touristischen Bruttoproduktion als<br />

aussagekräftige Werte bezeichnet werden. Es ist zudem darauf hinzuweisen, dass<br />

sich die Validität <strong>der</strong> hier vorliegenden Ergebnisse über die makroorientierte<br />

Gleichgewichtsabstimmung zwischen Verwendungs- und Aufkommensseite deutlich<br />

verbessert. Die Qualität <strong>der</strong> Datenbasis sowie <strong>der</strong> Ergebnisse auf <strong>der</strong> Ebene<br />

<strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige kann – je nach <strong>Tourismus</strong>art, Ausgabenkategorie<br />

bzw. ausgewiesenem Wirtschaftszweig – nur differenziert und fallweise beurteilt<br />

werden.


4. Ergebnisse<br />

In diesem Kapitel werden die wichtigsten Ergebnisse des TSA <strong>Schweiz</strong> für das<br />

Jahr 1998 zusammengefasst und dargestellt. Der erste Abschnitt gibt Aufschluss<br />

über die touristische Verwendung und ihre Zusammensetzung (Abschnitt 4.1). Danach<br />

wird das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> vorgestellt (4.2). Die folgenden Abschnitte<br />

zeigen die Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> hinsichtlich Bruttoproduktion und<br />

Bruttowertschöpfung (4.3) sowie hinsichtlich vollzeitäquivalenter Beschäftigung<br />

(VZÄ) (4.4). Abgeschlossen wird das Kapitel durch eine zusammenfassende tabellarische<br />

Übersicht und eine kurze Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse (4.5).<br />

4.1 Touristische Verwendung<br />

Insgesamt wurde im Rahmen dieses erstmals für die <strong>Schweiz</strong> erstellten <strong>Satellitenkonto</strong>s<br />

<strong>Tourismus</strong> eine totale touristische Verwendung von 30‘610 Mio. CHF ermittelt<br />

(Abbildung 7). Soviel Geld haben In- und Auslän<strong>der</strong> im Jahre 1998 in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>er <strong>Tourismus</strong>branche ausgegeben. 45 Der grösste Anteil entfällt mit 11'380<br />

Mio. CHF auf die übernachtenden Besucher/innen aus dem Ausland (37%). Die<br />

ausländischen Tagesbesucher/innen geben 3'120 Mio. CHF in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aus<br />

(10%). Insgesamt beläuft sich somit <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />

an <strong>der</strong> totalen touristischen Verwendung auf 47%.<br />

Die touristischen Ausgaben <strong>der</strong> übernachtenden Besucher/innen aus dem Inland<br />

liegen mit einem Anteil von 16% (4'900 Mio. CHF) auf den ersten Blick deutlich<br />

unter jenen aus dem Ausland (37%). Diese Werte sind jedoch nur bedingt vergleichbar,<br />

da bei den ausländischen Übernachtungsgästen die Geschäftstouristen<br />

mitberücksichtigt sind, bei den inländischen hingegen nicht, da <strong>der</strong> gesamte inländische<br />

Geschäftstourismus (übernachtend und nicht übernachtend) separat ausgewiesen<br />

wird.<br />

Umgekehrt ist jedoch die wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> inländischen Tagesbesucher/innen<br />

deutlich grösser (Anteil 16%) als jene <strong>der</strong> ausländischen (Anteil 10%).<br />

Dieser Unterschied wird noch grösser, wenn man berücksichtigt, dass die inländischen<br />

Tages-Geschäftstouristen bei den inländischen Tagesbesuchern nicht<br />

miterfasst, son<strong>der</strong>n – wie erwähnt – separat beim Geschäftstourismus erfasst sind.<br />

Interessant ist ferner das Ergebnis, dass die Ausgaben <strong>der</strong> inländischen Tagesbesucher/innen<br />

mit 4'890 Mio. CHF praktisch gleich hoch sind wie jene <strong>der</strong> inländischen<br />

Übernachtungsgäste (ohne Geschäftstourismus).<br />

Der inländische Geschäftstourismus trägt einen Anteil von 6% (1‘790 Mio. CHF)<br />

zur totalen touristischen Verwendung bei, die unterstellte Eigennutzung von Ferienwohnungen<br />

2% (690 Mio. CHF). Beachtliche 13% entfallen schliesslich auf weitere<br />

Komponenten. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Ausgaben bei Reisebüros<br />

und bei den inländischen Fluggesellschaften sowie um Ausgaben für dauerhafte<br />

touristische Konsumgüter vor, während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Reise.<br />

45 Es ist darauf hinzuweisen, dass ein kleiner Teil <strong>der</strong> touristischen Verwendung, nämlich die Eigennutzung<br />

von Ferienwohnungen und -häusern, nicht den Charakter von effektiven Ausgaben (in cash) hat,<br />

son<strong>der</strong>n dass es sich um einem unterstellten Wert handelt (in kind).<br />

E R G E B N I S S E 55


56 E R G E B N I S S E<br />

Abbildung 7: Touristische Verwendung nach <strong>Tourismus</strong>art, in Mio. CHF, zu laufenden<br />

Preisen 1998<br />

16%<br />

6%<br />

2%<br />

690<br />

1'790<br />

13%<br />

4'890<br />

3'840<br />

16%<br />

4'900<br />

11'380<br />

3'120<br />

10%<br />

Total touristische Verwendung in<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 30'610 Mio. CHF<br />

37%<br />

übernachtende<br />

Besucher (Ausland)<br />

Tagesbesucher<br />

(Ausland)<br />

übernachtende<br />

Besucher (Inland) *<br />

Tagesbesucher (Inland) *<br />

Geschäftstourismus<br />

(Inland)<br />

Nutzung von FeWo<br />

durch Eigentümer und<br />

Dritte ohne Entgelt<br />

Weitere Komponenten<br />

touristischer Verwendung<br />

Quelle: TSA-Tabellen 1-3<br />

* ohne Geschäftstourismus<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte<br />

Abbildung 8 gibt Aufschluss darüber, für welche Zwecke die in- und ausländischen<br />

Besucher/innen Geld ausgegeben haben. Mit einem Anteil von je rund einem<br />

Viertel sind <strong>der</strong> Passagierverkehr (7'860 Mio. CHF) und <strong>der</strong> Beherbergungsbereich<br />

(7'370 Mio. CHF) am Bedeutendsten. 15% entfallen auf den Produktionswert <strong>der</strong><br />

von den Besuchern eingekauften Waren (ohne Margen; 4‘510 Mio. CHF) und 12%<br />

auf das Gaststättengewerbe. Das Gastgewerbe (Beherbergung und Gaststätten)<br />

deckt somit 36% <strong>der</strong> gesamten touristischen Verwendung ab. Damit wird deutlich,<br />

dass die <strong>Tourismus</strong>branche weit mehr umfasst als nur das Gastgewerbe.<br />

Neben diesen vier grossen Bereichen profitieren noch verschiedene an<strong>der</strong>e Wirtschaftszweige<br />

von den touristischen Ausgaben. Die Reisebüros partizipieren mit<br />

einem Anteil von 6%, gefolgt vom Detailhandel mit 5% (nur Marge) sowie den<br />

Zweigen Unterhaltung/Kultur/Sport, Grosshandel (Marge) und Gesundheits- und<br />

Sozialwesen (Spitalaufenthalte von Auslän<strong>der</strong>n) mit je 3%.<br />

In den im Anhang enthaltenen TSA-Tabellen 1 und 2 war es aufgrund <strong>der</strong> Datenlage<br />

nur teilweise möglich, den Endverbrauch für einzelne Wirtschaftszweige nach<br />

Tagesbesuchern und übernachtenden Besuchern zu desaggregieren.


Abbildung 8: Touristische Verwendung nach Ausgabenkategorien, in Mio. CHF,<br />

zu laufenden Preisen 1998<br />

3%<br />

3%<br />

5%<br />

3%<br />

6%<br />

15%<br />

930<br />

1'040<br />

1'610<br />

950<br />

1'760<br />

4'510<br />

3%<br />

980<br />

7'860<br />

26%<br />

7'370<br />

3'600<br />

24% 24%<br />

Total touristische Verwendung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 30'610 Mio. CHF<br />

12%<br />

12%<br />

Beherbergung (inkl.<br />

Fewo)<br />

Gaststättengewerbe<br />

Passagierverkehr<br />

Reisebüros (netto) * und<br />

<strong>Tourismus</strong>vereine<br />

Unterhaltung, Kultur,<br />

Sport<br />

Detailhandel *<br />

Grosshandel *<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

Waren **<br />

übrige Dienstleistungen<br />

Quelle: TSA-Tabelle 3<br />

* nur jeweilige Marge<br />

** Verwendungsseitig wird das Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung von Waren einbezogen, während<br />

auf <strong>der</strong> Aufkommensseite nur die Margen, nicht aber die Produktion <strong>der</strong> Waren berücksichtigt werden<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte<br />

4.2 Produktionskonto <strong>Tourismus</strong><br />

Das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4 im Anhang) weist die Bruttoproduktion<br />

46 sowie die Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

den Wirtschaftszweigen zugeordneten Arbeitsstätten aus. Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> zugeordneten<br />

Unternehmen sind zusätzlich die Bruttowertschöpfung und die Vorleistungen<br />

nach Wirtschaftszweigen enthalten.<br />

Nachfolgend werden kurz die Ergebnisse nach Arbeitsstättenebene vorgestellt. Die<br />

Ergebnisse sind zu unterscheiden von <strong>der</strong> direkt touristischen Beschäftigung (VZÄ)<br />

in Abbildung 14 (TSA-Tabelle 7) und <strong>der</strong> direkt touristisch induzierten Bruttoproduktion<br />

(TSA-Tabelle 6) bzw. Bruttowertschöpfung (Abbildung 12), welche bedeutend<br />

tiefer liegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei allen tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweigen – mit Ausnahme <strong>der</strong> Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />

– nur ein Teil <strong>der</strong> gesamten Beschäftigung (VZÄ), Bruttoproduktion bzw. Bruttowertschöpfung<br />

durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöst wird. Der komplementäre Anteil<br />

wird durch die nichttouristische Nachfrage bzw. Verwendung (Endverbrauch und<br />

Vorleistungsverbrauch) generiert. Diese nichttouristische Verwendung bezieht sich<br />

beispielsweise beim Gaststättengewerbe auf Restaurantbesuche von Personen,<br />

46<br />

Die Bruttoproduktion nach Wirtschaftszweigen entspricht nur näherungsweise dem Gesamtumsatz<br />

(vgl. dazu auch Abschnitt 3.6.2).<br />

E R G E B N I S S E 57


58 E R G E B N I S S E<br />

die nicht zu den Tagesbesuchern bzw. übernachtenden Besuchern gezählt werden<br />

(Einheimische, Berufspendler/innen, etc.).<br />

Abbildung 9 zeigt für das Jahr 1998 die gesamte vollzeitäquivalente Beschäftigung<br />

(VZÄ) <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft mit 3'176‘800 VZÄ gemäss <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung<br />

nach Wirtschaftszweigen des TSA <strong>Schweiz</strong>.<br />

Abbildung 9: Gesamtbeschäftigung (VZÄ) und Beschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> charakteristisch<br />

touristischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweige, 1998<br />

73'400<br />

(2.3%)<br />

2'129'700<br />

(67.1%)<br />

107'700<br />

(3.4%)<br />

79'900<br />

(2.5%)<br />

488'400<br />

(15.4%)<br />

258'600<br />

(8.1%)<br />

Gesamtbeschäftigung (VZÄ):<br />

3'176'800 (VZÄ) *<br />

12'700<br />

(0.4%)<br />

9'700<br />

(0.3%)<br />

16'500<br />

(0.5%)<br />

Beherbergung<br />

Gaststättengewerbe<br />

0%<br />

Passagierverkehr<br />

1% 0%<br />

Reisebüros und<br />

<strong>Tourismus</strong>vereine<br />

Kultur<br />

15%<br />

Sport und Unterhaltung<br />

8%<br />

<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />

Wirtschaftszweige 67% (ohne<br />

Detailhandel)<br />

3%<br />

Detailhandel<br />

3%<br />

2%<br />

Nicht<br />

tourismusspezifische<br />

Wirtschaftszweige<br />

Quelle BFS (Betriebszählung 1998), TSA-Tabelle 4 und TSA-Tabelle 7 im Anhang<br />

* Basis Betriebszählung 1998, bezieht sich auf 3. Quartal 1998<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte<br />

Die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige<br />

besitzt einen Anteil von 9.4% an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ). 47<br />

Dabei weist die Beherbergung mit einer Beschäftigung von 73'400 VZÄ einen Anteil<br />

von 2.3% aus. 48 In einer ähnlichen Grössenordnung mit einer Beschäftigung<br />

von 79'900 VZÄ (2.5%) bewegt sich <strong>der</strong> Passagierverkehr. Das Gaststättengewerbe<br />

liegt mit einer Beschäftigung von 107'700 VZÄ und einem Anteil von 3.4% deutlich<br />

höher. Die Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine (0.4%), die Kultur (0.3%) sowie<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftszweig Sport und Unterhaltung (0.5%) weisen tiefere Beschäftigungsanteile<br />

auf. 49<br />

Die tourismusverwandten Wirtschaftszweige besitzen einen weniger engen Bezug<br />

zum <strong>Tourismus</strong>. Dem hier zugeordneten Detailhandel kommt mit einer vollzeitäquivalenten<br />

Beschäftigung von 258'600 VZÄ und einem Anteil von 8.1% eine beschäftigungsmässig<br />

hohe Bedeutung zu. Insgesamt ergibt sich bei den tourismusverwandten<br />

Wirtschaftszweigen, den Detailhandel miteingeschlossen, eine voll-<br />

47<br />

Wie in Abschnitt 2.3.1 ausgeführt wird, handelt es sich um touristische Leistungsträger, welche eng<br />

mit dem <strong>Tourismus</strong> verbunden und für den touristischen Angebotsmix von wesentlicher Bedeutung sind.<br />

48<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Betriebszählung (Beschäftigung) wird zur Beherbergung die gesamte Hotellerie und<br />

die kommerziell genutzte Parahotellerie gezählt, wie sie in <strong>der</strong> NOGA-Klassifikation ausgewiesen wird.<br />

49<br />

Für die Beschäftigten nach Arbeitsstätten vgl. TSA-Tabelle 4 im Anhang.


zeitäquivalente Beschäftigung von 747'000 VZÄ (23.5%). Insgesamt führt dies bei<br />

den charakteristisch touristischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweigen<br />

(tourismusspezifische Wirtschaftszweige) zu einem Beschäftigungsanteil von rund<br />

einem Drittel (1'047'100 VZÄ) an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Abbildung 10: Bruttoproduktion total und <strong>der</strong> charakteristisch touristischen und<br />

tourismusverwandten Wirtschaftszweige, in Mio. CHF, zu laufenden Preisen 1998<br />

478'760<br />

(68.3%)<br />

37'610<br />

(5.4%)<br />

12'030<br />

(1.7%) 16'610<br />

(2.4%)<br />

119'600<br />

(17.1%)<br />

28'620<br />

(4.1%)<br />

1'730<br />

(0.2%)<br />

2'100<br />

(0.3%)<br />

3'480<br />

(0.5%)<br />

Bruttoproduktion Total: 700'550 Mio. CHF<br />

Beherbergung<br />

Gaststättengewerbe<br />

Passagierverkehr<br />

17%<br />

Reisebüros 0% und<br />

Verkehrsvereine 4%<br />

5%<br />

2% 0%<br />

Kultur<br />

68%<br />

2%<br />

0%<br />

Sport und Unterhaltung<br />

<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />

Wirtschaftszweige (ohne<br />

Detailhandel)<br />

Detailhandel<br />

Nicht<br />

tourismusspezifische<br />

Wirtschaftszweige<br />

Quelle: BFS (Produktionskonto 1998), TSA-Tabelle 4 im Anhang<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte<br />

Die gesamte Bruttoproduktion <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> lag im Jahr 1998 bei 700'550 Mio. CHF.<br />

