Satellitenkonto Tourismus der Schweiz - Schweizer Tourismus ...
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<strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Grundlagen, Methodik und Ergebnisse<br />
10<br />
OFS BFS UST<br />
<strong>Tourismus</strong><br />
Tourisme<br />
Turismo<br />
Gabrielle Antille Gaillard<br />
Laboratoire d’économie appliquée (LEA)<br />
Université de Genève<br />
Heinz Rütter, Adrian Berwert<br />
Rütter + Partner - concertgroup<br />
Rüschlikon<br />
Office fédéral de la statistique<br />
Bundesamt für Statistik<br />
Ufficio fe<strong>der</strong>ale di statistica<br />
Uffizi fe<strong>der</strong>al da statistica<br />
Eine Studie im Auftrag<br />
des BFS und des seco<br />
Neuchâtel, 2003
Die vom Bundesamt für Statistik (BFS) herausgegebene Reihe «Statistik <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>»<br />
glie<strong>der</strong>t sich in folgende Fachbereiche:<br />
0 Statistische Grundlagen und Übersichten<br />
1 Bevölkerung<br />
2 Raum und Umwelt<br />
3 Arbeit und Erwerb<br />
4 Volkswirtschaft<br />
5 Preise<br />
6 Industrie und Dienstleistungen<br />
7 Land- und Forstwirtschaft<br />
8 Energie<br />
9 Bau- und Wohnungswesen<br />
10 <strong>Tourismus</strong><br />
11 Verkehr und Nachrichtenwesen<br />
12 Geld, Banken, Versicherungen<br />
13 Soziale Sicherheit<br />
14 Gesundheit<br />
15 Bildung und Wissenschaft<br />
16 Kultur, Medien, Zeitverwendung<br />
17 Politik<br />
18 Öffentliche Verwaltung und Finanzen<br />
19 Rechtspfl ege<br />
20 Einkommen und Lebensqualität <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
21 Nachhaltige Entwicklung und regionale Disparitäten
Statistik <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Grundlagen, Methodik und Ergebnisse<br />
Eine Studie im Auftrag des BFS und des seco<br />
Bearbeitung Gabrielle Antille Gaillard<br />
Laboratoire d’économie appliquée (LEA), Université de Genève<br />
Heinz Rütter, Adrian Berwert<br />
Rütter + Partner - concertgroup, Rüschlikon<br />
Herausgeber Bundesamt für Statistik<br />
OFS BFS UST<br />
Office fédéral de la statistique<br />
Bundesamt für Statistik<br />
Ufficio fe<strong>der</strong>ale di statistica<br />
Uffizi fe<strong>der</strong>al da statistica<br />
Neuchâtel, 2003
Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS)<br />
Auftraggeber: Bundesamt für Statistik (BFS), Sektion <strong>Tourismus</strong>;<br />
Staatssekretariat für Wirtschaft seco, Ressort <strong>Tourismus</strong><br />
Auftragnehmer: Rütter + Partner, concertgroup, Rüschlikon<br />
Laboratoire d’économie appliquée (LEA), Faculté des sciences économiques<br />
et sociales, Universität Genf, Genf<br />
Autoren: Heinz Rütter, Adrian Berwert, Rütter + Partner, Tel. ++41 1 724 27 70,<br />
E-Mail: info@ruetter.ch<br />
Gabrielle Antille Gaillard, LEA, Tel. ++41 22 705 89 01,<br />
E-Mail: gabrielle.antille@metri.unige.ch<br />
Projektmitarbeitende: LEA: Frédéric Davier, Serge Jandeau; Rütter + Partner: Thomas Lang<br />
Begleitgruppe: BFS: Beatrice Hostettler, Barbara Jeanneret und Pierre Caille (TOUR);<br />
Ruth Meier und Gregory Rais (VG); Michel Kammermann (RW)<br />
seco: Karl Koch, Peter Keller<br />
Nähere Informationen: Pierre Caille, BFS, Tel. ++41 31 323 68 42, E-Mail: pierre.caille@bfs.admin.ch<br />
Karl Koch, seco, Tel. ++41 31 322 29 38, E-Mail: karl.koch@seco.admin.ch<br />
Vertrieb: Bundesamt für Statistik<br />
CH-2010 Neuchâtel<br />
Tel. ++41 32 713 60 60 / Fax ++41 32 713 60 61 / E-Mail: or<strong>der</strong>@bfs.admin.ch<br />
Bestellnummer: 250-0300<br />
Preis: Fr. 20.–<br />
Reihe: Statistik <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Fachbereich: 10 <strong>Tourismus</strong><br />
Originaltext: Deutsch / Französisch<br />
Übersetzung: Sprachdienste BFS<br />
Grafi k/Layout: Rütter + Partner, concertgroup, Rüschlikon; BFS<br />
Copyright: BFS, Neuchâtel 2003<br />
Abdruck – ausser für kommerzielle Nutzung –<br />
unter Angabe <strong>der</strong> Quelle gestattet.<br />
ISBN: 3-303-10390-9
Inhaltsverzeichnis<br />
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />
Inhaltsverzeichnis 3<br />
Vorwort 5<br />
Zusammenfassung 7<br />
1. Einleitung 15<br />
1.1 Verbindung zwischen dem <strong>Satellitenkonto</strong> und <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 15<br />
1.1.1 Zielsetzung des Systems <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 15<br />
1.2 Inhalt des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> für die <strong>Schweiz</strong> 18<br />
1.2.1 Bisherige Arbeiten auf internationaler Ebene – Internationales Konzept 19<br />
1.2.2 Konzept TSA <strong>Schweiz</strong> 20<br />
2. Definitionen und Abgrenzungen im <strong>Tourismus</strong>bereich 23<br />
2.1 Der <strong>Tourismus</strong> 23<br />
2.2 Definition <strong>der</strong> Besucher/innen 24<br />
2.3 Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> tourismusspezifischen Wirtschaftszweige im TSA <strong>Schweiz</strong> 26<br />
2.3.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 27<br />
2.3.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 29<br />
3. Methodische Grundlagen 31<br />
3.1 Touristische Verwendung 31<br />
3.1.1 Definition, Aufteilung 31<br />
3.1.2 Behandlung einiger Spezialfälle 32<br />
3.2 Das Aufkommen 34<br />
3.3 Gegenüberstellung Verwendung – Aufkommen 36<br />
3.3.1 Bewertungen auf <strong>der</strong> Verwendungsseite 37<br />
3.3.2 Bewertungen auf <strong>der</strong> Aufkommensseite 37<br />
3.3.3 Zuordnung <strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong> Importe im TSA <strong>Schweiz</strong> 38<br />
3.4 <strong>Tourismus</strong>anteile 38<br />
3.4.1 Internationale Vorgaben: vorgeschlagener Ansatz 38<br />
3.4.2 TSA <strong>Schweiz</strong>: verwendeter Ansatz 39<br />
3.5 Bruttowertschöpfung 40<br />
3.6 Das Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong> 40<br />
3.6.1 Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Verwendungsseite (TSA-Tabellen 1, 2 und 3) 41<br />
3.6.2 Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Aufkommensseite und das Gleichgewicht zwischen<br />
Aufkommens- und Verwendungsseite (TSA-Tabellen 4, 5, 6 und 7) 43<br />
3.7 Datenbasis und -qualität 46<br />
3.7.1 Datenbasis auf <strong>der</strong> Verwendungsseite 46<br />
3.7.2 Datenbasis auf <strong>der</strong> Aufkommensseite 49<br />
3.7.3 Qualität <strong>der</strong> Datenbasis und Aussagekraft <strong>der</strong> Ergebnisse 52
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />
4. Ergebnisse 55<br />
4.1 Touristische Verwendung 55<br />
4.2 Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> 57<br />
4.3 Touristische Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung 60<br />
4.4 Touristische Beschäftigung (VZÄ) 64<br />
4.5 Zusammenfassende Übersicht und Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse 66<br />
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 73<br />
Abkürzungsverzeichnis 75<br />
Literatur 76<br />
Anhang: Tabellensystem und Nomenklatur TSA <strong>Schweiz</strong> 78
Vorwort<br />
Was ist <strong>Tourismus</strong>? Wenn jemand eine Vergnügungsreise unternimmt und dabei<br />
eine Nacht in einem Hotel o<strong>der</strong> auf einem Campingplatz verbringt, handelt es sich<br />
unbestreitbar um <strong>Tourismus</strong>. In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wird das <strong>Tourismus</strong>aufkommen denn<br />
auch häufig auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Logiernächte in Hotellerie und Parahotellerie gemessen.<br />
Die von Fachleuten auf internationaler Ebene verabschiedete <strong>Tourismus</strong>definition<br />
geht jedoch viel weiter: Als <strong>Tourismus</strong> gelten demnach sämtliche Tätigkeiten,<br />
die man ausserhalb des gewohnten Umfeldes ausübt, einschliesslich beispielsweise<br />
Tagesausflüge und sportliche o<strong>der</strong> kulturelle Aktivitäten. So gesehen<br />
sind reine Beherbergungsstatistiken kaum geeignet, den <strong>Tourismus</strong> als wirtschaftliches<br />
Phänomen zu messen. Hierfür bräuchte es beispielsweise Daten über Umsatz,<br />
Wertschöpfung, Beschäftigung und Produktivität <strong>der</strong> gesamten Branche. Diese<br />
typischerweise in <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgewiesenen<br />
Informationen sind für den <strong>Tourismus</strong> gemäss obiger Definition allerdings nicht direkt<br />
verfügbar. Der Grund hierfür liegt darin, dass <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> als solcher keine<br />
Branche <strong>der</strong> Allgemeinen Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige (NOGA) - <strong>der</strong> Basis<br />
für die Statistik und die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung - bildet. Daher die<br />
Notwendigkeit, anhand aufgeschlüsselter Informationen des Bundesamtes für Statistik<br />
(BFS) ein Konto ausserhalb <strong>der</strong> Systematik – ein ‚<strong>Satellitenkonto</strong>‘ – zu erstellen.<br />
Mit <strong>der</strong> vorliegenden Studie, die den methodischen Rahmen absteckt und die Ergebnisse<br />
für das Referenzjahr 1998 liefert, ist ein erster wichtiger Schritt erfolgt.<br />
Das <strong>Tourismus</strong>-<strong>Satellitenkonto</strong> war eines <strong>der</strong> bedeutendsten Forschungsvorhaben<br />
im Bereich des <strong>Tourismus</strong> in den letzten Jahren. Es erfor<strong>der</strong>te umfangreiche konzeptuelle<br />
und empirische Arbeiten, bei denen man sich strikte an die in <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnung gebräuchlichen Begriffe und Definitionen sowie<br />
an die Richtlinien des Europäischen Handbuchs zur Implementierung von <strong>Tourismus</strong>-Satellitenkonten<br />
hielt, welches von <strong>der</strong> UNO empfohlen und von <strong>der</strong> Weltorganisation<br />
für <strong>Tourismus</strong> zusammen mit <strong>der</strong> OECD und Eurostat erarbeitet wurde.<br />
Durch die Einhaltung <strong>der</strong> Vorgaben dieses Handbuchs wird es in Zukunft möglich<br />
sein, internationale Vergleiche anzustellen, auch wenn die Zahl <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, die<br />
über ein wirklich ausgereiftes Konto verfügen, zurzeit noch klein ist. In diesem Sinne<br />
darf diese erste Ausgabe des schweizerischen <strong>Tourismus</strong>-<strong>Satellitenkonto</strong>s ohne<br />
Übertreibung als Pionierarbeit bezeichnet werden.<br />
Das erste <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> wurde im Auftrag und unter Leitung des Bundesamtes<br />
für Statistik (BFS) und des Staatssekretariates für Wirtschaft (seco) erstellt.<br />
Das Mandat erging an das Laboratoire d’économie appliquée <strong>der</strong> Universität<br />
Genf, unter <strong>der</strong> Leitung von Gabrielle Antille Gaillard, und an das Büro Rütter +<br />
Partner aus Rüschlikon, unter <strong>der</strong> Leitung von Heinz Rütter. Dank dieser engen<br />
Zusammenarbeit zwischen Bundesverwaltung, Universität und Privatwirtschaft war<br />
es möglich, die notwendigen Kompetenzen für die Erstellung dieses komplexen<br />
Werkes zu vereinen. Wir danken den beiden Auftragnehmern für ihre Mitwirkung<br />
und ihr Engagement.<br />
Staatssekretariat für Wirtschaft Bundesamt für Statistik<br />
Dr. Eric Scheidegger Michel Kammermann<br />
Botschafter Vizedirektor<br />
V O R W O R T 5
Zusammenfassung<br />
<strong>Tourismus</strong> in vielen Branchen verankert<br />
Der <strong>Tourismus</strong> ist einer <strong>der</strong> wichtigsten Zweige <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft.<br />
Neben den bedeutsamen Beschäftigungs- und Wertschöpfungswirkungen<br />
ist insbeson<strong>der</strong>e auf die traditionsreiche aussenwirtschaftliche Verflechtung durch<br />
den internationalen Fremdenverkehr hinzuweisen, welcher in hohem Masse zur<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Berggebietsregionen beigetragen hat. Der <strong>Tourismus</strong> stellt auch<br />
heute für viele Regionen ein wichtiges Standbein <strong>der</strong> Wirtschaft dar.<br />
Der <strong>Tourismus</strong> wird nachfrageseitig definiert und abgegrenzt, indem <strong>der</strong> touristische<br />
Konsum <strong>der</strong> in- und ausländischen Tagesbesucher/innen sowie <strong>der</strong> übernachtenden<br />
Besucher/innen bei verschiedenen Wirtschaftszweigen zu Umsätzen<br />
führt. Beim <strong>Tourismus</strong> handelt es sich folglich nicht um eine direkt angebotsseitig<br />
abgrenzbare Branche im wirtschaftsstatistischen Sinne, wie beispielsweise die<br />
Landwirtschaft o<strong>der</strong> die Maschinenindustrie. Vielmehr werden die touristischen<br />
Waren und Dienstleistungen in einer Vielzahl von Branchen produziert. Neben den<br />
klassischen touristischen Leistungsträgern, die mit dem <strong>Tourismus</strong> in sehr enger<br />
Verbindung stehen und die für den touristischen Angebotsmix von grosser Bedeutung<br />
sind (Beherbergungs- und Gaststättengewerbe, Bergbahnen, Reisebüros,<br />
etc.), findet ein Teil <strong>der</strong> Produktion bei zahlreichen an<strong>der</strong>en Wirtschaftszweigen<br />
ebenfalls aus ‚touristischen‘ Gründen statt und ist daher dem <strong>Tourismus</strong> zuzuordnen<br />
(Personentransporte des öffentlichen Verkehrs, Detailhandel, Kultur/Sport/Unterhaltung,<br />
etc.).<br />
Ziel und Inhalt des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> (TSA <strong>Schweiz</strong>)<br />
Im Bereich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik sind vor allem die physischen Statistiken (Logiernächte<br />
o<strong>der</strong> Ankünfte nach Beherbergungskategorien, etc.) gut ausgebaut. Durch<br />
die Heterogenität <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>produktion ist es indessen schwierig, die vielfältigen<br />
wirtschaftlichen Effekte des <strong>Tourismus</strong> zu erfassen und wirtschaftsstatistisch<br />
auszuweisen. Sie lassen sich auch nicht direkt aus <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />
(VGR) herauslesen. Für die Ermittlung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung<br />
des <strong>Tourismus</strong> ist deshalb das hier vorliegende <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />
(Tourism Satellite Account TSA) aufgebaut und umgesetzt worden.<br />
Das TSA <strong>Schweiz</strong> hat zum Ziel, Antworten aus <strong>der</strong> Optik <strong>der</strong> VGR auf verschiedene<br />
Fragen zur Standortbestimmung und Entwicklung des <strong>Tourismus</strong> – sowohl auf<br />
<strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> touristischen Verwendung (Nachfrage), als auch auf <strong>der</strong> Seite des<br />
touristischen Aufkommens (Angebot) – zu geben. Wie hoch ist aufkommensseitig<br />
<strong>der</strong> Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zur Gesamtwirtschaft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im Hinblick auf die<br />
ausgelöste Bruttowertschöpfung und Beschäftigung? Wie gross ist verwendungsseitig<br />
die wirtschaftliche Bedeutung verschiedener Besucherkategorien? Wie entwickelt<br />
sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> im Vergleich zur Gesamtwirtschaft? Weil <strong>der</strong> vorliegende<br />
Bericht die erstmalige Berechnung eines TSA für die <strong>Schweiz</strong> zum Gegenstand<br />
hat, können Fragen zur Entwicklung des <strong>Tourismus</strong> im Zeitablauf noch nicht beantwortet<br />
werden. Die Positionierung des <strong>Tourismus</strong> im gesamtwirtschaftlichen<br />
Kontext ist mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren, da für ein gegebenes Jahr<br />
die gesamtwirtschaftliche Entwicklung durch bestimmte Son<strong>der</strong>faktoren beeinflusst<br />
werden kann. So war beispielsweise das deutliche Wachstum <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />
Volkswirtschaft im Jahr 1998 stark geprägt durch eine Ausweitung <strong>der</strong> Produktion<br />
<strong>der</strong> Finanzinstitute. Dies insbeson<strong>der</strong>e aufgrund <strong>der</strong> hohen Emissionstätigkeit des<br />
Bankensektors. Dennoch gibt das TSA <strong>Schweiz</strong> für das Berichtsjahr eine Fülle in-<br />
Z U S A M M E N F A S S U N G 7
8 Z U S A M M E N F A S S U N G<br />
teressanter Einblicke in die wirtschaftlichen Aktivitäten des <strong>Tourismus</strong> sowie <strong>der</strong>en<br />
Verbindungen mit an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Wirtschaft.<br />
Konzept und methodisches Vorgehen beim <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> (TSA<br />
<strong>Schweiz</strong>)<br />
Das im Rahmen des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> verwendete methodische Konzept<br />
und die ausgewiesenen Ergebnisse sind vollumfänglich mit <strong>der</strong> VGR <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
kompatibel und abgestimmt. Da das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> analog zur volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnung den Anspruch erhebt, die komplexen wirtschaftlichen<br />
Zusammenhänge in einer Volkswirtschaft möglichst realitätsgetreu wie<strong>der</strong>zugeben,<br />
beruht es auf exakten Definitionen, Konzepten und international abgestimmten<br />
Konventionen. So lässt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> auch von den übrigen Freizeitaktivitäten,<br />
welche nicht zum <strong>Tourismus</strong> gehören, abgrenzen.<br />
Das TSA <strong>Schweiz</strong> basiert auf einem Konzept und Tabellensystem, das von internationalen<br />
Organisationen im Jahre 2000 verabschiedet wurde (UN, WTO, OECD,<br />
EUROSTAT 2000). Aufgrund dieser internationalen Vorgaben sind die Resultate<br />
des TSA <strong>Schweiz</strong> auch mit den TSA’s an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> vergleichbar.<br />
Da das TSA <strong>Schweiz</strong> auf den Definitionen und Konventionen <strong>der</strong> VGR aufbaut,<br />
lässt sich die wirtschaftliche Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> sowohl verwendungsseitig<br />
über den touristischen Konsum <strong>der</strong> Besucher, als auch aufkommensseitig über die<br />
Bereitstellung touristischer Waren und Dienstleistungen bestimmen. Die Abstimmung<br />
und das Gleichgewicht zwischen Verwendungs- und Aufkommensseite wird<br />
– unter Einbezug <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteile – sowohl auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft<br />
als auch auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige herbeigeführt.<br />
Die Glie<strong>der</strong>ung des TSA <strong>Schweiz</strong> auf <strong>der</strong> Aufkommensseite entspricht im Wesentlichen<br />
dem internationalen Konzept und übernimmt die Aufteilung <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweige (Specific Tourism Industries) in charakteristisch<br />
touristische Wirtschaftszweige (Characteristic Tourism Industries) und tourismusverwandte<br />
Wirtschaftszweige (Connected Industries). Diese aufkommensseitige<br />
Glie<strong>der</strong>ung wird verwendungsseitig übernommen.<br />
Datenverfügbarkeit und Datenqualität<br />
Bei <strong>der</strong> Erstellung des TSA <strong>Schweiz</strong> steht nicht die Erhebung möglichst vieler statistischer<br />
Zusatzinformationen in den verschiedenen Einzelbereichen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Vielmehr geht es darum, bereits vorhandene und mit <strong>der</strong> VGR kohärente<br />
statistische Informationen und Daten in Form von Synthesestatistiken für den <strong>Tourismus</strong><br />
neu in vernetzter Art und Weise zu analysieren und auszuweisen. Dieses<br />
methodische Vorgehen und die Konzentration auf die wesentlichen Basisstatistiken,<br />
ergänzt mit Hypothesen und weiteren statistischen Informationen, begründet<br />
auch die Wahl des Jahres 1998 für die hier vorliegende Pilotstudie des TSA<br />
<strong>Schweiz</strong>. Für das Jahr 1998 liegt neben <strong>der</strong> Betriebszählung, welche ein wesentliches<br />
Grundelement für das Produktionskonto <strong>der</strong> VGR darstellt, auch ein spezielles<br />
<strong>Tourismus</strong>modul <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) vor, welches<br />
wesentliche Grundlagen für die detaillierte Bestimmung <strong>der</strong> privaten Konsumausgaben<br />
liefert.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Datensituation lässt sich festhalten, dass für eine vollständige Umsetzung<br />
des TSA-Tabellenkonzeptes verschiedene Datenlücken – insbeson<strong>der</strong>e in<br />
Bezug auf die gewünschte Detaillierung – bestehen. Dabei ist die Situation auf <strong>der</strong><br />
Aufkommensseite grundsätzlich besser zu bewerten als auf <strong>der</strong> Verwendungs-
seite. So können nicht alle Daten in <strong>der</strong> vorgesehenen Detaillierung (z.B. Glie<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> touristischen Ausgaben, Glie<strong>der</strong>ung in Tages- und übernachtende Besucher/innen)<br />
ausgewiesen werden. Die verfügbaren Daten ermöglichten es aber<br />
dennoch eine Abstimmung zwischen Aufkommens- und Verwendungsseite auf <strong>der</strong><br />
Ebene <strong>der</strong> Totalwerte und auf <strong>der</strong> Ebene einzelner Wirtschaftszweige bzw. Ausgabenkategorien<br />
vorzunehmen. Somit können sowohl das im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesene<br />
Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung als auch <strong>der</strong> touristischen Bruttoproduktion<br />
bzw. Bruttowertschöpfung als aussagekräftige Werte bezeichnet werden.<br />
Es ist zudem darauf hinzuweisen, dass sich die Validität <strong>der</strong> hier vorliegenden Ergebnisse<br />
über die makroorientierte Gleichgewichtsabstimmung zwischen Verwendungs-<br />
und Aufkommensseite deutlich verbessert. Die Qualität <strong>der</strong> Datenbasis sowie<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige muss aber – je<br />
nach <strong>Tourismus</strong>art, Ausgabenkategorie bzw. ausgewiesenem Wirtschaftszweig –<br />
differenziert und fallweise beurteilt werden.<br />
Abgrenzungen des TSA <strong>Schweiz</strong><br />
Das TSA <strong>Schweiz</strong> besteht aus einem Set von sieben verschiedenen TSA-Tabellen,<br />
welche die Ergebnisse auf <strong>der</strong> Verwendungs- und Aufkommensseite im Rahmen<br />
internationaler Vorgaben und gemäss Konventionen <strong>der</strong> VGR ausweisen. Sie sind<br />
detailliert im Anhang aufgeführt.<br />
Die in dieser Studie ausgewiesenen Ergebnisse konzentrieren sich auf die direkten<br />
und damit auf die durch die verschiedenen Besucherkategorien ausgelösten wirtschaftlichen<br />
Beiträge des <strong>Tourismus</strong>. Allerdings sind gewisse Komponenten <strong>der</strong> direkten<br />
Effekte aufgrund von Abgrenzungsproblemen und mangeln<strong>der</strong> Datenverfügbarkeit<br />
nicht integriert. Die Erfassung <strong>der</strong> Nachfrage sowie des Angebots <strong>der</strong> in<br />
den touristischen Aktivitäten dominierenden Dienstleistungen kann grundsätzlich<br />
als genügend bezeichnet werden, eine erwähnenswerte Ausnahme stellen hier lediglich<br />
die Einnahmen <strong>der</strong> Banken aus dem Zahlungsverkehr mit ausländischen<br />
Besuchern dar, für welche die entsprechenden Informationen nicht vorliegen. An<strong>der</strong>s<br />
sieht die Situation für die Warenproduktion sowie den Konsum touristischer<br />
Waren aus. Nachdem in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> keine statistischen Angaben auf Produktebene<br />
zur Verfügung stehen, konnten für die erste Erstellung des TSA <strong>Schweiz</strong> die<br />
entsprechenden Detailinformationen nicht berechnet werden.<br />
Von den direkten Effekten abzugrenzen und im TSA <strong>Schweiz</strong> vorläufig nicht berücksichtigt<br />
sind die indirekten wirtschaftlichen Beiträge, welche sich auf die gesamte<br />
durch die Vorleistungsnachfrage ausgelöste, touristische Wertschöpfungskette<br />
beziehen. Ebenso sind die Bruttoinvestitionen sowie <strong>der</strong> durch den <strong>Tourismus</strong><br />
ausgelöste Einkommenseffekt nicht im TSA <strong>Schweiz</strong> enthalten.<br />
Die Hauptergebnisse des TSA werden im Folgenden kurz zusammengefasst. Die<br />
Ergebnisse auf <strong>der</strong> Verwendungsseite umfassen dabei den touristischen Konsum<br />
bzw. die touristische Verwendung nach verschiedenen Besucher- und Ausgabenkategorien.<br />
Die Ausgabenkategorien auf <strong>der</strong> Verwendungsseite sind identisch mit<br />
den entsprechenden Wirtschaftszweigen auf <strong>der</strong> Aufkommensseite. Aufkommensseitig<br />
beziehen sich die Hauptergebnisse auf die wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong><br />
tourismusspezifischen Wirtschaftszweige in <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft<br />
und auf die direkt durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöste Bruttowertschöpfung und Beschäftigung.<br />
Die tourismusspezifischen Wirtschaftszweige setzen sich zusammen<br />
aus den charakteristisch touristischen Wirtschaftszweigen mit einem vergleichsweise<br />
engen Bezug zum <strong>Tourismus</strong> (Beherbergung, Gaststättengewerbe, Personenverkehr,<br />
etc.) sowie den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen mit einer<br />
Z U S A M M E N F A S S U N G 9
10 Z U S A M M E N F A S S U N G<br />
weniger engen Verbindung zum <strong>Tourismus</strong> (Detailhandel, Nachrichtenübermittlung,<br />
etc.). Je höher <strong>der</strong> bei den einzelnen Wirtschaftszweigen ausgewiesene <strong>Tourismus</strong>anteil,<br />
desto enger ist die direkte Verbindung zum <strong>Tourismus</strong>.<br />
Touristische Ausgaben und touristische Verwendung<br />
Die in- und ausländischen Besucher/innen haben gemäss TSA <strong>Schweiz</strong> im Jahr<br />
1998 verwendungsseitig in <strong>der</strong> schweizerischen <strong>Tourismus</strong>branche insgesamt<br />
rund 30‘610 Mio. CHF ausgegeben. Insgesamt entfällt dabei nahezu die Hälfte<br />
(47% <strong>der</strong> gesamten touristischen Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>) auf die ausländischen<br />
Besucher/innen (inkl. Geschäftstourismus) und 32% auf die inländischen<br />
Besucher/innen (ohne Geschäftstourismus). Die weiteren Kategorien des touristischen<br />
Konsums beziehen sich auf den inländischen Geschäftstourismus (6%), die<br />
Eigennutzung ohne entgeltliche Vermietung von Ferienwohnungen und -häusern<br />
(2%) sowie die übrigen Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung (13%). Letztere<br />
umfassen die Ausgaben aller Besucher/innen bei den Reisebüros sowie die<br />
Ausgaben <strong>der</strong> inländischen Besucher/innen bei den schweizerischen Fluggesellschaften<br />
und für dauerhafte touristische Konsumgüter vor, während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong><br />
Reise. Diese drei Ausgabenkategorien umfassen auch den in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> anfallenden<br />
und umsatzwirksamen Anteil von Reisen von Inlän<strong>der</strong>n ins Ausland.<br />
Von den insgesamt 14‘500 Mio. CHF, welche die ausländischen Besucher/innen in<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> ausgeben, stammen rund vier Fünftel (11‘380 Mio. CHF) aus dem<br />
Übernachtungstourismus. Der Tagestourismus besitzt somit bei den ausländischen<br />
Besuchern einen deutlich geringeren Anteil (3'120 Mio. CHF). Demgegenüber ist<br />
das Verhältnis zwischen inländischen Tagesbesuchern und übernachtenden Besuchern<br />
(ohne Geschäftstourismus) mit je rund 4'900 Mio. CHF praktisch ausgeglichen.<br />
Der gesamte Tagestourismus besitzt am Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />
einen Anteil von 26% (ohne inländischen Geschäftstourismus).<br />
Wofür wird das Geld ausgegeben bzw. in welche Ausgabenkategorien fliessen die<br />
touristischen Ausgaben? Die wichtigsten zwei Bereiche sind mit 7‘860 Mio. CHF<br />
<strong>der</strong> Passagierverkehr (26%) und mit 7'370 Mio. CHF die Beherbergung (24%).<br />
4'510 Mio. CHF entfallen auf den Produktionswert <strong>der</strong> von den Besuchern eingekauften<br />
Waren (15%) und 3'600 Mio. CHF auf das Gaststättengewerbe (12%). Von<br />
den touristischen Ausgaben profitieren ausserdem die Reisebüros mit einem Anteil<br />
am Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung von 6%, <strong>der</strong> Detailhandel mit 5% sowie die<br />
Zweige Unterhaltung/Kultur/Sport, Grosshandel und Gesundheits- und Sozialwesen<br />
mit je 3%. Diese verwendungsseitigen Ergebnisse zeigen, dass rund 36% des<br />
touristischen Konsums in das Gastgewerbe fliessen, welches sich aus dem Beherbergungs-<br />
und Gaststättengewerbe zusammensetzt. Die übrigen touristischen<br />
Ausgaben fliessen zahlreichen an<strong>der</strong>en Wirtschaftszweigen zu. Die <strong>Tourismus</strong>branche<br />
umfasst somit weit mehr als nur das Gastgewerbe.<br />
Wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> tourismusspezifischen Wirtschaftszweige<br />
Die für das Jahr 1998 vom Produktionskonto <strong>der</strong> VGR ausgewiesene gesamte<br />
Bruttoproduktion in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> beträgt 700'550 Mio. CHF. 10.5 % entfallen auf die<br />
charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige. Zählt man den Anteil <strong>der</strong> tourismusverwandten<br />
Wirtschaftszweige dazu, so ergibt sich für das Total <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweige ein Anteil von rund einem Drittel (31.7%), <strong>der</strong><br />
leicht unter dem Beschäftigungsanteil von 33% liegt.<br />
In Bezug auf die Analyse <strong>der</strong> Produktions- und <strong>der</strong> Beschäftigungsanteile ist auf<br />
zwei Aspekte hinzuweisen. Einerseits gilt es zu beachten, dass die Bruttoproduk-
tion nicht in direkten Zusammenhang mit dem Bruttoinlandprodukt (BIP) gesetzt<br />
werden kann. Bekanntlich entspricht das BIP <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Wertschöpfung einer<br />
Volkswirtschaft. Somit muss vom Bruttoproduktionswert die Summe <strong>der</strong> für diese<br />
Produktion notwendigen Vorleistungen abgezogen werden, um die entsprechende<br />
Wertschöpfung zu erhalten. An<strong>der</strong>erseits macht gerade die Tatsache, dass <strong>der</strong><br />
Anteil des <strong>Tourismus</strong> an <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen Beschäftigung (VZÄ) höher ist<br />
als an <strong>der</strong> Produktion und insbeson<strong>der</strong>e auch am BIP, deutlich, dass die Produktivität<br />
dieser Wirtschaftszweige signifikant unter dem gesamtwirtschaftlichen Mittel<br />
liegt.<br />
Diese an <strong>der</strong> Bruttoproduktion gemessene wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweige ist zu unterscheiden von <strong>der</strong> direkt touristisch<br />
induzierten Bruttoproduktion und <strong>der</strong> daraus abgeleiteten Bruttowertschöpfung.<br />
Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei allen tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen<br />
– mit Ausnahme <strong>der</strong> Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine – nur ein Teil <strong>der</strong><br />
gesamten Bruttoproduktion durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöst wird. Der komplementäre<br />
Anteil wird durch die nichttouristische Verwendung (Endverbrauch und Vorleistungsverbrauch)<br />
generiert. Diese nichttouristische Verwendung bezieht sich beispielsweise<br />
beim Gaststättengewerbe auf Restaurantbesuche von Personen, die<br />
nicht zu den Tagesbesuchern bzw. übernachtenden Besuchern gezählt werden<br />
(Einheimische, Berufspendler/innen, etc.).<br />
<strong>Tourismus</strong>anteile<br />
Die touristische Bruttoproduktion nach Wirtschaftszweigen entspricht dem direkt<br />
durch die touristische Verwendung ausgelösten Anteil an <strong>der</strong> gesamten Bruttoproduktion.<br />
Die relativ eng mit dem <strong>Tourismus</strong> verbundenen charakteristisch touristischen<br />
Wirtschaftszweige weisen insgesamt einen <strong>Tourismus</strong>anteil von 29% aus.<br />
Nicht überraschend ist <strong>der</strong> hohe <strong>Tourismus</strong>anteil von insgesamt 76% bei <strong>der</strong> Hotellerie,<br />
dem wichtigsten touristischen Leistungsträger, sowie <strong>der</strong> ebenfalls hier zugeordneten<br />
kommerziell genutzten Parahotellerie. Der <strong>Tourismus</strong>anteil bei den<br />
Vermietungen von Liegenschaften privater Haushalte (Nutzung und Vermietung<br />
von privaten Ferienwohnungen) beträgt 4%. Vergleichsweise hohe <strong>Tourismus</strong>anteile<br />
zeigen sich neben den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen (100%) auch beim<br />
Gaststättengewerbe (29%) und beim Passagierverkehr (46%). Die <strong>Tourismus</strong>anteile<br />
bei <strong>der</strong> Kultur (14%) und beim Wirtschaftszweig Sport und Unterhaltung (19%)<br />
liegen tiefer. Die deutlich weniger enge Verbindung mit dem <strong>Tourismus</strong> zeigt sich<br />
im auch geringeren <strong>Tourismus</strong>anteil bei den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen<br />
(3%).<br />
Touristische Bruttowertschöpfung – Anteil des <strong>Tourismus</strong> am BIP<br />
Die <strong>Tourismus</strong>anteile dienen dazu, die durch den touristischen Konsum ausgelöste<br />
touristische Bruttowertschöpfung abzuleiten. Die insgesamt ermittelte direkt touristisch<br />
induzierte Bruttowertschöpfung für die <strong>Schweiz</strong> beträgt für das Jahr 1998<br />
rund 12'900 Mio. CHF. Dies entspricht 3.4% des Bruttoinlandproduktes <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> (vgl. Abbildung 1). Der <strong>Tourismus</strong> weist damit eine vergleichsweise grosse<br />
volkswirtschaftliche Bedeutung auf, die deutlich über <strong>der</strong> Herstellung von medizinischen<br />
und optischen Geräten und Uhren (2.0%) und leicht über <strong>der</strong> Chemischen<br />
Industrie und Versicherungen (2.9%) sowie <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung<br />
(3.1%) liegt. Es ist darauf hinzuweisen, dass sich ein höherer direkter Anteil des<br />
<strong>Tourismus</strong> am BIP ergibt, wenn auch jene Komponenten berücksichtigt werden,<br />
Z U S A M M E N F A S S U N G 11
12 Z U S A M M E N F A S S U N G<br />
welche aus Gründen <strong>der</strong> Abgrenzung und <strong>der</strong> Datenverfügbarkeit in diesem TSA<br />
noch nicht einbezogen werden konnten.<br />
Vom Total <strong>der</strong> direkt ausgelösten Bruttowertschöpfung entfallen mit 9'910 Mio.<br />
CHF über drei Viertel (77%) auf die charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige.<br />
Eine aus Sicht des <strong>Tourismus</strong> hohe Bedeutung hat die Beherbergung mit 4‘000<br />
Mio. CHF (31%). Der Beherbergung sind auch die Nutzung und Vermietung von<br />
Ferienwohnungen mit 770 Mio. CHF zugeordnet (6%). Die direkt touristische Bruttowertschöpfung<br />
des Gaststättengewerbes beträgt 1‘830 Mio. CHF (14%) und jene<br />
<strong>der</strong> Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 1'140 Mio. CHF (9%). Dem Passagierverkehr<br />
fällt mit 2'590 Mio. CHF rund ein Fünftel zu (20%). Hier ist insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
die grosse tourismuswirtschaftliche Bedeutung des Wirtschaftszweigs Luftverkehr/Hilfstätigkeiten<br />
des Verkehrs mit 1'070 Mio. CHF (8%), <strong>der</strong> Eisenbahnen mit<br />
700 Mio. CHF (5%) und <strong>der</strong> Berg- und Spezialbahnen mit 380 Mio. CHF (3%) hinzuweisen.<br />
Gemessen an <strong>der</strong> gesamten touristischen Bruttowertschöpfung sind die<br />
Beiträge <strong>der</strong> Kultur mit 110 Mio. CHF (1%) sowie des Sports und <strong>der</strong> Unterhaltung<br />
mit 240 Mio. CHF (2%) vergleichsweise gering.<br />
Abbildung 1: Direkt touristische Bruttowertschöpfung in Mio. CHF nach Wirtschaftszweigen,<br />
zu laufenden Preisen 1998<br />
10%<br />
2%<br />
1%<br />
9%<br />
8%<br />
1'350<br />
240 110<br />
1'140<br />
1'010<br />
20%<br />
5%<br />
630<br />
2'590<br />
4'000<br />
1'830<br />
14%<br />
31%<br />
Direkt touristische Bruttowertschöpfung<br />
in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 12'900 Mio. CHF<br />
(= 3.4 % des BIP)<br />
Beherbergung<br />
Gaststättengewerbe<br />
Passagierverkehr<br />
Reisebüros und<br />
<strong>Tourismus</strong>vereine<br />
Kultur<br />
Sport und Unterhaltung<br />
<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />
Wirtschaftszweige (ohne<br />
Detailhandel)<br />
Detailhandel<br />
Nicht<br />
tourismusspezifische<br />
Wirtschaftszweige<br />
Quelle: TSA-Tabelle 6 im Anhang<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte<br />
Der tourismuswirtschaftliche Wertschöpfungsbeitrag <strong>der</strong> tourismusverwandten<br />
Wirtschaftszweige beträgt 2'360 Mio. CHF (18%). Bedeutend sind insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Beiträge des Detailhandels mit 1'010 Mio. CHF (8%) und des Gesundheits- und<br />
Sozialwesens mit 650 Mio. CHF (5%). Geringere Anteile weisen die Aus- und<br />
Weiterbildung mit 250 Mio. CHF (2%), und die weiteren touristischen Dienstleistungen<br />
mit 220 Mio. CHF (2%) auf. Anteilswerte von unter 1% zeigen sich bei <strong>der</strong><br />
Nachrichtenübermittlung, den Tankstellen, dem Autoreparaturgewerbe, dem Autohandel,<br />
bei den Banken und Versicherungen sowie bei <strong>der</strong> Produktion dauerhafter<br />
touristischer Konsumgüter. Das totale Aufkommen (Produktion und Import) touristi-
scher Waren führt – zusätzlich zum Detailhandel – auch beim Grosshandel und<br />
beim Transportgewerbe (nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige) zu einer direkten<br />
Bruttowertschöpfungswirkung von 630 Mio. CHF (5%).<br />
Touristische Beschäftigung (VZÄ)<br />
Der touristische Konsum löst, analog zur Wertschöpfungswirkung, auch eine direkt<br />
touristisch induzierte Beschäftigung (VZÄ) aus. Dabei wird im TSA – wie auch in<br />
<strong>der</strong> VGR – das Konzept <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) verwendet,<br />
um <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung Rechnung tragen zu können. Ein VZÄ kann so z.B.<br />
mehrere Beschäftigte umfassen – beispielsweise bilden zwei Halbtagesstellen eine<br />
vollzeitäquivalente Beschäftigungseinheit (VZÄ).<br />
Die direkt ausgelöste, vollzeitäquivalente Beschäftigung beträgt für das Jahr 1998<br />
165‘500 Beschäftigte (VZÄ) und entspricht einem direkten <strong>Tourismus</strong>anteil an <strong>der</strong><br />
gesamten vollzeitäquivalenten Beschäftigung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> von 5.2%. Dieser im<br />
Vergleich zur Wertschöpfungswirkung deutlich höhere Anteil ist auf das vergleichsweise<br />
tiefere Niveau <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität bei den im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen<br />
Wirtschaftszweigen zurückzuführen (76 Tsd. CHF). Dabei definiert sich<br />
die Arbeitsproduktivität durch die Bruttowertschöpfung pro vollzeitäquivalente Beschäftigung<br />
(VZÄ). Insgesamt weist das Produktionskonto 1998 <strong>der</strong> VGR eine Arbeitsproduktivität<br />
von 120 Tsd. CHF für die Gesamtwirtschaft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aus (zu<br />
laufenden Preisen 1998).<br />
Gegenüberstellung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Verwendungs- und Aufkommensseite<br />
Die Hauptergebnisse unterstreichen nochmals den Querschnittscharakter des <strong>Tourismus</strong>,<br />
<strong>der</strong> über den touristischen Konsum mit vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen<br />
in unterschiedlicher Intensität verbunden ist und dort zu direkten Wertschöpfungs-<br />
und Beschäftigungsbeiträgen führt, welche zusammengezählt die direkten<br />
gesamtwirtschaftlichen Wirkungen des <strong>Tourismus</strong> ergeben (vgl. Abbildung<br />
2). Gemäss <strong>der</strong> allgemeinen Wirtschaftstheorie, welche die Grundlage <strong>der</strong> VGR<br />
bildet, müssen die Aufkommens- und Verwendungsseite auf gesamtwirtschaftlicher<br />
Ebene im Gleichgewicht sein.<br />
TSA <strong>Schweiz</strong> als ein Standard zukünftiger <strong>Tourismus</strong>statistik<br />
Sowohl für die <strong>Tourismus</strong>branche als auch für die <strong>Tourismus</strong>politik vermittelt das<br />
TSA <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wichtige Basisdaten über die nachfrage- und angebotsseitige<br />
Struktur sowie den volkswirtschaftlichen Stellenwert des <strong>Tourismus</strong>. Ferner liegen<br />
erstmalig für die <strong>Schweiz</strong> auch international vergleichbare TSA-Ergebnisse vor,<br />
welche dank <strong>der</strong> international kompatiblen Methodik vergleichende Analysen ermöglichen.<br />
Viele Län<strong>der</strong> sind <strong>der</strong>zeit daran, ein erstes TSA zu erstellen; einige<br />
Län<strong>der</strong>, darunter Kanada, USA, Österreich, Schweden, Norwegen, Australien und<br />
Neuseeland haben bereits ein solches veröffentlicht. Das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />
dürfte sich – nicht zuletzt auch dank den Bemühungen <strong>der</strong> involvierten internationalen<br />
Organisationen – in den kommenden Jahren noch verstärkt zu einem<br />
internationalen Standard <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik entwickeln. Das vorliegende erste<br />
TSA <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> bildet die Grundlage für eine regelmässige Aktualisierung sowie<br />
die künftige Weiterentwicklung.<br />
Z U S A M M E N F A S S U N G 13
14 Z U S A M M E N F A S S U N G<br />
Abbildung 2: Zusammenfassung <strong>der</strong> verwendungs- und aufkommenseitigen<br />
Hauptergebnisse des TSA <strong>Schweiz</strong>, zu laufenden Preisen 1998<br />
Mio. CHF<br />
TOURISTISCHE VERWENDUNG 1)<br />
30'610<br />
Ausländische Besucher 14'500<br />
Tagesbesucher 3'120<br />
übernachtende Besucher 11'380<br />
Inländische Besucher 2)<br />
9'790<br />
Tagesbesucher 4'890<br />
übernachtende Besucher 4'900<br />
Inländischer Geschäftstourismus 1'790<br />
Nutzung von Fewo durch Eigentümer 3)<br />
690<br />
Weitere Komponenten 3'840<br />
TOURISTISCHES AUFKOMMEN<br />
Direkt touristische Bruttoproduktion 4)<br />
Direkt touristische Bruttowertschöpfung 4)<br />
Anteil am BIP 4)<br />
25'670<br />
12'900<br />
TOURISTISCHE BESCHÄFTIGUNG VZÄ<br />
Direkt touristische Beschäftigung 5)<br />
Anteil an Gesamtbeschäftigung<br />
165'500<br />
5)<br />
%- Anteile<br />
100 %<br />
47 %<br />
10 %<br />
37 %<br />
32 %<br />
16 %<br />
16 %<br />
6 %<br />
2 %<br />
13 %<br />
3.4 %<br />
5.2 %<br />
1) inkl. von Besuchern konsumierte touristische Waren<br />
2) ohne Geschäftstourismus<br />
3) inkl. Nutzung durch Dritte ohne Entgelt<br />
4) zu Ab-Werk-Preisen, ohne inländische Produktion <strong>der</strong> von Besuchern konsumierten<br />
touristischen Waren, ohne Baugewerbe, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Teil <strong>der</strong><br />
Nachrichtenübermitlung, Versicherungen, Zahlungsverkehr Auslän<strong>der</strong> im Inland (Banken),<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
5) vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ)<br />
Quelle: TSA-Tabellen 1-4, 5 und 7 im Anhang<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte
1. Einleitung<br />
1.1 Verbindung zwischen dem <strong>Satellitenkonto</strong> und <strong>der</strong><br />
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />
1.1.1 Zielsetzung des Systems <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) erhebt als wichtigstes Analyseinstrument<br />
<strong>der</strong> Makroökonomie den Anspruch, die vielschichtigen wirtschaftlichen<br />
Zusammenhänge einer Volkswirtschaft möglichst realitätsgetreu abzubilden. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> Komplexität dieser Zusammenhänge und <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> am Wirtschaftsgeschehen<br />
beteiligten Akteure, sind Vereinfachungen und Zusammenfassungen<br />
im Rahmen des Systems hilfreich bzw. notwendig.<br />
Da es sich bei <strong>der</strong> VGR um ein System von Synthesestatistiken handelt, ist sie auf<br />
exakte Definitionen und Konzepte sowie auf logisch aufgebaute und breit abgestützte<br />
Konventionen angewiesen. Diese Konzepte, Definitionen und Konventionen<br />
basieren auf <strong>der</strong> allgemeinen Wirtschaftstheorie sowie auf den Definitionen und<br />
Erkenntnissen <strong>der</strong> verschiedenen Teildisziplinen <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaften.<br />
Bei <strong>der</strong> Beobachtung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung spielen neben den Vorgängen<br />
innerhalb <strong>der</strong> eigenen Volkswirtschaft auch internationale Vergleiche eine<br />
massgebliche Rolle. So werden im Rahmen <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik<br />
eines Landes nicht nur die einzelnen sektoralen Massnahmen analysiert, son<strong>der</strong>n<br />
auch immer wie<strong>der</strong> Vergleiche mit an<strong>der</strong>en Volkswirtschaften angestellt. Man<br />
könnte sagen, dass die makroökonomischen Synthesestatistiken das erste Benchmark-System<br />
waren, welches aufgebaut wurde. Die Grundlagen für die mo<strong>der</strong>ne<br />
VGR wurden nach dem 2. Weltkrieg im Rahmen <strong>der</strong> Evaluationsmassnahmen des<br />
Marshall-Plans etabliert.<br />
Bei <strong>der</strong> VGR handelt es sich um ein statistisches System, welches selber keine<br />
Datenerhebungen durchführt, son<strong>der</strong>n sich vielmehr auf grundlegende statistische<br />
Informationen und Daten, welche teilweise mit an<strong>der</strong>en Zielsetzungen und Vorgaben<br />
erarbeitet werden, abstützt. Daher kommt <strong>der</strong> Koordination zwischen Institutionen,<br />
die relevante statistische Daten erheben, und dem Bundesamt für Statistik<br />
(BFS) ein wichtiger Stellenwert zu. Die in den internationalen VGR-Systemen entwickelten<br />
rigiden Konzepte spielen eine sehr grosse Rolle, denn nur so kann garantiert<br />
werden, dass die makroökonomischen Statistiksysteme nicht nur konzeptuell<br />
son<strong>der</strong>n auch auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Resultate kompatibel sind.<br />
Als Hauptnutzen <strong>der</strong> heute gültigen VGR-Systeme können somit zusammenfassend<br />
folgende zwei Punkte angeführt werden:<br />
Vergleichbarkeit<br />
Dank <strong>der</strong> grossen Anstrengungen <strong>der</strong> internationalen Organisationen erlauben es<br />
die heute gültigen Systeme, detaillierte und umfassende Vergleiche auf internatio-<br />
E I N L E I T U N G 15
16 E I N L E I T U N G<br />
naler Ebene durchzuführen. Neben <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong> VGR-Systeme auf weltweitem<br />
Niveau, resultieren diese gemeinsamen Arbeiten auch in <strong>der</strong> Tatsache,<br />
dass die VGR nicht nur nach kohärenten Konzepten erarbeitet wird, son<strong>der</strong>n auch<br />
mit den übrigen makroökonomischen Systemen kompatibel ist (wie z.B. <strong>der</strong> Zahlungsbilanz<br />
und dem Government Finance Statistics Manual).<br />
Kohärenz<br />
Die neuen VGR-Systeme bewirken eine grosse Kohärenz zwischen den Kontensequenzen<br />
und dem effektiven Wirtschaftsgeschehen in seiner Gesamtheit, weil<br />
auch früher vernachlässigte Transaktionen und Ergebnisse ins System und somit<br />
in die Analyse aufgenommen werden.<br />
Die Rigidität <strong>der</strong> makroökonomischen Statistiksysteme hat neben diesen unbestritten<br />
positiven Aspekten auch gewisse Nachteile: Der flexiblen Ausgestaltung<br />
<strong>der</strong> VGR im Hinblick auf nationale Informationsbedürfnisse werden dadurch Grenzen<br />
gesetzt. Immer wie<strong>der</strong> waren Bestrebungen zu beobachten, welche die<br />
Grundkonzepte <strong>der</strong> VGR abän<strong>der</strong>n wollten, um dadurch gewisse Fragestellungen<br />
in die Berechnungen einzubauen, wie z.B. die Diskussion um die Berücksichtigung<br />
ökologischer Kosten und Aufwände im Rahmen eines ‚grünen Bruttoinlandproduktes‘.<br />
Aber auch die Frage nach <strong>der</strong> Darstellung detaillierter Analysen bestimmter<br />
Branchen o<strong>der</strong> Wirtschaftszweige innerhalb <strong>der</strong> VGR wurde immer wie<strong>der</strong> aufgeworfen.<br />
Um diesem vielschichtigen Informationsbedarf Rechnung tragen zu<br />
können, wurde im Rahmen <strong>der</strong> Erarbeitung des System of National Accounts<br />
(SNA93) ein Konzept zur Erstellung von Satellitenkonten zur VGR entwickelt.<br />
Zielsetzung <strong>der</strong> Satellitenkonten<br />
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung wird immer wie<strong>der</strong> mit Fragen folgen<strong>der</strong><br />
Natur konfrontiert:<br />
� Wieviel kostet das Gesundheitswesen?<br />
� Wer finanziert die Bildung?<br />
� Welche Wertschöpfung wird vom <strong>Tourismus</strong> produziert?<br />
� Wieviel ist die unbezahlte Arbeit wert?<br />
� Welche ökologischen Kosten verursacht das ökonomische Wachstum?<br />
Nachdem sich die Aggregate <strong>der</strong> VGR nicht für die Beantwortung solcher mesoo<strong>der</strong><br />
mikroökonomischen Fragestellungen eignen, da es sich um Sachverhalte<br />
handelt, welche nicht explizit o<strong>der</strong> nur unvollständig im zentralen Rahmen <strong>der</strong> VGR<br />
behandelt werden, wurden verschiedene Arten von Satelliten zur VGR entwickelt.<br />
Im allgemeinen werden zwei Gruppen von Satellitenkonten unterschieden:<br />
� In <strong>der</strong> ersten Gruppe werden im zentralen Rahmen zu wenig detailliert beschriebene<br />
o<strong>der</strong> schwierig differenzierbare wirtschaftliche Aktivitäten in einem<br />
Satellitensystem analysiert. Das vorliegende <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> stellt<br />
somit einen typischen Vertreter dieser Gruppe dar.<br />
� Der zweiten Gruppe zugeordnet werden die in einer funktionellen Hinsicht erstellten<br />
Konten-Systeme. Typisches Beispiel für einen solchen Satelliten ist das<br />
System <strong>der</strong> Umwelt-Satellitenkonten.<br />
Beiden Typen gemeinsam ist:<br />
� Die Verknüpfung mit <strong>der</strong> VGR: gewisse Definitionen, Abgrenzungen, Bewertungsgrundsätze<br />
usw. werden aus <strong>der</strong> VGR übernommen.