Die prozentuale Verteilung (Abbildung 10) vermittelt ein ähnliches Bild wie bei <strong>der</strong><br />

vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) (Abbildung 9). Aufgrund <strong>der</strong> vergleichsweise<br />

tiefen Bruttoproduktion pro Beschäftigten (VZÄ) liegen die Anteile für das<br />

Gaststättengewerbe mit 1.7% (12'030 Mio. CHF) und den Detailhandel mit 4.1%<br />

(28'620 Mio. CHF) deutlich niedriger. Der im Vergleich zur Beschäftigung höhere<br />

Anteil bei <strong>der</strong> Beherbergung mit 5.4% (37'610 Mio. CHF) erklärt sich dadurch, dass<br />

die Vermietungen privater Haushalte (Nutzung und Vermietung durch Eigentümer/innen),<br />

welche keine Beschäftigungswirkung aufweisen, bei <strong>der</strong> Bruttoproduktion<br />

<strong>der</strong> Beherbergung hinzugezählt werden (29'480 Mio. CHF). Dies begründet<br />

auch den leicht höheren Anteil von 10.5% <strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige<br />

(73'570 Mio. CHF). Den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen<br />

lassen sich, inklusive Detailhandel, 21.2% <strong>der</strong> Bruttoproduktion <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> zuordnen<br />

(148'230 Mio. CHF). 50 Insgesamt liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweige mit 31.7% (221‘800 Mio. CHF) bei knapp einem Drittel <strong>der</strong> gesamtschweizerischen<br />

Bruttoproduktion und gleichzeitig leicht unter dem Beschäftigungsanteil<br />

von 33%.<br />

50 7.7% fallen dem Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Banken und Versicherungen zu (53‘860 Mio. CHF).<br />

E R G E B N I S S E 59


60 E R G E B N I S S E<br />

4.3 Touristische Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />

Aus <strong>der</strong> in Abbildung 10 dargestellten Bruttoproduktion nach Wirtschaftszweigen<br />

und den jeweiligen <strong>Tourismus</strong>anteilen nach Wirtschaftszweigen (Abbildung 11) ergibt<br />

sich die touristische Bruttoproduktion. Die touristische Bruttoproduktion entspricht<br />

damit dem direkt durch die touristische Verwendung beanspruchten Anteil<br />

an <strong>der</strong> gesamten Bruttoproduktion. Die durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöste Bruttoproduktion<br />

nach Wirtschaftszweigen ist in TSA-Tabelle 6 (vgl. Anhang) ausgewiesen.<br />

Die Werte werden hier nicht grafisch dargestellt, weil sie mit Ausnahme <strong>der</strong><br />

mutmasslichen inländischen Produktion von touristischen Waren, welche aufkommensseitig<br />

nicht ermittelt worden ist, <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Ausgabenkategorien<br />

(Wirtschaftszweigen) entsprechen (vgl. Abbildung 8). 51<br />

Abbildung 11: <strong>Tourismus</strong>anteile an <strong>der</strong> Bruttoproduktion bei den charakteristisch<br />

touristischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweigen in %, 1998<br />

<strong>Tourismus</strong>spez. Wirtschaftszweige *<br />

Charakteristisch tour. Wirtschaftszweige<br />

Hotellerie / Parahotellerie<br />

Nutzung, Vermietung durch Eigentümer<br />

Gaststättengewerbe<br />

Passagierverkehr<br />

Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />

Kultur<br />

Sport und Unterhaltung<br />

<strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />

davon Detailhandel<br />

11<br />

4<br />

14<br />

3<br />

19<br />

5<br />

29<br />

29<br />

46<br />

76<br />

100<br />

0 20 40 60 80 100<br />

<strong>Tourismus</strong>anteile (in %)<br />

Quelle: TSA-Tabelle 5 und TSA-Tabelle 6 im Anhang<br />

Gerundete Werte<br />

* <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige = charakteristisch touristische Wirtschaftszweige + tourismusverwandte<br />

Wirtschaftszweige<br />

Über die in Abbildung 11 dargestellten <strong>Tourismus</strong>anteile nach Wirtschaftszweigen<br />

wird das volks- und tourismuswirtschaftliche Gleichgewicht zwischen <strong>der</strong> Verwendungs-<br />

und Aufkommensseite hergestellt – dies sowohl auf Ebene einzelner tourismusspezifischer<br />

Wirtschaftszweige als auch für die gesamte Volkswirtschaft. Die<br />

<strong>Tourismus</strong>anteile drücken somit aus, wie eng <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> über die tourismusbezogene<br />

Verwendung mit den jeweiligen Wirtschaftszweigen verbunden ist.<br />

Die eng mit dem <strong>Tourismus</strong> verbundenen charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige<br />

weisen insgesamt einen <strong>Tourismus</strong>anteil von 29% auf. Nicht überraschend<br />

ist <strong>der</strong> hohe <strong>Tourismus</strong>anteil von insgesamt 76% bei <strong>der</strong> Hotellerie, dem<br />

wichtigsten touristischen Leistungsträger, sowie <strong>der</strong> ebenfalls hier zugeordneten<br />

51 Für den direkten Vergleich zwischen <strong>der</strong> Verwendungsseite und <strong>der</strong> Bruttoproduktion auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />

sind zusätzlich die nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer, sowie die Importe bei den dauerhaften<br />

touristischen Konsumgütern zu berücksichtigen.


kommerziell genutzten Parahotellerie. 52 Der <strong>Tourismus</strong>anteil bei <strong>der</strong> Nutzung und<br />

Vermietung durch Eigentümer/innen beträgt 4%. Er entspricht demjenigen Anteil<br />

des Wirtschaftszweiges <strong>der</strong> Vermietungen von Liegenschaften privater Haushalte,<br />

welcher auf die Nutzung und Vermietung von privaten Ferienwohnungen zurückzuführen<br />

ist und wird <strong>der</strong> Beherbergung zugeordnet. Annahmegemäss liegt <strong>der</strong><br />

<strong>Tourismus</strong>anteil im TSA <strong>Schweiz</strong> bei den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen bei<br />

100%. Vergleichsweise hohe <strong>Tourismus</strong>anteile zeigen sich beim Gaststättengewerbe<br />

(29%) und beim Passagierverkehr (46%). 53 Die <strong>Tourismus</strong>anteile bei <strong>der</strong><br />

Kultur (14%) und beim Sport und <strong>der</strong> Unterhaltung (19%) liegen unter dem Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige. Die weniger enge Verbindung<br />

mit dem <strong>Tourismus</strong> zeigt sich im deutlich geringeren <strong>Tourismus</strong>anteil bei<br />

den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen (3%). Der <strong>Tourismus</strong>anteil beim<br />

Detailhandel beträgt 5%. 54<br />

Die <strong>Tourismus</strong>anteile werden im Folgenden dazu verwendet, die durch den touristischen<br />

Endverbrauch ausgelöste Bruttowertschöpfung zu ermitteln (vgl. dazu<br />

TSA-Tabelle 6 im Anhang für die detaillierten Ergebnisse). Die insgesamt ermittelte<br />

direkt touristisch induzierte Bruttowertschöpfung für die <strong>Schweiz</strong> beträgt für das<br />

Jahr 1998 rund 12'900 Mio. CHF (vgl. Abbildung 12). Dies entspricht 3.4% des<br />

Bruttoinlandproduktes <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Vom Total <strong>der</strong> direkt durch den touristischen Endverbrauch ausgelösten Bruttowertschöpfung<br />

entfallen mit 9'910 Mio. CHF über drei Viertel (77%) auf die charakteristisch<br />

touristischen Wirtschaftszweige. Eine aus Sicht des <strong>Tourismus</strong> hohe<br />

Bedeutung hat <strong>der</strong> Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Beherbergung mit 4‘000 Mio. CHF (31%).<br />

Hier ist ebenfalls die Nutzung und Vermietung von Ferienwohnungen mit 770 Mio.<br />

CHF zugeordnet (6%). Die direkt touristisch induzierte Bruttowertschöpfung des<br />

Gaststättengewerbes beträgt 1‘830 Mio. CHF (14%) und bei den Reisebüros und<br />

<strong>Tourismus</strong>vereinen 1'140 Mio. CHF (9%). Dem Passagierverkehr fällt mit 2'590<br />

Mio. CHF ein Fünftel zu (20%). Hier ist insbeson<strong>der</strong>e auf die grosse tourismuswirtschaftliche<br />

Bedeutung des Wirtschaftszweigs Luftverkehr/Hilfstätigkeiten des<br />

Verkehrs mit 1'070 Mio. CHF (8%), <strong>der</strong> Eisenbahnen mit 700 Mio. CHF (5%) und<br />

<strong>der</strong> Berg- und Spezialbahnen mit 380 Mio. CHF (3%) hinzuweisen. Gemessen an<br />

<strong>der</strong> gesamten touristischen Bruttowertschöpfung sind die Beiträge <strong>der</strong> Kultur mit<br />

110 Mio. CHF (1%) sowie des Sports und <strong>der</strong> Unterhaltung mit 240 Mio. CHF (2%)<br />

vergleichsweise gering (für eine Zusammenfassung <strong>der</strong> tourismuswirtschaftlichen<br />

Beiträge <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige vgl. Abbildung 17, für die detaillierten<br />

Resultate vgl. TSA-Tabelle 6 im Anhang).<br />

Der tourismuswirtschaftliche Beitrag <strong>der</strong> tourismusverwandten Wirtschaftszweige<br />

ist mit 2'360 Mio.CHF (18%) deutlich tiefer als jener <strong>der</strong> charakteristisch touristischen<br />

Wirtschaftszweige. Bedeutend sind die Beiträge des Detailhandels mit 1'010<br />

Mio. CHF (8%) und des Gesundheits- und Sozialwesens mit 650 Mio. CHF (5%).<br />

52<br />

Der <strong>Tourismus</strong>anteil von 76% zeigt ferner, dass wesentliche Leistungen <strong>der</strong> Hotellerie auch von Personen<br />

nachgefragt werden, welche nicht zu den Tagesbesuchern o<strong>der</strong> übernachtenden Besuchern gezählt<br />

werden (z.B. Restaurantbesuche in Hotels).<br />

53<br />

Zum Passagierverkehr werden die beiden volks- und tourismuswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftszweige<br />

Eisenbahnen (<strong>Tourismus</strong>anteil 28%) und Luftverkehr/Hilfstätigkeiten Verkehr (63%) gezählt.<br />

Hinzu kommen die Berg- und Spezialbahnen (92%), <strong>der</strong> Landverkehr auf <strong>der</strong> Strasse (23%), sowie<br />

die volkswirtschaftlich ein geringeres Gewicht aufweisenden Wirtschaftszweige Schiffahrt (80%)<br />

und Vermietung von Transportfahrzeugen (67%) (vgl. TSA-Tabelle 5 im Anhang).<br />

54<br />

Die <strong>Tourismus</strong>anteile <strong>der</strong> tourismusverwandten Wirtschaftszweige betragen bei den Tankstellen,<br />

dem Autoreparaturgewerbe und dem Autohandel (1%), bei <strong>der</strong> inländischen Produktion dauerhafter touristischer<br />

Konsumgüter (100%), bei den Banken und Versicherungen (< 0.5%), bei <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

(4%), beim Gesundheits- und Sozialwesen (4%), bei <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung (1%) und<br />

bei den weiteren touristischen Dienstleistungen (4%) (vgl. Abbildung 17 und TSA-Tabelle 5 im Anhang).<br />

E R G E B N I S S E 61


62 E R G E B N I S S E<br />

Geringere Anteile weisen die Aus- und Weiterbildung mit 250 Mio. CHF (2%) und<br />

die weiteren touristischen Dienstleistungen mit 220 Mio. CHF (2%) auf. Anteilswerte<br />

von unter 1% zeigen sich bei <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung, den Tankstellen,<br />

dem Autoreparaturgewerbe, dem Autohandel, bei den Banken und Versicherungen,<br />

sowie bei <strong>der</strong> Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter. Die Produktion<br />

touristischer Waren wird ausser bei <strong>der</strong> Produktion dauerhafter touristischer<br />

Konsumgüter nur über die Detailhandelsmarge (Wertschöpfungswirkung beim<br />

Detailhandel) und die Grosshandels- und Transportmarge erfasst. Letztere führt<br />

bei den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen zu einer direkten Bruttowertschöpfungswirkung<br />

von 630 Mio. CHF (5%).<br />

Abbildung 12: Direkt touristische Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen,<br />

in Mio. CHF, zu Preisen von 1998<br />

10%<br />

2%<br />

1%<br />

9%<br />

8%<br />

1'350<br />

240 110<br />

1'140<br />

1'010<br />

20%<br />

5%<br />

630<br />

2'590<br />

4'000<br />

1'830<br />

14%<br />

31%<br />

Direkt touristische Bruttowertschöpfung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 12'900 Mio. CHF<br />

(= 3.4 % des BIP)<br />

Beherbergung<br />

Gaststättengewerbe<br />

Passagierverkehr<br />

Reisebüros und<br />

<strong>Tourismus</strong>vereine<br />

Kultur<br />

Sport und Unterhaltung<br />

<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />

Wirtschaftszweige (ohne<br />

Detailhandel)<br />

Detailhandel<br />

Nicht<br />

tourismusspezifische<br />

Wirtschaftszweige<br />

Quelle: TSA-Tabelle 6 im Anhang<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte<br />

Die Ergebnisse zeigen deutlich den Querschnittscharakter des <strong>Tourismus</strong>, <strong>der</strong> mit<br />

vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen mehr o<strong>der</strong> weniger eng verbunden ist<br />

und dort zu direkten Wertschöpfungs- und Beschäftigungsbeiträgen führt, welche<br />

zusammengezählt die direkten gesamtwirtschaftlichen Wirkungen des <strong>Tourismus</strong><br />

ergeben. Abbildung 13 zeigt einen Vergleich <strong>der</strong> Wertschöpfungswirkung (Beitrag<br />

zum BIP <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft) ausgewählter Wirtschaftszweige mit<br />

<strong>der</strong> direkten Wertschöpfungswirkung des <strong>Tourismus</strong> (3.4%). Der <strong>Tourismus</strong> weist<br />

eine vergleichsweise hohe volkswirtschaftliche Bedeutung auf, die deutlich über<br />

<strong>der</strong> Herstellung von medizinischen und optischen Geräten und Uhren (2.0%), und<br />

leicht über <strong>der</strong> Chemischen Industrie und Versicherungen (jeweils 2.9%) sowie <strong>der</strong><br />

Nachrichtenübermittlung (3.1%) liegt. Die prozentualen Anteilswerte am BIP bei<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft (1.4%), bei <strong>der</strong> Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie<br />

(1.9%) sind bedeutend tiefer. Eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung besitzen<br />

die Banken und das Kreditgewerbe (11.2%) sowie die Öffentliche Verwaltung<br />

(12.9%).