� Übernahme von Angaben ausserhalb <strong>der</strong> VGR: auch nicht-monetäre, fiktive<br />
o<strong>der</strong> alternativ bewertete Angaben können innerhalb eines Satelliten untersucht<br />
werden, allerdings müssen diese Abweichungen bzw. Erweiterungen <strong>der</strong> VGR<br />
als solche gekennzeichnet und dokumentiert werden.<br />
Warum ein <strong>Tourismus</strong>satellit für die <strong>Schweiz</strong>?<br />
Der <strong>Tourismus</strong> stellt traditionell einen <strong>der</strong> wichtigsten Zweige <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />
Volkswirtschaft dar. Dies nicht nur in Bezug auf die Produktion und Wertschöpfung<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er <strong>Tourismus</strong>unternehmen, son<strong>der</strong>n auch als wichtiger Arbeitgeber in<br />
verschiedenen Regionen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Zudem zeigt sich gerade im <strong>Tourismus</strong><br />
auch die internationale Verflechtung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Volkswirtschaft, hat doch <strong>der</strong><br />
internationale Fremdenverkehr in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> eine sehr lange Tradition, die auch<br />
teilweise massgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung ganzer Regionen beigetragen<br />
hat. Zugleich gehören die <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er auch zu den reisefreudigsten<br />
Erdbewohnern, dies nicht nur im eigenen Land, son<strong>der</strong>n auch auf<br />
internationaler Ebene. Aus diesem Grund spielt <strong>der</strong> touristische Konsum <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>/innen<br />
und Auslän<strong>der</strong>/innen in unserem Land eine sehr grosse Rolle für die<br />
<strong>Schweiz</strong>er Volkswirtschaft.<br />
Deshalb war es naheliegend, dass das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> (TSA) als eines<br />
<strong>der</strong> ersten Satellitenkonten <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> entwickelt wurde. Wie bereits erwähnt,<br />
kann die VGR als makroökonomisches System die mesoökonomische Bedeutung<br />
einer einzelnen Branche nur unvollständig analysieren. Erschwerend kommt noch<br />
hinzu, dass es sich beim <strong>Tourismus</strong> nicht um eine Branche im wirtschaftsstatistischen<br />
Sinn handelt. Vielmehr setzt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> aus einer Vielzahl typischer<br />
Wirtschaftszweige – wie z.B. <strong>der</strong> Hotellerie, dem Gastgewerbe, den Bergbahnen,<br />
den Reisebüros usw. – zusammen bzw. es findet ein Teil <strong>der</strong> Produktion weiterer<br />
Wirtschaftszweige aus ‚touristischen‘ Gründen statt und ist daher dem <strong>Tourismus</strong><br />
zuzuordnen. So ist ein Teil <strong>der</strong> Personentransporte <strong>der</strong> SBB touristisch begründet,<br />
aber auch <strong>der</strong> Detailhandel <strong>der</strong> Ferienorte ist massgeblich direkt vom <strong>Tourismus</strong><br />
beeinflusst.<br />
Verschiedene frühere Studien haben sich schon damit beschäftigt, die wirtschaftlichen<br />
Beiträge des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> in Bezug auf die Gesamtwirtschaft zu<br />
bestimmen. Neu an <strong>der</strong> Vorgehensweise des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> ist, dass<br />
die verwendeten Konzepte vollumfänglich mit <strong>der</strong> aktuellen VGR abgestimmt. Die<br />
Resultate des TSA sind daher mit an<strong>der</strong>en entsprechenden Satelliten international<br />
vergleichbar.<br />
Vom TSA <strong>Schweiz</strong> wird die Beantwortung <strong>der</strong> folgenden Fragen zur Entwicklung<br />
des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erwartet: Wie hoch ist <strong>der</strong> Beitrag des <strong>Tourismus</strong><br />
zur Gesamtwirtschaft in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (Bruttowertschöpfung, Beschäftigung)? Wird<br />
sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> analog zur übrigen Wirtschaft entwickeln? Welchen Einfluss<br />
üben verän<strong>der</strong>te Konsumneigungen im In- und Ausland auf den <strong>Schweiz</strong>er <strong>Tourismus</strong><br />
aus? Solche Fragen und weitere Fragen werden sicherlich in Zukunft, auch<br />
mit dem systematischen Aufbau von Zeitreihen, statistisch fundiert beantwortet<br />
werden. Somit kann auch für den <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> eine Standortbestimmung<br />
vorgenommen werden.<br />
Der Aufbau des Berichts glie<strong>der</strong>t sich wie folgt: Der nachfolgende Abschnitt 1.2<br />
vermittelt zunächst einen kurzen Überblick über das internationale Konzept sowie<br />
den Inhalt des <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> für die <strong>Schweiz</strong>. Kapitel 2 gibt Aufschluss<br />
über die im TSA <strong>Schweiz</strong> verwendeten Definitionen sowie die vorgenommenen<br />
Abgrenzungen und zeigt ebenfalls die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> tourismusspezifischen Wirt-<br />
E I N L E I T U N G 17
18 E I N L E I T U N G<br />
schaftszweige. Mit den methodischen Aspekten des TSA <strong>Schweiz</strong> befasst sich Kapitel<br />
3, in dem auch das gesamte Tabellensystem vorgestellt wird. Im Kapitel 4<br />
werden die Ergebnisse auf <strong>der</strong> Verwendungs- und <strong>der</strong> Aufkommensseite zusammengefasst<br />
und kommentiert.<br />
1.2 Inhalt des <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>Tourismus</strong> für die<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
Der <strong>Tourismus</strong> ist ein nachfrageseitig definierter Wirtschaftszweig. 1 Das heisst,<br />
dass die touristischen Ausgaben bzw. <strong>der</strong> touristische Konsum <strong>der</strong> Tagesbesucher/innen<br />
und <strong>der</strong> übernachtenden Besucher/innen auf <strong>der</strong> Verwendungsseite bei<br />
verschiedenen Wirtschaftszweigen zu tourismusinduzierten Umsätzen auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />
führen. Der touristische Konsum grenzt somit die tourismusrelevanten<br />
Wirtschaftszweige von den übrigen Wirtschaftszweigen in <strong>der</strong> Volkswirtschaft<br />
ab.<br />
Das vorliegende <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> für die <strong>Schweiz</strong> (TSA <strong>Schweiz</strong>) erfasst<br />
die direkten, unmittelbar durch den touristischen Konsum (touristische Verwendung)<br />
bei den verschiedenen Wirtschaftszweigen ausgelösten wirtschaftlichen Effekte<br />
und weist sie gemäss den Konventionen <strong>der</strong> VGR aus. Die Ermittlung dieser<br />
direkt durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelösten Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />
und Beschäftigung auf <strong>der</strong> Aufkommensseite (Angebotsseite) erfolgt somit über die<br />
Verwendungsseite (Nachfrageseite). 2<br />
Davon abzugrenzen und im TSA <strong>Schweiz</strong> vorläufig nicht berücksichtigt sind die indirekten<br />
wirtschaftlichen Beiträge, die durch die touristische Verwendung generiert<br />
werden. Diese indirekten Effekte beziehen sich erstens auf die gesamte Wertschöpfungskette,<br />
welche in <strong>der</strong> Volkswirtschaft durch die Vorleistungsnachfrage<br />
<strong>der</strong> mit dem <strong>Tourismus</strong> verbundenen Wirtschaftszweige ausgelöst wird. Zweitens<br />
sind die Bruttoinvestitionen (Verän<strong>der</strong>ungen des Kapitalstocks) <strong>der</strong> touristischen<br />
Leistungsträger zu berücksichtigen. 3 Drittens ist <strong>der</strong> durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöste<br />
Einkommenseffekt (im <strong>Tourismus</strong> erzielte Lohneinkommen, welche zu Konsumausgaben<br />
führen) bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des<br />
<strong>Tourismus</strong> miteinzubeziehen. Diese indirekten Effekte führen bei weiteren Wirtschaftszweigen<br />
zu indirekt tourismusinduzierter Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />
und Beschäftigung.<br />
Zusammenfassend hat das TSA <strong>Schweiz</strong> zum Ziel, die direkt tourismuswirtschaftlichen<br />
Aktivitäten, welche in <strong>der</strong> VGR enthalten sind, aber nicht in <strong>der</strong> notwendigen<br />
und gewünschten Detaillierung wie<strong>der</strong>gegeben werden, in einer konzisen Form<br />
1 Die allgemeine Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige (NOGA) des Bundesamtes für Statistik (BFS) unterteilt<br />
Unternehmens- und Arbeitsstättenebene und fasst sie gemäss ihrer Haupttätigkeit auf verschiedenen<br />
Aggregationsstufen zusammen. Je nach Aggregationsstufe werden unterschiedliche Bezeichnungen<br />
verwendet (vgl. dazu BFS 1995). Für die im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesene Glie<strong>der</strong>ung wird hier<br />
generell <strong>der</strong> Begriff Wirtschaftszweig verwendet.<br />
2<br />
Im TSA <strong>Schweiz</strong> wird gemäss den Konventionen <strong>der</strong> VGR die Nachfrage- als Verwendungsseite und<br />
die Angebots- als Aufkommensseite bezeichnet.<br />
3<br />
Das von den internationalen Konzepten verabschiedete Manual für ein <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />
zählt die tourismusbezogenen Bruttoinvestitionen zu den direkten Effekten (UN, WTO, OECD,<br />
EUROSTAT, 2000). Die Investitionen werden beim internationalen Konzept in einer separaten Tabelle<br />
aufgeführt und nicht in die Berechnung <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> (<strong>Tourismus</strong>anteil<br />
am BIP) miteinbezogen.
auszuweisen. Ein TSA beinhaltet grundsätzlich zwei kohärente Dimensionen und<br />
<strong>der</strong>en mit <strong>der</strong> VGR kompatible Erfassung und Darstellung:<br />
� touristische Ausgaben bzw. touristischer Konsum in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> auf <strong>der</strong> Verwendungsseite<br />
(touristische Verwendung);<br />
� Bereitstellung touristischer Dienstleistungen und Waren (Güter) durch die inländische<br />
Produktion o<strong>der</strong> durch Importe auf <strong>der</strong> Aufkommensseite.<br />
Durch die vollständige Kompatibilität mit <strong>der</strong> VGR erlaubt ein TSA den Vergleich<br />
wichtiger makroökonomischer Aggregate des <strong>Tourismus</strong> (Bruttowertschöpfung,<br />
Beschäftigung, etc.) mit makroökonomischen Aggregaten an<strong>der</strong>er Wirtschaftszweige<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft.<br />
Das TSA <strong>Schweiz</strong> bezieht sich auf das Jahr 1998. Dieses Jahr stellt für die erste<br />
Piloterstellung des <strong>Satellitenkonto</strong>s ein wichtiges Referenzjahr dar, da für diesen<br />
Zeitpunkt sowohl eine zentrale Basisstatistik auf <strong>der</strong> Aufkommensseite (Betriebszählung<br />
1998) als auch auf <strong>der</strong> Verwendungsseite (tourismusspezifisches Modul<br />
<strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung 1998) zur Verfügung stehen.<br />
Im TSA nicht erfasste Komponenten direkter Wirkungen<br />
Wie bereits darauf hingewiesen, konzentriert sich das erstmals für die <strong>Schweiz</strong> erstellte<br />
<strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> auf die direkten wirtschaftlichen Effekte des <strong>Tourismus</strong>.<br />
Gewisse Komponenten sind hier aufgrund von Abgrenzungsproblemen<br />
und mangeln<strong>der</strong> Datenverfügbarkeit nicht integriert. Es fehlen insbeson<strong>der</strong>e die<br />
� Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung und Beschäftigung, welche bei inländischen<br />
Wirtschaftszweigen durch den Kauf von touristischen Waren ausgelöst<br />
wird;<br />
� Einnahmen <strong>der</strong> Banken aus dem Zahlungsverkehr mit ausländischen Besuchern<br />
und Ausgaben <strong>der</strong> Besucher/innen für Versicherungen (Unfall-, Schadenund<br />
Reiseversicherungen);<br />
� Ausgaben für Post- und teils auch für Fermeldedienstleistungen;<br />
� Ausgaben <strong>der</strong> Besitzer/innen von Ferienwohnungen und -häusern für Nebenkosten,<br />
Unterhalt und Reparaturen (Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung,<br />
Baugewerbe).<br />
Da diese Komponenten volks- und tourismuswirtschaftlich eine gewisse Bedeutung<br />
haben, ist unter Einbezug all dieser Wirkungen ein leicht höherer direkter Wertschöpfungs-<br />
und Beschäftigungsbeitrag des <strong>Tourismus</strong> zu erwarten.<br />
1.2.1 Bisherige Arbeiten auf internationaler Ebene – Internationales<br />
Konzept<br />
Die Übereinstimmung mit <strong>der</strong> VGR und die Vergleichbarkeit über verschiedene<br />
Län<strong>der</strong> bedingen ein international abgestimmtes TSA-Tabellensystem und international<br />
akzeptierte Definitionen, Abgrenzungen und Klassifikationen im Bereich des<br />
<strong>Tourismus</strong>. Grundsätzlich wird damit festgelegt, welche Elemente in welcher Form<br />
zum <strong>Tourismus</strong> gezählt werden.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> achtziger Jahre entwickelte die OECD ein erstes, teilweise mit <strong>der</strong><br />
VGR kompatibles Erfassungskonzept im Rahmen eines sogenannten ‚Tourism<br />
Economic Account‘ (TEA) (OECD 1991), welches sich auf die Angebots- bzw. Auf-<br />
E I N L E I T U N G 19
20 E I N L E I T U N G<br />
kommensseite beschränkt. Die Nachfrage- bzw. Verwendungsseite wird beim TEA<br />
nicht integriert.<br />
Als einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung eines ‚Tourism Satellite Account‘<br />
(TSA) kann die Ottawa-Konferenz in Kanada bezeichnet werden. Der von Statistics<br />
Canada präsentierte Vorschlag beinhaltete die gleichzeitige Ausweisung von Aufkommens-<br />
und Verwendungsseite, welche sich im volkswirtschaftlichen Gleichgewicht<br />
entsprechen (Statistics Canada 1991). Kanada war damit auch das erste<br />
Land, welches zu Beginn <strong>der</strong> neunziger Jahre ein TSA empirisch umsetzte.<br />
Aufbauend auf den methodischen Konzepten des aufkommensseitigen TEA konzentrierten<br />
sich die weiteren Arbeiten <strong>der</strong> OECD ebenfalls auf die Entwicklung eines<br />
sowohl aufkommens- als auch verwendungsseitig mit <strong>der</strong> VGR kompatiblen<br />
bzw. international vergleichbaren Tabellensystems (OECD 1999). Gleichzeitig<br />
widmete sich auch die World Tourism Organization (WTO) dem Aufbau eines konzeptionellen<br />
Rahmens. Dieser wurde 1999 an <strong>der</strong> ‚World Conference on the Measurement<br />
of the Economic Impact of Tourism’ in Nizza vorgestellt (WTO 1999a).<br />
Zwischen den bis zu diesem Zeitpunkt vorgelegten Konzepten bestanden verschiedene,<br />
teilweise noch grundlegende Inkompatibilitäten (für eine detaillierte<br />
Analyse vgl. WTO 1999b).<br />
Die in <strong>der</strong> Folge von <strong>der</strong> UN gefor<strong>der</strong>te Harmonisierung resultierte in einem gemeinsam<br />
von verschiedenen internationalen Organisationen getragenen und verabschiedeten<br />
Konzept und Tabellensystem (UN, WTO, OECD, EUROSTAT 2000),<br />
welches sich stark auf das ursprüngliche WTO-Konzept abstützt. Das TSA<br />
<strong>Schweiz</strong> beruht im Wesentlichen auf diesem internationalen Konzept. Abweichungen,<br />
welche für die Erstellung des TSA <strong>Schweiz</strong> vorgenommen wurden, werden in<br />
den beiden Kapiteln 2 und 3 dargestellt.<br />
1.2.2 Konzept TSA <strong>Schweiz</strong><br />
Das vorliegende <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> setzt sich aus verschiedenen Bausteinen<br />
zusammen. Dazu gehört eine für das Jahr 1985 durchgeführte gesamtschweizerische<br />
Studie zur Ermittlung <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong><br />
in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im Auftrag des heutigen seco (ehemals BIGA) (Rütter 1991). Diese<br />
Studie bezieht sich auf den <strong>Tourismus</strong> im Inland und konzentriert sich methodisch<br />
auf die Angebotsseite. Ferner umfasst sie sowohl die direkten als auch die indirekten<br />
Wirkungen des <strong>Tourismus</strong> und den entsprechenden Beitrag des <strong>Tourismus</strong><br />
zum Bruttoinlandprodukt (BIP) <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> sowie zur Gesamtbeschäftigung (VZÄ).<br />
Die in <strong>der</strong> damaligen Studie vorgenommenen Abgrenzungen des <strong>Tourismus</strong> bzw.<br />
<strong>der</strong> direkt touristischen Wirkungen unterscheiden sich von jenen des hier vorliegenden<br />
TSA <strong>Schweiz</strong>. 4<br />
Verschiedene in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> durchgeführte regionale und touristische Wertschöpfungsstudien<br />
berücksichtigen zusätzlich die touristischen Ausgaben auf <strong>der</strong><br />
Nachfrageseite. Als einen wichtigen methodischen Schritt in Richtung eines TSA<br />
kann damit ein Vergleich und eine Abstimmung mit <strong>der</strong> Angebotsseite vorgenom-<br />
4 Die Abgrenzung <strong>der</strong> direkten Effekte des <strong>Tourismus</strong> war in dieser Studie breiter gefasst. (Beispielsweise<br />
wurden beim Personenstrassenverkehr nicht nur die Benzinausgaben, son<strong>der</strong>n auch die<br />
Anschaffungs- und Unterhaltskosten <strong>der</strong> Personenwagen anteilsmässig mitberücksichtigt).
men werden, welche eine Validierung <strong>der</strong> Resultate ermöglicht (Rütter, Müller et al.<br />
1995; Rütter, Berwert et al. 2001). 5<br />
Im Sinne eines ‚Tourism Economic Account‘ (BFS 1998) wurde vom BFS eine erste<br />
mit <strong>der</strong> VGR kompatible Analyse <strong>der</strong> makroökonomischen Aspekte des <strong>Tourismus</strong><br />
in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> vorgenommen, welche sich auf die Aufkommensseite konzentriert.<br />
Dabei wird ein System von fünf verschiedenen TSA-Tabellen vorgeschlagen.<br />
Diese zeigen die Produktion, die Verteilungsseite <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung,<br />
die Investitionen, die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) sowie die Arbeitsproduktivitäten<br />
bei den tourismusbezogenen Wirtschaftszweigen. Die Studie<br />
schätzt den direkten Anteil des <strong>Tourismus</strong> am Bruttoinlandprodukt (BIP) <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> für das Jahr 1995 auf 2.9%.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> hier vorliegenden Ergebnisse des TSA <strong>Schweiz</strong><br />
wurde – ausgehend von einem Grobkonzept (Machbarkeitsstudie) – in <strong>der</strong> ersten<br />
Phase ein Detailkonzept erstellt, in welchem grundsätzliche methodische Fragen,<br />
sowie die Datenverfügbarkeit in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> abgeklärt wurden (Antille Gaillard,<br />
Rütter et al. 2001). Das Detailkonzept basiert auf dem bereits erwähnten, von<br />
wichtigen internationalen Organisationen gemeinsam getragenen methodischen<br />
Vorschlag (UN, WTO, OECD, EUROSTAT 2000) und umfasst 8 verschiedene<br />
TSA-Tabellen. Im Folgenden wird <strong>der</strong> Aufbau des Tabellensystems des TSA<br />
<strong>Schweiz</strong>, welches 7 Tabellen umfasst, kurz vorgestellt. 6 Eine ausführlichere und<br />
auch methodische Diskussion <strong>der</strong> einzelnen Tabellen findet sich in Kapitel 3 (Abschnitt<br />
3.6). Für eine detaillierte Darstellung des im Rahmen des TSA <strong>Schweiz</strong><br />
umgesetzten Tabellensystems wird auf den Anhang verwiesen.<br />
Das Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong> besteht erstens aus drei TSA-Tabellen auf<br />
<strong>der</strong> Verwendungsseite. Sie beinhalten die touristischen Ausgaben nach Ausgabenund<br />
Besucherkategorien <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen (TSA-Tabelle 1) und<br />
<strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> (TSA-Tabelle 2). Die Zusammenfassung <strong>der</strong> Resultate auf <strong>der</strong> Verwendungsseite<br />
ist in TSA-Tabelle 3 wie<strong>der</strong>gegeben. Der inländische Geschäftstourismus<br />
sowie weitere Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung (z.B. Nutzung<br />
von Ferienwohnungen durch Eigentümer/innen) werden separat ausgewiesen.<br />
� Aufgrund <strong>der</strong> Datenlage in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> werden die Ausgabenkategorien nicht<br />
nach einer Produktklassifikation, son<strong>der</strong>n nach <strong>der</strong> wirtschaftsstatistischen<br />
Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftszweige (NOGA) zugeordnet.<br />
� Beim TSA <strong>Schweiz</strong> wird <strong>der</strong> touristische Endverbrauch <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> im Ausland,<br />
mit Ausnahme des im Inland anfallenden Endverbrauchs, nicht berücksichtigt.<br />
Zweitens finden sich auf <strong>der</strong> Aufkommensseite ebenfalls drei TSA-Tabellen. Diese<br />
umfassen das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4) sowie die durch den<br />
<strong>Tourismus</strong> ausgelöste Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung, Vorleistungen und<br />
die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) (TSA-Tabellen 6, 7). 7<br />
5<br />
Die regionalen Wertschöpfungsstudien beruhen auf umfangreichen empirischen Untersuchungen bei<br />
den direkt und indirekt mit dem <strong>Tourismus</strong> verbundenen Unternehmen (Angebotsseite) sowie den Tagesbesuchern<br />
und übernachtenden Besuchern (Nachfrageseite). Eine Zusammenfassung <strong>der</strong> methodischen<br />
Schritte findet sich auch bei Rütter, Müller et al. (1996) bzw. Rütter, Berwert (1999).<br />
6<br />
Die tourismusbezogenen Bruttoinvestitionen (TSA-Tabelle 8 im Detailkonzept) werden im vorliegenden<br />
TSA <strong>Schweiz</strong> nicht ausgewiesen.<br />
7<br />
Im Gegensatz zur Verwendungsseite zeigen die aufkommensseitigen TSA-Tabellen auch das gesamte<br />
Aufkommen <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft.<br />
E I N L E I T U N G 21
22 E I N L E I T U N G<br />
� Als Ergänzung zum UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept werden zusätzlich<br />
die tourismusbezogene Bruttoproduktion und Bruttowertschöpfung, die Vorleistungen<br />
sowie die Beschäftigung (VZÄ) ausgewiesen.<br />
� Auf <strong>der</strong> Aufkommensseite umfasst die Produktion von touristisch nachgefragten<br />
Waren nur die Produktion von dauerhaften touristischen Konsumgütern (‚Single<br />
Purpose Tourism Consumer Durable Goods‘). Die Produktion <strong>der</strong> übrigen touristisch<br />
nachgefragten Waren zu Ab-Werk Preisen ist im TSA <strong>Schweiz</strong> aufkommensseitig<br />
nicht berücksichtigt. Erfasst wird hingegen die Detailhandels-,<br />
Grosshandels- und Transportmarge <strong>der</strong> touristisch nachgefragten Waren. In<br />
Abweichung zur Aufkommensseite ist auf <strong>der</strong> Verwendungsseite auch <strong>der</strong> gesamte<br />
Produktionsteil <strong>der</strong> nachgefragten Waren mitberücksichtigt. Aus diesem<br />
Grund ist <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> totalen touristischen Verwendung im Vergleich zum Total<br />
des touristischen Aufkommens entsprechend höher.<br />
Schliesslich stellt drittens TSA-Tabelle 5 das touristische Aufkommen <strong>der</strong> touristischen<br />
Verwendung gegenüber. Das volkswirtschaftliche Gleichgewicht zwischen<br />
Aufkommens- und Verwendungsseite ergibt sich über die <strong>Tourismus</strong>anteile <strong>der</strong><br />
einzelnen im TSA <strong>Schweiz</strong> einbezogenen Wirtschaftszweige.<br />
Die im Detailkonzept vorgesehene Darstellung <strong>der</strong> Bruttoinvestitionen ist im vorliegenden<br />
TSA <strong>Schweiz</strong> noch nicht enthalten. In Abweichung zum UN/WTO/OECD/<br />
EUROSTAT-Konzept ist im Detailkonzept, wie auch im TSA <strong>Schweiz</strong>, <strong>der</strong> kollektive,<br />
nicht-marktmässige Konsum bzw. die Bereitstellung kollektiver Güter (öffentliche<br />
Sicherheit, Imagewerbung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im Ausland, etc.), als auch die Berücksichtigung<br />
weiterer nicht-monetärer Statistiken nicht vorgesehen.
D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H 23<br />
2. Definitionen und Abgrenzungen im <strong>Tourismus</strong>bereich<br />
8<br />
2.1 Der <strong>Tourismus</strong><br />
Der <strong>Tourismus</strong> wird in Funktion seiner Akteure und <strong>der</strong>en Reisen definiert. Die Definition<br />
des <strong>Tourismus</strong> konzentriert sich auf das Individuum, das heisst das Wirtschaftssubjekt,<br />
dessen Verhalten eine ganze Reihe tourismuswirtschaftlicher Aktivitäten<br />
auslöst.<br />
Der Begriff ‚<strong>Tourismus</strong>‘ umfasst die Konsumaktivitäten von Personen, die an Orte<br />
ausserhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort höchstens ein Jahr zu<br />
Urlaubs-, geschäftlichen o<strong>der</strong> sonstigen Zwecken aufhalten. Diese Personen werden<br />
Besucher/innen genannt (übernachtende Besucher/innen und Tagesbesucher/innen).<br />
Der <strong>Tourismus</strong> deckt auch gewisse Konsumaktivitäten potenzieller<br />
Besucher/innen ab, die vor o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Reise getätigt werden. Unter den <strong>Tourismus</strong><br />
fallen zudem verschiedene Investitionsaktivitäten 9 sowie die Produktionsund<br />
Importaktivitäten, welche zur Abdeckung <strong>der</strong> Besucherbedürfnisse notwendig<br />
sind.<br />
Abbildung 3: Die verschiedenen <strong>Tourismus</strong>formen<br />
ORT DER AUSGABEN<br />
Quelle: WTO (1999a)<br />
Referenzland<br />
An<strong>der</strong>e<br />
Län<strong>der</strong><br />
WOHNSITZ DER BESUCHER/INNEN<br />
Referenzland An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong><br />
Binnenreiseverkehr<br />
Ausreiseverkehr<br />
Einreiseverkehr<br />
Man unterscheidet mehrere Formen von <strong>Tourismus</strong>, die sich in Funktion des<br />
Wohnsitzes <strong>der</strong> Besucher/innen und des Ortes <strong>der</strong> Ausgaben unterscheiden:<br />
� Der Binnenreiseverkehr (Domestic Tourism) umfasst die Reisetätigkeit von inländischen<br />
Besuchern, die sich im Wirtschaftsgebiet des Referenzlandes bewegen;<br />
� Der Einreiseverkehr (Inbound Tourism) umfasst die Reisetätigkeit von nicht inländischen<br />
Besuchern, die sich im Wirtschaftsgebiet des Referenzlandes bewegen;<br />
� Der Ausreiseverkehr (Outbound Tourism) umfasst die Reisetätigkeit von Inlän<strong>der</strong>n<br />
in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n.<br />
8<br />
Soweit nichts an<strong>der</strong>es vermerkt ist, entsprechen die im Rahmen des TSA <strong>Schweiz</strong> verwendeten Definitionen<br />
sowie die eingesetzte Methodik den internationalen Vorgaben.<br />
9<br />
Die Investitionen sind in diesem TSA <strong>Schweiz</strong> nicht berücksichtigt.
24 D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H<br />
Daraus ergeben sich zwei <strong>Tourismus</strong>kategorien:<br />
� Inlandtourismus (Internal Tourism), bestehend aus Binnenreiseverkehr und Einreiseverkehr;<br />
� Nationaler <strong>Tourismus</strong> (National Tourism), bestehend aus Binnenreiseverkehr<br />
und Ausreiseverkehr.<br />
Bei <strong>der</strong> Erstellung des <strong>Satellitenkonto</strong>s steht <strong>der</strong> Inlandtourismus im Zentrum.<br />
2.2 Definition <strong>der</strong> Besucher/innen<br />
Die Besucher/innen stellen eine Unterkategorie <strong>der</strong> Reisenden dar. Reisende sind<br />
Personen auf einer Reise zwischen zwei o<strong>der</strong> mehreren Län<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zwischen<br />
zwei o<strong>der</strong> mehreren Orten in ihrem Herkunftsland.<br />
Die Reisenden können in zwei Kategorien aufgeteilt werden:<br />
� Besucher/innen,<br />
� an<strong>der</strong>e Reisende.<br />
Besucher/innen sind Reisende, welche die folgenden drei spezifischen Kriterien<br />
erfüllen: Erstens muss die Reise zu einem Ort ausserhalb <strong>der</strong> gewohnten Umgebung<br />
führen, das heisst ausserhalb <strong>der</strong> Umgebung des Wohn- und Arbeitsortes<br />
sowie an<strong>der</strong>er regelmässig besuchter Orte. Das Konzept <strong>der</strong> ‚gewohnten Umgebung‘<br />
beinhaltet damit zwei Dimensionen: Distanz und Häufigkeit. Zweitens sollte<br />
<strong>der</strong> Aufenthalt ausserhalb <strong>der</strong> gewohnten Umgebung nicht mehr als zwölf aufeinan<strong>der</strong>folgende<br />
Monate dauern. Das TSA <strong>Schweiz</strong> weicht bei den nicht gebietsansässigen<br />
Studierenden und Spitalpatienten und -patientinnen von dieser Zeitbegrenzung<br />
ab: Diese gelten auch als Besucher/innen, wenn ihr Aufenthalt in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> zwölf Monate übersteigt. Drittens muss <strong>der</strong> hauptsächliche Reisezweck<br />
ein an<strong>der</strong>er sein, als die Ausübung einer Tätigkeit, die von dem besuchten Ort aus<br />
entgolten wird (vgl. unten). Als Reisezwecke gelten: Freizeit, Erholung und Urlaub<br />
(inkl. kulturelle Aktivitäten), Besuch bei Freunden, Bekannten und Verwandten,<br />
Geschäft und berufliche Motive (inkl. Studien), Gesundheit, Religion. Das TSA<br />
<strong>Schweiz</strong> kennt keine Aufteilung nach Reisezwecken. Eine Ausnahme ist die separate<br />
Behandlung des Geschäftstourismus.<br />
Es gilt jedoch Folgendes zu beachten: Reisen aus geschäftlichen o<strong>der</strong> beruflichen<br />
Gründen (z.B. Kunden-, Konferenz- o<strong>der</strong> Kongressbesuche) dürfen nicht mit <strong>der</strong><br />
Ausübung einer Erwerbstätigkeit am besuchten Ort verwechselt werden. Letztere<br />
geht auf das Konto von Unternehmen, die <strong>der</strong> gewohnten Umgebung angehören<br />
und gehört folglich nicht zum <strong>Tourismus</strong>. Wie die Ausgaben von Geschäftsreisenden<br />
ausgewiesen werden, wird im Abschnitt 3.1.2 näher erläutert.<br />
Die Besucher/innen bilden zwei verschiedene Gruppen: Inländische Besucher/innen<br />
(Gebietsansässige, die im Referenzland reisen) und internationale Besucher/innen<br />
(Gebietsfremde, die im Referenzland reisen). Diese beiden Gruppen<br />
können beide wie<strong>der</strong>um in Tagesbesucher/innen und übernachtende Besucher/innen<br />
(Besucher/innen, die mindestens einmal ausserhalb ihrer gewohnten<br />
Umgebung übernachten) aufgeteilt werden.<br />
Transitreisende, das heisst jene, die im Hinblick auf eine an<strong>der</strong>e Feriendestination<br />
das Referenzland durchqueren, zählen ebenfalls zu den Besuchern (Tagesbesucher/innen<br />
o<strong>der</strong> übernachtende Besucher/innen). Reisende, welche sich lediglich
D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H 25<br />
in einer Transitzone aufhalten, gelten jedoch nicht als Besucher/innen, da keine<br />
Einreise ins Referenzland stattfindet.<br />
Grenzgänger, Diplomaten und Militärpersonen fallen ebenfalls nicht in die Kategorie<br />
‚Besucher/innen‘.<br />
Abbildung 4 zeigt die Aufteilung in inländische und internationale Besucher/innen<br />
sowie übernachtende Besucher/innen und Tagesbesucher/innen. 10<br />
Abbildung 4: Definitionen ‚Besucher/innen‘<br />
INLÄNDISCHE<br />
BESUCHER/INNEN<br />
Übernachtende<br />
Besucher/innen<br />
Besucher/innen,<br />
welche in ihrem<br />
Herkunftsland<br />
übernachten<br />
Inländ. Tagesbesucher/innen<br />
Tagesbesucher/<br />
innen, welche sich<br />
in ihrem<br />
Herkunftsland<br />
bewegen<br />
REISENDE<br />
BESUCHER/INNEN<br />
SONSTIGE REISENDE<br />
INTERNATIONALE<br />
BESUCHER/INNEN<br />
Übernachtende<br />
Besucher/innen<br />
Besucher/innen,<br />
welche in einem<br />
an<strong>der</strong>en Land<br />
übernachten<br />
Quelle: Eigene Darstellung gemäss UN/WTO/OECD/EUROSTAT (2000)<br />
Intern. Tagesbesucher/innen<br />
Tagesbesucher/<br />
innen, welche sich<br />
in einem an<strong>der</strong>en<br />
Land bewegen<br />
Abgrenzung <strong>der</strong> von den Besuchern konsumierten Waren und Dienstleistungen<br />
und die damit verbundenen wirtschaftlichen Aktivitäten (Produktion, Importe)<br />
Der <strong>Tourismus</strong>, wie er verwendungsseitig im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesen wird,<br />
umfasst in erster Linie den durch die Besucher/innen ausgeübten touristischen<br />
Konsum von touristischen Waren und Dienstleistungen. Die Produktion und die<br />
Importe von touristischen Produkten (Waren und Dienstleistungen), welche <strong>der</strong><br />
Befriedigung <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> Besucher/innen dienen, stehen lediglich an<br />
zweiter Stelle. Der <strong>Tourismus</strong> wird damit aufgrund <strong>der</strong> direkt von den Besuchern<br />
konsumierten Produkte (Waren und Dienstleistungen) definiert und abgegrenzt.<br />
Angesichts <strong>der</strong> unterschiedlichen touristischen Bedeutung dieser von den Besuchern<br />
konsumierten Waren und Dienstleistungen ist eine Identifikation und Gruppierung<br />
<strong>der</strong> tourismusrelevanten Produkte und Produktegruppen unerlässlich. Man<br />
unterscheidet zwischen (WTO 1999a):<br />
� Charakteristisch touristischen Produkten, die sich auf die Besucherbedürfnisse<br />
bezüglich Unterkunft, Verpflegung, Verkehr und zugehörige Dienstleistungen,<br />
Reiseformalitäten, Unterhaltung, Kultur, Sport beziehen. Ein Produkt gilt als<br />
charakteristisch touristisch, wenn dessen Konsum bei ausbleibendem <strong>Tourismus</strong><br />
deutlich zurückgehen würde;<br />
10 Die Militärpersonen sind in <strong>der</strong> offiziellen Logiernächtestatistik <strong>der</strong> Hotellerie miteingeschlossen.
26 D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H<br />
� <strong>Tourismus</strong>verwandten Produkten, welche die Waren und Dienstleistungen umfassen,<br />
die von den Besuchern ebenfalls in bedeutendem Mass konsumiert<br />
werden, aber nicht unter den charakteristisch touristischen Produkten aufgeführt<br />
sind. Dies sind beispielsweise die Käufe beim Detailhandel, die Käufe von<br />
Benzin, Dienstleistungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen o<strong>der</strong> persönliche<br />
Dienstleistungen.<br />
Die charakteristisch touristischen und die tourismusverwandten Produkte bilden<br />
zusammen die tourismusspezifischen Produkte. Die nicht tourismusspezifischen<br />
Waren und Dienstleistungen werden unter den sonstigen Produkten zusammengefasst<br />
werden.<br />
Die im Folgenden betrachteten charakteristisch touristischen und tourismusverwandten<br />
(tourismusspezifischen) Aktivitäten beziehen sich auf diejenigen Aktivitäten,<br />
<strong>der</strong>en Hauptproduktion aus einem tourismusspezifischen Produkt besteht.<br />
Auf internationaler Ebene werden die tourismusspezifischen Produkte gemäss <strong>der</strong><br />
CPA (Statistische Güterklassifikation in Verbindung mit den Wirtschaftszweigen in<br />
den Europäischen Wirtschaftsgemeinschaften, ESVG 95, Anhang IV; EUROSTAT<br />
1996) klassifiziert, während die tourismusspezifischen Aktivitäten in <strong>der</strong> ISIC Rev.<br />
3 (Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige <strong>der</strong> Vereinten Nationen; 3. Ausgabe; Vereinte<br />
Nationen 1990) zusammengefasst sind. Im TSA <strong>Schweiz</strong> wird für die Klassifikation<br />
<strong>der</strong> tourismusspezifischen Produkte und Aktivitäten die NOGA (Allgemeine Systematik<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftszweige <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, BFS; 1995) verwendet, welche mit <strong>der</strong><br />
NACE Rev. 1 und damit auch mit <strong>der</strong> ISIC kompatibel ist. Die Produkte werden<br />
aufgrund <strong>der</strong>jenigen Aktivitäten, welche die Hauptproduktion bilden, geglie<strong>der</strong>t.<br />
2.3 Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweige im TSA <strong>Schweiz</strong><br />
Die in Abbildung 5 dargestellte Glie<strong>der</strong>ung des TSA <strong>Schweiz</strong> auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />
entspricht im Wesentlichen dem UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept<br />
und übernimmt die Aufteilung <strong>der</strong> tourismusspezifischen Wirtschaftszweige (Specific<br />
Tourism Industries) in charakteristisch touristische Wirtschaftszweige (Characteristic<br />
Tourism Industries) und tourismusverwandte Wirtschaftszweige (Connected<br />
Industries). 11 Die genaue Zuordnung <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige auf <strong>der</strong> tiefsten<br />
Desaggregationsebene (NOGA 5. Stufe) zur tourismusspezifischen Glie<strong>der</strong>ung<br />
im TSA <strong>Schweiz</strong> findet sich im Anhang. 12<br />
11<br />
Das UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept (2000) greift bezüglich <strong>der</strong> Integration und Klassifikation<br />
<strong>der</strong> in einem TSA zu berücksichtigenden Wirtschaftszweige auf das Konzept <strong>der</strong> World Tourism Organization<br />
(WTO) zurück (WTO 1999a). Die von <strong>der</strong> OECD vorgeschlagene Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tourism Characteristic<br />
Industries ist leicht desaggregierter und bezieht insbeson<strong>der</strong>e die dauerhaften touristischen<br />
Konsumgüter (‚Single Purpose Consumer Durables‘) mit ein. (OECD 1999). Ein ausführlicher Vergleich<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Konzepte findet sich in Antille Gaillard, Rütter et al. (2001).<br />
12<br />
Wie dort dokumentiert, beziehen sich die Beschäftigten sowie die weiteren im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen<br />
Aggregate (Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung, <strong>Tourismus</strong>anteile) für die meisten im TSA<br />
aufgeführten Wirtschaftszweige nicht auf die üblicherweise auf <strong>der</strong> 2-Steller-Ebene <strong>der</strong> NOGA-<br />
Klassifikation (Wirtschaftsabteilung) ausgewiesenen Werte (Betriebszählung, Produktionskonto), da<br />
gewisse Zweige tieferer Aggregationsstufen (3.-5. Aggregationsstufe) den nicht tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweigen zugeordnet worden sind. Beispielsweise finden sich die Kantinen (55.51A) nicht<br />
unter den im TSA ausgewiesenen Wirtschaftszweig Gaststättengewerbe (55), son<strong>der</strong>n unter den nicht<br />
tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen.
D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H 27<br />
2.3.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige<br />
Die charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige des TSA <strong>Schweiz</strong> bestehen<br />
aus sechs verschiedenen Hauptbereichen. Sie entsprechen den touristischen Leistungsträgern,<br />
welche relativ eng mit dem <strong>Tourismus</strong> verbunden und für den touristischen<br />
Angebotsmix von wesentlicher Bedeutung sind.<br />
1. Beherbergung<br />
Der Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Beherbergung beinhaltet drei Hauptbereiche. Neben <strong>der</strong><br />
Hotellerie (1.1) wird die kommerziell genutzte Parahotellerie (1.2) berücksichtigt. 13<br />
Zudem umfasst die Beherbergung auch die Nutzung und Vermietung von Ferienwohnungen<br />
durch Eigentümer (1.3), welche die eigene Nutzung ohne Entgelt sowie<br />
die ausschliessliche o<strong>der</strong> zeitweise Vermietung umfasst. 14<br />
Abbildung 5: TSA <strong>Schweiz</strong> – Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> zugeordneten Wirtschaftszweige<br />
<strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszeige (TSA <strong>Schweiz</strong>)<br />
1. Beherbergung 4. Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />
1.1 Hotellerie 4.1 Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />
1.2 Parahotellerie<br />
1.3 Nutzung und Vermietung von 5. Kultur<br />
Ferienwohnungen durch Eigentümer 5.1 Darstellende Kunst und Kultur<br />
5.2 Museen, an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote<br />
2. Gaststättengewerbe<br />
6. Sport und Unterhaltung<br />
3. Passagierverkehr 6.1 Sport<br />
3.1a Eisenbahnen 6.2 Unterhaltung<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen<br />
3.2 Landverkehr<br />
3.3 Schiffahrt<br />
3.4 Luftverkehr/3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen<br />
Detailhandel Aus- und Weiterbildung<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen<br />
Autohandel<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
Produktion dauerhafter touristischer<br />
Konsumgüter Weitere touristische Dienstleistungen<br />
Banken/Versicherungen<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />
13<br />
Ein bedeuten<strong>der</strong> Teil von Vermietungsaktivitäten des Immobiliensektors bezieht sich in touristischen<br />
Regionen ebenfalls auf kurzfristige, touristische Vermietungen (Vermietungsdauer < 1 Jahr), welche eigentlich<br />
<strong>der</strong> Parahotellerie (1.2) zugeordnet werden müssten. Im TSA <strong>Schweiz</strong> werden die touristischen<br />
Vermietungen des Immobiliensektors bei den weiteren touristischen Dienstleistungen (tourismusverwandte<br />
Wirtschaftszweige) erfasst.<br />
14<br />
Im Produktionskonto wird diese Produktionsleistung unter ‚Vermietung von Liegenschaften privater<br />
Haushalte‘ erfasst.
28 D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H<br />
2. Gaststättengewerbe<br />
Analog zum UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept werden hier die Restaurants,<br />
Tea-Rooms, Bars sowie die Caterer, nicht aber die Kantinen integriert.<br />
3. Passagierverkehr<br />
Der gesamte touristisch relevante Passagierverkehr umfasst die verschiedenen<br />
Verkehrsarten und wird analog zum UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept differenziert<br />
geglie<strong>der</strong>t. Neben den Eisenbahnen (3.1a) werden die Berg- und Spezialbahnen<br />
(3.1b) separat ausgewiesen. Der Landverkehr (3.2) enthält die regelmässige<br />
Personenbeför<strong>der</strong>ung im Nah- und Fernverkehr, das Taxigewerbe, sowie die<br />
sonstige Personenbeför<strong>der</strong>ung im Landverkehr. Die Schiffahrt (3.3) fokussiert auf<br />
die Personenbeför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Binnenschiffahrt. Der Wirtschaftszweig des Luftverkehrs<br />
und <strong>der</strong> Hilfstätigkeiten des Verkehrs (3.5) beinhaltet den Linien- und<br />
Gelegenheitsflugverkehr sowie die Hilfstätigkeiten des Landverkehrs (z.B. Betrieb<br />
von Tunnel, Parkhäusern), des Schiffverkehrs (z.B. Betrieb von Anlegestellen) und<br />
des Flugverkehrs (z.B. Betrieb von Flughäfen). Die Vermietung von Transportfahrzeugen<br />
(3.6) bezieht sich auf die Vermietung von Automobilien und von sonstigen<br />
Landfahrzeugen (z.B. Vermietung von Wohnwagen, Campern).<br />
4. Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />
In diese Kategorie fallen Reisebüros, <strong>Tourismus</strong>vereine sowie Organisationen <strong>der</strong><br />
<strong>Tourismus</strong>promotion. Explizit nicht integriert und im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesen<br />
werden die <strong>Tourismus</strong>behörden <strong>der</strong> öffentlichen Hand.<br />
5. Kultur<br />
Der Wirtschaftszweig Kultur, Sport und Unterhaltung <strong>der</strong> NOGA-Klassifikation wird<br />
im TSA <strong>Schweiz</strong> in den Bereich Kultur (5.) sowie Sport und Unterhaltung (6.) aufgeteilt.<br />
Der tourismusbezogene Kulturbereich glie<strong>der</strong>t sich in die darstellende<br />
Kunst und Kultur (5.1) (Theater, Opern, übrige künstlerische Darbietungen, etc.)<br />
und in die Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote (5.2). Zu den Museen und an<strong>der</strong>en<br />
kulturellen Angeboten gehören auch die botanischen und zoologischen<br />
Gärten sowie die Naturparks. Explizit nicht berücksichtigt und damit den nicht tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweigen zugeordnet, werden die Film- und Videoaktivitäten<br />
sowie die Radio- und Fernsehanstalten.<br />
6. Sport und Unterhaltung<br />
Dieser Wirtschaftszweig teilt sich in einen eher homogenen Sportbereich (6.1) und<br />
einen eher inhomogenen Bereich Unterhaltung (6.2) auf. Der Sport umfasst insbeson<strong>der</strong>e<br />
den Betrieb von Sportanlagen. Explizit nicht berücksichtigt werden die<br />
Sportvereine. Die Unterhaltung beinhaltet insbeson<strong>der</strong>e Kinos, Schaustellergewerbe<br />
und Vergnügungsparks sowie den gesamten Bereich sonstiger Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen<br />
und -dienstleistungen.
D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H 29<br />
2.3.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />
Aus dem UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept ergeben sich keine expliziten Vorgaben<br />
bezüglich <strong>der</strong> Integration weiterer tourismusbezogener Wirtschaftszweige.<br />
Diese können von Land zu Land flexibel gehandhabt werden. Für das TSA<br />
<strong>Schweiz</strong> werden die nachfolgenden Wirtschaftszweige unter den tourismusverwandten<br />
Wirtschaftszweigen berücksichtigt.<br />
� Im TSA <strong>Schweiz</strong> wird <strong>der</strong> ganze Wirtschaftszweig des Detailhandels integriert. 15<br />
Zusätzlich wird auch <strong>der</strong> aggregierte Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Tankstellen, des<br />
Autoreparaturgewerbes sowie des Auto- und Motorradhandels berücksichtigt.<br />
� In Abweichung zum UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept wird im TSA<br />
<strong>Schweiz</strong> die Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter separat ausgewiesen.<br />
Die Auswahl bezieht sich im Wesentlichen auf die von <strong>der</strong> OECD<br />
vorgeschlagene Liste (OECD 1999): Sie umfasst Zelte und Campingausrüstungen,<br />
Schlafsäcke, Reisegepäck und -utensilien, Wohnmobile und<br />
Wohnwagen. Diese werden im TSA <strong>Schweiz</strong> ergänzt durch Ski- und Snowboardausrüstungen.<br />
� Das TSA <strong>Schweiz</strong> berücksichtigt – bei genügen<strong>der</strong> Datenlage – grundsätzlich<br />
auch die tourismusbezogenen Leistungen von Banken und Versicherungen.<br />
Diese umfassen insbeson<strong>der</strong>e den Geldwechsel und den Zahlungsverkehr <strong>der</strong><br />
Auslän<strong>der</strong> im Inland sowie <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> im Ausland.<br />
� In Übereinstimmung mit <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz (BFS 1999) werden im<br />
TSA <strong>Schweiz</strong> bei <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung die Ausgaben von ausländischen<br />
Besuchern miteinbezogen und verschiedenen relevanten Wirtschaftszweigen<br />
zugeordnet.<br />
� Aufgrund internationaler Vereinbarungen und in Kompatibilität mit <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz<br />
gehören beim Gesundheits- und Sozialwesen die Ausgaben<br />
ausländischer Patienten und Patientinnen während ihres Aufenthaltes ebenfalls<br />
zum <strong>Tourismus</strong>.<br />
� Bei <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung werden – bei genügen<strong>der</strong> Datenlage – die<br />
Post, sonstige Kurierdienste und die Fernmeldedienste miteinbezogen.<br />
� Die weiteren touristischen Dienstleistungen bestehen im Wesentlichen aus den<br />
Wirtschaftszweigen <strong>der</strong> Branche <strong>der</strong> Persönlichen Dienstleistungen (93). Zusätzlich<br />
in diese Gruppe integriert werden die Ausstellungs- und Messeorganisation<br />
und, wie bereits erwähnt, die touristischen Dienstleistungen des Immobiliensektors.<br />
Im TSA CH nicht berücksichtigte Wirtschaftszweige<br />
Das TSA <strong>Schweiz</strong> unterscheidet sich – wie bereits in Abschnitt 1.2 erwähnt – dadurch<br />
von den internationalen Konzepten, dass die Produktion von tourismusrelevanten<br />
Waren mit Ausnahme <strong>der</strong> dauerhaften touristischen Konsumgüter nur auf<br />
<strong>der</strong> Verwendungsseite, jedoch nicht auf <strong>der</strong> Aufkommensseite bzw. bei <strong>der</strong> Ermittlung<br />
<strong>der</strong> touristischen Bruttowertschöpfung und Beschäftigung (VZÄ) mitberücksichtigt<br />
wird.<br />
Ferner sind aus Gründen <strong>der</strong> Abgrenzung und mangelnden Datenverfügbarkeit im<br />
hier vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong> weitere Wirtschaftszweige nicht o<strong>der</strong> nur teilweise<br />
15 Das UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept bezieht sich auf eine abschliessende Liste tourismusrelevanter<br />
Güter im Detailhandel (Consumer Product Classification: CPC); vgl. dazu auch United Nations<br />
(1998), Pisarski (1999). Aus Praktikabilitätsgründen wird im TSA <strong>Schweiz</strong> auf eine abschliessende Liste<br />
verzichtet.
30 D E F I N I T I O N E N U N D A B G R E N Z U N G E N I M T O U R I S M U S B E R E I C H<br />
berücksichtigt. Nicht erfasst sind die durch die Reparaturen und den Unterhalt von<br />
Ferienwohnungen privater Haushalte ausgelösten Effekte beim Bau- und Ausbaugewerbe,<br />
bei <strong>der</strong> Energie- und Wasserversorgung sowie <strong>der</strong> Entsorgung. Nicht berücksichtigt<br />
sind ferner ein Teil <strong>der</strong> touristischen Ausgaben für Post- und Fernmeldedienste,<br />
beim Wirtschaftszweig Nachrichtenübermittlung, für Reise-, Unfall- und<br />
Schadensversicherungen, sowie <strong>der</strong> Zahlungsverkehr <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> im Inland als<br />
auch <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> im Ausland gemäss Inlandprinzip (Kommissionen <strong>der</strong> Banken).<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Datenlage weist das vorliegende TSA <strong>Schweiz</strong> hier nur die von ausländischen<br />
Schülern bzw. Studierenden bezogenen Versicherungsleistungen aus<br />
(Versicherungen). Schliesslich sind die aufgrund <strong>der</strong> Betriebszählung <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung zugeordneten Arbeitsstätten bzw. Beschäftigten, welche mit dem<br />
<strong>Tourismus</strong> direkt in Verbindung stehen (z.B. Museen <strong>der</strong> öffentlichen Hand),<br />
ebenfalls nicht im TSA <strong>Schweiz</strong> erfasst.