Abbildung 13: Direkter Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zum BIP im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />

Wirtschaftszweigen in %, 1998<br />

Informatikdienste<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

Nahrungs- und Getränkeindustrie, Tabak<br />

Med. und optische Geräten, Uhren<br />

Gastgewerbe<br />

Chemische Industrie<br />

Maschinen<br />

Versicherungen<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

<strong>Tourismus</strong> *<br />

Detailhandel<br />

Baugewerbe<br />

Grosshandel<br />

Banken (Kreditgewerbe)<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

0 2 4 6 8 10 12 14<br />

Anteil am BIP (in %)<br />

Quelle: BFS (Produktionskonto 1998) 55 , TSA-Tabelle 6 im Anhang<br />

* ohne Produktion touristischer Waren, Baugewerbe, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Teil<br />

des Wirtschaftszweiges <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung, Versicherungen, Zahlungsverkehr Auslän<strong>der</strong><br />

imInland (Banken), Öffentliche Verwaltung<br />

Wie bereits in Abschnitt 2.3 erwähnt, sind aus Gründen <strong>der</strong> Abgrenzung und <strong>der</strong><br />

Datenverfügbarkeit verschiedene Wirtschaftszweige bzw. Komponenten <strong>der</strong> touristischen<br />

Verwendung nicht o<strong>der</strong> nur teilweise im hier vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong><br />

berücksichtigt. Bei Berücksichtigung <strong>der</strong> gesamten direkten Wirkungen des <strong>Tourismus</strong><br />

ergäbe sich ein entsprechend höherer <strong>Tourismus</strong>anteil.<br />

Zudem ist nochmals darauf hinzuweisen, dass neben den Investitionen auch die<br />

indirekten, durch die touristische Wertschöpfungskette ausgelösten Wirkungen,<br />

sowie auch die durch den <strong>Tourismus</strong> induzierten Einkommenseffekte nicht im vorliegenden<br />

Konzept des TSA <strong>Schweiz</strong> enthalten sind.<br />

55 Beim hier ausgewiesenen Anteil <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung / öffentliche Sozialversicherung am BIP<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> werden – gemäss den Konventionen beim Produktionskonto und im Gegensatz zur Betriebszählung<br />

– insbeson<strong>der</strong>e auch die <strong>der</strong> öffentlichen Hand zugeordneten Beschäftigungsanteile des<br />

Gesundheits- und Sozialwesens sowie des Erziehungs- und Unterrichtswesens miteinbezogen. Der direkt<br />

aus dem Produktionskonto resultierende Anteil am BIP fällt damit aufgrund <strong>der</strong> deutlich höheren,<br />

vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) um einiges höher aus, als wenn nur die <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

zugeordneten vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) als Basis für die Berechnung <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand verwendet wird.<br />

1.4<br />

1.4<br />

1.9<br />

2.0<br />

2.7<br />

2.9<br />

2.9<br />

2.9<br />

3.1<br />

3.4<br />

5.1<br />

5.2<br />

5.9<br />

11.2<br />

12.9<br />

E R G E B N I S S E 63


64 E R G E B N I S S E<br />

4.4 Touristische Beschäftigung (VZÄ)<br />

Wie Abbildung 14 zeigt, löst <strong>der</strong> touristische Endverbrauch eine direkt touristisch<br />

induzierte, vollzeitäquivalente Beschäftigung von 165'500 VZÄ, aus was einem direkten<br />

<strong>Tourismus</strong>anteil an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> von 5.2%<br />

entspricht. Dieser im Vergleich zur Wertschöpfungswirkung deutlich höhere Anteil<br />

ist auf das vergleichsweise tiefere Niveau <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung pro vollzeitäquivalente<br />

Beschäftigung (Arbeitsproduktivität) bei den im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen<br />

Wirtschaftszweigen zurückzuführen (vgl. dazu Abbildung 15).<br />

Abbildung 14: Direkt touristische Beschäftigung (VZÄ) nach Wirtschaftszweigen,<br />

1998<br />

2%<br />

1%<br />

8%<br />

8%<br />

7%<br />

18%<br />

8%<br />

12'400<br />

3'100<br />

1'400<br />

12'700<br />

13'900<br />

30'200<br />

3%<br />

4'900<br />

31'200<br />

55'700<br />

19%<br />

34%<br />

Direkt touristische Beschäftigung (VZÄ)<br />

in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 165'500 VZÄ<br />

(= 5.2% <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ)) *<br />

Beherbergung<br />

Gaststättengewerbe<br />

Passagierverkehr<br />

Reisebüros und<br />

<strong>Tourismus</strong>vereine<br />

Kultur<br />

Sport und Unterhaltung<br />

7%<br />

<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />

Wirtschaftszweige (ohne<br />

Detailhandel)<br />

Detailhandel<br />

Nicht<br />

tourismusspezifische<br />

Wirtschaftszweige<br />

Quelle: BFS (Betriebszählung 1998), TSA-Tabelle 7 im Anhang<br />

* Basis Betriebszählung 1998, bezieht sich auf 3. Quartal 1998<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte<br />

Die Verteilung auf die Wirtschaftszweige des TSA <strong>Schweiz</strong> entspricht in etwa <strong>der</strong><br />

Verteilung <strong>der</strong> Wertschöpfungswirkung. Speziell hinzuweisen ist auf den deutlich<br />

höheren Anteil <strong>der</strong> Beschäftigungswirkung beim Gaststättengewerbe von 19%<br />

(31'200 VZÄ), welcher auf die vergleichsweise tiefe Arbeitsproduktivität zurückzuführen<br />

ist. Die Beherbergung weist aufgrund <strong>der</strong> nicht beschäftigungswirksamen<br />

Nutzung und Vermietung von Ferienwohnungen nur einen leicht höheren Anteil<br />

von 34% aus (55'700 VZÄ). Beim Passagierverkehr löst <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> eine Beschäftigung<br />

von 30'200 VZÄ aus (18%), bei den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen<br />

von 12'700 VZÄ (8%). Deutlich geringer ist die durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöste<br />

Beschäftigungswirkung bei <strong>der</strong> Kultur mit 1'400 VZÄ (1%) und beim Sport und<br />

<strong>der</strong> Unterhaltung mit 3'100 VZÄ (2%).<br />

Über die Hälfte <strong>der</strong> bei den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen ausgelösten<br />

touristischen Beschäftigung (VZÄ) fällt mit 13'900 VZÄ im Detailhandel an (8%).<br />

Auf die übrigen tourismusverwandten Wirtschaftszweige entfallen 12'400 VZÄ<br />

(7%). Der Grosshandel und <strong>der</strong> Transport touristischer Waren, welche im TSA


<strong>Schweiz</strong> den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen zugeordnet sind, führen<br />

zu einer Beschäftigungswirkung von 4'900 VZÄ (3.%).<br />

Wie Abbildung 15 zeigt, beträgt die durchschnittliche Arbeitsproduktivität in <strong>der</strong><br />

schweizerischen Volkswirtschaft für das Jahr 1998 120 Tsd. CHF (zu laufenden<br />

Preisen 1998). Im Vergleich zum gesamtschweizerischen Wert liegen die Arbeitsproduktivitäten<br />

bei den im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen Wirtschaftszweigen deutlich<br />

tiefer. Bei den tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen beträgt die durchschnittliche,<br />

tourismusgewichtete Arbeitsproduktivität 76 Tsd. CHF. Bei den charakteristisch<br />

touristischen Wirtschaftszweigen liegt sie mit 74 Tsd. CHF leicht tiefer,<br />

bei den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen liegt sie mit 89 Tsd. CHF höher.<br />

Abbildung 15: Arbeitsproduktivitäten in Tsd. CHF bei den tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweigen und im Vergleich zur Gesamtwirtschaft, zu laufenden Preisen<br />

1998<br />

<strong>Tourismus</strong>spez. Wirtschaftszweige *<br />

Charakteristisch tour. Wirtschaftszweige<br />

Beherbergung<br />

Hotellerie / Parahotellerie<br />

Gaststättengewerbe<br />

Passagierverkehr<br />

Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />

Kultur<br />

Sport und Unterhaltung<br />

<strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />

Detailhandel<br />

Nicht tourismusspez. Wirtschaftszweige<br />

Gesamtwirtschaft **<br />

0 20 40 60 80 100 120 140<br />

Arbeitsproduktivität (Tsd. CHF)<br />

Quelle: Berechnungen aufgrund TSA-Tabellen 6 und 7 im Anhang<br />

* <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige = charakteristisch touristische Wirtschaftszweige + tourismusverwandte<br />

Wirtschaftszweige<br />

** Bruttoinlandprodukt zu Marktpreisen (zu laufenden Preisen 1998) pro vollzeitäquivalente Beschäftigung<br />

(VZÄ)<br />

Ebenfalls deutlich höhere Arbeitsproduktivitäten finden sich bei den charakteristisch<br />

touristischen Wirtschaftszweigen des Passagierverkehrs (86 Tsd. CHF), den<br />

Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen (90 Tsd. CHF), sowie bei den nicht tourismusspezifischen<br />

Wirtschaftszweigen des Transports und des Grosshandels von touristischen<br />

Waren (130 Tsd. CHF). 56 Der Unterschied zwischen <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität<br />

bei <strong>der</strong> Beherbergung (72 Tsd. CHF) und <strong>der</strong> Hotellerie / Parahotellerie (58<br />

Tsd. CHF) erklärt sich durch den Einbezug <strong>der</strong> Nutzung und Vermietung von Feri-<br />

56 Die hier dargestellten Arbeitsproduktivitäten – zu Preisen von 1998 – ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> tourismusbezogenen<br />

Bruttowertschöpfung bzw. tourismusbezogenen Beschäftigung (VZÄ) und sind daher<br />

nicht direkt mit dem im Produktionskonto ausgewiesenen Arbeitsproduktivitäten vergleichbar. Die Arbeitsproduktivität<br />

bei den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen bezieht sich nur auf die Arbeitsproduktivität<br />

beim Grosshandel.<br />

58<br />

59<br />

76<br />

74<br />

72<br />

77<br />

77<br />

73<br />

86<br />

90<br />

89<br />

130<br />

120<br />

E R G E B N I S S E 65


66 E R G E B N I S S E<br />

enwohnungen beim Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Beherbergung, welche in <strong>der</strong> Betrachtung<br />

<strong>der</strong> VGR keine Beschäftigungswirkung aufweisen.<br />

4.5 Zusammenfassende Übersicht und Interpretation<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Abbildung 16: Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung und des touristischen Aufkommens,<br />

TSA <strong>Schweiz</strong>, zu laufenden Preisen 1998<br />

Mio. CHF<br />

TOURISTISCHE VERWENDUNG 1)<br />

30'610<br />

Ausländische Besucher 14'500<br />

Tagesbesucher 3'120<br />

übernachtende Besucher 11'380<br />

Inländische Besucher 2)<br />

9'790<br />

Tagesbesucher 4'890<br />

übernachtende Besucher 4'900<br />

Inländischer Geschäftstourismus 1'790<br />

Nutzung von Fewo durch Eigentümer 3)<br />

690<br />

Weitere Komponenten 3'840<br />

TOURISTISCHES AUFKOMMEN<br />

Direkt touristische Bruttoproduktion 4)<br />

Direkt touristische Bruttowertschöpfung 4)<br />

Anteil am BIP 4)<br />

25'670<br />

12'900<br />

TOURISTISCHE BESCHÄFTIGUNG VZÄ<br />

Direkt touristische Beschäftigung 5)<br />

Anteil an Gesamtbeschäftigung<br />

165'500<br />

5)<br />

%- Anteile<br />

100 %<br />

47 %<br />

10 %<br />

37 %<br />

32 %<br />

16 %<br />

16 %<br />

6 %<br />

2 %<br />

13 %<br />

3.4 %<br />

5.2 %<br />

1) inkl. von Besuchern konsumierte touristische Waren<br />

2) ohne Geschäftstourismus<br />

3) inkl. Nutzung durch Dritte ohne Entgelt<br />

4) zu Ab-Werk-Preisen, ohne inländische Produktion <strong>der</strong> von Besuchern konsumierten<br />

touristischen Waren, ohne Baugewerbe, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Teil <strong>der</strong><br />

Nachrichtenübermitlung, Versicherungen, Zahlungsverkehr Auslän<strong>der</strong> im Inland (Banken),<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

5) vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ)<br />

Quelle: TSA-Tabellen 1-4, 5 und 7 im Anhang<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte<br />

Die in den vorangegangenen Abschnitten verwendungs- und aufkommensseitig<br />

diskutierten Hauptergebnisse des TSA <strong>Schweiz</strong> sind in den beiden Abbildungen 16<br />

und 17 nochmals überblicksmässig zusammengefasst. Abbildung 16 zeigt einerseits<br />

das Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung (30'610 Mio. CHF), desaggregiert<br />

nach verschiedenen Komponenten <strong>der</strong> Verwendung. An<strong>der</strong>erseits weist sie das<br />

Total des touristischen Aufkommens in Form <strong>der</strong> direkt tourismusinduzierten Bruttoproduktion<br />

(25‘670 Mio. CHF), Bruttowertschöpfung (12‘900 Mio. CHF) und Beschäftigung<br />

(165‘500 VZÄ) aus. Dies ergibt einen direkt induzierten Wertschöpfungsbeitrag<br />

des <strong>Tourismus</strong> zur Gesamtwirtschaft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> von 3.4%. Der Beschäftigungsbeitrag<br />

zur Gesamtbeschäftigung (VZÄ) liegt bei 5.2%.


Die in Abbildung 17 dargestellte Glie<strong>der</strong>ung nach Ausgabenkategorien bzw. nach<br />

Wirtschaftszweigen entspricht <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> TSA-Tabellen im Anhang. Neben<br />

dem Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung im Inland (TSA-Tabelle 3) sind die direkt<br />

ausgelöste Bruttowertschöpfung (TSA-Tabelle 6), die direkt ausgelöste vollzeitäquivalente<br />

Beschäftigung (VZÄ) (TSA-Tabelle 7) und <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteil T1 an<br />

<strong>der</strong> Bruttoproduktion (TSA-Tabelle 5) nach den einzelnen Wirtschaftszweigen aufgeführt.<br />

Abbildung 17: Übersicht über die verwendungsseitig ausgelösten und direkt tourismuswirtschaftlichen<br />

Effekte im TSA <strong>Schweiz</strong>, in Mio. CHF, zu laufenden Preisen<br />

1998<br />

Total touristischeVerwendung<br />

im Inland<br />

(TSA-Tab. 3)<br />

Touristische<br />

Bruttowertschöpfung<br />

(BWS)<br />

(TSA-Tab. 6)<br />

Anteil an<br />

direkt<br />

touristischer<br />

BWS<br />

E R G E B N I S S E 67<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 25'530 12'270 95.1% 160'600 11%<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 21'540 9'910 76.8% 143'300 29%<br />

1 – Beherbergung 7'370 4'000 31.0% 55'700 19%<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 6'320 3'230 25.0% 55'700 76%<br />

1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung d. Eigentümer 1'050 770 6.0% x 4%<br />

2 – Gaststättengewerbe 3'600 1'830 14.2% 31'200 29%<br />

3 – Passagierverkehr 1) 7'860 2'590 20.1% 30'200 46%<br />

3.1a Eisenbahnen 1'580 700 5.4% 9'800 28%<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen 750 380 3.0% 4'700 92%<br />

3.2 Landverkehr 640 290 2.2% 4'000 23%<br />

3.3 Schiffahrt 110 60 0.5% 900 80%<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 4'630 1'070 8.3% 10'100 63%<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 140 100 0.8% 600 67%<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'760 1'140 8.8% 12'700 100%<br />

5 – Kultur 300 110 0.8% 1'400 14%<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 160 50 0.4% 700 11%<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 140 50 0.4% 700 23%<br />

6 – Sport und Unterhaltung 650 240 1.8% 3'100 19%<br />

6.1 Sport 300 120 0.9% 1'400 21%<br />

6.2 Unterhaltung 350 120 0.9% 1'600 17%<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 3'990 2'360 18.3% 26'300 3%<br />

Detailhandel 2) 1'610 1'010 7.8% 13'900 5%<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2) 90 60 0.4% 800 1%<br />

Produktion dauerhafter tourismusspez. Konsumgüter 3) 470 50 0.4% 700 100%<br />

Banken und Versicherungen 20 10 0.1% 40 < 0.1%<br />

Aus- und Weiterbildung 360 250 1.9% 1'800 4%<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 930 650 5.0% 5'800 4%<br />

Nachrichtenübermittlung 160 100 0.8% 600 1%<br />

Weitere touristische Dienstleistungen 350 220 1.7% 2'700 4%<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 5'080 630 4.9% 4'900 < 0.5%<br />

Total 30'610 12'900 100.0% 165'500<br />

<strong>Tourismus</strong>anteile 3.4% 5.2%<br />

1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine 2) bei Detailhandel, Reisebüros, Tankstellen, Autohandel: Bruttomarge<br />

Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr 3) verwendungsseitig: Nettoimporte (Importe - Exporte)<br />

Quelle: Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse aus TSA-Tabelle 3, TSA-Tabelle 5 und TSA-Tabelle 7<br />

Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />

<strong>der</strong> Einzelwerte.<br />

Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse und Ausblick<br />

Das hier vorliegende und vollständig mit <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />

(VGR) kompatible <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> wurde erstmals für die <strong>Schweiz</strong><br />

erstellt und hat deshalb den Charakter einer Pilotstudie. Durch die Abstimmung mit<br />

verschiedenen offiziellen Wirtschaftsstatistiken auf <strong>der</strong> Makroebene – Fremdenverkehrsbilanz<br />

auf <strong>der</strong> Verwendungsseite, Produktionskonto und Betriebszählung<br />

auf <strong>der</strong> Aufkommensseite – geht das <strong>Satellitenkonto</strong> zudem einen wesentlichen<br />

methodischen Schritt weiter als die bislang für die <strong>Schweiz</strong> durchgeführten Analysen<br />

zur wirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong>. Die gleichzeitige Verfügbarkeit<br />

<strong>Tourismus</strong>bezogeneBeschäftigung<br />

(VZÄ)<br />

(TSA-Tab. 7)<br />

<strong>Tourismus</strong>anteil<br />

T1<br />

(TSA-Tab. 5)


68 E R G E B N I S S E<br />

zweier zentraler Makrostatistiken – Betriebszählung 1998 und Spezialerhebung für<br />

den <strong>Tourismus</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) –<br />

begründete dabei die Wahl des Basisjahres 1998.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse ist darauf hinzuweisen, dass das TSA<br />

hauptsächlich auf den erwähnten verfügbaren Makrostatistiken sowie auf weiteren<br />

wirtschaftszweigspezifischen Daten basiert. In verschiedenen Bereichen liegen zudem<br />

für die <strong>Schweiz</strong> Datenlücken vor, welche nur mit Hypothesen und mit verschiedenen<br />

Schätzungsmethoden geschlossen werden konnten. Die Ergebnisse<br />

weisen deshalb je nach Wirtschaftszweig bzw. Aggregationsebene eine unterschiedliche<br />

Genauigkeit auf, was bei <strong>der</strong> Interpretation zu beachten ist.<br />

Für gewisse Bereiche auf <strong>der</strong> Verwendungsseite konnten nicht alle im Tabellensystem<br />

vorgesehenen Ergebnisse ausgewiesen werden. Dies betrifft insbeson<strong>der</strong>e<br />

die TSA-Tabellen 1 und 2, bei denen nur teilweise eine Aufteilung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Ausgabenkategorien zwischen Tagesbesuchern und übernachtenden Besuchern<br />

vorgenommen werden konnte. Ferner ist für das vorliegende TSA zu beachten,<br />

dass nicht ganz alle direkten Wirkungen des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erfasst sind<br />

(u.a. inländische Produktion von Waren, Reparatur- und Unterhaltsausgaben für<br />

Ferienhäuser und -wohnungen; vgl. Abschnitte 1.2 und 2.3) und dass ebenfalls die<br />

indirekten Wirkungen bzw. Multiplikatoreffekte nicht berücksichtigt sind. Dies ist<br />

auch bei <strong>der</strong> Betrachtung des im TSA ausgewiesenen <strong>Tourismus</strong>anteils am Bruttoinlandprodukt<br />

zu berücksichtigen.<br />

Für die <strong>Tourismus</strong>branche wie auch für die <strong>Tourismus</strong>politik vermittelt das TSA <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> wichtige Basisdaten über die nachfrage- und angebotsseitige Struktur<br />

sowie den volkswirtschaftlichen Stellenwert des <strong>Tourismus</strong>. Ferner liegen erstmalig<br />

für die <strong>Schweiz</strong> auch international vergleichbare Ergebnisse vor, welche dank <strong>der</strong><br />

international kompatiblen Methodik vergleichende Analysen ermöglichen (vgl. auch<br />

den Vergleich mit Österreich im folgenden Abschnitt).<br />

Die <strong>Tourismus</strong>branche wie auch die Politik sind an möglichst aktuellen Daten interessiert.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass das TSA künftig regelmässig erstellt bzw.<br />

aktualisiert wird. Aufgrund <strong>der</strong> Datenlage und des Erhebungsrhythmus <strong>der</strong> Betriebszählung<br />

(BZ) sowie <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) ist es<br />

jedoch nicht möglich, alljährlich ein TSA im vorliegenden Rahmen zu erstellen. Für<br />

ausgewählte Kerngrössen des TSA ist allerdings eine jährliche Fortschreibung,<br />

aufgrund eines Indikatorenkonzeptes denkbar. Das vorliegende erste TSA <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> ist gleichzeitig auch die Grundlage für seine künftige Weiterentwicklung,<br />

welche sich einerseits auf den Einbezug noch fehlen<strong>der</strong> Komponenten und an<strong>der</strong>erseits<br />

auf die weitere Verbesserung <strong>der</strong> Datengrundlagen bzw. die Schliessung<br />

von bestehenden Datenlücken bezieht.<br />

TSA in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n<br />

Das TSA <strong>Schweiz</strong> basiert – wie bereits erwähnt – auf dem Konzept und Tabellensystem,<br />

welches von den internationalen Organisationen im Jahre 2000 verabschiedet<br />

wurde (UN, WTO, OECD, EUROSTAT 2000). In vielen Län<strong>der</strong>n sind <strong>der</strong>zeit<br />

Bestrebungen im Gang, ausgehend von diesem Konzept ein erstes TSA zu erstellen,<br />

aber noch relativ wenige Nationen haben bereits ein TSA veröffentlicht. Zu<br />

den ersten Län<strong>der</strong>n, die ein TSA entwickelt haben, gehört Kanada. Ferner verfügen<br />

auch die USA und Australien über ein TSA. In Europa haben unter an<strong>der</strong>em<br />

Schweden, Norwegen und Österreich ein TSA publiziert.<br />

Das Bedürfnis, über die durch ein TSA generierten Daten zu verfügen, ist gross<br />

und das TSA dürfte sich – nicht zuletzt auch dank den Bemühungen <strong>der</strong> involvier-


ten internationalen Organisationen – in den kommenden Jahren noch vermehrt zu<br />

einem internationalen Standard <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik entwickeln.<br />

Zum heutigen Zeitpunkt ist es noch verfrüht, vertiefte internationale Vergleiche anzustrengen,<br />

da es noch einige methodische und aggregationsbezogene Unterschiede<br />

zwischen den verschiedenen TSA gibt. Im Sinne eines ersten Einblickes<br />

zeigen die beiden Abbildungen 18 und 19 strukturelle Vergleiche zwischen dem<br />

TSA <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> und jenem von Österreich. Auch hier wären indessen genauere<br />

Analysen notwendig, um eine verlässliche Vergleichbarkeit herbeizuführen. Die<br />

nachfolgende Kommentierung beschränkt sich deshalb auf einige auffallende Resultate.<br />

Gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass sich die Zahlen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> auf<br />

das Jahr 1998, jene von Österreich auf 1999 beziehen.<br />

Abbildung 18: Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Besucherkategorien;<br />

Vergleich TSA Österreich (1999) und TSA <strong>Schweiz</strong> (1998)<br />

<strong>Schweiz</strong> Österreich<br />

1998 1999<br />

% %<br />

Ausländische Besucher 47.4 53.5<br />

übernachtende Besucher 37.2 48.5<br />

Tagesbesucher 10.2 5.1<br />

Touristischer Endverbrauch inländischer Besucher 32.0 33.6<br />

übernachtende Besucher 1) 16.0 18.4<br />

Tagesbesucher 1) 16.0 15.2<br />

Geschäftstourismus (Inland) 5.8 9.5<br />

Nutzung von Ferienwohnungen und -häusern durch<br />

Eigentümer und durch Dritte ohne Entgelt 2.2 3.4<br />

Weitere Komponenten touristischer Verwendung 2) 12.5 -<br />

Total touristische Verwendung<br />

100.0<br />

100.0<br />

Quelle: TSA Österreich vgl. BMWA (2001); TSA <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabellen 1 und 2)<br />

1) ohne Geschäftstourismus; 2) Reisebüros, sowie Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für Luftfahrt und dauerhafte<br />

touristische Konsumgüter<br />

Interessante Ergebnisse zeigen sich bei <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Besucherkategorien<br />

(Abbildung 18). Beim nachfolgenden Vergleich ist allerdings zu beachten,<br />

dass im TSA <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> einzelne Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />

(u.a. Ausgaben in Reisebüros, Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für Luftfahrt sowie<br />

dauerhafte touristische Konsumgüter), welche 12.5 % <strong>der</strong> gesamten touristischen<br />

Verwendung ausmachen, separat ausgewiesen und nicht auf die einzelnen Besucherkategorien<br />

verteilt sind. Bei entsprechen<strong>der</strong> Zuordnung dieses Anteils auf die<br />

Besucherkategorien ergäben sich deshalb höhere Anteile.<br />

Der Vergleich in Abbildung 18 zeigt, dass sowohl in Österreich als auch in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> die ausländischen Besucher/innen sehr wichtig für die <strong>Tourismus</strong>branche<br />

sind. In Österreich entfällt mit 53.5% mehr als die Hälfte <strong>der</strong> totalen touristischen<br />

Verwendung auf die ausländischen Besucher/innen, in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> liegt <strong>der</strong> betreffende<br />

Anteil etwas tiefer (47.4%). Bei den ausländischen Besuchern haben die<br />

Tagesbesucher/innen (inkl. Transit) in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> einen höheren Stellenwert als<br />

in Österreich, was unter an<strong>der</strong>em auf die unterschiedliche geografische Grösse zurückzuführen<br />

ist. Ferner fällt auf, dass in unserem Nachbarland <strong>der</strong> inländische<br />

Geschäftstourismus ein grösseres Gewicht hat als in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Auch dies dürfte<br />

teilweise geografisch bedingt sein, sind doch in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> die meisten Orte pro-<br />

E R G E B N I S S E 69


70 E R G E B N I S S E<br />

blemlos mit einer Tagesreise erreichbar, so dass <strong>der</strong> übernachtende Geschäftstourismus<br />

und damit auch die mit dem übernachtenden Geschäftstourismus verbundenen<br />

touristischen Ausgaben eine geringere Bedeutung aufweisen als in Österreich.<br />

Damit fällt auch <strong>der</strong> gesamte Anteil des Geschäftstourismus geringer aus.<br />

Abbildung 19: Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Wirtschaftszweigen;<br />

Vergleich TSA Österreich (1999) und TSA <strong>Schweiz</strong> (1998)<br />

Touristische Verwendung nach Wirtschaftszweigen (in %)<br />

<strong>Schweiz</strong> Österreich<br />

1998 1999<br />

% %<br />

Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 70.4 86.6<br />

Beherbergung (inkl. Fewo) 24.1 23.3<br />

Gaststättengewerbe 11.8 36.7<br />

Personenverkehr 25.7 13.1<br />

Reisebüros (netto) und <strong>Tourismus</strong>vereine 5.7 0.9<br />

Unterhaltung, Kultur, Sport 3.1 12.6<br />

<strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige / Nicht tourisspezifische<br />

Wirtschaftszweige<br />

davon:<br />

29.6 13.4<br />

Handelsspanne 8.7 0.9<br />

Waren 14.7 8.6<br />

Dienstleistungen 6.2 4.0<br />

Total 100.0 100.0<br />

Total touristische Verwendung in Mio. CHF 30'610 35'140 1)<br />

Quelle: TSA Österreich vgl. BMWA (2001); <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabelle 3)<br />

1) Gemäss durchschnittlichem Devisenkurs ATS/CHF von 1999<br />

Aufschlussreiche Unterschiede weist auch die Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />

nach Wirtschaftszweigen auf (Abbildung 19). Während die Beherbergung mit<br />

einem Anteil von rund einem Viertel in beiden Län<strong>der</strong>n eine ähnliche Bedeutung<br />

zukommt, liegt <strong>der</strong> Anteil des Gaststättengewerbes in Österreich (36.7%) deutlich<br />

höher als in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (nur 11.8%). Dieser Unterschied dürfte teilweise auf unterschiedliche<br />

Abgrenzungen zwischen Beherbergung und Gaststätten zurückzuführen<br />

sein. Umgekehrt hat <strong>der</strong> Personenverkehr in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (25.7%) ein wesentlich<br />

grösseres Gewicht als in Österreich (13.1%). Der Hauptgrund liegt beim<br />

Luftverkehr, welcher im Jahr 1998 in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im Vergleich zur Grösse bzw. zur<br />

Bevölkerungszahl des Landes eine deutlich wichtigere Rolle spielte. Ferner fällt<br />

auf, dass in Österreich <strong>der</strong> Wirtschaftszweig Unterhaltung, Kultur, Sport aus touristischer<br />

Sicht um einiges bedeuten<strong>der</strong> ist als in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, während in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> die Detailhandelsverkäufe und damit <strong>der</strong> Verkauf von Waren wie z.B. Uhren,<br />

Bijouterie, Klei<strong>der</strong> etc. einen grösseren Stellenwert haben. Insgesamt liegt die<br />

totale touristische Verwendung in Österreich (ca. 35.1 Mrd. CHF) rund 15% über<br />

jener <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (30.6 Mrd. CHF).<br />

Das TSA von Österreich weist für das Jahr 1999 einen direkten <strong>Tourismus</strong>anteil<br />

von insgesamt 7.2 % am Bruttoinlandprodukt aus. Dieser Anteil liegt deutlich höher<br />

als <strong>der</strong> im TSA <strong>Schweiz</strong> für das Jahr 1998 ermittelte Wert (3.4 %). Der <strong>Tourismus</strong><br />

hat in Österreich somit einen höheren volkswirtschaftlichen Stellenwert als in <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>, auch wenn zu berücksichtigen ist, dass im <strong>Tourismus</strong>anteil <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

von 3.4% noch nicht alle direkten Effekte enthalten und die Zahlen somit nur bedingt<br />

vergleichbar sind. Dies ist sowohl auf die relativ höheren Logiernächtezahlen<br />

<strong>der</strong> ausländischen übernachtenden Besucher/innen als auch auf den stärkeren


Binnentourismus in Österreich zurückzuführen. In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> hat demgegenüber<br />

<strong>der</strong> Ausreiseverkehr eine grössere Bedeutung als in Österreich, welcher jedoch im<br />

Rahmen <strong>der</strong> beiden TSA <strong>Schweiz</strong> und Österreich nicht berücksichtigt ist.<br />

Wie schon <strong>der</strong> Vergleich mit Österreich zeigt, sind die Ergebnisse verschiedener<br />

Län<strong>der</strong> bis heute, trotz internationaler Vorgaben, nur bedingt vergleichbar und sind<br />

daher als Vergleichsgrössen zu interpretieren. Des weiteren sei hier abschliessend<br />

auf die <strong>Tourismus</strong>anteile am BIP von Australien mit 4.5%, Kanada mit 3.9%, Neuseeland<br />

3.2% und <strong>der</strong> USA mit 3.3% hingewiesen. 57<br />

57<br />

Die Werte für die USA, Kanada und Neuseeland sind entsprechend <strong>der</strong> Methodik des TSA Australien<br />

angepasst worden, vgl. dazu ABS (2000).<br />

E R G E B N I S S E 71


Abbildungs- und Tabellenverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

A B B I L D U N G S - U N D T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S 73<br />

Abbildung 1: Direkt touristische Bruttowertschöpfung in Mio. CHF nach Wirtschaftszweigen,<br />

zu laufenden Preisen1998 12<br />

Abbildung 2: Zusammenfassung <strong>der</strong> verwendungs- und aufkommenseitigen Hauptergebnisse<br />

des TSA <strong>Schweiz</strong>, zu laufenden Preisen 1998 14<br />

Abbildung 3: Die verschiedenen <strong>Tourismus</strong>formen 23<br />

Abbildung 4: Definitionen ‚Besucher/innen‘ 25<br />

Abbildung 5: TSA <strong>Schweiz</strong> – Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> zugeordneten Wirtschaftszweige 27<br />