3. Methodische Grundlagen<br />
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 31<br />
In diesem Kapitel wird auf die methodischen Grundlagen eingegangen, welche auf<br />
internationaler Ebene zur Erstellung eines <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> verwendet<br />
werden. Zudem wird auch auf methodische Unterschiede zum TSA <strong>Schweiz</strong> hingewiesen.<br />
Gemäss diesen Grundlagen werden die touristische Nachfrage (Verwendung)<br />
<strong>der</strong> Besucher/innen für tourismusspezifische o<strong>der</strong> nicht tourismusspezifische<br />
Produkte und das Produktangebot (Aufkommen), bestehend aus <strong>der</strong> gesamten<br />
Produktion und dem Import, separat ausgewiesen. Aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung<br />
<strong>der</strong> touristischen Verwendung und des Aufkommens eines Wirtschaftszweiges<br />
ergibt sich <strong>der</strong> Anteil des <strong>Tourismus</strong> am totalen Aufkommen.<br />
3.1 Touristische Verwendung<br />
3.1.1 Definition, Aufteilung<br />
Die Verwendung von charakteristisch touristischen, tourismusverwandten und nicht<br />
tourismusspezifischen Produkten durch die Besucher/innen wird gemäss <strong>der</strong> WTO<br />
– unabhängig von <strong>der</strong> Einheit, welche die entsprechenden Ausgaben tätigt – anhand<br />
des Totals <strong>der</strong> touristischen Verwendung ausgewiesen (WTO 1999a). Das<br />
Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung setzt sich aus dem effektiven individuellen<br />
Endverbrauch <strong>der</strong> Besucher/innen und dem Anteil <strong>der</strong> von Unternehmen geleisteten<br />
Ausgaben für Geschäftsreisen zusammen, welche unter die Vorleistungen fallen.<br />
Der effektive individuelle Endverbrauch <strong>der</strong> Besucher/innen umfasst gemäss<br />
ESVG 16 die touristisch orientierten sozialen Sachtransfers sowie den Endverbrauch<br />
<strong>der</strong> Besucher/innen. Im TSA <strong>Schweiz</strong> werden die sozialen Sachtransfers<br />
(d.h. insbeson<strong>der</strong>e die nicht marktbestimmten, individuellen Waren und Dienstleistungen,<br />
welche durch die öffentlichen Haushalte und privaten Organisationen ohne<br />
Erwerbscharakter im Dienste <strong>der</strong> Haushalte geleistet werden) nicht berücksichtigt.<br />
Der Endverbrauch <strong>der</strong> Besucher/innen setzt sich aus den ‚Out of Pocket‘-<br />
Ausgaben und den unterstellten Mieten für die Eigennutzung <strong>der</strong> Ferienwohnungen<br />
und Ferienhäuser zusammen.<br />
Die Ausgaben können je nach Zeitpunkt in folgende drei Kategorien aufgeteilt werden:<br />
� Ausgaben vor <strong>der</strong> Reise, soweit die betreffenden Produkte einen direkten Bezug<br />
zur Reise aufweisen;<br />
� Ausgaben während <strong>der</strong> Reise;<br />
� Ausgaben nach <strong>der</strong> Reise, die einen direkten Bezug zur Reise aufweisen.<br />
Das Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung kann nach verschiedenen Kriterien geglie<strong>der</strong>t<br />
werden:<br />
16 EUROSTAT (1996)
32 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
� gemäss <strong>der</strong> verwendeten Güterklassifikation (charakteristisch touristische und<br />
tourismusverwandte Produkte);<br />
� gemäss den institutionellen Sektoren, welche die Ausgaben tätigen:<br />
� gebietsansässige und gebietsfremde Haushalte: Die Ausgabe wird als Endverbrauch<br />
ausgewiesen,<br />
� inländische Unternehmen: Die Ausgaben werden als Vorleistungen ausgewiesen;<br />
� gemäss dem Wohnsitz <strong>der</strong> Besucher/innen und dem Ort <strong>der</strong> Ausgaben; man<br />
findet hier somit die beiden gleichen Kriterien (Referenzland, an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>)<br />
wie bei den <strong>Tourismus</strong>formen.<br />
Das TSA <strong>Schweiz</strong> unterscheidet zwischen touristischem Endverbrauch <strong>der</strong> ausländischen<br />
Besucher/innen, welcher sich aus dem Konsum <strong>der</strong> nicht inländischen Tagesbesucher/innen<br />
und <strong>der</strong> übernachtenden Besucher/innen zusammensetzt, und<br />
dem Endverbrauch <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>, bestehend aus dem Endverbrauch <strong>der</strong> privaten<br />
Haushalte (inländische Tagesbesucher/innen und übernachtende Besucher/innen)<br />
und den Ausgaben für Geschäftstourismus. Diese verschiedenen Konsumkategorien<br />
werden gesamthaft anhand <strong>der</strong> für die charakteristisch touristischen und die<br />
tourismusverwandten Produkte verwendeten Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftszweige<br />
desaggregiert.<br />
3.1.2 Behandlung einiger Spezialfälle<br />
Dauerhafte touristische Konsumgüter<br />
Gemäss dem UN/WTO/OECD/EUROSTAT 17 -Konzept wird zwischen den zwei folgenden<br />
Kategorien dauerhafter touristischer Konsumgüter unterschieden:<br />
� Dauerhafte Konsumgüter zum spezifischen Gebrauch (‚Single Purpose Tourism<br />
Consumer Durable Goods‘), welche in erster Linie zur Abdeckung <strong>der</strong> touristischen<br />
Bedürfnisse erworben werden. Diese Konsumgüter werden – unabhängig<br />
vom Anschaffungszeitpunkt – <strong>der</strong> touristischen Verwendung zugewiesen.<br />
� Dauerhafte Konsumgüter zum vielfältigen Gebrauch (‚Multi-purpose Tourism<br />
Consumer Durable Goods‘), welche zu verschiedenen – unter an<strong>der</strong>em auch<br />
touristischen - Zwecken verwendet werden können. Diese Konsumgüter werden<br />
nur <strong>der</strong> touristischen Verwendung zugeteilt, wenn sie während <strong>der</strong> Reise erworben<br />
wurden.<br />
Im TSA <strong>Schweiz</strong> werden ausschliesslich die dauerhaften touristischen Konsumgüter<br />
zum spezifischen Gebrauch berücksichtigt, die als tourismusverwandte Aktivitäten<br />
ausgewiesen werden. Es handelt sich dabei – wie bereits in Abschnitt 2.3.2<br />
erwähnt – um folgende Konsumgüter (abschliessende Liste): Skier, Snowboards,<br />
Skibindungen, Ski- und Snowboardschuhe, Skibekleidung, Zelte, Rucksäcke, Reisegepäck<br />
und -koffer, Schlafsäcke, Wohnwagen und Wohnmobile. Es ist zu beachten,<br />
dass diese Konsumgüter zum Anschaffungspreis abzüglich Handels- und<br />
Transportmargen ausgewiesen werden. Die Detailhandelsmargen werden unter<br />
tourismusverwandte Wirtschaftszweige und die Grosshandels- und Transportmargen<br />
unter nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige verbucht.<br />
17 UN, WTO, OECD, EUROSTAT (2000)
Ferienwohnungen/Ferienhäuser<br />
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 33<br />
Die Zuordnung <strong>der</strong> Ferienwohnungen und Ferienhäuser zur touristischen Verwendung<br />
ist grundsätzlich nur möglich, falls sich diese ausserhalb <strong>der</strong> gewohnten Umgebung<br />
befinden und für touristische Zwecke genutzt werden. Da diese Differenzierung<br />
jedoch nicht immer einfach ist, sollte die Erfassung <strong>der</strong> Ferienwohnungen<br />
und Ferienhäuser deshalb – mindestens teilweise – auf <strong>der</strong> Frequentierungshäufikeit<br />
basieren. So würden Ferienwohnungen/Ferienhäuser, welche beispielsweise<br />
während gewissen Ferienwochenenden o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Skisaison bewohnt werden, in<br />
den <strong>Tourismus</strong> integriert, während jene, die insbeson<strong>der</strong>e auf Grund <strong>der</strong> Nähe zum<br />
Arbeitsplatz sehr regelmässig genutzt werden und damit als integraler Bestandteil<br />
<strong>der</strong> gewohnten Umgebung gelten, ausgeschlossen werden könnten.<br />
Im TSA <strong>Schweiz</strong> ist eine solche Differenzierung nicht möglich. Anhand <strong>der</strong> zur<br />
Verfügung stehenden Daten können einerseits die fiktiven Mieten <strong>der</strong> privaten<br />
Haushalte, welche – ungeachtet des Belegungsgrades – die Ferienwohnungen/Ferienhäuser<br />
für den Eigengebrauch benutzen, und an<strong>der</strong>erseits die Mieteinnahmen<br />
<strong>der</strong> privaten Haushalte, welche die Ferienwohnungen an Dritte vermieten,<br />
als touristische Verwendung ‚Ferienwohnungen/Ferienhäuser‘ verbucht werden.<br />
Reisebüros<br />
Für die Reisebüros wurde <strong>der</strong> im UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept (2000)<br />
vorgeschlagene Nettoansatz verwendet. Damit wird lediglich die erzielte Marge<br />
des Reisebüros, d.h. die Bezahlung <strong>der</strong> vom Büro geleisteten Dienste, als Produktionswert<br />
verbucht, während die Komponenten des Angebots den jeweiligen Produzenten<br />
zugeschlagen werden (Transportgesellschaften, Hotels usw.) Es ist zu<br />
beachten, dass es sich bei den von den Reisebüros angebotenen Dienstleistungen<br />
sowohl um Reisen im Referenzland als auch um Reisen im Ausland handeln kann.<br />
Anhand <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> verfügbaren Daten zu den Aktivitäten <strong>der</strong> Reisebüros<br />
ist eine solche Nettoberechnung möglich. Diese Daten werden auf <strong>der</strong> Produktionsebene,<br />
das heisst <strong>der</strong> Bruttomarge <strong>der</strong> Reisebüros, erfasst. Da in diesem<br />
speziellen Fall das Total <strong>der</strong> Produktion dem <strong>Tourismus</strong> zugeteilt wird, stimmt <strong>der</strong><br />
Wert <strong>der</strong> Produktion mit <strong>der</strong>en touristischen Verwendung überein.<br />
Fluggesellschaften<br />
Die Verwendung <strong>der</strong> von den Fluggesellschaften angebotenen Dienstleistungen<br />
wird nur vollumfänglich berücksichtigt, wenn es sich um gebietsansässige Fluggesellschaften<br />
handelt. Bei den gebietsfremden Fluggesellschaften werden lediglich<br />
die Margen <strong>der</strong> im Referenzland ansässigen Tochtergesellschaften erfasst. Die<br />
Verwendung <strong>der</strong> Fluggesellschaften kann in zwei Kategorien aufgeteilt werden: Die<br />
von nicht inländischen Besuchern bei gebietsansässigen Transportunternehmen<br />
erworbenen nationalen und internationalen Transportdienstleistungen, die zum<br />
Einreiseverkehr zählen. Und die nationalen und internationalen Transportdienstleistungen,<br />
die von Inlän<strong>der</strong>n bei gebietsansässigen Transportunternehmen erworben<br />
werden und entsprechend zum Binnenreiseverkehr gehören.<br />
Geschäftsreisen<br />
Geschäftsreisen sind Reisen, bei denen die Besucher/innen im Auftrag eines Produzenten<br />
zum Besuch von Kunden, Konferenzen o<strong>der</strong> Kongressen o<strong>der</strong> aus an<strong>der</strong>en<br />
beruflichen Gründen ihre gewohnte Umgebung verlassen. Da diese Aktivitäten
34 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
nicht im besuchten Land o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> besuchen Region entgolten werden, werden<br />
die Ausgaben <strong>der</strong> Geschäftsreisen <strong>der</strong> touristischen Verwendung zugeteilt.<br />
Dabei gilt es zwischen Ausgaben (Transport, Unterkunft usw.), welche vom Arbeitgeber<br />
übernommen werden, und persönlichen Ausgaben (Souvenirs, Kino, Theater<br />
usw.) zu unterscheiden.<br />
Bei ersteren handelt es sich um Vorleistungen <strong>der</strong> Produzenten aus <strong>der</strong> gewohnten<br />
Umgebung und bei letzteren um Endverbrauch <strong>der</strong> Besucher/innen.<br />
Die Ausgaben für Mahlzeiten können grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten<br />
verbucht werden:<br />
� Endverbrauch <strong>der</strong> Arbeitnehmenden: Die Ausgaben für Mahlzeiten werden vom<br />
Produzenten in Form eines Zusatzlohnes (Naturallohn) ausbezahlt;<br />
� Vorleistungen <strong>der</strong> Produzenten: Die Ausgaben für Mahlzeiten werden direkt<br />
vom Produzenten übernommen.<br />
Detailhandel (Tankstellen und Autohandel)<br />
Die vom Detailhandel im Allgemeinen und die von den Tankstellen und dem Autohandel<br />
im Beson<strong>der</strong>en angebotenen Dienstleistungen gelten als tourismusverwandte<br />
Produkte. Sie werden als Bruttohandelsmarge ausgewiesen. Der Verkaufswert<br />
<strong>der</strong> Waren abzüglich Handels- und Transportmargen erscheint in dieser<br />
ersten Version des TSA <strong>Schweiz</strong> – ungeachtet dessen, ob die Waren aus dem<br />
Referenzland stammen o<strong>der</strong> importiert wurden – unter sonstige Produkte bzw.<br />
unter den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen. Das gleiche gilt auch<br />
für die Grosshandels- und Transportmargen. An<strong>der</strong>s verhält es sich bei den dauerhaften<br />
touristischen Konsumgütern: Deren Werte abzüglich <strong>der</strong> Handels- und<br />
Transportmargen werden, wie bereits oben erwähnt, den tourismusverwandten<br />
Wirtschaftszweigen zugeteilt.<br />
3.2 Das Aufkommen<br />
Das Aufkommen <strong>der</strong> tourismusspezifischen Produkte (charakteristisch touristische<br />
und tourismusverwandte Produkte) stammt aus den beiden Quellen <strong>der</strong> inländischen<br />
Produktion und <strong>der</strong> Importe.<br />
Bei <strong>der</strong> inländischen Produktion tourismuspezifischer Produkte kann es sich sowohl<br />
um die Hauptproduktion <strong>der</strong> jeweiligen Aktivitäten als auch um die Nebenproduktion<br />
an<strong>der</strong>er tourismusspezifischer o<strong>der</strong> nicht tourismusspezifischer Aktivitäten<br />
handeln. Diese Unterscheidung ist in Abbildung 6 dargestellt.<br />
Die inländische Produktion tourismusspezifischer Produkte wird nach einer Güterklassifikation<br />
und nach <strong>der</strong> Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige geglie<strong>der</strong>t. Dabei<br />
entsprechen die Aktivitäten idealerweise homogenen Produktionseinheiten, das<br />
heisst sie führen eine einzige Aktivität aus und weisen daher keine Nebenaktivitäten<br />
auf. Diese Annahme entspricht aber nicht <strong>der</strong> Realität. Gemäss <strong>der</strong> Systematik<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftszweige des ESVG 95 wird die Grundeinheit örtliche fachliche Einheit<br />
bzw. Arbeitsstätte genannt. „Die örtliche Einheit ist eine institutionelle Einheit<br />
o<strong>der</strong> ein Teil davon, die bzw. <strong>der</strong> an einem Ort Waren und Dienstleistungen produziert“<br />
(ESVG 95 §2.106). Die inländische Produktion tourismusspezifischer Produkte<br />
wird denn auch auf zwei verschiedene Arten – nach Arbeitsstätten und nach<br />
Produkten – aufgeteilt.
Abbildung 6: Abgrenzung <strong>der</strong> Produktion tourismusspezifischer Produkte<br />
PRODUKTION<br />
KONSUMIERT<br />
DURCH<br />
Quelle: WTO (1999a)<br />
Hauptproduktion<br />
Nebenproduktion<br />
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 35<br />
Hauptproduktion<br />
Nebenproduktion<br />
Besucher/innen X X X X<br />
Nichtbesucher/innen<br />
TOURISMUSSPEZIFISCHE<br />
AKTIVITÄTEN SONSTIGE AKTIVITÄTEN<br />
<strong>Tourismus</strong>spezififische<br />
Produkte<br />
Sonstige<br />
Produkte<br />
Sonstige<br />
Produkte<br />
<strong>Tourismus</strong>spezifische<br />
Produkte<br />
Die Importe tourismusspezifischer Produkte werden nach <strong>der</strong> für das <strong>Satellitenkonto</strong><br />
verwendeten Güterklassifikation geglie<strong>der</strong>t.<br />
Addiert man die Importe zur inländischen Produktion nach Produkten, ergibt sich<br />
daraus das Total des Aufkommens nach Produkten, welches <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong><br />
verschiedenen Produkte durch die Besucher/innen gegenübergestellt werden<br />
kann.<br />
Spezielle Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> inländischen Produktion und <strong>der</strong> Importe in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong><br />
Das Produktionskonto <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, auf dem die Daten zur Produktion tourismuspezifischer<br />
Produkte basieren, ist nach institutionellen Sektoren geglie<strong>der</strong>t, <strong>der</strong>en<br />
repräsentative statistische Einheit das Unternehmen bildet (institutionelle Einheit).<br />
Mangels zusätzlicher Daten ist keine Aufteilung <strong>der</strong> Produktion <strong>der</strong> Unternehmen<br />
nach Produkten möglich. Um <strong>der</strong> gewünschten Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Produktion<br />
im TSA <strong>Schweiz</strong> möglichst zu entsprechen, sind aufgrund <strong>der</strong> Produktion nach<br />
Unternehmensebene die Daten nach Arbeitsstättenebene (örtliche Einheiten in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>) im Sinne <strong>der</strong> in <strong>der</strong> schweizerischen Statistik verwendeten Definition<br />
herausgefiltert worden. Daraus ergibt sich anstelle <strong>der</strong> gewünschten Klassifikation<br />
<strong>der</strong> inländischen Produktion nach Arbeitsstätten und Produkten eine Glie<strong>der</strong>ung<br />
nach Unternehmen und Arbeitsstätten. Addiert man die Produktion nach Arbeitsstätten<br />
und die Importe nach Produkten, ergibt sich daraus das Total des Aufkommens.<br />
Es ist kaum anzunehmen, dass die Arbeitsstätten keine Nebenproduktion<br />
aufweisen, doch ihre Produktion ist mit Sicherheit homogener als jene <strong>der</strong> Unternehmen.<br />
Die Produktion nach Arbeitsstätten wird deshalb annahmegemäss mit <strong>der</strong><br />
Produktion nach Produkten gleichgesetzt.<br />
Zur Erfassung <strong>der</strong> Produktion nach Arbeitsstätten dienen insbeson<strong>der</strong>e die folgenden<br />
beiden Quellen: Erstens das jährlich vom BFS erstellte Produktionskonto, welches<br />
sich aus dem Bruttoproduktionswert, den Vorleistungen und <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />
zusammensetzt. Diese Aggregate sind auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> NOGA-<br />
Abteilungen nach Wirtschaftszweigen, das heisst gemäss einer zweistelligen Glie<strong>der</strong>ung,<br />
verfügbar. Die Wirtschaftszweige umfassen Gruppen von Unternehmen<br />
nach <strong>der</strong>en Hauptaktivitäten. Zweitens die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ)<br />
<strong>der</strong> Betriebszählung (BZ), geglie<strong>der</strong>t sowohl nach Unternehmen als auch nach Arbeitsstätten.<br />
Für ein Unternehmen (i) kann damit ebenfalls die Anzahl <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten<br />
Beschäftigung (VZÄ) bei den entsprechenden Arbeitsstätten (j) erfasst<br />
werden. Diese Glie<strong>der</strong>ung ist auf <strong>der</strong> tiefsten Desaggregationsstufe <strong>der</strong> NO-<br />
GA (5. Stufe) verfügbar.
36 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
Diese beiden Informationsquellen stellen in Bezug auf das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />
und insbeson<strong>der</strong>e bezüglich <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> inländischen Produktion tourismusspezifischer<br />
Produkte, die von den Besuchern konsumiert werden, zwei<br />
Probleme dar. Aufgrund <strong>der</strong> verwendeten Nomenklatur betreffen diese Probleme<br />
einerseits die Desaggregierung <strong>der</strong> Produktion nach Unternehmensebene gemäss<br />
einer feineren Unterteilung als jener, die verfügbar ist, und an<strong>der</strong>erseits die Umwandlung<br />
<strong>der</strong> Daten nach Unternehmensebene in eine Glie<strong>der</strong>ung nach Arbeitsstättenebene.<br />
Der Produktionswert nach Unternehmen, <strong>der</strong> im Produktionskonto auf den zweistelligen<br />
NOGA-Stufen ausgewiesen wird, wurde somit entsprechend <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten<br />
Beschäftigung (VZÄ) in Unterpositionen <strong>der</strong> NOGA aufgeteilt, die für<br />
die Erstellung des <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> benötigt werden. Diese Glie<strong>der</strong>ung<br />
basiert auf <strong>der</strong> restriktiven Annahme, dass <strong>der</strong> Bruttoproduktionswert pro Vollzeitäquivalent<br />
innerhalb <strong>der</strong> im Produktionskonto ausgewiesenen und aggregierten<br />
Wirtschaftszweige identisch ist.<br />
Die Produktion nach Unternehmen wurde anhand einer Kreuztabelle, welche die<br />
vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) auf <strong>der</strong> Grundlage von Hypothesen zur<br />
Bruttoproduktion pro Kopf sowohl nach Unternehmensebene als auch nach Arbeitsstättenebene<br />
glie<strong>der</strong>t, in eine Produktion nach Arbeitsstätten umgewandelt.<br />
Diese Tabelle wurde aufgrund <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> Betriebszählung auf Arbeitsstättenebene<br />
zu den Vollzeitbeschäftigten sowie zu Teilzeit 1 und Teilzeit 2 erstellt. Die<br />
Umrechnung von Teilzeit 1 und Teilzeit 2 in Vollzeitäquivalente basiert auf einem<br />
Umrechnungsschlüssel des BFS. Bei <strong>der</strong> Umwandlung <strong>der</strong> ursprünglichen Produktion<br />
nach Unternehmensebene in eine Produktion nach Arbeitsstättenebene wird<br />
von <strong>der</strong> folgenden Hypothese ausgegangen: Die Produktion pro Vollzeitäquivalent<br />
nach Unternehmen ist konstant, das heisst, sie bleibt – ungeachtet <strong>der</strong> Arbeitsstätte,<br />
in <strong>der</strong> die Produktion stattfindet – unverän<strong>der</strong>t, insofern die Arbeitsstätten<br />
demselben Unternehmen angehören.<br />
Für die Klassifikation <strong>der</strong> Importe tourismusspezifischer Produkte wird beim TSA<br />
<strong>Schweiz</strong> dieselbe Nomenklatur wie bei <strong>der</strong> Produktion verwendet: Die Importe werden<br />
nach charakteristisch touristischen Produkten <strong>der</strong>jenigen NOGA-Positionen<br />
geglie<strong>der</strong>t, in welche die Arbeitsstätte bei <strong>der</strong> Aufteilung <strong>der</strong> inländischen Produktion<br />
nach Arbeitsstätten zugeordnet wird. Da die Importe tourismusspezifischer<br />
Dienstleistungen durch Inlän<strong>der</strong> im Ausland konsumiert werden (Ausreiseverkehr)<br />
und <strong>der</strong>en Ausgaben im <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong>, welches den Inlandstourismus<br />
erfasst, nicht berücksichtigt werden, erscheinen darin lediglich die Importe von Waren.<br />
Diese Importe werden im Referenzland durch inländische Besucher/innen<br />
o<strong>der</strong> ausländische Besucher/innen konsumiert.<br />
3.3 Gegenüberstellung Verwendung – Aufkommen<br />
Um das Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung im Inland mit dem inländischen und<br />
importierten Aufkommen zu vergleichen, sind Anpassungen bezüglich <strong>der</strong> Produktions-<br />
und Importwerte nötig, da diese Aggregate auf <strong>der</strong> Aufkommensseite nicht<br />
nach demselben Preiskonzept erfasst werden wie auf <strong>der</strong> Verwendungsseite.
3.3.1 Bewertungen auf <strong>der</strong> Verwendungsseite<br />
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 37<br />
Gemäss den internationalen Vorgaben werden die Konsumausgaben zu Anschaffungspreisen<br />
erfasst. Gemäss ESVG 95 „ist <strong>der</strong> Anschaffungspreis <strong>der</strong> Preis, den<br />
<strong>der</strong> Käufer tatsächlich für die Güter zum Zeitpunkt des Kaufes bezahlt. Der Anschaffungspreis<br />
umschliesst sämtliche Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen,<br />
jedoch nicht die abziehbaren Gütersteuern, wie die Mehrwertsteuer, sowie alle<br />
Transportkosten, die vom Käufer geson<strong>der</strong>t zu zahlen sind, um Waren zur gewünschten<br />
Zeit am gewünschten Ort empfangen zu können“.<br />
Im <strong>Tourismus</strong>bereich wird zwischen Ausgaben für den Kauf tourismusspezifischer<br />
Dienstleistungen und Ausgaben für den Kauf tourismusspezifischer Waren unterschieden.<br />
Die Konsumausgaben für Dienstleistungen werden zu Anschaffungspreisen<br />
bewertet. Bei den Konsumausgaben für tourismusspezifische Waren wird<br />
<strong>der</strong> Anschaffungspreis in zwei Komponenten aufgeteilt: Nettowert <strong>der</strong> Waren abzüglich<br />
<strong>der</strong> Distributionsmargen und die separate Ausweisung <strong>der</strong> Distributionsmargen.<br />
Im TSA <strong>Schweiz</strong> werden die Ausgaben für Dienstleistungen zu Anschaffungspreisen<br />
erfasst. Bei den Waren gilt es, wie bereits oben erwähnt, die dauerhaften von<br />
den übrigen Konsumgütern zu unterscheiden. Die dauerhaften touristischen Konsumgüter<br />
zum spezifischen Gebrauch, welche explizit in <strong>der</strong> Kategorie tourismusverwandte<br />
Wirtschaftszweige aufgeführt sind, werden zu Anschaffungspreisen bewertet.<br />
Die Detailhandelsmargen werden separat unter tourismusverwandte Wirtschaftszweige<br />
und die übrigen Margen unter nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige<br />
ausgewiesen. Für die sonstigen touristischen Konsumgüter wurde<br />
entschieden, unter den tourismusverwandten Konsumausgaben lediglich die Detailhandelsmargen<br />
zu registrieren. Der Warenwert abzüglich Detailhandelsmargen<br />
und übrige Margen erscheint unter ‚nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige‘.<br />
Dieses Vorgehen weicht von den internationalen Vorgaben ab, gemäss welchen in<br />
<strong>der</strong> tourismusverwandten Verwendung auch <strong>der</strong> Wert tourismusverwandter Waren<br />
abzüglich Distributionsmargen ausgewiesen wird.<br />
3.3.2 Bewertungen auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />
Gemäss ESVG 95 wird die inländische Produktion zu Herstellungspreisen erfasst,<br />
das heisst zum „Betrag, den <strong>der</strong> Produzent je Einheit <strong>der</strong> von ihm produzierten<br />
Waren und Dienstleistungen vom Käufer erhält ohne die auf die produzierten o<strong>der</strong><br />
verkauften Güter zu zahlenden Steuern (also ohne Gütersteuern), zuzüglich aller<br />
empfangenen Subventionen, die auf die produzierten o<strong>der</strong> verkauften Güter gewährt<br />
werden (also einschliesslich Gütersubventionen)“ (ESVG 95 §3.48).<br />
In den Aufkommenstabellen werden die Importe zum cif-Wert (Kosten, Versicherung,<br />
Fracht) an <strong>der</strong> Grenze des Einfuhrlandes bewertet. „Der cif-Wert ist <strong>der</strong> Wert<br />
einer an die Grenze des Einfuhrlandes gelieferten Ware o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wert einer einem<br />
Gebietsansässigen erbrachten Dienstleistung vor <strong>der</strong> Zahlung eventueller Zölle<br />
o<strong>der</strong> Importabgaben o<strong>der</strong> Handels- und Transportspannen im Einfuhrland“ (ESVG<br />
95 §3.138).<br />
In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wird die Produktion zurzeit nicht zu Herstellungspreisen, son<strong>der</strong>n<br />
zu Ab-Werk Preisen erfasst. Damit werden die Gütersteuern – mit Ausnahme <strong>der</strong><br />
nicht-abzugsfähigen Mehrwertsteuer – abzüglich <strong>der</strong> Gütersubventionen in die<br />
Bewertung miteinbezogen.
38 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
Im TSA <strong>Schweiz</strong> handelt es sich bei den tourismusspezifischen Produkten – mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> dauerhaften touristischen Konsumgüter, welche spezifisch für touristische<br />
Zwecke erworben werden – ausschliesslich um Dienstleistungen. Die<br />
Dienstleistungen werden zu Ab-Werk Preisen bewertet. Bei den dauerhaften touristischen<br />
Konsumgütern werden die Produktion zu Ab-Werk Preisen und die Detailhandelsmargen<br />
den tourismusverwandten Aktivitäten zugeteilt. Demgegenüber erscheinen<br />
die Grosshandels- und Transportmargen dieser Konsumgüter zusammen<br />
mit allen an<strong>der</strong>en Grosshandels- und Transportmargen bei den ‚nicht tourismusspezifischen<br />
Aktivitäten‘. Die übrigen nicht tourismusspezifischen Waren werden<br />
ebenfalls zu Ab-Werk Preisen bewertet, wobei die Detailhandelsmargen unter ‚tourismusverwandte<br />
Aktivitäten‘ und die Grosshandels- und Transportmargen unter<br />
‚nicht tourismusspezifische Aktivitäten‘ erscheinen.<br />
3.3.3 Zuordnung <strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong> Importe im TSA<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
Um die touristische Verwendung <strong>der</strong> Produkte durch die Besucher/innen <strong>der</strong> Produktion<br />
und den Importen gegenüberstellen zu können, müssen diese beiden<br />
Komponenten ebenfalls zu Anschaffungspreisen bewertet werden. Bei den Waren<br />
wird die Umrechnung <strong>der</strong> Produktions- und Importdaten zu Ab-Werk Preisen bzw.<br />
zum cif-Wert in Daten zu Anschaffungspreisen abzüglich Handelsmargen dadurch<br />
erleichtert, dass die touristische Verwendung zu Anschaffungspreisen abzüglich<br />
Distributionsmargen bewertet wird. Daraus ergibt sich folgende Rechnung:<br />
Produktion von Waren und Dienstleistungen zu Ab-Werk Preisen<br />
+ nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer (MWSt)<br />
= Produktion von Waren und Dienstleistungen zu Anschaffungspreisen abzüglich<br />
Distributionsmargen für Waren<br />
Importe von Waren zum cif-Wert<br />
+ Importabgaben<br />
= Importe zu Anschaffungspreisen abzüglich Distributionsmargen im Wirtschaftsgebiet<br />
des Referenzlandes<br />
3.4 <strong>Tourismus</strong>anteile<br />
3.4.1 Internationale Vorgaben: vorgeschlagener Ansatz<br />
Gemäss den internationalen Vorgaben muss für jede Position <strong>der</strong> im <strong>Satellitenkonto</strong><br />
<strong>Tourismus</strong> verwendeten Nomenklatur (Wirtschaftszweige) <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> touristischen<br />
Verwendung <strong>der</strong> Waren und Dienstleistungen mit dem Total <strong>der</strong> Produktion<br />
und <strong>der</strong> Importe <strong>der</strong> jeweiligen Aktivität verglichen werden. Aus diesem Vergleich<br />
lassen sich <strong>Tourismus</strong>anteile bezüglich <strong>der</strong> im TSA ausgewiesenen Produkte<br />
bzw. Aktivitätstypen ableiten. Um noch detailliertere Angaben zu erhalten<br />
und den Anteil <strong>der</strong> inländischen Produktion einer Ware ermitteln zu können, welche<br />
von inländischen und internationalen Besuchern konsumiert wird, müsste man
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 39<br />
zudem bei den touristischen Ausgaben den Anteil <strong>der</strong> inländischen Produktion von<br />
jenem <strong>der</strong> Importe unterscheiden können und anhand ersterer den <strong>Tourismus</strong>anteil<br />
<strong>der</strong> inländischen <strong>Tourismus</strong>produktion ermitteln.<br />
3.4.2 TSA <strong>Schweiz</strong>: verwendeter Ansatz<br />
Unter <strong>der</strong> Annahme, dass die für die Umsetzung des TSA <strong>Schweiz</strong> notwendigen<br />
Daten sowohl auf <strong>der</strong> Verwendungs- als auch auf <strong>der</strong> Aufkommensseite vollständig<br />
zur Verfügung stehen und somit die Wirklichkeit abbilden, ergibt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteil<br />
als eine zentrale Grösse des TSA rein rechnerisch und endogen aufgrund<br />
<strong>der</strong> Gegenüberstellung <strong>der</strong> Aufkommens- mit <strong>der</strong> Verwendungsseite. Der<br />
<strong>Tourismus</strong>anteil führt somit zur Abstimmung und zum volkswirtschaftlichen Gleichgewicht<br />
nach einzelnen Wirtschaftszweigen und beim Total <strong>der</strong> schweizerischen<br />
Volkswirtschaft.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> eingeschränkten Verfügbarkeit und <strong>der</strong> unterschiedlichen Qualität <strong>der</strong><br />
Daten ergeben sich die jeweiligen <strong>Tourismus</strong>anteile nach Wirtschaftszweigen im<br />
TSA <strong>Schweiz</strong> nicht primär endogen, son<strong>der</strong>n werden für die meisten Wirtschaftszweige<br />
aufgrund bestehen<strong>der</strong> Studien o<strong>der</strong> vertiefter Datenrecherchen in einem<br />
ersten Schritt exogen in die jeweiligen Tabellen eingefügt (vgl. auch Abschnitt<br />
3.7.2). 18 Für ausgewählte Wirtschaftszweige (u.a. Aus- und Weiterbildung, Gesundheits-<br />
und Sozialwesen) liegen aus internen Berechnungen für die Fremdenverkehrsbilanz<br />
verwendungsseitig <strong>der</strong> touristische Endverbrauch <strong>der</strong> ausländischen<br />
Besucher/innen vor. Durch die Gegenüberstellung mit <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />
ergibt sich in diesem Fall damit direkt endogen <strong>der</strong> ausgewiesene <strong>Tourismus</strong>anteil.<br />
Bei den übrigen Wirtschaftszweigen (exogene <strong>Tourismus</strong>anteile) erfolgt die endgültige<br />
Makroabstimmung <strong>der</strong> Verwendungs- mit <strong>der</strong> Aufkommensseite konzeptionell<br />
in einem zweiten Schritt. Für die Plausibilisierung und Gleichgewichtsabstimmung<br />
ergeben sich prinzipiell drei Möglichkeiten: Anpassung des <strong>Tourismus</strong>anteils,<br />
Anpassung <strong>der</strong> Aufkommens- an die Verwendungsseite o<strong>der</strong> die Anpassung<br />
<strong>der</strong> Verwendungs- an die Aufkommensseite. Diese Makroabstimmung erfolgt einerseits<br />
auf <strong>der</strong> Ebene des Gesamtsystems (Fremdenverkehrsbilanz, <strong>Tourismus</strong>modul<br />
<strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung, touristische Bruttoproduktion<br />
aufgrund empirisch geschätzter <strong>Tourismus</strong>anteile) und an<strong>der</strong>erseits bei einzelnen<br />
Ausgabenkategorien bzw. Wirtschaftszweigen. Die verwendeten <strong>Tourismus</strong>anteile<br />
beziehen sich soweit als möglich auf die tiefste Klassifikationsstufe <strong>der</strong><br />
Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftszweige (NOGA) und wurden für die Wirtschaftszweige<br />
des TSA <strong>Schweiz</strong>, gewichtet nach den jeweiligen Bruttoproduktionswerten,<br />
hochgerechnet.<br />
18 Die makromässige Abstimmung mit exogenen <strong>Tourismus</strong>anteilen erfolgt teilweise notwendigerweise<br />
auch aufgrund <strong>der</strong> Annahme <strong>der</strong> Homogenität <strong>der</strong> Produktion <strong>der</strong> Güter auf <strong>der</strong> Aufkommensseite, <strong>der</strong><br />
Schätzung <strong>der</strong> Bruttoproduktion bei verschiedenen Wirtschaftszweigen, die nicht offiziell im Produktionskonto<br />
ausgewiesen werden, sowie dem Fehlen gewisser (Teile von) Ausgabenkategorien, welche<br />
nicht in <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung, sowie <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz enthalten sind.
40 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
3.5 Bruttowertschöpfung<br />
Auf internationaler Ebene werden im <strong>Tourismus</strong>bereich zwei verschiedene Definitionen<br />
von Bruttowertschöpfung verwendet:<br />
� Wertschöpfung <strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige, welche<br />
sich aus dem gesamten Produktionswert <strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige<br />
abzüglich <strong>der</strong> Vorleistungen ergibt;<br />
� Touristische Wertschöpfung, welche sich anhand verschiedener Berechnungen<br />
ergibt. Dabei werden für die Gesamtheit <strong>der</strong> wirtschaftlichen Aktivitäten die Anteile<br />
<strong>der</strong> einzelnen Komponenten <strong>der</strong> Vorleistungen ermittelt, welche in die Produktion<br />
zur Deckung <strong>der</strong> touristischen Nachfrage (Verwendung) fallen. Durch<br />
die Subtraktion <strong>der</strong> Vorleistungen vom Produktionswert <strong>der</strong> von den Besuchern<br />
konsumierten Waren ergibt sich die Bruttowertschöpfung des jeweiligen Wirtschaftszweiges,<br />
welche auf die touristische Nachfrage zurückzuführen ist. Diese<br />
Definition <strong>der</strong> touristischen Wertschöpfung entspricht <strong>der</strong> im Manual 19 enthaltenen<br />
Definition (Punkt 4.85): „Tourism Value Added can be defined as the<br />
value added generated by tourism industries and other industries of the economy<br />
in response to internal tourism consumption“. Im TSA <strong>Schweiz</strong> ist eine vereinfachte<br />
Methodik verwendet worden, anhand welcher die für die einzelnen<br />
Aktivitäten ermittelten <strong>Tourismus</strong>anteile direkt auf die Bruttoproduktion bzw. die<br />
Bruttowertschöpfung <strong>der</strong> jeweiligen Aktivitäten übertragen werden. Es ist zu beachten,<br />
dass für die Berechnung <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung auf Arbeitsstättenebene<br />
dieselbe Methodik verwendet wurde wie für die Bruttoproduktion.<br />
3.6 Das Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong><br />
Das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> wird, wie bereits in Abschnitt 1.2 erwähnt, grundsätzlich<br />
mit einem Set verschiedener Tabellen erstellt. Dieses bezieht sich auf die<br />
Verwendungs- und die Aufkommensseite sowie auf die Abstimmung bei<strong>der</strong> Seiten.<br />
Im Folgenden wird das Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong>, welches insgesamt 7<br />
Tabellen umfasst, detailliert vorgestellt. Es basiert auf dem UN/WTO/<br />
OECD/EUROSTAT-Konzept (UN, WTO, OECD, EUROSTAT 2000), wurde aber<br />
unter an<strong>der</strong>em auch aufgrund <strong>der</strong> Datensituation für die <strong>Schweiz</strong> adaptiert. Das<br />
gesamte Tabellensystem des TSA <strong>Schweiz</strong> ist im Anhang enthalten.<br />
Alle TSA-Tabellen werden zu laufenden Preisen ausgewiesen. Ferner gilt die Nettobetrachtung,<br />
d.h. die Bruttoproduktion <strong>der</strong> Reisebüros, des Detail- und Grosshandels<br />
und des Warentransportes entspricht <strong>der</strong> Bruttomarge (vgl. Abschnitt<br />
3.3.1).<br />
Die Desaggregation nach Wirtschaftszweigen beruht auf <strong>der</strong> in Abschnitt 2.3 eingeführten<br />
Glie<strong>der</strong>ung gemäss <strong>der</strong> NOGA-Klassifikation in charakteristisch touristische<br />
und tourismusverwandte Wirtschaftszweige (tourismusspezifische Wirtschaftszweige)<br />
und in nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige.<br />
19 UN, WTO.OECD,EUROSTAT (2000)
3.6.1 Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Verwendungsseite (TSA-<br />
Tabellen 1, 2 und 3)<br />
Auf <strong>der</strong> Verwendungsseite umfasst das TSA-Tabellensystem <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> insgesamt<br />
3 Tabellen:<br />
� Touristischer Endverbrauch ausländischer Besucher/innen (TSA-Tabelle 1);<br />
� Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n (TSA-Tabelle 2);<br />
� Total touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabelle 3).<br />
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 41<br />
Die Nomenklatur hat auf <strong>der</strong> Verwendungsseite im Prinzip den Charakter einer<br />
Glie<strong>der</strong>ung nach Produkten, welche jenen Wirtschaftszweigen zugeordnet sind,<br />
von denen sie primär produziert werden. Die Werte in den drei TSA-Tabellen werden<br />
grundsätzlich zu laufenden Marktpreisen (Anschaffungspreisen) ausgewiesen.<br />
Während auf <strong>der</strong> Aufkommensseite nur die Detailhandels-, die Grosshandels- sowie<br />
die Transportmarge <strong>der</strong> konsumierten touristischen Waren berücksichtigt sind,<br />
wird verwendungsseitig zusätzlich auch <strong>der</strong> Produktionswert dieser Waren (inkl.<br />
Importe) miteinbezogen. Dieser wird unter den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen<br />
ausgewiesen. Ausgenommen hiervon sind einzig die dauerhaften<br />
touristischen Konsumgüter, welche – wie bereits erwähnt – bei den tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweigen erfasst sind. 20 Damit wird verwendungsseitig <strong>der</strong> gesamte<br />
Konsum <strong>der</strong> Besucher/innen transparent ausgewiesen.<br />
Touristischer Endverbrauch ausländischer Besucher/innen (TSA-Tabelle 1)<br />
Die TSA-Tabelle 1 beinhaltet den touristischen Endverbrauch (out of pocket) <strong>der</strong><br />
ausländischen Besucher/innen und entspricht weitgehend einer analogen Tabelle<br />
des UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzeptes. Der touristische Endverbrauch <strong>der</strong><br />
ausländischen Besucher/innen, welcher auch den Geschäftstourismus umfasst,<br />
wird unterteilt in die beiden Kategorien Tagesbesucher/innen und übernachtende<br />
Besucher/innen (Spalten 1.1 und 1.2), welche in Spalte 1.3 zum Total <strong>der</strong> Besucher/innen<br />
summiert werden.<br />
Beson<strong>der</strong>s zu erwähnen ist, dass die gesamten Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />
bei den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen in TSA-Tabelle 1 nicht<br />
ausgewiesen werden, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> touristischen Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n (TSA-<br />
Tabelle 2) zugeordnet worden sind. Diese Zuordnung erfolgte aufgrund des geringen<br />
ausländischen Anteils dieser Ausgaben und <strong>der</strong> mangelnden Verfügbarkeit<br />
von entsprechenden Daten für eine Aufglie<strong>der</strong>ung nach in- und ausländischen Besuchern.<br />
Ferner wird die Eigennutzung von Ferienwohnungen und -häusern von<br />
Auslän<strong>der</strong>n (jedoch nicht <strong>der</strong>en Mietausgaben für Ferienwohnungen) ebenfalls in<br />
TSA-Tabelle 2 miterfasst als touristische Verwendung in kind. Beim Wirtschaftszweig<br />
Banken und Versicherungen sind nur Ausgaben für Versicherungen von<br />
ausländischen Schülern und Studierenden in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erfasst, während insbeson<strong>der</strong>e<br />
die gesamten Einnahmen <strong>der</strong> Banken aus dem Geldwechsel und dem<br />
Zahlungsverkehr mit ausländischen Besuchern im vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong> nicht<br />
berücksichtigt sind.<br />
20<br />
Im Gegensatz zu den touristischen Waren wird die inländische Produktion <strong>der</strong> dauerhaften touristischen<br />
Konsumgüter auch auf <strong>der</strong> Aufkommensseite mitberücksichtigt.
42 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n (TSA-Tabelle 2)<br />
TSA-Tabelle 2 gibt Aufschluss über die Zusammensetzung <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />
<strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>. Diese Tabelle umfasst – zusätzlich zur entsprechenden Tabelle<br />
des UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzeptes und in Abweichung vom Detailkonzept<br />
TSA <strong>Schweiz</strong> – neben dem touristischen Endverbrauch – auch den inländischen<br />
Geschäftstourismus sowie weitere Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung.<br />
Der touristische Endverbrauch (out of pocket; Spalten 2.1-2.3) ist analog zu Tabelle<br />
1 unterglie<strong>der</strong>t in Tagesbesucher/innen und übernachtende Besucher/innen.<br />
Der inländische Geschäftstourismus (2.4) wird separat ausgewiesen, da es sich<br />
wie bereits in Abschnitt 3.1.2 erwähnt, nicht um den Endverbrauch, son<strong>der</strong>n um einen<br />
Vorleistungsverbrauch handelt.<br />
Die weiteren Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung (2.5) umfassen vor allem<br />
die<br />
� Eigennutzung von Ferienwohnungen durch in- und ausländische Eigentümer/innen<br />
(in kind);<br />
� Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für dauerhafte touristische Konsumgüter (aufgeglie<strong>der</strong>t<br />
in Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge sowie Produktion); 21<br />
� Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> beim Zweig Luftfahrt/Hilfstätigkeiten Verkehr;<br />
� Ausgaben <strong>der</strong> in- und ausländischen Besucher/innen bei den Reisebüros und<br />
<strong>Tourismus</strong>vereinen (nur Bruttomarge).<br />
Sowohl bei <strong>der</strong> Luftfahrt als auch bei den Reisebüros bezieht sich ein respektabler<br />
Teil <strong>der</strong> Ausgaben auf Auslandreisen <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>. Dieser Teil bewirkt jedoch bei<br />
den inländischen Unternehmen dieser Wirtschaftszweige eine entsprechende<br />
Wertschöpfungs- und Beschäftigungswirkung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
In Spalte 2.6 sind alle Komponenten zur totalen touristischen Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n<br />
im Inland summiert.<br />
Total touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabelle 3)<br />
In TSA-Tabelle 3 wird durch Aggregation des touristischen Endverbrauchs <strong>der</strong><br />
ausländischen Besucher/innen (TSA-Tabelle 1) und <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />
<strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> (TSA-Tabelle 2) die totale touristische Verwendung im Inland ermittelt<br />
und nach Ausgabenkategorien und <strong>Tourismus</strong>art ausgewiesen. In <strong>der</strong> letzten<br />
Spalte wird zudem die jeweilige prozentuale Bedeutung des Einreiseverkehrs an<br />
<strong>der</strong> totalen touristischen Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> gezeigt.<br />
21 Es werden alle Käufe einbezogen, unabhängig davon ob sie vor, während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Reise erfol-<br />
gen.
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 43<br />
3.6.2 Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Aufkommensseite und<br />
das Gleichgewicht zwischen Aufkommens- und Verwendungsseite<br />
(TSA-Tabellen 4, 5, 6 und 7)<br />
Das TSA-Tabellensystem auf <strong>der</strong> Aufkommensseite besteht aus drei TSA-<br />
Tabellen:<br />
� Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4);<br />
� Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung nach Arbeitsstätten<br />
(TSA-Tabelle 6);<br />
� Vollzeitäquivalente Gesamtbeschäftigung (VZÄ) und tourismusbezogene Beschäftigung<br />
(VZÄ) (TSA-Tabelle 7).<br />
Aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung des aufkommensseitigen TSA-Tabellensystems und<br />
des TSA-Tabellensystems auf <strong>der</strong> Verwendungsseite ergibt sich zusätzlich das in<br />
TSA-Tabelle 5 ausgewiesene Gleichgewicht auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft<br />
und auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige.<br />
Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4)<br />
Das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> in TSA-Tabelle 4 weist – spaltenweise – die inländische<br />
Bruttoproduktion zu Ab-Werk Preisen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Unternehmen<br />
aus. 22 Die Bruttoproduktion wird jeweils in die beiden Aggregate Vorleistungen und<br />
Bruttowertschöpfung aufgeglie<strong>der</strong>t. Dabei entspricht die Wertschöpfung dem von<br />
einem Unternehmen in einer bestimmten Zeitperiode (z.B. Geschäftsjahr) geschaffenen<br />
Wertzuwachs. Sie ist die geeignetste Grösse, um die Leistung eines<br />
Unternehmens bzw. eines Wirtschaftszweiges im volkswirtschaftlichen Sinne zu<br />
messen. Die Addition <strong>der</strong> Bruttowertschöpfungen <strong>der</strong> Unternehmen bzw. Wirtschaftszweige<br />
ergibt das Bruttoinlandprodukt (BIP) für die <strong>Schweiz</strong>. Das BIP <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> wird zu Marktpreisen ausgewiesen. Dabei sind zur Bruttowertschöpfung<br />
zu Ab-Werk Preisen noch die nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer sowie übrige<br />
Steuern und Abgaben hinzuzuaddieren. Zusätzlich ist noch die unterstellte Produktion<br />
von Bankdienstleistungen zu subtrahieren. Die Vorleistungen (Vorleistungsnachfrage<br />
<strong>der</strong> Unternehmen) ergeben sich aus <strong>der</strong> Differenz zwischen<br />
Bruttoproduktion und Bruttowertschöpfung.<br />
Die inländische Bruttoproduktion auf Unternehmensebene wird aufgrund <strong>der</strong> Zuordnungsmatrix<br />
Unternehmen-Arbeitsstätten und den jeweiligen Vollzeitäquivalenten<br />
(VZÄ) zeilenweise den zugehörigen Arbeitsstätten zugeordnet, so dass sich<br />
im Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> ebenfalls eine Aufteilung <strong>der</strong> inländischen Bruttoproduktion<br />
nach Arbeitsstätten ergibt. Das Produktionskonto wird aufgrund <strong>der</strong><br />
Datenlage nicht, wie im UN/WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept vorgesehen, auf<br />
Basis einer ‚Make-Use-Matrix‘ ausgewiesen. 23 Die Erstellung des TSA <strong>Schweiz</strong> fokussiert<br />
aufgrund <strong>der</strong> Datenlage auf die ‚Make-Matrix‘. Als Basis dient dabei die im<br />
Produktionskonto <strong>Schweiz</strong> ausgewiesene Bruttoproduktion pro VZÄ auf Unter-<br />
22<br />
Die Bruttoproduktion ist vom ausgewiesenen Gesamtumsatz zu unterscheiden. Die Bruttoproduktion<br />
umfasst den Gesamtumsatz plus selbsterstellte Anlagen zum Eigengebrauch, plus/minus Lagerverän<strong>der</strong>ungen<br />
selbst erstellter Halb- und Fertigfabrikate plus übrige betriebliche Erträge.<br />
23<br />
Theoretisch umfasst die ‚Make-Matrix‘ die Produktion von Waren und Dienstleistungen (Güter) nach<br />
Arbeitsstätten und <strong>der</strong> ‚Use-Teil‘ <strong>der</strong>en Verwendung, ebenfalls auf Ebene <strong>der</strong> Arbeitsstätten. Aufgrund<br />
verschiedener Hypothesen (u.a. Produktionstechnologie nach Wirtschaftszweigen) kann daraus eine<br />
‚Use-Matrix Güter x Güter‘ und eine ‚Use-Matrix Arbeitsstätten x Arbeitsstätten‘ erstellt werden. Für das<br />
TSA <strong>Schweiz</strong> ist aufgrund fehlen<strong>der</strong> Daten keine doppelte Zuordnung Produkte / Arbeitstätten für die<br />
‚Make-Matrix‘ vorgenommen worden. Diese ist daher annäherungsweise durch eine Zuordnung Arbeitsstätten<br />
/ Unternehmen ersetzt worden.