Abbildung 6: Abgrenzung <strong>der</strong> Produktion tourismusspezifischer Produkte 35<br />

Abbildung 7: Touristische Verwendung nach <strong>Tourismus</strong>art, in Mio. CHF, zu laufenden<br />

Preisen 1998 56<br />

Abbildung 8: Touristische Verwendung nach Ausgabenkategorien, in Mio. CHF, zu<br />

laufenden Preisen 1998 57<br />

Abbildung 9: Gesamtbeschäftigung (VZÄ) und Beschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> charakteristisch<br />

touristischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweige, 1998 58<br />

Abbildung 10: Bruttoproduktion total und <strong>der</strong> charakteristisch touristischen und tourismusverwandten<br />

Wirtschaftszweige, in Mio. CHF, zu laufenden Preisen 1998<br />

Abbildung 11: <strong>Tourismus</strong>anteile an <strong>der</strong> Bruttoproduktion bei den charakteristisch touris-<br />

59<br />

tischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweigen in %, 1998 60<br />

Abbildung 12: Direkt touristische Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen, in Mio.<br />

CHF, zu laufenden Preisen 1998 62<br />

Abbildung 13: Direkter Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zum BIP im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Wirtschafts-<br />

zweigen in %, 1998 63<br />

Abbildung 14: Direkt touristische Beschäftigung (VZÄ) nach Wirtschaftszweigen, 1998<br />

Abbildung 15: Arbeitsproduktivitäten in Tsd. CHF bei den tourismusspezifischen Wirtschafts-<br />

64<br />

zweigen und im Vergleich zur Gesamtwirtschaft, zu laufenden Preisen 1998 65<br />

Abbildung 16: Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung und des touristischen Aufkommens, TSA<br />

<strong>Schweiz</strong>, zu laufenden Preisen 1998 66<br />

Abbildung 17: Übersicht über die verwendungsseitig ausgelösten und direkt tourismus-<br />

wirtschaftlichen Effekte im TSA <strong>Schweiz</strong>, in Mio. CHF, zu laufenden Preisen<br />

1998 67<br />

Abbildung 18: Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Besucherkategorien; Vergleich<br />

TSA Österreich (1999) und TSA <strong>Schweiz</strong> (1998) 69<br />

Abbildung 19: Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Wirtschaftszweigen; Vergleich<br />

TSA Österreich (1999) und TSA <strong>Schweiz</strong> (1998) 70<br />

Abbildung 20: <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige (Specific Tourism Industries); TSA<br />

<strong>Schweiz</strong> – UN, WTO, OECD, EUROSTAT Konzept 87


74 A B B I L D U N G S - U N D T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S<br />

Tabellenverzeichnis (TSA-Tabellen)<br />

TSA - Tabelle 1: Touristischer Endverbrauch von ausländischen Besuchern in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

1998 nach Ausgaben- und Besucherkategorien (out of pocket; zu<br />

laufenden Preisen, in Mio. CHF) 79<br />

TSA - Tabelle 2: Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 nach Ausgabenkategorien<br />

und <strong>Tourismus</strong>art (out of pocket und in kind; zu laufenden<br />

Preisen, in Mio. CHF) 80<br />

TSA - Tabelle 3: Touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 nach Ausgabenkategorien<br />

und <strong>Tourismus</strong>art (out of pocket; zu laufenden Preisen, in Mio. CHF) 81<br />

TSA - Tabelle 4: Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 (zu laufenden Preisen, in<br />

Mio. CHF) 82<br />

TSA - Tabelle 5: Aufkommen und touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nach Wirtschaftszweigen<br />

1998 (zu laufenden Preisen, in Mio. CHF) 84<br />

TSA - Tabelle 6: Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung in<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 nach Arbeitsstätten (zu laufenden Preisen, in Mio. CHF) 85<br />

TSA - Tabelle 7: Beschäftigung insgesamt und tourismusbezogene Beschäftigung (VZÄ) in<br />

<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 nach Wirtschaftszweigen (Arbeitsstätten) 86


Abkürzungsverzeichnis<br />

BFS Bundesamt für Statistik<br />

BIP Bruttoinlandprodukt<br />

BP Bruttoproduktion<br />

BUR Betriebs- und Unternehmensregister<br />

BWS Bruttowertschöpfung<br />

BZ Betriebszählung<br />

A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S 75<br />

CPA Statistical Classification of Products by Activity / Güterklassifikation in Verbindung mit<br />

den Wirtschaftszweigen<br />

ESVG Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen<br />

EVE98 Einkommens- und Verbrauchserhebung 1998<br />

EUROSTAT Statistisches Amt <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaften<br />

FB Fremdenverkehrsbilanz<br />

ISIC International Standard Industrial Classification<br />

IWF Internationaler Währungsfonds<br />

LEA Laboratoire d‘Economie Appliquée<br />

NACE Allgemeine Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige in <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft<br />

NOGA Allgemeine Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

OECD Organisation for Economic Cooperation and Development<br />

seco Staatssekretariat für Wirtschaft<br />

SNA System of National Accounts / System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen<br />

TEA Tourism Economic Account<br />

TSA Tourism Satellite Account / <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

TVA Tourism Value Added<br />

UN United Nations<br />

VGR Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung<br />

VL Vorleistungen<br />

VZÄ Vollzeitäquivalente Beschäftigung<br />

WTO World Tourism Organization / Welttourismus-Organisation


76 L I T E R A T U R<br />

Literatur<br />

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Bern: Bundesamt für Statistik.<br />

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BMWA (2001): Ein <strong>Tourismus</strong>-<strong>Satellitenkonto</strong> in Österreich – Ökonomische Zusammenhänge, Methoden und<br />

Hauptergebnisse. Studie <strong>der</strong> Statistik Austria und des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(WIFO) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Wien: Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit.<br />

Credit Suisse (2001): Reisebüros – Umfrage <strong>der</strong> Economic Research & Consulting <strong>der</strong> Credit Suisse und des<br />

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OECD (1991): Manual on Tourism Economic Accounts. Paris: Organization for Economic Cooperation and<br />

Development.<br />

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Rütter, H. (1991): Wertschöpfung des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Bern: Schriftenreihe des BIGA, Beiträge zur<br />

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Sitten: Departement für Volkswirtschaft, Institutionen und Sicherheit. Dienststelle für <strong>Tourismus</strong>und<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />

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Account. Tourism Economics 5(4), 353-381.<br />

Rütter, H., Müller, H., Guhl, D. (1996): Wertschöpfer <strong>Tourismus</strong>. Bern: Forschungsinstitut für Freizeit und<br />

<strong>Tourismus</strong>.<br />

Rütter, H., Müller, H., Guhl, D., Stettler, J. (1995): <strong>Tourismus</strong> im Kanton Bern. Wertschöpfungsstudie. Bern:<br />

Forschungsinstitut für Freizeit und <strong>Tourismus</strong> (FIF), Berner Studien zu Freizeit und <strong>Tourismus</strong> 34,<br />

Universität Bern, 1995.<br />

Statistics Canada – Canadian Tourism Commission (1991): A Proposal for a Satellite Account and Information<br />

System for Tourism. Ottawa Conference Juni 1991.<br />

United Nations (1998): Central Product Classification (CPC). Statistical papers, Series M no 77, version 1.0, New<br />

York 1998.<br />

United Nations (1990): International Standard Industrial Classification of all economic activities – I.S.I.C.<br />

Statistical papers, Series M No 4 Rev. 3 New York 1990.<br />

UN, EUROSTAT, OECD, WTO (2000): Tourism Satellite Account (TSA): Methodological References. Luxemburg,<br />

Madrid, New York, Paris.<br />

WTO (1999a): Tourism Satellite Account (TSA) – The Conceptual Framework. Madrid: World Tourism<br />

Organization.<br />

WTO (1999b): WTO and OECD Proposals on Tourism Satellite Account: Compared Analysis. Document<br />

Prepared for OECD – EUROSTAT – WTO. Madrid: World Tourism Organization.


Statistiken<br />

L I T E R A T U R 77<br />

BFS (2002): Einkommens- und Verbrauchserhebung – Modul <strong>Tourismus</strong>. Interne Auswertung des BFS: Neuchâtel:<br />

Bundesamt für Statistik. (Fe<strong>der</strong>al Statistical Office: Actualités OFS Travel Habits in 1998 of People Living<br />

in Switzerland: Travel Module of the Household Income and Consumption Survey for 1998 (HIC98):<br />

Methodology and principal results, FSO, Neuchâtel, 2002).<br />

BFS (2001): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung – Arbeitsproduktivität in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998. Neuchâtel: Bundesamt<br />

für Statistik, Sektion Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.<br />

BFS (2000a): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung – Produktionskonto <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998. Neuchâtel: Bundesamt<br />

für Statistik, Sektion Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.<br />

BFS (2000b): Betriebszählung 1998. Neuchâtel: Bundesamt für Statistik.<br />

BFS (2000c): Die Mehrwertsteuer in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998. Bern: Bundesamt für Statistik.<br />

BFS (1999): Die Fremdenverkehrsbilanz <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998, Bundesamt für Statistik: Neuchâtel 1999.<br />

BFS (1997): Der öffentliche Verkehr 1995. Bern: Bundesamt für Statistik.<br />

SBS (2001): Wirtschaftliche Ergebnisse <strong>der</strong> Seilbahnunternehmungen – Detailanalyse 2000. Internes Dokument.<br />

Bern: Seilbahnen <strong>Schweiz</strong>.<br />

SHV (2000): Hotel-Panel 1998, Zahlen und Fakten zur <strong>Schweiz</strong>er Hotellerie. Bern: <strong>Schweiz</strong>er Hotelier-Verein.


78 A N H A N G<br />

Anhang<br />

Tabellensystem TSA <strong>Schweiz</strong><br />

(TSA-Tabellen 1-7)<br />

Nomenklatur TSA <strong>Schweiz</strong>


TSA-TABELLE 1<br />

Touristischer Endverbrauch von ausländischen Besuchern in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />

nach Ausgaben- und Besucherkategorien<br />

(out of pocket; zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />

Tages-<br />

übernachtende<br />

besucher *<br />

Besucher * Total Besucher *<br />

Glie<strong>der</strong>ung nach NOGA-Klassifikation (1,1)<br />

(1,2) (1,3) = (1,1) + (1,2)<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 12'067<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 9'665<br />

1 – Beherbergung 95 3'685 3'780<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 95 3'537 3'632<br />

1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 1) x 147 147<br />

2 – Gaststättengewerbe 539 754 1'292<br />

3 – Passagierverkehr 4'251<br />

3.1a Eisenbahnen 489<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen 299<br />

3.2 Landverkehr 127<br />

3.3 Schiffahrt 34<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3'191<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2)<br />

110<br />

5 – Kultur 108<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 57<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 52<br />

6 – Sport und Unterhaltung 234<br />

6.1 Sport 109<br />

6.2 Unterhaltung 124<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 2'402<br />

Detailhandel 3) 761<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 4) 28<br />

Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 5) 35<br />

Banken und Versicherungen 6) 21<br />

Aus- und Weiterbildung 365<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 931<br />

Nachrichtenübermittlung 160<br />

Weitere touristische Dienstleistungen 102<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 2'439<br />

Grosshandels- und Transportmarge Waren 538<br />

Waren 7)<br />

Übrige Dienstleistungen<br />

1'900<br />

TOTAL 3'125 11'380 14'505<br />

22% 78% 100%<br />

1) Nur Mietausgaben, Eigennutzung in TSA-Tab. 2 in Spalte 1.5 erfasst 6) ohne Einnahmen <strong>der</strong> Banken durch Zahlungsverkehr<br />

2) in TSA-Tab. 2 erfasst (Spalte 1.5) 7) Endverbrauch von Gütern ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transport-<br />

3) Detailhandelsmarge marge; inkl. importierte Güter; ohne dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter<br />

4) bei Tankstellen und Autohandel nur Marge x nicht anwendbar<br />

5) ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge - Differenzierte Glie<strong>der</strong>ung nur beim Beherbergungs- und Gaststättengewerbe<br />

inkl. importierte dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter * inkl. ausländischer Geschäftstourismus (out of pocket, von Unternehmen bezahlt)


TSA-TABELLE 2<br />

Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />

nach Ausgabenkategorien und <strong>Tourismus</strong>art<br />

(out of pocket und in kind; zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />

Touristischer Endverbrauch inländischer Besucher<br />

Weitere Total<br />

(out of pocket; ohne Geschäftstourismus)<br />

Inländischer<br />

Komponenten touristische<br />

Geschäftstourismus touristischer Verwendung<br />

Tages-<br />

übernachtende (out of pocket) **<br />

Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n im Inland<br />

besucher *<br />

Besucher * Total Besucher * (in kind /out of pocket) (out of pocket und in kind)<br />

Glie<strong>der</strong>ung nach NOGA-Klassifikation (2,1)<br />

(2,2) (2,3) = (2,1) + (2,2) (2,4)<br />

(2,5) *** (2,6) = (2,3) + (2,4) + (2,5)<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 7'531 1'442 13'461<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 6'619 1'367 11'872<br />

1 – Beherbergung 221 2'083 2'304 599 685 3'587<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 221 1'865 2'086 599 2'685<br />

1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 1) x 217 217 685 902<br />

2 – Gaststättengewerbe 1'186 711 1'898 410 2'308<br />

3 – Passagierverkehr 1'847 319 1'441 3'607<br />

3.1a Eisenbahnen 874 215 1'089<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen 431 18 449<br />

3.2 Landverkehr 438 77 515<br />

3.3 Schiffahrt 74 6 80<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 1'441 1'441<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 30 3 33<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 0 1'759 1'759<br />

5 – Kultur 171 23 193<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 86 15 101<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 85 7 92<br />

6 – Sport und Unterhaltung 401 16 417<br />

6.1 Sport 185 10 195<br />

6.2 Unterhaltung 215 7 222<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 911 75 603 1'590<br />

Detailhandel 3) 623 58 166 847<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 4) 49 12 61<br />

Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 5)<br />

Banken und Versicherungen<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

438 438<br />

Weitere touristische Dienstleistungen 239 5 244<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 2'263 347 35 2'644<br />

Grosshandels- und Transportmarge Waren 402 67 35 504<br />

Waren 6)<br />

Übrige Dienstleistungen<br />

1'861 279 2'140<br />

TOTAL 4'893 4'901 9'794 1'789 4'523 16'106<br />

Aufteilung in % 30% 30% 61% 11% 28% 100%<br />

1) Eigennutzung (von In- und Auslän<strong>der</strong>n, inkl. Nutzung durch Dritte 5) ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge; * ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge;<br />

ohne Bezahlung) ist in Spalte 1.5 erfasst, Mietausgaben in Spalte 1.2 inkl. importierte dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter ** es handelt sich gemäss System <strong>der</strong> VGR um Vorleistungen<br />

2) inkl. Ausgaben für Reisen ins Ausland (netto, d.h. nur Marge) 6) Endverbrauch von Waren ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transport- *** es handelt sich teils um Endverbrauch, teils um Vorleistungen (Geschäftstourismus);<br />

3) Detailhandelsmarge marge; inkl. importierte Güter; ohne dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter<br />

dauerhaft touristische Konsumgüter teilen sich auf Detail- und Grosshandel (Marge) sowie<br />

4) Tankstellen und Autohandel nur Marge x nicht anwendbar<br />

- Differenzierte Glie<strong>der</strong>ung nur beim Beherbergungs- und Gaststättengewerbe<br />

auf die Produktion (inkl. Importe) auf


TSA-TABELLE 3<br />

Touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />

nach Ausgabenkategorien und <strong>Tourismus</strong>art<br />

(out of pocket und in kind; zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />

Total Total<br />

Anteil ausl. Be-<br />

Touristischer Endtouristische<br />

touristische<br />

sucher an totaler<br />

verbrauchaus- Verwendung Verwendung<br />

touristischer<br />

ländischer Besucher * von Inlän<strong>der</strong>n im Inland im Inland<br />

Verwendung<br />

(Inbound)<br />

(out of pocket und in kind) (out of pocket und in kind) im Inland in %<br />

Glie<strong>der</strong>ung nach NOGA-Klassifikation (3,1)<br />

(3,2) ** (3,3) = (3,1) + (3,2)<br />

= (3,1) /(3,3)<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 12'067 13'462 25'528 47%<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 9'665 11'872 21'537 55%<br />

1 – Beherbergung 3'780 3'587 7'367 49%<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 3'632 2'685 6'318 43%<br />

1.3 /1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 1) 147 902 1'050 86%<br />

2 – Gaststättengewerbe 1'292 2'308 3'600 36%<br />

3 – Passagierverkehr 4'251 3'607 7'858 54%<br />

3.1a Eisenbahnen 489 1'089 1'578 31%<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen 299 449 748 40%<br />

3.2 Landverkehr 127 515 642 20%<br />

3.3 Schiffahrt 34 80 114 30%<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3'191 1'441 4'632 31%<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 110 33 144 77%<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'759 1'759<br />

5 – Kultur 108 193 302 36%<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 57 101 158 36%<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 52 92 144 36%<br />

6 – Sport und Unterhaltung 234 417 651 36%<br />

6.1 Sport 109 195 304 36%<br />

6.2 Unterhaltung 124 222 347 36%<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 2'402 1'590 3'992 40%<br />

Detailhandel 3) 761 847 1'608 47%<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 4) 28 61 89 31%<br />

Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 5) 35 438 472 7%<br />

Banken und Versicherungen 21 21 100%<br />

Aus- und Weiterbildung 365 365 100%<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 931 931 100%<br />

Nachrichtenübermittlung 160 160 100%<br />

Weitere touristische Dienstleistungen 102 244 345 71%<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 2'439 2'644 5'083 48%<br />

Grosshandels- und Transportmarge Waren 538 504 1'043 52%<br />

Waren 6)<br />

Übrige Dienstleistungen<br />

1'900 2'140 4'040 47%<br />

TOTAL 14'505<br />

16'106<br />

30'611<br />

47%<br />

Aufteilung in % 47% 53% 100%<br />

1) Eigennutzung inkl. Nutzung durch Dritte (ohne Bezahlung) 5) ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge; * inkl. ausländ. Geschäftstourismus<br />

sowie Mietausgaben inkl. importierte dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter ** inkl. inländ. Geschäftstourismus<br />

2) gesamte Ausgaben <strong>der</strong> touristischen Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n zuge- 6) Endverbrauch von Waren ohne Detailhandels-, Grosshandelsordnet;<br />

inkl. Ausgaben für Reisen ins Ausland (netto, d.h. nur Marge) und Transportmarge; inkl. importierte Güter; ohne dauerhafte,<br />

3) Detailhandelsmarge<br />

4) Tankstellen und Autohandel nur Marge<br />

tourismusspez. Konsumgüter


nach Arbeitsstätten A.1 Charakteristisch<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 218'373<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 72'724<br />

1 – Beherbergung (ohne Immobilien) 37'482<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 8'005<br />

1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 29'477<br />

2 – Gaststättengewerbe 11'781<br />

3 – Passagierverkehr 1) 16'537<br />

3.1a Eisenbahnen 5'450<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen 781<br />

3.2 Landverkehr 2'726<br />

3.3 Schiffahrt 140<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 7'235<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 205<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'711<br />

5 – Kultur 2'049<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 1'448<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 601<br />

6 – Sport und Unterhaltung 3'163<br />

6.1 Sport 1'156<br />

6.2 Unterhaltung 2'007<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 145'649<br />

Detailhandel 3) 27'259<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2) 7'074<br />

Produktion dauerhafter tourismusspez. Konsumgüter 4) 125<br />

Banken und Versicherungen 53'738<br />

Aus- und Weiterbildung 8'599<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 21'497<br />

Nachrichtenübermittlung 17'790<br />

Weitere touristische Dienstleistungen 9'567<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 3'925<br />

Grosshandels- und Transportmarge Waren 475<br />

Übrige Dienstleistungen 2'776<br />

im Inland prod. Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5) 675<br />

Inländische Bruttoproduktion 6) 222'298 72'604<br />

Vorleistungen 79'514 31'457<br />

Bruttowertschöpfung davon 142'784 41'146<br />

Einkommen aus unselbständiger Arbeit -<br />

Weit. Produktionssteuern u. Abgaben/-Produktionssubv. (o. MWST) -<br />

Abschreibungen -<br />

Nettobetriebsüberschuss -<br />

Beschäftigung VZÄ 7) 1'058'721 293'295<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische<br />

Wirtschaftszweige<br />

TSA-TABELLE 4<br />

Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />

(zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />

nach Unternehmen<br />

touristische Wirtschaftszweige<br />

1 – Beherbergung<br />

(o. Immobilien)<br />

1.1 Hotellerie<br />

1.2 Parahotellerie<br />

1.3 Nutzung d. Eigentümer<br />

2 – Gaststättengewerbe<br />

3 – Passagierverkehr<br />

3.1a Eisenbahnen<br />

3.1b Berg- und Spez.bahnen<br />

72'021 37'491 8'014 29'477 11'072 16'606 5'541 811 2'797 128 7'122 207 1'696 2'060 1'429 631<br />

71'844 37'453 7'976 29'477 11'022 16'528 5'524 810 2'739 128 7'122 205 1'693 2'059 1'428 630<br />

37'430 37'335 7'858 29'477 79 12 - 10 1 - 0 - 2 - - -<br />

7'953 7'858 7'858 x 79 12 - 10 1 - 0 - 2 - - -<br />

29'477 29'477 x 29'477 x x x x x x x x x x x x<br />

11'110 84 84 x 10'905 61 - 51 - - 11 - 0 5 1 3<br />

16'464 17 17 x 12 16'430 5'524 748 2'733 128 7'093 205 5 - - -<br />

5'450 2 2 x - 5'448 5'347 - 2 - 99 - - - - -<br />

781 14 14 x 10 757 1 748 4 - 4 - - - - -<br />

2'724 1 1 x 1 2'722 13 - 2'698 - 12 - 0 - - -<br />

140 - - x 1 139 12 - - 128 - - - - - -<br />

7'168 1 1 x - 7'162 151 - 28 - 6'980 3 5 - - -<br />

202 - - x - 202 - - - - - 202 - - - -<br />

1'710 5 5 x 0 23 0 - 5 - 18 - 1'681 - - -<br />

2'022 - - x 2 - - - - - - - 1 1'979 1'426 553<br />

1'448 - - x 1 - - - - - - - 1 1'437 1'426 11<br />

575 - - x 1 - - - - - - - - 542 0 542<br />

3'107 12 12 x 24 1 - 1 - - - - 5 75 1 74<br />

1'140 4 4 x 4 1 - 1 - - - - 5 - - -<br />

1'968 8 8 x 19 0 - 0 - - - - - 75 1 74<br />

178 38 38 x 50 78 17 1 58 - - 2 3 2 1 1<br />

59 13 13 x 42 3 2 1 0 - - - - 2 1 1<br />

81 2 2 x 3 75 16 - 58 - - 2 0 - - -<br />

- - - x - - - - - - - - - - - -<br />

- - - x - - - - - - - - - - - -<br />

3 - - x - - - - - - - - 0 0 0 -<br />

8 8 8 x - - - - - - - - - - - -<br />

- - - x - - - - - - - - - - - -<br />

26 15 15 x 5 0 - 0 - - - - 2 - - -<br />

582 29 29 x 23 383 163 1 120 0 99 - 12 63 6 57<br />

17 5 5 x 2 10 4 - 2 - 4 - - - - -<br />

169 22 22 x 5 8 3 1 3 - 1 - 6 58 2 56<br />

396 3 3 x 16 365 156 0 115 0 93 - 6 5 4 1<br />

37'520<br />

11'605<br />

25'915<br />

73'239<br />

8'043 29'477<br />

3'848 7'757<br />

4'195 21'720<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

73'239<br />

11'095<br />

5'308<br />

5'787<br />

x 101'025<br />

1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung 4) gemäss Liste (ohne Detailhandels-, Grosshandels- u. Trsp.margen) x nicht anwendbar<br />

nach Passagier- und Warenverkehr 5) Produktion Gesamtwirtschaft (ohne dauerh., tourismusspez. Konsumgüter)<br />

2) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge) 6) zu Ab-Werk-Preisen<br />

3) Detailhandelsmarge 7) vollzeitäquivalente Beschäftigung = Beschäftigung (VZÄ)<br />

16'989<br />

10'485<br />

6'503<br />

81'905<br />

5'704<br />

3'109<br />

2'596<br />

36'418<br />

812<br />

386<br />

426<br />

5'229<br />

3.2 Landverkehr<br />

2'917<br />

1'590<br />

1'327<br />

18'623<br />

3.3 Schiffahrt<br />

128<br />

61<br />

67<br />

1'031<br />

3.4 Luftverkehr<br />

3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr<br />

7'221<br />

5'279<br />

1'941<br />

19'621<br />

3.6 Vermiet. v. Transportfz.<br />

207<br />

61<br />

146<br />

984<br />

4 – Reiseb. u. Verkehrsv.<br />

1'707<br />

583<br />

1'124<br />

12'562<br />

5 – Kultur<br />

2'123<br />

1'394<br />

729<br />

9'855<br />

5.1 Darstell. Kunst und Kul.<br />

1'435<br />

942<br />

493<br />

6'660<br />

5.2 Museen /and. kult. Ang.<br />

688<br />

452<br />

236<br />

3'195


nach Arbeitsstätten<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige<br />

1 – Beherbergung (ohne Immobilien)<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie<br />

1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer<br />

2 – Gaststättengewerbe<br />

3 – Passagierverkehr 1)<br />

3.1a Eisenbahnen<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen<br />

3.2 Landverkehr<br />

3.3 Schiffahrt<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2)<br />

5 – Kultur<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote<br />

6 – Sport und Unterhaltung<br />

6.1 Sport<br />

6.2 Unterhaltung<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />

Detailhandel 3)<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2)<br />

Produktion dauerhafter tourismusspez. Konsumgüter 4)<br />

Banken und Versicherungen<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

Weitere touristische Dienstleistungen<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige<br />

Grosshandels- und Transportmarge Waren<br />

Übrige Dienstleistungen<br />

im Inland prod. Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5)<br />

Inländische Bruttoproduktion 6)<br />

Vorleistungen<br />

Bruttowertschöpfung davon<br />

Einkommen aus unselbständiger Arbeit<br />

Weit. Produktionssteuern u. Abgaben/-Produktionssubv. (o. MWST)<br />

Abschreibungen<br />

Nettobetriebsüberschuss<br />

Beschäftigung VZÄ 7)<br />

1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung<br />

nach Passagier- und Warenverkehr<br />

2) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge)<br />

3) Detailhandelsmarge<br />

6 – Sport und Unterhaltung<br />

6.2 Unterhaltung<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte<br />

Wirtschaftszweige<br />

Detailhandel<br />

Tankstellen, Autorep.,-handel<br />

Prod. tour.spez. Konsumg.<br />

Banken und Versicherungen<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Gesundheits- und Sozialw.<br />

3'096 1'144 1'952 146'352 27'994 6'986 125 53'757 8'670 21'578 17'793 9'449 3'423 356 1'703 1'364 221'796 1'047'050<br />

3'089 1'142<br />

1'947 880 749 7 -<br />

3 72 29 3 17 843 44 493 306 73'567 300'013<br />

3 1 2 52 43 - - -<br />

0 7 -<br />

1 129 1 72 57 37'611 73'405<br />

3 1 2 52 43 - - -<br />

0 7 -<br />

1 129 1 72 57 8'134 73'405<br />

x x x x x x x x x x x x x x x x 29'477 x<br />

54 15 40 672 634 3 - -<br />

6 14 - 14 249 16 61 173 12'031 107'738<br />

- - -<br />

73 63 4 - - -<br />

2 3 1 74 5 19 51 16'612 79'890<br />

- - - - - - - - - - - -<br />

12 - -<br />

12 5'462 34'646<br />

- - - - - - - - - - - -<br />

6 -<br />

6 -<br />

787 5'124<br />

- - -<br />

2 1 1 - - -<br />

0 - -<br />

25 -<br />

2 23 2'751 17'463<br />

- - - - - - - - - - - -<br />

1 -<br />

1 -<br />

141 1'117<br />

- - -<br />

68 63 2 - - -<br />

2 -<br />

1 30 5 9 16 7'265 20'571<br />

- - -<br />

4 -<br />

1 - - - -<br />

3 -<br />

- - -<br />

-<br />

205 968<br />

- - -<br />

1 1 - - - - - - -<br />

23 22 0 -<br />

1'733 12'720<br />

41 - 41 27 0 - - - 25 1 -<br />

1 46 1 39<br />

7 2'095 9'748<br />

9 - 9 0 0 - - -<br />

0 - - -<br />

10 -<br />

10 -<br />

1'458 6'778<br />

32 - 32 26 - - - - 25 1 -<br />

1 37 1 30<br />

7 638 2'970<br />

2'991 1'127 1'864 56 7 - -<br />

3 41 6 - -<br />

321 - 302 19 3'484 16'512<br />

1'126 1'126 -<br />

16 6 - -<br />

3 4 3 - -<br />

245 - 230 15 1'401 6'649<br />

1'865 1 1'864 40 1 - - - 36 2 - -<br />

76 -<br />

72<br />

4 2'083 9'863<br />

7 2 5 145'471 27'245 6'979 125 53'754 8'598 21'549 17'790 9'432 2'580 312 1'211 1'058 148'229 747'038<br />

0 0 0 27'200 27'181 5 -<br />

1 1 7 -<br />

4 1'366 289 72 1'005 28'625 258'621<br />

- - - 6'993 18 6'974 - - - - -<br />

1 105 20 59 26 7'179 64'406<br />

- - - 125 - - 125 - - - - -<br />

- - -<br />

-<br />

125 723<br />

- - - 53'738 4 - - 53'734 - - - -<br />

122 - 121<br />

1 53'859 114'911<br />

3 - 3 8'596 2 - - - 8'525 69 - -<br />

703 - 703 -<br />

9'302 48'044<br />

- - - 21'489 7 - - - 71 21'411 - -<br />

221 - 221 - 21'718 134'905<br />

- - - 17'790 - - - - - - 17'790 -<br />

26 2 2 22 17'816 71'588<br />

4 2 2 9'541 34 - -<br />

19 1 60 - 9'427 38 1 32<br />

4 9'605 53'840<br />

73 22 51 3'343 935 98 -<br />

68 734 1'463 12 32 474'832 44'001 154'821 276'010 478'758 2'129'717<br />

1 - 1 457 437 7 - - -<br />

9 -<br />

5 45'510 43'229 97 2'184 45'985 221'085<br />

71 21 49 2'606 246 91 -<br />

68 730 1'444 12 15 154'621 209 153'459 953 157'397 777'254<br />

2 1 1 279 253 1 - -<br />

4 10 0 12 274'701 563 1'265 272'873 275'376 1'131'378<br />

3'169<br />

2'081<br />

1'088<br />

14'710<br />

6.1 Sport<br />

1'166<br />

766<br />

400<br />

5'413<br />

2'003<br />

1'315<br />

688<br />

9'297<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

149'695 28'929 7'084 125 53'825 9'404 23'041 17'804 9'482 478'256 44'357 156'525 277'374 700'554 3'176'767<br />

48'057 9'505 2'234 74 17'411 2'852 6'859 5'969 3'153 245'016 18'483 55'431 171'102 324'530 x<br />