44 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
nehmensebene, welche den relevanten Wirtschaftszweigen auf Ebene <strong>der</strong> Arbeitsstätten<br />
zugeordnet wird. Dies ergibt die in TSA-Tabelle 4 ausgewiesene Matrix<br />
Unternehmen-Arbeitsstätten. Die diagonal angeordneten Zellen zeigen dabei die<br />
Bruttoproduktionswerte <strong>der</strong>jenigen Arbeitsstätten, welche auf Ebene <strong>der</strong> Unternehmen<br />
dem gleichen touristischen Wirtschaftszweig zugeordnet werden (vgl. dazu<br />
Abschnitt 3.2).<br />
Aufgrund <strong>der</strong> eingeschränkten Datenverfügbarkeit in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wird die hier<br />
ausgewiesene Bruttowertschöpfung verteilungsseitig nicht mehr weiter aufgeglie<strong>der</strong>t.<br />
Dies gilt ebenso für die Vorleistungsbezüge <strong>der</strong> jeweiligen Wirtschaftszweige.<br />
24 Schliesslich werden in TSA-Tabelle 4 zusätzlich auch die vollzeitäquivalente<br />
Beschäftigung (VZÄ) auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Unternehmen, als auch auf Ebene <strong>der</strong> Arbeitsstätten<br />
ausgewiesen.<br />
Die den tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen zugeordnete Bruttoproduktion<br />
bzw. Bruttowertschöpfung ist allerdings noch kein aussagekräftiger Indikator für die<br />
Messung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> schweizerischen<br />
Volkswirtschaft. Bei den meisten tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen wird<br />
nur ein Teil dieser wirtschaftlichen Wirkungen durch die touristische Verwendung<br />
ausgelöst (<strong>Tourismus</strong>anteil), <strong>der</strong> restliche Anteil wird durch die nichttouristische<br />
Verwendung (End- und Vorleistungsverbrauch) generiert (vgl. auch Abschnitt 3.5).<br />
Aufkommen und touristische Verwendung nach Wirtschaftszweigen (TSA-<br />
Tabelle 5)<br />
Die Gegenüberstellung und das Gleichgewicht zwischen <strong>der</strong> Aufkommens- und <strong>der</strong><br />
Verwendungsseite nach Wirtschaftszweigen (Aufkommen und touristische Verwendung<br />
nach Wirtschaftszweige)‘ in TSA-Tabelle 5 stellt den Mittelpunkt des gesamten<br />
TSA-Tabellensystems des TSA <strong>Schweiz</strong> dar. Zu den bisher und nachfolgend<br />
vorgestellten TSA-Tabellen auf <strong>der</strong> Aufkommens- und Verwendungsseite bestehen<br />
jeweils direkte Bezüge und dieses volkswirtschaftliche Gleichgewicht wird<br />
auf Ebene <strong>der</strong> Arbeitsstätten ausgewiesen.<br />
Die Aufkommensseite zeigt die inländische Bruttoproduktion zu Ab-Werk Preisen<br />
(5.1) und entspricht <strong>der</strong> inländischen Bruttoproduktion nach Arbeitsstätten im Produktionskonto<br />
<strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4). Die Addition <strong>der</strong> Importe (5.2) führt zum<br />
Total des Aufkommens im Inland (5.3) zu Ab-Werk Preisen. 25 Die weitere Addition<br />
<strong>der</strong> nicht-abzugsfähigen Mehrwertsteuer (5.4) führt zum Total Aufkommen im Inland<br />
(5.5). 26 Werden die Importe vom Total des Aufkommens im Inland abgezogen,<br />
so ergibt sich das Total des inländischen Aufkommens (5.6). Sowohl das Total<br />
Aufkommen im Inland (5.5, inkl. Importe) als auch das Total des inländischen Aufkommens<br />
(5.6, ohne Importe) werden zu Anschaffungspreisen bewertet und können<br />
<strong>der</strong> gesamten Verwendung gegenübergestellt werden.<br />
Die touristische Verwendung (5.7) nach Wirtschaftszweigen entspricht grundsätzlich<br />
<strong>der</strong> touristischen Verwendung, wie sie in TSA-Tabelle 3 (3.3) ausgewiesen<br />
24<br />
Das UN-Konzept sieht bei <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung gemäss dem Konto <strong>der</strong> Einkommensentstehung<br />
bei <strong>der</strong> VGR eine weitere Aufteilung in folgende Komponenten vor: a) Einkommen aus unselbständiger<br />
Arbeit, b) weitere Produktionssteuern und Abgaben ohne Mehrwertsteuer (abzüglich Produktionssubventionen),<br />
c) Abschreibungen, und d) Nettobetriebsüberschuss. Gemäss UN-Konzept werden ferner<br />
die Vorleistungsbezüge nach neun verschiedenen Gruppen von Wirtschaftszweigen unterschieden.<br />
25<br />
Die Importabgaben werden hier den Importen (free on board (fob)) zugerechnet.<br />
26 Da die Bruttoproduktion 1998 zu Ab-Werk Preisen und nicht zu Herstellungspreisen bewertet ist, sind<br />
– gemäss den Konventionen <strong>der</strong> VGR – die übrigen Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen bereits<br />
in <strong>der</strong> Bruttoproduktion in Spalte 5.1 enthalten und müssen nicht mehr addiert bzw. subtrahiert werden.
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 45<br />
wird. Aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung <strong>der</strong> touristischen Verwendung mit dem inländischen<br />
Aufkommen nach Wirtschaftszweigen ergibt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteil T1,<br />
welcher für die Ermittlung <strong>der</strong> tourismusbezogenen Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />
und den Vorleistungen in TSA-Tabelle 6 verwendet wird (vgl. auch Abschnitt<br />
3.4). In TSA-Tabelle 5 wird die totale touristische Verwendung – im Gegensatz<br />
zu TSA-Tabelle 3 – ohne inländische Produktion <strong>der</strong> von den Besuchern konsumierten<br />
Waren ausgewiesen.<br />
Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung<br />
(TSA-Tabelle 6)<br />
Die auf dem Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4) und <strong>der</strong> Abstimmung<br />
<strong>der</strong> Aufkommens- mit <strong>der</strong> Verwendungsseite (TSA-Tabelle 5) aufbauende ‚Touristische<br />
Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung‘ in TSA-Tabelle 6<br />
übernimmt die im Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> ausgewiesenen Werte <strong>der</strong> Bruttoproduktion<br />
nach Arbeitsstätten in Spalte (6.1). Die hier ausgewiesenen Vorleistungen<br />
(6.2) und die Bruttowertschöpfung (6.3) nach Arbeitsstätten beruhen auf dem<br />
in Abschnitt 3.2 beschriebenen Vorgehen auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Unternehmen-<br />
Arbeitsstätten Matrix. Durch die Addition <strong>der</strong> Mehrwertsteuer und <strong>der</strong> Importabgaben<br />
zur Bruttowertschöpfung sowie <strong>der</strong> Subtraktion <strong>der</strong> unterstellten Produktion<br />
von Bankdienstleistungen ergibt sich das Total des Bruttoinlandproduktes<br />
(BIP) zu Marktpreisen (6.3).<br />
Aufgrund <strong>der</strong> sich im Gleichgewicht zwischen Aufkommen und Verwendung ergebenden<br />
<strong>Tourismus</strong>anteile T1 lassen sich die hier zu errechnenden Grössen <strong>der</strong><br />
tourismusbezogenen inländischen Bruttoproduktion (6.4), <strong>der</strong> Vorleistungen (6.5)<br />
und <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung (6.6) ermitteln. Die Gegenüberstellung des Totals <strong>der</strong><br />
direkt durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelösten Bruttowertschöpfung zum Total <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />
– ohne die oben erwähnten Korrekturen, um das BIP zu Marktpreisen<br />
zu erhalten (6.3) – ist eine wichtige Vergleichsgrösse für die Ermittlung <strong>der</strong><br />
volkswirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong>. Sie zeigt den Anteil des direkt<br />
ausgelösten Anteils des <strong>Tourismus</strong> an <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung nach<br />
Wirtschaftszweigen. Die für das TSA <strong>Schweiz</strong> vorgeschlagene TSA-Tabelle 6 findet<br />
sich in dieser Form und Zusammenstellung nicht im UN/<br />
WTO/OECD/EUROSTAT-Konzept. 27<br />
Gesamtbeschäftigung (VZÄ) insgesamt und tourismusbezogene Beschäftigung<br />
(VZÄ) (TSA-Tabelle 7)<br />
Im TSA <strong>Schweiz</strong> – wie auch in <strong>der</strong> VGR – wird das Konzept <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten<br />
Beschäftigung (VZÄ) verwendet, um <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung Rechnung tragen<br />
zu können. Ein VZÄ kann so z.B. mehrere Beschäftigte umfassen – beispielsweise<br />
bilden zwei Halbtages-Stellen eine vollzeitäquivalente Beschäftigungseinheit<br />
(vgl. auch Abschnitt 3.2).<br />
TSA-Tabelle 7 weist die tourismusbezogene Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten<br />
(VZÄ) nach Wirtschaftszweigen aus. Die jeweilige Gegenüberstellung <strong>der</strong> tourismusbezogenen<br />
Beschäftigung (VZÄ) und <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ) zeigt<br />
den <strong>Tourismus</strong>anteil T2. Setzt man das Total <strong>der</strong> tourismusbezogenen Beschäftigung<br />
(VZÄ) in Beziehung zum Total <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ), so folgt dar-<br />
27 Um den direkten Anteil des <strong>Tourismus</strong> am BIP zu Marktpreisen (Tourism Value Added (TVA)) zu ermitteln,<br />
muss auch <strong>der</strong> Mehrwertsteuer und den weiteren Steuern und Abgaben (Importabgaben) ein<br />
<strong>Tourismus</strong>anteil unterstellt werden; vgl. UN, WTO, OECD, EUROSTAT (2000). Die Abweichungen vom<br />
im TSA <strong>Schweiz</strong> gewählten Vorgehen sind aber gering.
46 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
aus <strong>der</strong> direkte <strong>Tourismus</strong>anteil an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ). Bei denjenigen<br />
im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen Wirtschaftszweigen, die eine Aggregation<br />
weiterer Wirtschaftszweige auf tieferer und hier nicht ausgewiesener Desaggregationsstufe<br />
darstellen, ergibt sich durch die Produktivitätsunterschiede nach den<br />
einzelnen Wirtschaftszweigen ein im Vergleich zu den Tabellen 5 und 6 (T1) leicht<br />
modifizierter <strong>Tourismus</strong>anteil (T2). Zusätzlich wird in TSA-Tabelle 7 neben <strong>der</strong> vollzeitäquivalenten<br />
Beschäftigung (VZÄ) auch die Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung<br />
(Teilzeit 1 und Teilzeit 2) nach Geschlecht ausgewiesen.<br />
3.7 Datenbasis und -qualität<br />
Die empirische Umsetzung des TSA <strong>Schweiz</strong> beruht im Wesentlichen auf vier<br />
Grundlagenstatistiken für das Jahr 1998. Die Auswertungen des tourismusspezifischen<br />
Moduls <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung und die Resultate <strong>der</strong><br />
Fremdenverkehrsbilanz auf <strong>der</strong> Verwendungsseite, sowie das Produktionskonto<br />
und die Betriebszählung auf <strong>der</strong> Aufkommensseite. Diese Makrostatistiken stehen<br />
in einem direkten Bezug bzw. sind vollständig kompatibel mit <strong>der</strong> VGR.<br />
Die empirische Umsetzung des TSA <strong>Schweiz</strong> ist stark makro- und top-down orientiert,<br />
da die erwähnten Makrostatistiken für die ausgewiesenen Wirtschaftszweige<br />
bzw. Ausgabenkategorien entwe<strong>der</strong> direkt verwendet werden, o<strong>der</strong> die betreffenden<br />
Daten anhand von Hypothesen basierend auf diesen Makrostatistiken geschätzt<br />
werden. Für einzelne Wirtschaftszweige und <strong>Tourismus</strong>arten wurden zusätzliche<br />
Statistiken und Erhebungen ausgewertet.<br />
3.7.1 Datenbasis auf <strong>der</strong> Verwendungsseite<br />
Touristischer Endverbrauch ausländischer Besucher/innen (TSA-Tabelle 1)<br />
Zentrale Datenbasis für die Ermittlung des touristischen Endverbrauchs <strong>der</strong> ausländischen<br />
Besucher/innen ist die Fremdenverkehrsbilanz <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (BFS<br />
1999). Sie wird vom Bundesamt für Statistik jährlich im Auftrag <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erischen<br />
Nationalbank als Teil <strong>der</strong> Ertrags- und Zahlungsbilanz erstellt und ist mit<br />
<strong>der</strong> VGR kompatibel. 28<br />
Für das TSA relevant sind dabei die in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz ausgewiesenen<br />
Einnahmen von nicht gebietsansässigen Besuchern (Einreiseverkehr), welche den<br />
Grossteil des touristischen Endverbrauchs <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />
ausmachen. 29 Ein Problem ist dabei die ungenügende Detaillierung <strong>der</strong> Daten in<br />
Bezug auf einzelne Ausgabenkategorien. Die Ausgaben <strong>der</strong> übernachtenden Besucher/innen<br />
sind grundsätzlich differenziert nach den drei Kategorien Über-<br />
28<br />
Basis für die Fremdenverkehrsbilanz sind unter an<strong>der</strong>em die Logiernächtestatistik des BFS<br />
(<strong>Tourismus</strong>statistik), Umfragen bei Spitälern, Universitäten und Privatschulen, Unterlagen <strong>der</strong> Oberzolldirektion<br />
sowie telefonische und schriftliche Erhebungen bzw. Befragungen zu den Ausgaben<br />
ausländischer Besucher für einzelne Ausgabenkategorien (Treibstoffe, Mietwagen, Bergbahnen,<br />
Schiffahrt, Ansichtskarten, Sehenswürdigkeiten, etc.).<br />
29<br />
Die Fremdenverkehrsbilanz beinhaltet allerdings auch Komponenten auf <strong>der</strong> Einnahmenseite, welche<br />
definitionsgemäss nicht Teil des TSA sind. Dies sind die Ausgaben <strong>der</strong> Grenzgänger sowie die<br />
Einnahmen aus den Tax-free-shops. Bei <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz-Zahlen in das<br />
TSA müssen diese Ausgaben substrahiert werden.
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 47<br />
nachtung, Verpflegung und Nebenkosten 30 ausgewiesen. 31 Sie sind jedoch nicht<br />
vollständig kompatibel mit <strong>der</strong> Klassifikation des TSA. Bei den ausländischen Tagesbesuchern<br />
ist nur <strong>der</strong> Totalwert ohne weitere Aufglie<strong>der</strong>ung verfügbar.<br />
Für die Zuordnung <strong>der</strong> Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen auf die einzelnen<br />
im TSA ausgewiesenen Ausgabenkategorien (bzw. Wirtschaftszweige)<br />
wurden deshalb bereits bestehende methodische Grundlagen und Kennzahlen<br />
(Antille Gaillard, Morales 1996) verwendet, wobei einzelne Zuordnungen und Parameter<br />
leicht modifiziert wurden. Ausserdem wurden für verschiedene Wirtschaftszweige<br />
die aufkommensseitig ermittelten Werte verwendet und damit die<br />
Verwendungsseite <strong>der</strong> Aufkommensseite angepasst.<br />
In <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz sind nicht alle Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />
enthalten. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die internationalen Personentransporte<br />
(Eisenbahn und Luftfahrt) sowie die Ausgaben im Bereich <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung<br />
(Post, Telefon etc.). Die Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />
für Eisenbahn und Luftfahrt sind in <strong>der</strong> Zahlungsbilanz als Teil <strong>der</strong> übrigen Dienste<br />
aufgeführt und konnten von dort übernommen werden. 32 Für den Bereich Nachrichtenübermittlung<br />
konnten im TSA <strong>Schweiz</strong> die Roaming-Einnahmen von ausländischen<br />
Besuchern aufgrund von Angaben <strong>der</strong> betreffenden schweizerischen<br />
Gesellschaften ermittelt bzw. geschätzt werden. Die Ausgaben für die übrigen<br />
Dienstleistungen <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung (Post, Telefon-Festnetz, Internet<br />
etc.) sind im vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong> nicht erfasst.<br />
Neben den verfügbaren Daten <strong>der</strong> Makrostatistiken (Fremdenverkehrsbilanz bzw.<br />
Zahlungsbilanz) sind in <strong>der</strong> TSA-Tabelle 1 noch weitere zusätzliche Ausgaben enthalten.<br />
Es handelt sich dabei um in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> getätigte Ausgaben <strong>der</strong> ausländischen<br />
Besucher/innen für die Eisenbahnen und den Zweig Hilfstätigkeiten Verkehr<br />
(insbeson<strong>der</strong>e Flughafentaxen), welche in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz nicht bzw.<br />
nicht adäquat berücksichtigt sind, sowie um Ausgaben für dauerhafte touristische<br />
Konsumgüter. 33 Insgesamt sind die zusätzlich zu den Makrostatistiken berücksichtigten<br />
Ausgaben relativ gering, sie machen nur rund 3% <strong>der</strong> gesamten touristischen<br />
Verwendung <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen aus.<br />
Basis für die Aufteilung <strong>der</strong> Gesamtausgaben auf Tages- und übernachtende Besucher/innen<br />
ist die in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz ausgewiesene Aufteilung, wobei<br />
für die nicht in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz enthaltenen Ausgabenpositionen die<br />
prozentuale Aufteilung fallweise adaptiert wurde. Die Datenlage ermöglicht es<br />
nicht, für alle Ausgabenkategorien eine detaillierte Aufteilung zwischen übernachtenden<br />
Besuchern und Tagesbesuchern vorzunehmen. Dies ist lediglich möglich<br />
für die Beherbergung und das Gaststättengewerbe. Für das Total <strong>der</strong> Verwendung<br />
30<br />
Die Nebenkosten setzen sich dabei zusammen aus insgesamt 14 verschiedenen Konsumausgaben<br />
(Treibstoffe, Tabakwaren, Uhren/Schmuck, Schokolade/Confiserie, Souvenirs/Kunsthandwerk, Ansichtskarten,<br />
Bücher/Zeitungen/Zeitschriften, Foto/Film, Bergbahnen/Skilifte, Taxis, Mietwagen, Skischulen,<br />
Binnenschiffahrt, Sehenswürdigkeiten). Für das TSA konnten intern vorliegende Zahlen dieser<br />
verschiedenen Komponenten verwendet werden.<br />
31<br />
Ausgenommen sind die Gäste bei Verwandten und Bekannten und die Spital- und Studienaufenthalte,<br />
für die keine Differenzierung vorliegt.<br />
32<br />
Dabei werden gemäss <strong>der</strong> Konvention <strong>der</strong> ‚Balance of payment‘ nur die Ausgaben bei Unternehmen<br />
mit Sitz in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erfasst (bei <strong>der</strong> Luftfahrt also nur Reisen mit schweizerischen Fluggesellschaften).<br />
Während bei <strong>der</strong> Luftfahrt alle Ausgaben in <strong>der</strong> Zahlungsbilanz enthalten sind, umfassen die Ausgaben<br />
für die Eisenbahnen nur die im Ausland gekauften Billette.<br />
33<br />
Die Angaben für die Eisenbahnen stützen sich auf intern vorliegende Daten <strong>der</strong> SBB ab, wobei <strong>der</strong><br />
Anteil <strong>der</strong> ausländischen Besucher geschätzt wurde. Für die Flughafentaxen wurde <strong>der</strong> ausländische<br />
Anteil aufgrund <strong>der</strong> Zusammensetzung des Passagieraufkommens geschätzt. Bei den dauerhaften touristischen<br />
Konsumgütern ist <strong>der</strong> Konsumanteil <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> für jede einzelne Güterkategorie geschätzt<br />
und dann hochgerechnet worden.
48 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
<strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen kann hingegen eine entsprechende Desaggregation<br />
ausgewiesen werden.<br />
Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n (TSA-Tabelle 2)<br />
Zentrale Basisstatistik von Tabelle 2 ist die Erhebung ‚Reiseverhalten‘, ein ergänzendes<br />
Modul <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) von 1998 (BFS<br />
2002). Verwendet wurden dabei die durchschnittlichen Ausgaben pro Person und<br />
Tag für die einzelnen Besucherkategorien für Reisen im Inland. 34 Die für die Hochrechnung<br />
verwendeten Frequenzen basieren einerseits auf den in <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik<br />
des BFS verfügbaren Logiernächtezahlen, an<strong>der</strong>erseits auf den in <strong>der</strong> EVE<br />
ermittelten Zahlen für nicht in <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik erfasste Kategorien (namentlich<br />
Tagesbesucher/innen, Besuche bei Verwandten und Bekannten sowie Übernachtungen<br />
von Eigentümern bzw. unentgeltliche Übernachtungen durch Dritte in<br />
<strong>der</strong> eigenen Ferienwohnung). Neben den Privatreisen wurden in <strong>der</strong> EVE 98 auch<br />
die Geschäftsreisen erfasst. Bei <strong>der</strong> Berechnung des aggregierten makroökonomischen<br />
Totals aller Besucherkategorien wurde bei den Tages- sowie den Geschäftsreisen<br />
aufgrund von Plausibilitätsprüfungen die entsprechenden Werte erhöht.<br />
Auch das Modul ‚Reiseverhalten‘ <strong>der</strong> EVE weist die Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für Inlandreisen<br />
in einem geringeren Detaillierungsgrad aus als beim TSA vorgesehen.<br />
Es wird höchstens zwischen fünf Ausgabenkategorien unterschieden (Unterkunft,<br />
Verpflegung, Transferkosten, Transport vor Ort und übrige Ausgaben bzw. Nebenausgaben).<br />
Auch hier wurde, wie bei <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz, die Zuordnung<br />
<strong>der</strong> Ausgaben auf die einzelnen im TSA ausgewiesenen Wirtschaftszweige zum<br />
Teil basierend auf bereits vorhandenen methodischen Grundlagen und Kennzahlen<br />
vorgenommen (Antille Gaillard, Morales 1996). Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die<br />
Aufteilung <strong>der</strong> Verpflegungsausgaben auf das Gastgewerbe, die Nahrungs- und<br />
Getränkeindustrie. Für die Mehrzahl <strong>der</strong> Ausgabenkategorien (bzw. Wirtschaftszweige)<br />
wurden jedoch die Werte aufkommensseitig, basierend auf dem Produktionskonto<br />
und entsprechenden <strong>Tourismus</strong>anteilen, bestimmt.<br />
Wie bei <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz sind auch im Modul ‚Reiseverhalten‘ <strong>der</strong> EVE<br />
nicht alle im TSA relevanten Ausgaben enthalten. Wichtige zusätzliche Komponenten<br />
sind die Nutzung von Ferienwohnungen und -häusern durch Eigentümer<br />
sowie die Ausgaben für dauerhafte touristische Konsumgüter, welche beide aufkommensseitig<br />
ermittelt werden. 35 Weiter kommen die gesamten Ausgaben 36 im<br />
Wirtschaftszweig Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine hinzu, welche ebenfalls aufkommensseitig<br />
bestimmt sind. Ferner sind gemäss internationalen Definitionen<br />
auch die Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für Flugreisen bei den <strong>Schweiz</strong>er Fluggesellschaften<br />
(primär Flugreisen ins Ausland) mitzuberücksichtigen. 37 Schliesslich werden<br />
auch zusätzliche Ausgaben im Wirtschaftszweig Luftfahrt/Hilfstätigkeiten Verkehr<br />
(insbeson<strong>der</strong>e Flughafentaxen) und im Rahmen <strong>der</strong> EVE nicht vollständig er-<br />
34<br />
Die Besucherkategorien setzen sich zusammen aus Tagesbesuchern, Hotel- und Parahotelleriegästen,<br />
Besucher/innen von Verwandten/Bekannten sowie Eigentümer/innen von Ferienwohnungen.<br />
35<br />
Bei den dauerhaften touristischen Konsumgütern ergeben sich die entsprechenden Ausgaben <strong>der</strong><br />
Inlän<strong>der</strong>, in dem vom Total <strong>der</strong> geschätzte Konsum <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen subtrahiert wird.<br />
Der gesamte konsumierte Wert teilt sich im TSA auf in die Komponenten Produktion, Detailhandels-,<br />
sowie Grosshandels- und Transportmarge.<br />
36<br />
Netto, d.h. nur Marge; inkl. Ausgaben von ausländischen Besuchern.<br />
37 Der Anteil <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> konnte aufgrund unternehmensseitiger Angaben berechnet werden.
fasste touristische Ausgaben bei den Eisenbahnen miteinbezogen (z.B. infolge<br />
Generalabonnemente).<br />
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 49<br />
Gesamthaft belaufen sich diese zusätzlichen Ausgaben, welche nicht auf den<br />
hochgerechneten Werten <strong>der</strong> EVE und dem volkswirtschaftlichen Wert <strong>der</strong> Eigennutzung<br />
<strong>der</strong> Ferienwohnungen beruhen, auf rund 25% <strong>der</strong> gesamten touristischen<br />
Verwendung <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong>. Dieser relativ hohe Anteil ist vor allem auf die Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> in <strong>der</strong> EVE nicht erfassten Ausgaben für Flugreisen und Reisebüros<br />
zurückzuführen.<br />
Wie in TSA-Tabelle 1 ist es nur für die Ausgaben bei <strong>der</strong> Beherbergung und beim<br />
Gaststättengewerbe möglich, eine detaillierte Aufteilung zwischen übernachtenden<br />
Besuchern und Tagesbesuchern vorzunehmen. Für das Total <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong><br />
Inlän<strong>der</strong> kann hingegen eine entsprechende Verteilung ausgewiesen werden.<br />
Total touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabelle 3)<br />
Die Daten von TSA-Tabelle 3 ergeben sich vollumfänglich aus den Werten <strong>der</strong><br />
beiden TSA-Tabellen 1 und 2 und es sind deshalb keine weiteren Datenquellen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
3.7.2 Datenbasis auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />
Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4)<br />
Wie bereits in Abschnitt 3.6.2 ausgeführt, beruht das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong><br />
für das Jahr 1998 (TSA-Tabelle 4) erstens auf dem Produktionskonto 1998 <strong>der</strong><br />
VGR (BFS 2000a), welches die Bruttoproduktion, die Bruttowertschöpfung und die<br />
Vorleistungen auf Ebene <strong>der</strong> Wirtschaftsabteilungen (NOGA 2. Stufe) enthält. Als<br />
zweite Schlüsselstatistik dient die Betriebszählung 1998 (BFS 2000b). Darin wird<br />
die Beschäftigung nach Beschäftigungsvolumen (Vollzeit, Teilzeit 1, Teilzeit 2),<br />
nach einzelnen Wirtschaftsarten (NOGA 5. Stufe) und nach Unternehmens- und<br />
Arbeitsstättenebene ausgewiesen. Die Umrechnung <strong>der</strong> Beschäftigten <strong>der</strong> Betriebszählung<br />
98 in Vollzeitäquivalente (VZÄ) ermöglicht es ferner, die Bruttoproduktion<br />
pro Beschäftigten (VZÄ) sowie die Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftszweigen<br />
(Bruttowertschöpfung / (Beschäftigung (VZÄ)). zu berechnen (vgl. dazu<br />
auch Abschnitt 3.2). 38<br />
Diese Grundlagenstatistiken sind, wie bereits erläutert, in einem ersten Schritt dazu<br />
verwendet worden, die Bruttoproduktionswerte nach Unternehmens- und nach<br />
Arbeitsstättenebene für diejenigen im TSA <strong>Schweiz</strong> enthaltenen Wirtschaftszweige<br />
zu ermitteln, welche im Produktionskonto nicht auf dieser Desaggregationsstufe<br />
ausgewiesen werden. Aufgrund des gewählten Schätzverfahrens ist die vollständige<br />
Kompatibilität mit <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gegeben. Allerdings<br />
können sich für einzelne Wirtschaftszweige aufgrund <strong>der</strong> Homogenitätsannahme<br />
<strong>der</strong> konstanten Bruttoproduktion / Beschäftigung (VZÄ) innerhalb einzelner<br />
im Produktionskonto ausgewiesener Wirtschaftszweige (NOGA 2. Stufe) gewisse<br />
Ungenauigkeiten ergeben.<br />
38 Das BFS weist die Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftszweigen zu konstanten Preisen von 1990 aus<br />
(vgl. dazu BFS 2001). Im vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong> wird die Arbeitsproduktivität zu laufenden Preisen<br />
1998 ausgewiesen (vgl. auch Abschnitt 4.4), da die Daten nur für dieses Jahr zur Verfügung stehen.