101'638 19'424 4'850 51 36'414 6'552 16'182 11'835 6'328 233'240 25'875 101'094 106'272 376'024 x<br />

x x x x x x x x x x x x x x<br />

x x x x x x x x x x x x x x<br />

x x x x x x x x x x x x x x<br />

x x x x x x x x x x x x x x<br />

765'426<br />

269'622<br />

64'114<br />

TSA-TABELLE 4 (Fortsetzung)<br />

Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />

(zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />

nach Unternehmen<br />

723<br />

114'692<br />

48'445<br />

143'292<br />

4) gemäss Liste (ohne Detailhandels-, Grosshandels- u. Trsp.margen) x nicht anwendbar<br />

5) Produktion Gesamtwirtschaft (ohne dauerh., tourismusspez. Konsumgüter)<br />

6) zu Ab-Werk-Preisen<br />

71'604<br />

Weitere tourist. Dienstl.<br />

52'934<br />

B. Nicht tourismusspezifischeWirtschaftszweige<br />

2'118'046<br />

Grossh.- und Transp.marge<br />

215'423<br />

Übrige Dienstleistungen<br />

771'316<br />

im Inland produzierte Güter<br />

1'131'306<br />

inländische Bruttoprod. 5)<br />

Beschäftigte VZÄ


TSA-TABELLE 5<br />

Aufkommen und touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nach Wirtschaftszweigen 1998<br />

(zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />

Inländ. Bruttoproduktion<br />

Aufkommen<br />

Aufkommen<br />

(Ab-Werk Preise)<br />

(5,1) (5,2) (5,3) (5,4) (5,5) (5,6) (5,7) (5,8) =<br />

nach Arbeitsstätten =(5,5)-(5,2) =(3,3) ((5,7-Vimp*)/(5,6)<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 221'796 311 222'108 4'067 226'175 225'864 25'528 11%<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 73'567 73'567 985 74'552 74'552 21'537 29%<br />

1 – Beherbergung 37'611 37'611 188 37'800 37'800 7'367 19%<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 8'134 8'134 188 8'323 8'323 6'318 76%<br />

1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 29'477 29'477 0 29'477 29'477 1'050 4%<br />

2 – Gaststättengewerbe 12'031 12'031 441 12'472 12'472 3'600 29%<br />

3 – Passagierverkehr 1) 16'612 16'612 291 16'903 16'903 7'858 46%<br />

3.1a Eisenbahnen 5'462 5'462 142 5'604 5'604 1'578 28%<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen 787 787 26 813 813 748 92%<br />

3.2 Landverkehr 2'751 2'751 48 2'799 2'799 642 23%<br />

3.3 Schiffahrt 141 141 1 142 142 114 80%<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 7'265 7'265 66 7'331 7'331 4'632 63%<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 205 205 9 214 214 144 67%<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'733 1'733 25 1'759 1'759 1'759 100%<br />

5 – Kultur 2'095 2'095 9 2'104 2'104 302 14%<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 1'458 1'458 8 1'465 1'465 158 11%<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 638 638 1 639 639 144 23%<br />

6 – Sport und Unterhaltung 3'484 3'484 29 3'514 3'514 651 19%<br />

6.1 Sport 1'401 1'401 16 1'417 1'417 304 21%<br />

6.2 Unterhaltung 2'083 2'083 14 2'097 2'097 347 17%<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 148'229 311 148'541 3'083 151'623 151'312 3'992 3%<br />

Detailhandel 3) 28'625 28'625 1'507 30'132 30'132 1'608 5%<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2) 7'179 7'179 378 7'557 7'557 89 1%<br />

Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 4) 125 311 437 36 472 161 472 100%<br />

Banken und Versicherungen 53'859 53'859 159 54'018 54'018 21 0%<br />

Aus- und Weiterbildung 9'302 9'302 188 9'491 9'491 365 4%<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 21'718 21'718 103 21'821 21'821 931 4%<br />

Nachrichtenübermittlung 17'816 17'816 466 18'282 18'282 160 1%<br />

Weitere touristische Dienstleistungen 9'605 9'605 245 9'850 9'850 345 4%<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 478'758 478'758 9'219 487'977 487'977 1'043 0%<br />

Grosshandels- und Transportmarge Waren 45'985 45'985 1'343 47'328 47'328 1'043 2%<br />

Übrige Dienstleistungen 157'397 157'397 0 0%<br />

im Inland prod. Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5) 275'376 275'376 0 0%<br />

importierte Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5) x 106'555 x x 0 0%<br />

Total 700'554 106'866 807'420 13'287 820'706 713'840 26'571 0%<br />

1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine 5) exkl. dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter<br />

Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr 6) <strong>Tourismus</strong>anteil T1 bezügl. inländischem Aufkommen<br />

2) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge)<br />

3) Detailhandelsmarge x nicht anwendbar * Vimp = Anteil <strong>der</strong> tour. Verwendung<br />

4) Nettoimporte (Importe - Exporte) import. Spez. Products<br />

Importe<br />

Total Angebot<br />

im Inland<br />

nicht abzugsfähige<br />

Mehrwertsteuer<br />

Tour. Verwendung<br />

Aufkommen (Anschaffungspreise)<br />

(Anschaffungspreise)<br />

Total Aufkommen<br />

Total<br />

inländisches<br />

Aufkomme<br />

Total touristische<br />

Verwendung<br />

<strong>Tourismus</strong>anteil T1<br />

6)


TSA-TABELLE 6<br />

Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />

nach Arbeitsstätten<br />

(zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />

totale<br />

tourismusbezogene<br />

inländ. Brutto- Vorleistungen Bruttowert- <strong>Tourismus</strong>anteil inländ. Brutto- Vorleistungen Bruttowertproduktion<br />

schöpfung T1 produktion schöpfung<br />

(Ab-Werk Preise) (Ab-Werk Preise) (Ab-Werk Preise) 8) 8)<br />

(6,1) (6,2)<br />

(6,3) =(5,8) (6,4) (6,5) (6,6)<br />

=(6,1) * (5,8) =(6,2) * (5,8) =(6,3) * (5,8)<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 221'796 79'736 142'060 11% 24'656 12'390 12'267<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 73'567 31'698 41'869 29% 21'123 11'212 9'911<br />

Gastgewerbe (Beherbergung + Gaststätten; ohne Eigent.nutzung) 20'165 9'586 10'579 48% 9'648 4'589 5'059<br />

1 – Beherbergung 37'611 11'641 25'971 19% 7'224 3'224 4'001<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 8'134 3'884 4'250 76% 6'175 2'948 3'227<br />

1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 29'477 7'757 21'720 4% 1'050 276 773<br />

2 – Gaststättengewerbe 12'031 5'702 6'329 29% 3'473 1'641 1'832<br />

3 – Passagierverkehr 1) 16'612 10'248 6'364 46% 7'747 5'153 2'593<br />

3.1a Eisenbahnen 5'462 2'984 2'478 28% 1'538 840 698<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen 787 369 418 92% 724 340 385<br />

3.2 Landverkehr 2'751 1'500 1'251 23% 631 343 287<br />

3.3 Schiffahrt 141 68 73 80% 113 55 59<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 7'265 5'266 1'999 63% 4'602 3'534 1'068<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 205 61 145 67% 138 41 97<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'733 592 1'141 100% 1'733 592 1'141<br />

5 – Kultur 2'095 1'353 742 14% 301 192 108<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 1'458 953 504 11% 157 103 55<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 638 400 238 23% 144 90 54<br />

6 – Sport und Unterhaltung 3'484 2'161 1'323 19% 645 409 236<br />

6.1 Sport 1'401 837 564 21% 301 185 116<br />

6.2 Unterhaltung 2'083 1'325 759 17% 344 224 121<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 148'229 48'039 100'191 3% 3'533 1'178 2'355<br />

Detailhandel 3) 28'625 9'781 18'844 5% 1'528 517 1'011<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2) 7'179 2'297 4'881 1% 85 27 58<br />

Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 4) 125 74 51 100% 125 74 51<br />

Banken und Versicherungen 53'859 17'414 36'445 0% 21 7 14<br />

Aus- und Weiterbildung 9'302 2'824 6'478 4% 358 109 249<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 21'718 6'468 15'250 4% 927 276 651<br />

Nachrichtenübermittlung 17'816 5'979 11'838 1% 156 52 104<br />

Weitere touristische Dienstleistungen 9'605 3'202 6'403 4% 335 117 218<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 478'758 244'793 233'964 0% 1'013 380 633<br />

Grosshandels- und Transportmarge Waren 45'985 19'741 26'244 2% 1'013 380 633<br />

Übrige Dienstleistungen 157'397 55'903 101'494 0% 0 0 0<br />

im Inland prod. Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5) 275'376 169'150 106'226 0% 0 0 0<br />

Total 700'554 324'530 376'024 25'669 12'770 12'899<br />

<strong>Tourismus</strong>anteil 6) 3.4%<br />

nichtabzugsfähige Mehrwertsteuer 13287<br />

übrige Steuern und Abgaben 7) 6054<br />

unterstellte Produktion von Bankdienstleistungen -15374<br />

Total (zu Marktpreisen) 379990<br />

1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine 5) exkl. dauerhafte, touristische Konsumgüter<br />

Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr 6) <strong>Tourismus</strong>anteil an Total <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung zu Ab-Werk-Preisen<br />

2) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge) 7) nur Importabgaben<br />

3) Detailhandelsmarge<br />

4) gemäss Liste (ohne Handels- und Transportmargen;<br />

nur inländische Produktion abzügl. Exporte


TSA-TABELLE 7<br />

Beschäftigung insgesamt und tourismusbezogene Beschäftigung (VZÄ) in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />

nach Wirtschaftszweigen (Arbeitsstätten) 1)<br />

Beschäftigte insgesamt<br />

<strong>Tourismus</strong>bezogene<br />

Beschäftigte Total<br />

Vollzeit Teilzeit 1 Teilzeit 2 Beschäftigung <strong>Tourismus</strong>- Beschäftigung<br />

m w tot m w tot m w tot m f tot (VZÄ) 1) anteil T2 (VZÄ) 1)<br />

nach Arbeitsstätten (7,1) (7,2) (7,3) (7,4) (7,5) (7,6) (7,7) (7,8) (7,9) 2) (7,10)=(7,9) * (5,11)<br />

A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 588'983 669'120 1'258'103 502'223 359'839 862'062 42'377 166'542 208'919 44'383 142'739 187'122 1'047'050 15% 160'617<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 185'486 166'321 351'807 160'009 101'190 261'199 11'784 29'440 41'224 13'693 35'691 49'384 300'013 45% 134'288<br />

1 – Beherbergung 36'425 46'075 82'500 33'833 33'839 67'672 1'304 5'458 6'762 1'288 6'778 8'066 73'405 76% 55'696<br />

1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 36'425 46'075 82'500 33'833 33'839 67'672 1'304 5'458 6'762 1'288 6'778 8'066 73'405 76% 55'696<br />

1.3 / 1.4 Nutzung durch Eigentümer (Ferienwohnungen) X X X X X X X X X X X X X X X<br />

2 – Gaststättengewerbe 58'055 76'653 134'708 48'208 43'097 91'305 4'538 14'086 18'624 5'309 19'470 24'779 107'738 29% 31'256<br />

3 – Passagierverkehr 3) 66'987 17'707 84'694 60'604 11'004 71'608 2'913 4'144 7'057 3'470 2'559 6'029 79'890 38% 30'161<br />

3.1a Eisenbahnen 31'610 3'975 35'585 30'786 2'640 33'426 715 979 1'694 109 356 465 34'646 28% 9'756<br />

3.1b Berg- und Spezialbahnen 3'119 555 3'674 2'633 281 2'914 192 120 312 294 154 448 5'124 92% 4'714<br />

3.2 Landverkehr 16'814 3'008 19'822 13'882 1'569 15'451 1'228 664 1'892 1'704 775 2'479 17'463 23% 4'020<br />

3.3 Schiffahrt 984 297 1'281 807 138 945 108 97 205 69 62 131 1'117 80% 897<br />

3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 13'722 9'407 23'129 11'999 6'083 18'082 564 2'176 2'740 1'159 1'148 2'307 20'571 49% 10'132<br />

3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 738 465 1'203 497 293 790 106 108 214 135 64 199 968 66% 641<br />

4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 5'320 8'998 14'318 4'540 6'529 11'069 450 1'477 1'927 330 992 1'322 12'720 100% 12'720<br />

5 – Kultur 7'475 5'120 12'595 5'439 2'109 7'548 1'066 1'368 2'434 970 1'643 2'613 9'748 14% 1'400<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 5'208 2'906 8'114 4'132 1'567 5'699 612 636 1'248 464 703 1'167 6'778 11% 732<br />

5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 2'267 2'214 4'481 1'307 542 1'849 454 732 1'186 506 940 1'446 2'970 23% 668<br />

6 – Sport und Unterhaltung 11'224 11'768 22'992 7'385 4'612 11'997 1'513 2'907 4'420 2'326 4'249 6'575 16'512 19% 3'055<br />

6.1 Sport 5'191 3'905 9'096 3'675 1'349 5'024 574 913 1'487 942 1'643 2'585 6'649 21% 1'418<br />

6.2 Unterhaltung 6'033 7'863 13'896 3'710 3'263 6'973 939 1'994 2'933 1'384 2'606 3'990 9'863 17% 1'637<br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 403'497 502'799 906'296 342'214 258'649 600'863 30'593 137'102 167'695 30'690 107'048 137'738 747'038 4% 26'329<br />

Detailhandel 114'749 211'753 326'502 98'349 104'415 202'764 7'871 55'944 63'815 8'529 51'394 59'923 258'621 5% 13'904<br />

Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 57'122 12'357 69'479 54'490 5'844 60'334 1'418 3'097 4'515 1'214 3'416 4'630 64'406 1% 760<br />

Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter x x x x x x x x x x x x 723 100% 723<br />

Banken und Versicherungen 74'828 49'616 124'444 70'448 34'510 104'958 2'191 10'230 12'421 2'189 4'876 7'065 114'911 0% 44<br />

Aus- und Weiterbildung 40'521 27'985 68'506 20'299 7'511 27'810 10'459 11'140 21'599 9'763 9'334 19'097 48'044 4% 1'847<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 42'555 126'504 169'059 36'250 62'399 98'649 4'119 41'011 45'130 2'186 23'094 25'280 134'905 4% 5'756<br />

Nachrichtenübermittlung 52'569 31'245 83'814 45'067 15'899 60'966 2'704 7'527 10'231 4'798 7'819 12'617 71'588 1% 627<br />

Weitere touristische Dienstleistungen 21'153 43'339 64'492 17'311 28'071 45'382 1'831 8'153 9'984 2'011 7'115 9'126 53'840 5% 2'668<br />

B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 1'606'154 833'141 2'439'295 1'422'216 407'190 1'829'406 86'551 233'356 319'907 97'387 192'595 289'982 2'129'717 0% 4'863<br />

Grosshandels- und Transportmarge Waren 171'296 73'651 244'947 158'382 44'316 202'698 6'877 18'159 25'036 6'037 11'176 17'213 221'085 2% 4'863<br />

Übrige Dienstleistungen 480'838 463'337 944'175 394'901 201'036 595'937 43'872 141'933 185'805 42'065 120'368 162'433 777'254 0%<br />

im Inland prod. Waren (ohne Handels- u. Transportmargen) 954'020 296'153 1'250'173 868'933 161'838 1'030'771 35'802 73'264 109'066 49'285 61'051 110'336 1'131'378 0%<br />

Total Beschäftigung 2'195'137 1'502'261 3'697'398 1'924'439 767'029 2'691'468 128'928 399'898 528'826 141'770 335'334 477'104 3'176'767 165'480<br />

<strong>Tourismus</strong>anteil an Gesamtbeschäftigung (VZÄ) 1) 5.2%<br />

x nicht anwendbar<br />

1) vollzeitäquivalente Beschäftigung = Beschäftigung (VZÄ)<br />

2) <strong>Tourismus</strong>anteil T2 entspricht aufgrund differieren<strong>der</strong> Arbeitsproduktivitäten nach Wirtschaftszeigen nicht notwendigerweise dem <strong>Tourismus</strong>anteil T1 in TSA-Tab. 5 und 6<br />

3) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr


ABBILDUNG 20: TOURISMUSSPEZIFISCHE WIRTSCHAFTSZWEIGE (SPECIFIC TOURISM INDUSTRIES)<br />

Wirtschaftszweige gemäss NOGA-Klassfikation<br />

TSA <strong>Schweiz</strong><br />

TSA SCHWEIZ UN, WTO, OECD, EUROSTAT (2000)<br />

1. Beherbergung 1. Accomodation services<br />

55.11 Hotels mit Restaurant 1.1 Hotellerie 1.1 Hotels and other<br />

55.12 Hotels ohne Restaurant lodging services<br />

55.21 Jugendherbergen und Hütten 1.2 Parahotellerie<br />

55.22 Campingplätze<br />

55.23A Ferienwohnungen, -häuser<br />

55.23B Kollektivunterkünfte (ohne Hütten)<br />

55.23C sonstiges Beherbergungsgewerbe<br />

Nutzung und Vermietung von Ferienwohnungen<br />

durch Eigentümer<br />

55.3 Restaurants, Tea-Rooms, etc.<br />

55.4 Bars<br />

55.52 Caterer<br />

A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige (Characteristic Tourism Industries)<br />

1.3 Nutzung und Vermietung von<br />

Ferienwohnungen durch Eigentümer<br />

1.2 Second home services<br />

2. Gaststättengewerbe 2. Food and beverage serving services<br />

3. Passagierverkehr 3. Passenger transport services<br />

60.1 Eisenbahnverkehr 3.1a Eisenbahnen 3.1 Interurban railway transport services<br />

60.21C Berg- und Spezialbahnen 3.1b Berg- und Spezialbahnen<br />

60.21A Personenbeför<strong>der</strong>ung im Nahverkehr<br />

60.21B Personenbeför<strong>der</strong>ung im Fernverkehr<br />

3.2 Landverkehr 3.2. Road transport services<br />

60.22 Taxi<br />

60.23 Sonst. Personenbeför<strong>der</strong>ung im Landverkehr<br />

61.20A Personenbeför<strong>der</strong>ung Binnenschiffahrt 3.3 Schiffahrt 3.3 Water transport services<br />

62.1 Linienflugverkehr 3.4 Luftverkehr 3.4 Air transport services<br />

62.2 Gelegenheitsflugverkehr (inkl. Charter)<br />

63.21 sonstige Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Landverkehr 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3.5 Supporting passenger transport services<br />

63.22 sonstige Hilfs- und Nebentätigkeiten für die Schiffahrt<br />

63.23 sonstige Hilfs- und Nebentätigkeiten für die Luftfahrt<br />

71.1 Vermietung von Automobilen 3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 3.6 Passenger transport equipment rental<br />

71.21 Vermietung von sonstigen Landfahrzeugen<br />

4. Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 4 Travel ag., tour oper., tourist guide serv.<br />

63.3 Reisebüros und Reiseveranstalter 4.1 Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 4.1 Travel Agencies<br />

4.2 Tour Operator<br />

4.3 Tourist information and tourist guide<br />

92 Unterhaltung, Kultur und Sport 5. Kultur 5. Cultural Services<br />

92.31A Theater- und Ballettgruppen<br />

92.31B Orchester, Chöre, Musiker<br />

92.31C Selbständige bildende Künstler<br />

92.31D Sonstige künstlerische Tätigkeiten und Darbietungen<br />

92.32A Betrieb von Theatern, Opern, etc.<br />

92.32B Sonstige Hilfsdienste des Kultur- und Unterhaltungswesens<br />

5.1 Darstellende Kunst und Kultur 5.1 Performing Arts<br />

92.52 Museen 5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 5.2 Museum and other cultural services<br />

92.53 Botanische und zoologische Gärten sowie Naturparks<br />

6. Sport und Unterhaltung 6. Recreation and other entertainment services<br />

92.61 Betrieb von Sportanlagen 6.1 Sport 6.1 Sports and recreational sport services<br />

92.62B Sonstige mit Sport verbundene Tätigkeiten<br />

92.13 Kinos 6.2 Unterhaltung 6.2 Other amusement and recreational services<br />

92.33 Schaustellergewerbe und Vergnügungsparks<br />

92.34A Tanzschulen, Tanzlehrer<br />

92.34B Diskotheken, Dancings, Night Clubs<br />

92.34C Spielsalons<br />

92.34D Weitere Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen<br />

92.51 Bibliotheken und Archive<br />

92.71 Wett- und Lotteriewesen<br />

92.72 Sonstige Dienstleistungen für Unterh./Erholung/Freizeit


Wirtschaftszweige gemäss NOGA-Klassfikation<br />

TSA <strong>Schweiz</strong><br />

A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige (Connected Tourism Industries)<br />

52 Detailhandel Detailhandel<br />

50.10B Einzelhandel mit Automobilen Tankstellen, Autoreparaturgewerbe<br />

50.2 Instandhaltung und Reparatur von Automobilen Autohandel<br />

50.4 Handel mit Motorrä<strong>der</strong>n, Teilen und Zubehör<br />

50.5 Tankstellen<br />

gemäss Liste Produktion dauerhafter touristischer<br />

Konsumgüter (Single Purpose Tourism<br />

Consumer Durable Goods)<br />

65.12B Kantonalbanken<br />

65.12C Grossbanken<br />

65.12D Regionalbanken und Sparkassen<br />

65.12E Darlehenskassen und Raiffeisenbanken<br />

65.12F Handelsbanken<br />

Banken/Versicherungen<br />

67.13 Sonstige mit Kreditgewerbe verbundene Tätigkeiten<br />

66.03A Unfall- und Schadenversicherung<br />

67.2 Sonstige mit Versicherungsgewerbe verbundene Tätigkeiten<br />

80.21B Maturitätsschulen<br />

80.21C Diplommittelschulen<br />

80.30A Universitäten, Hochschulen<br />

80.30B Fachhochschulen<br />

80.30C Höhere Fachschulen<br />

80.30D Ausbildungsstätten <strong>der</strong> höheren Berufsbildung<br />

80.42B Künstlerische Schulen<br />

80.42C Sprachschulen<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

85.12A Arztpraxen<br />

85.11A Spitäler für allgemeine Pflege<br />

85.11B Spezialkliniken<br />

85.11C Psychiatrische Kliniken<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

64.11 Post (ohne Autoreisepost) Nachrichtenübermittlung<br />

64.12 Sonstige Kurierdienste<br />

64.2 Fernmeldedienste<br />

70 Immobilienwesen Weitere touristische Dienstleistungen<br />

71.4 Vermietung von Gebrauchsgütern<br />

74.84C Ausstellungs- und Messeorganisation<br />

93.04A Saunas, Solarien<br />

93.04B Gynmastik- und Fitnesszentren<br />

93.04C Sonstiges Körperpflegegewerbe<br />

93.05A Sonstige persönliche Dienstleistungen<br />

93.02A Coiffeursalons<br />

93.02B Kosmetikinstitute<br />

93.01A Wäscherei und chem. Reinigung<br />

TSA SCHWEIZ UN, WTO, OECD, EUROSTAT (2000)


Publikationsprogramm BFS<br />

Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat – als zentrale Stati stikstelle<br />

des Bundes – die Aufgabe, statistische Informationen breiten<br />

Benutzer kreisen zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Verbreitung <strong>der</strong> statistischen Information geschieht ge glie<strong>der</strong>t<br />

nach Fachbereichen (vgl. Umschlagseite 2) und mit ver schiedenen<br />

Mitteln.<br />

Nähere Angaben zu den verschiedenen Diffusionsmitteln liefert das<br />

laufend nachgeführte Publikations ver zeich nis im In ter net unter <strong>der</strong><br />

Adresse www.statistik.admin.ch >>News >>Neuerscheinungen.<br />

<strong>Tourismus</strong><br />

Das Publikationsprogramm <strong>der</strong> Sektion <strong>Tourismus</strong> im Bundesamt<br />

für Statistik ist wie folgt geglie<strong>der</strong>t:<br />

Hotel- und Kurbetriebe in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Kommentare und Resultate zum Stand und zur Entwicklung von<br />

Angebot und Nachfrage.<br />

– Monatsüberblicke<br />

Erscheinen zwei Monate nach Ende des Berichtsmonats.<br />

– Saisonüberblicke<br />

Erscheinen halbjährlich, Wintersaison (November bis April)<br />

im Juli; Sommersaison (Mai bis Oktober) im Januar.<br />

– Jahresüberblick, erscheint im März/April.<br />

Hotellerie und Pa raho tel le rie in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

– Jahresüberblick<br />

Kommentare und Resultate zum Stand und zur Entwicklung<br />

von Angebot und Nachfrage. Erscheint im Mai/Juni.<br />

Erschienen bis 1993, Neuaufl age ab 1999.<br />

– Kantonale Überblicke (OW, GR, SG/AR, BE, VS, TI)<br />

Resultate zum Stand und zur Entwicklung von Angebot und<br />

Nachfrage in <strong>der</strong> Hotellerie und <strong>der</strong> Parahotellerie (jährlich).<br />

Erschienen bis 1993, Neuaufl age ab 1999 (ohne SG/AR).<br />

<strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Ausführlicher Jahresbericht zum internationalen und schweizerischen<br />

<strong>Tourismus</strong> mit umfangreichen Resultatübersichten und<br />

re tro spek ti ven Tabellen. Erscheint im Oktober (erschienen bis<br />

1993, Neuaufl age ab 1998).<br />

Son<strong>der</strong>berichte<br />

– Fremdenverkehrsbilanz <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Einnahmen und Ausga -<br />

ben im grenzüberschreitenden Fremdenverkehr.<br />

Erscheint im August.<br />

– Reiseverkehr <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er im Ausland. Kommentar<br />

und Resultate zur Entwicklung im internationalen Fremdenver<br />

kehr und des Reiseverkehrs <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er im Ausland.<br />

Erscheint im Dezember/Januar.<br />

– Volkswirtschaftliche Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Auskünfte und Publikationsbezug<br />

Die Publikationen können einzeln o<strong>der</strong> im Abonnement be -<br />

zogen werden. Preise auf Anfrage (Tel. 032/713 60 60). Die<br />

Sektion <strong>Tourismus</strong> des Bundesamtes für Statistik (BFS) informiert<br />

Sie gerne über weitere Nachweise zum Fachgebiet. So stehen<br />

z.B. auf Wunsch (auch im Abonnement) einzelne Tabellen aus dem<br />

Aus wer tungs pro gramm zur Verfügung; Preise auf Anfrage;<br />

Tel. 031/323 66 36.<br />

Programme des publications de l'OFS<br />

En sa qualité de service central de statistique de la Confédération,<br />

l’Offi ce fédéral de la statistique (OFS) a pour tâche de rendre les<br />

informations sta tis ti ques accessibles à un large public.<br />

L’information statistique est diffusée par domaine (cf. verso de la<br />

première page de couverture); elle emprunte diverses voies.<br />

La Liste des publications mise à jour régulièrement, donne<br />

davan tage de détails sur les divers moyens de diffusion. Elle<br />

se trouve sur Internet à l’adresse www.statistique.admin.ch<br />

>>Actualités>>Nouvelles publications.<br />

Tourisme<br />

Le programme des publications de la Section du tourisme de<br />

l’Offi ce fédéral de la sta tis ti que se présente de la manière<br />

suivante:<br />

Les hôtels et les établissements de cure en Suisse<br />

Etat et évolution de l’offre et de la demande; résultats et commentaires.<br />

– Rapports mensuels<br />

Parution deux mois après la fi n du mois sous revue.<br />

– Rapports saisonniers<br />

Parution semestrielle: saison d’hiver (novembre à avril)<br />

en juillet, saison d’été (mai à oc to bre) en janvier.<br />

– Rapport annuel, parution en mars/avril.<br />

L’hôtellerie et la parahôtellerie en Suisse<br />

– Rapport annuel<br />

Etat et évolution de l’offre et de la demande;<br />

résultats et commentaires. Parution en mai/juin. Publication<br />

parue jusqu’en 1993, paraît à nouveau depuis 1999.<br />

– Rapports cantonaux (OW, GR, SG/AR, BE, VS, TI)<br />

Etat et évolution de l’offre et de la demande dans l’hôtellerie<br />

et la parahôtellerie; résultats annuels. Publications parues jus -<br />

qu’en 1993, paraissent à nouveau depuis 1999 (sans SG/AR).<br />

Le tourisme en Suisse<br />

Rapport annuel détaillé sur le tourisme national et in ter na tio nal,<br />

accompagné de nombreux tableaux, actuels et ré tros pec tifs.<br />

Parution en octobre (publication parue jusqu’en 1993, paraît à<br />

nouveau depuis 1998).<br />

Rapports spéciaux<br />

– La balance touristique de la Suisse. Recettes et dépenses<br />

liées au tourisme international.<br />

Parution en août.<br />

– Les touristes suisses à l’étranger. Etat et évolution<br />

du tourisme international et du tou ris me suisse à l’étranger;<br />

résultats et commentaires.<br />

Parution en décembre/janvier.<br />

– L’importance du tourisme dans l’économie nationale.<br />

Renseignements et commande de publications<br />

Vous pouvez vous abonner aux publications ou les acquérir<br />

individuellement. Prix sur demande (tél. 032/713 60 60). La Section<br />

du tourisme de l’Offi ce fédéral de la statistique (OFS) vous<br />

indiquera volontiers d’autres possibilités d’obtenir des données<br />

sur le domaine en question. Ainsi, elle propose aux personnes<br />

intéressées des tableaux isolés de son programme d’exploitation<br />

(aussi en abonnement); prix sur demande; tél. 031/323 66 36.


Der <strong>Tourismus</strong> ist einer <strong>der</strong> wichtigsten Zweige <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft.<br />

Er hat grosse Auswirkungen auf Beschäftigung, Produktion und Wertschöpfung. Vor allem<br />

<strong>der</strong> internationale Fremdenverkehr trug und trägt immer noch in hohem Masse zur<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Berggebiete in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> bei.<br />

Durch die Heterogenität <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>produktion ist es indessen schwierig, die vielfältigen<br />

wirtschaftlichen Effekte des <strong>Tourismus</strong> zu erfassen und wirtschaftsstatistisch auszuweisen.<br />

Der <strong>Tourismus</strong> als solcher ist in den Nomenklaturen <strong>der</strong> Statistik und <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnung nicht enthalten. Deshalb mussten die benötigten Informationen<br />

aus den tourismusbezogenen Komponenten verschiedenster Branchen extrahiert<br />

und in einem separaten Konto – dem so genannten «<strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong>»<br />

– zusammengefasst werden. Das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> hat zum Ziel,<br />

Antworten aus <strong>der</strong> Optik <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf verschiedene Fragen<br />

zur Standortbestimmung und Entwicklung des <strong>Tourismus</strong> zu geben – sowohl auf <strong>der</strong><br />

Seite des touristischen Aufkommens (Angebot), als auch auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> touristischen<br />

Verwendung (Nachfrage): Wie gross ist aufkommensseitig <strong>der</strong> Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zu<br />

Bruttowertschöpfung und Beschäftigung <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft? Welche Wirtschaftszweige<br />

profitieren wie stark vom <strong>Tourismus</strong>? Wie gross ist verwendungsseitig die wirtschaftliche<br />

Bedeutung verschiedener Besucherkategorien?<br />

Die vorliegende Publikation bietet eine Übersicht über die allgemeinen Grundsätze,<br />

die angewandte Methode sowie die Ergebnisse des ersten <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

für das Referenzjahr 1998. Sie stellt einen ersten wichtigen Schritt dar in Richtung einer<br />

regelmässigen Veröffentlichung des <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Bestellnummer: Bestellungen: Preis:<br />

250-0300 032 713 60 60 Fax: 032 713 60 61 E-Mail: or<strong>der</strong>@bfs.admin.ch Fr. 20.– ISBN 3-303-10390-9

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