50 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
In einem zweiten Schritt ist daher mit Hilfe von Branchenstatistiken und -studien,<br />
sowie von Expertengesprächen ein Plausibilisierungsverfahren durchgeführt worden.<br />
In <strong>der</strong> Folge sind die Bruttoproduktionswerte bei verschiedenen Wirtschaftszweigen,<br />
welche im Produktionskonto nicht direkt ausgewiesen werden, angepasst<br />
worden. Diese Wirtschaftszweige des TSA umfassen die Berg- und Spezialbahnen<br />
39 , die Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 40 , sowie die Vermietung von Automobilien.<br />
41 Die Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wurde<br />
aufgrund <strong>der</strong> verfügbaren Daten und ergänzenden Expertengesprächen geschätzt.<br />
42 Die Bruttowertschöpfung bzw. die Vorleistungsanteile nach Unternehmensebene<br />
sind aus dem Produktionskonto 1998 abgeleitet worden.<br />
Aufkommen und touristische Verwendung (TSA-Tabelle 5)<br />
TSA-Tabelle 5 enthält aufkommensseitig die im Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> ausgewiesenen<br />
Bruttoproduktionswerte nach Arbeitsstätten und zu Ab-Werk Preisen.<br />
Für die Ermittlung des Totals des inländischen Aufkommens sind zusätzlich die<br />
Importe <strong>der</strong> dauerhaften touristischen Konsumgüter sowie die nicht-abzugsfähige<br />
Mehrwertsteuer hinzugezählt worden. 43<br />
Die <strong>Tourismus</strong>anteile T1 führen zum Gleichgewicht zwischen Aufkommen und<br />
Verwendung, sowohl auf Ebene einzelner Wirtschaftszweige als auch für die gesamte<br />
Volkswirtschaft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Aufgrund <strong>der</strong> eingeschränkten Datenlage<br />
musste dabei ein differenziertes Vorgehen gewählt werden (vgl. Abschnitt 3.4.2).<br />
Für die meisten Wirtschaftszweige ergeben sich die <strong>Tourismus</strong>anteile nicht vollständig<br />
endogen aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung von Verwendungs- und Aufkommensseite,<br />
son<strong>der</strong>n werden in einem ersten Schritt auch exogen festgelegt. Die<br />
<strong>Tourismus</strong>anteile werden daher erst aufkommensseitig bestimmt. Diese in die<br />
endgültige Abstimmung eingehenden <strong>Tourismus</strong>anteile beruhen teils auf früheren<br />
empirischen Erhebungen (Rütter 1991, Rütter, Müller et al. 1995, Rütter, Berwert<br />
et al. 2001), teils auf vertieften empirischen Analysen bei den tourismuswirtschaft-<br />
39<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Stichtagerhebung (Ende September) sind die saisonalen Spitzen bei den Berg- und<br />
Spezialbahnen bei <strong>der</strong> Betriebszählung 1998 nicht berücksichtigt. Die Beschäftigten (VZÄ) <strong>der</strong> Betriebszählung<br />
1998 sind daher aufgrund von Branchenstatistiken korrigiert worden. Die Werte für die<br />
Plausibilisierung und Abstimmung beruhen auf SBS (2001) und BFS (1997), sowie einem Auszug aus<br />
dem Betriebs- und Unternehmensregister des Bundesamtes für Statistik für die Berg- und Spezialbahnen.<br />
40<br />
Bei den Reisebüros, welche bei Wirtschaftsart nach NOGA 6330A den grössten Teil <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
in VZÄ ausmachen, stellt die ausgewiesene Bruttoproduktion die Bruttomarge dar. Für das Produktionskonto<br />
<strong>Tourismus</strong> ist die Bruttomarge <strong>der</strong> Reisebüros aufgrund einer internen Branchenstudie geschätzt<br />
worden (Credit Suisse (2001); Reisebüros – Umfrage <strong>der</strong> Economic Research & Consulting <strong>der</strong><br />
Credit Suisse und des <strong>Schweiz</strong>erischen Reisebüro-Verbandes. Internes Dokument). Der Vorleistungsanteil<br />
bei den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen ist annahmegemäss dem Vorleistungsanteil des Detailhandels<br />
angepasst worden.<br />
41<br />
Internes Arbeitsdokument BFS über die Hochrechnung des Umsatzes bei den Unternehmen <strong>der</strong> Autovermietung<br />
für die Schätzung <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz.<br />
42<br />
Die Produktion <strong>der</strong> dauerhaften touristischen Konsumgüter ergibt sich aus dem Gleichgewicht von<br />
Aufkommen (Produktion in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> zu Ab-Werk Preisen, Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge,<br />
nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer, Importe und Abgaben) und Verwendung (Konsum <strong>der</strong><br />
Inlän<strong>der</strong> und Auslän<strong>der</strong> im Inland, Exporte). Für die Schätzung <strong>der</strong> inländischen Produktion wurden<br />
Branchenerhebungen über Ausgaben für Skiausrüstungen und Skibekleidung (internes Dokument IHA-<br />
Hergiswil, Expertengespräche, telefonische Befragung <strong>der</strong> wichtigsten Hersteller und Importeure, die<br />
Import- und Exportstatistiken <strong>der</strong> Oberzolldirektion sowie Annahmen über die Detailhandels-, Grosshandels-<br />
und Transportmargen aus Antille Gaillard, Morales (1996) verwendet. Die Schätzung <strong>der</strong> VZÄ<br />
beruht auf den in den relevanten Wirtschaftszweigen des Produktionskontos 1998 ausgewiesenen Arbeitsproduktivitäten<br />
(BFS 2001).<br />
43<br />
Für die Ermittlung <strong>der</strong> nicht-abzugsfähigen Mehrwertsteuer nach Wirtschaftszweigen wurde auf eine<br />
detaillierte, interne Auswertung <strong>der</strong> Mehrwertsteuerstatistik (NOGA 5. Stufe) (BFS 2000c) und auf die in<br />
<strong>der</strong> Input-Output Tabelle 1995 enthaltenen Anteile <strong>der</strong> nicht-abzugsfähigen Mehrwertsteuer an <strong>der</strong><br />
Bruttoproduktion zurückgegriffen (Antille Gaillard 1999).
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 51<br />
lich bedeutenden Wirtschaftszweigen <strong>der</strong> Hotellerie (SHV 2000) und den Eisenbahnen.<br />
Die Nutzung und Vermietung von Beherbergungsleistungen durch Eigentümer<br />
(Ferienwohnungen) ergibt sich aus dem vom BFS intern ermittelten <strong>Tourismus</strong>anteil<br />
an den Vermietungen von Liegenschaften privater Haushalte.<br />
Direkt endogen aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung <strong>der</strong> Verwendungs- mit <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />
(ohne weitere Abstimmung in einem zweiten Schritt) ergibt sich <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteil<br />
nur bei denjenigen Wirtschaftszweigen, bei welchen die Datenlage<br />
verwendungsseitig als vollständig beurteilt wird. Dies ist im TSA <strong>Schweiz</strong> nur bei<br />
wenigen ausgewählten Wirtschaftszweigen (Aus- und Weiterbildung, Gesundheitsund<br />
Sozialwesen) <strong>der</strong> Fall. Hier liegt aus internen Berechnungen für die Fremdenverkehrsbilanz<br />
<strong>der</strong> touristische Endverbrauch <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />
vor.<br />
Bei den übrigen Wirtschaftszweigen wurden die Daten und Hochrechnungen über<br />
den touristischen Endverbrauch nicht direkt, ohne weitere Anpassungsschritte, in<br />
die Abstimmung übernommen. Die drei prinzipiell möglichen Abstimmungskomponenten<br />
(exogener <strong>Tourismus</strong>anteil, Total inländisches Aufkommen, Total <strong>der</strong> touristischen<br />
Verwendung) sind daher in einem zweiten konzeptionellen Schritt gegenseitig<br />
abgestimmt worden.<br />
Die Makroabstimmung erfolgt einerseits auf <strong>der</strong> Ebene des Gesamtsystems<br />
(Fremdenverkehrsbilanz, <strong>Tourismus</strong>modul <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung,<br />
touristische Bruttoproduktion aufgrund empirisch geschätzter <strong>Tourismus</strong>anteile)<br />
und an<strong>der</strong>erseits bei einzelnen Ausgabekategorien bzw. Wirtschaftszweigen.<br />
Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung<br />
(TSA-Tabelle 6)<br />
TSA-Tabelle 6 fasst die Ergebnisse des Produktionskontos <strong>Tourismus</strong> (TSA-<br />
Tabelle 4) und des touristischen Aufkommens (TSA-Tabelle 5) zusammen. Die totale<br />
inländische Bruttoproduktion (Vorleistungen und Bruttowertschöpfung) ergibt<br />
sich aus den vom Produktionskonto abgeleiteten Werten nach Arbeitsstättenebene.<br />
Die Ergebnisse sind kohärent mit den Ergebnissen des Produktionskontos<br />
1998, welches nach Unternehmensebene ausgewiesen wird. Das Total <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />
zu Marktpreisen entspricht dem Bruttoinlandprodukt <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
(BIP) für das Jahr 1998. Dabei sind die bereits erwähnten Korrekturen zu berücksichtigen<br />
(vgl. die vorherigen Ausführungen zum Produktionskonto <strong>Tourismus</strong><br />
(TSA-Tabelle 4)).<br />
Die Übernahme <strong>der</strong> verwendungs- o<strong>der</strong> aufkommensseitig bestimmten <strong>Tourismus</strong>anteile<br />
aus TSA-Tabelle 5 führt zur jeweiligen tourismusbezogenen Bruttoproduktion,<br />
zu den Vorleistungen und zur Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen.<br />
Der gesamte direkte Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zum Bruttoinlandprodukt (BIP) ergibt<br />
sich aus <strong>der</strong> Relation des Totals <strong>der</strong> tourismusbezogenen Bruttowertschöpfung<br />
zum Total <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung zu Ab-Werk Preisen (ohne die im Produktionskonto<br />
1998 zusätzlich ausgewiesenen Importabgaben, nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer<br />
und unterstellte Produktion von Bankdienstleistungen).<br />
Gesamtbeschäftigung (VZÄ) insgesamt und tourismusbezogene Beschäftigung<br />
(VZÄ) (TSA-Tabelle 7)<br />
Die Spalten <strong>der</strong> Beschäftigten insgesamt beziehen sich auf die publizierten Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Betriebszählung 1998 (BFS 2000b) nach Wirtschaftszweigen (NOGA 5-
52 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N<br />
Steller). Die Umrechnung auf die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) beruht<br />
auf BFS-internen Auswertungen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erischen Arbeitskräfte-Erhebung<br />
(SAKE) auf <strong>der</strong> Ebene von Wirtschaftsabschnitten (NOGA 1. Stufe) und wurde den<br />
jeweiligen Wirtschaftsarten (NOGA 5. Stufe) zugewiesen. Da <strong>der</strong> Stichtag <strong>der</strong> Betriebszählung<br />
jeweils Ende September liegt, bezieht sich die ausgewiesene Beschäftigung<br />
auf das 3. Quartal 1998. 44<br />
Die tourismusbezogene Beschäftigung (VZÄ) ergibt sich durch die Multiplikation<br />
<strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteile T2 mit <strong>der</strong> direkt aus <strong>der</strong> Betriebszählung hervorgehenden<br />
Gesamtbeschäftigung (VZÄ). Die beschäftigungsbezogenen <strong>Tourismus</strong>anteile T2<br />
können von den in den TSA-Tabellen 5 und 6 ausgewiesenen <strong>Tourismus</strong>anteilen<br />
leicht abweichen. Dies aufgrund <strong>der</strong> Aggregation von Wirtschaftsarten (NOGA 5.<br />
Stufe), welche sich sowohl bezüglich <strong>Tourismus</strong>anteilen als auch bezüglich <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität<br />
unterscheiden (vgl. Abschnitt 3.6.2).<br />
3.7.3 Qualität <strong>der</strong> Datenbasis und Aussagekraft <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
Neben <strong>der</strong> Bezugnahme auf offizielle Statistiken, an<strong>der</strong>e verlässliche statistische<br />
Quellen und <strong>der</strong> Anwendung qualifizierter statistischer Methoden, stellt die Kompatibilität<br />
mit den Makroaggregaten <strong>der</strong> VGR eine zentrale Anfor<strong>der</strong>ung an die Qualität<br />
<strong>der</strong> Datenbasis und damit auch an die Realisierung eines TSA dar. Bei <strong>der</strong><br />
Realisierung sind sowohl verwendungs- als auch aufkommensseitig zusätzlich<br />
vereinfachende Hypothesen sowie Schätzungen basierend auf Indikatoren angewandt<br />
worden.<br />
Verwendungsseitig liegen mit <strong>der</strong> Fremdenverkehrsbilanz, den internationalen<br />
Personentransporten in <strong>der</strong> Zahlungsbilanz sowie dem Modul ‚Reiseverhalten‘ <strong>der</strong><br />
Einkommens- und Verbrauchserhebung wichtige Basisstatistiken vor. Um eine<br />
vollständige Zuordnung zu den Positionen <strong>der</strong> Aufkommensseite vornehmen zu<br />
können, ist jedoch die Detaillierung <strong>der</strong> Ausgabenkategorien nicht ausreichend.<br />
Deshalb konnte nur bei einzelnen Wirtschaftszweigen eine Abstimmung mit <strong>der</strong><br />
Aufkommensseite vollzogen werden. Die Ausgaben <strong>der</strong> Tagesbesucher/innen sowie<br />
des Geschäftstourismus sind mit einer grösseren Unsicherheit behaftet als jene<br />
<strong>der</strong> Privatreisen mit Übernachtung.<br />
Auf <strong>der</strong> Aufkommensseite weist das Produktionskonto <strong>der</strong> VGR zentrale Datenkomponenten<br />
zur gesamtwirtschaftlichen Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />
und den Vorleistungen aus, welche in Kombination mit den detaillierten und für das<br />
TSA zentralen Daten <strong>der</strong> Betriebszählung und basierend auf vereinfachenden Hypothesen<br />
eine entsprechende Erstellung bzw. top-down orientierte Transformation<br />
des TSA-Produktionskontos ermöglichen. Die zum Teil exogen für die Makroabstimmung<br />
zwischen <strong>der</strong> Verwendungs- und Aufkommensseite verwendeten <strong>Tourismus</strong>anteile<br />
beruhen auf bestehenden empirischen Untersuchungen und sind<br />
teilweise für ausgewählte Wirtschaftszweige mit vertieften Analysen zusätzlich validiert<br />
worden. Aufgrund <strong>der</strong> gewählten Vorgehensweise darf die Qualität und Aussagekraft<br />
<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Aufkommensseite ausgewiesenen Ergebnisse als relativ gut<br />
bezeichnet werden.<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass für das TSA <strong>Schweiz</strong> das Verhältnis<br />
zwischen methodischem Tabellenkonzept und <strong>der</strong> Verfügbarkeit <strong>der</strong> Daten teilweise<br />
ungenügend ist. Wie in diesem Abschnitt ausgeführt, bestehen verschiedene<br />
44 Die im Produktionskonto ausgewiesene vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) nach Wirtschaftszweigen<br />
bezieht sich auf den jährlichen Durchschnittswert <strong>der</strong> Beschäftigung (VZÄ).
M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 53<br />
Datenlücken, wobei auf <strong>der</strong> Aufkommensseite die Situation grundsätzlich besser<br />
zu bewerten ist als auf <strong>der</strong> Verwendungsseite. Das im Detailkonzept vorgestellte<br />
Tabellensystem konnte deshalb (noch) nicht vollständig umgesetzt werden. So<br />
können nicht alle Daten in <strong>der</strong> vorgesehenen Detaillierung (z.B. Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
touristischen Ausgaben, Glie<strong>der</strong>ung in Tages- und übernachtende Besucher/innen)<br />
ausgewiesen werden.<br />
Die verfügbaren Daten ermöglichten es aber dennoch, eine Abstimmung zwischen<br />
Aufkommens- und Verwendungsseite auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Totalwerte und auf <strong>der</strong><br />
Ebene einzelner Wirtschaftszweige bzw. Ausgabenkategorien vorzunehmen. Ein<br />
erster, vor <strong>der</strong> endgültigen Abstimmung vorgenommener Vergleich <strong>der</strong> Verwendungs-<br />
mit <strong>der</strong> Aufkommensseite hat für die beiden Totalwerte relativ geringe Abweichungen<br />
ergeben. Somit können sowohl das im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesene<br />
Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung als auch <strong>der</strong> touristischen Bruttoproduktion als<br />
aussagekräftige Werte bezeichnet werden. Es ist zudem darauf hinzuweisen, dass<br />
sich die Validität <strong>der</strong> hier vorliegenden Ergebnisse über die makroorientierte<br />
Gleichgewichtsabstimmung zwischen Verwendungs- und Aufkommensseite deutlich<br />
verbessert. Die Qualität <strong>der</strong> Datenbasis sowie <strong>der</strong> Ergebnisse auf <strong>der</strong> Ebene<br />
<strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige kann – je nach <strong>Tourismus</strong>art, Ausgabenkategorie<br />
bzw. ausgewiesenem Wirtschaftszweig – nur differenziert und fallweise beurteilt<br />
werden.
4. Ergebnisse<br />
In diesem Kapitel werden die wichtigsten Ergebnisse des TSA <strong>Schweiz</strong> für das<br />
Jahr 1998 zusammengefasst und dargestellt. Der erste Abschnitt gibt Aufschluss<br />
über die touristische Verwendung und ihre Zusammensetzung (Abschnitt 4.1). Danach<br />
wird das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> vorgestellt (4.2). Die folgenden Abschnitte<br />
zeigen die Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> hinsichtlich Bruttoproduktion und<br />
Bruttowertschöpfung (4.3) sowie hinsichtlich vollzeitäquivalenter Beschäftigung<br />
(VZÄ) (4.4). Abgeschlossen wird das Kapitel durch eine zusammenfassende tabellarische<br />
Übersicht und eine kurze Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse (4.5).<br />
4.1 Touristische Verwendung<br />
Insgesamt wurde im Rahmen dieses erstmals für die <strong>Schweiz</strong> erstellten <strong>Satellitenkonto</strong>s<br />
<strong>Tourismus</strong> eine totale touristische Verwendung von 30‘610 Mio. CHF ermittelt<br />
(Abbildung 7). Soviel Geld haben In- und Auslän<strong>der</strong> im Jahre 1998 in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Tourismus</strong>branche ausgegeben. 45 Der grösste Anteil entfällt mit 11'380<br />
Mio. CHF auf die übernachtenden Besucher/innen aus dem Ausland (37%). Die<br />
ausländischen Tagesbesucher/innen geben 3'120 Mio. CHF in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aus<br />
(10%). Insgesamt beläuft sich somit <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> ausländischen Besucher/innen<br />
an <strong>der</strong> totalen touristischen Verwendung auf 47%.<br />
Die touristischen Ausgaben <strong>der</strong> übernachtenden Besucher/innen aus dem Inland<br />
liegen mit einem Anteil von 16% (4'900 Mio. CHF) auf den ersten Blick deutlich<br />
unter jenen aus dem Ausland (37%). Diese Werte sind jedoch nur bedingt vergleichbar,<br />
da bei den ausländischen Übernachtungsgästen die Geschäftstouristen<br />
mitberücksichtigt sind, bei den inländischen hingegen nicht, da <strong>der</strong> gesamte inländische<br />
Geschäftstourismus (übernachtend und nicht übernachtend) separat ausgewiesen<br />
wird.<br />
Umgekehrt ist jedoch die wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> inländischen Tagesbesucher/innen<br />
deutlich grösser (Anteil 16%) als jene <strong>der</strong> ausländischen (Anteil 10%).<br />
Dieser Unterschied wird noch grösser, wenn man berücksichtigt, dass die inländischen<br />
Tages-Geschäftstouristen bei den inländischen Tagesbesuchern nicht<br />
miterfasst, son<strong>der</strong>n – wie erwähnt – separat beim Geschäftstourismus erfasst sind.<br />
Interessant ist ferner das Ergebnis, dass die Ausgaben <strong>der</strong> inländischen Tagesbesucher/innen<br />
mit 4'890 Mio. CHF praktisch gleich hoch sind wie jene <strong>der</strong> inländischen<br />
Übernachtungsgäste (ohne Geschäftstourismus).<br />
Der inländische Geschäftstourismus trägt einen Anteil von 6% (1‘790 Mio. CHF)<br />
zur totalen touristischen Verwendung bei, die unterstellte Eigennutzung von Ferienwohnungen<br />
2% (690 Mio. CHF). Beachtliche 13% entfallen schliesslich auf weitere<br />
Komponenten. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Ausgaben bei Reisebüros<br />
und bei den inländischen Fluggesellschaften sowie um Ausgaben für dauerhafte<br />
touristische Konsumgüter vor, während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Reise.<br />
45 Es ist darauf hinzuweisen, dass ein kleiner Teil <strong>der</strong> touristischen Verwendung, nämlich die Eigennutzung<br />
von Ferienwohnungen und -häusern, nicht den Charakter von effektiven Ausgaben (in cash) hat,<br />
son<strong>der</strong>n dass es sich um einem unterstellten Wert handelt (in kind).<br />
E R G E B N I S S E 55
56 E R G E B N I S S E<br />
Abbildung 7: Touristische Verwendung nach <strong>Tourismus</strong>art, in Mio. CHF, zu laufenden<br />
Preisen 1998<br />
16%<br />
6%<br />
2%<br />
690<br />
1'790<br />
13%<br />
4'890<br />
3'840<br />
16%<br />
4'900<br />
11'380<br />
3'120<br />
10%<br />
Total touristische Verwendung in<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 30'610 Mio. CHF<br />
37%<br />
übernachtende<br />
Besucher (Ausland)<br />
Tagesbesucher<br />
(Ausland)<br />
übernachtende<br />
Besucher (Inland) *<br />
Tagesbesucher (Inland) *<br />
Geschäftstourismus<br />
(Inland)<br />
Nutzung von FeWo<br />
durch Eigentümer und<br />
Dritte ohne Entgelt<br />
Weitere Komponenten<br />
touristischer Verwendung<br />
Quelle: TSA-Tabellen 1-3<br />
* ohne Geschäftstourismus<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte<br />
Abbildung 8 gibt Aufschluss darüber, für welche Zwecke die in- und ausländischen<br />
Besucher/innen Geld ausgegeben haben. Mit einem Anteil von je rund einem<br />
Viertel sind <strong>der</strong> Passagierverkehr (7'860 Mio. CHF) und <strong>der</strong> Beherbergungsbereich<br />
(7'370 Mio. CHF) am Bedeutendsten. 15% entfallen auf den Produktionswert <strong>der</strong><br />
von den Besuchern eingekauften Waren (ohne Margen; 4‘510 Mio. CHF) und 12%<br />
auf das Gaststättengewerbe. Das Gastgewerbe (Beherbergung und Gaststätten)<br />
deckt somit 36% <strong>der</strong> gesamten touristischen Verwendung ab. Damit wird deutlich,<br />
dass die <strong>Tourismus</strong>branche weit mehr umfasst als nur das Gastgewerbe.<br />
Neben diesen vier grossen Bereichen profitieren noch verschiedene an<strong>der</strong>e Wirtschaftszweige<br />
von den touristischen Ausgaben. Die Reisebüros partizipieren mit<br />
einem Anteil von 6%, gefolgt vom Detailhandel mit 5% (nur Marge) sowie den<br />
Zweigen Unterhaltung/Kultur/Sport, Grosshandel (Marge) und Gesundheits- und<br />
Sozialwesen (Spitalaufenthalte von Auslän<strong>der</strong>n) mit je 3%.<br />
In den im Anhang enthaltenen TSA-Tabellen 1 und 2 war es aufgrund <strong>der</strong> Datenlage<br />
nur teilweise möglich, den Endverbrauch für einzelne Wirtschaftszweige nach<br />
Tagesbesuchern und übernachtenden Besuchern zu desaggregieren.
Abbildung 8: Touristische Verwendung nach Ausgabenkategorien, in Mio. CHF,<br />
zu laufenden Preisen 1998<br />
3%<br />
3%<br />
5%<br />
3%<br />
6%<br />
15%<br />
930<br />
1'040<br />
1'610<br />
950<br />
1'760<br />
4'510<br />
3%<br />
980<br />
7'860<br />
26%<br />
7'370<br />
3'600<br />
24% 24%<br />
Total touristische Verwendung<br />
in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 30'610 Mio. CHF<br />
12%<br />
12%<br />
Beherbergung (inkl.<br />
Fewo)<br />
Gaststättengewerbe<br />
Passagierverkehr<br />
Reisebüros (netto) * und<br />
<strong>Tourismus</strong>vereine<br />
Unterhaltung, Kultur,<br />
Sport<br />
Detailhandel *<br />
Grosshandel *<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
Waren **<br />
übrige Dienstleistungen<br />
Quelle: TSA-Tabelle 3<br />
* nur jeweilige Marge<br />
** Verwendungsseitig wird das Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung von Waren einbezogen, während<br />
auf <strong>der</strong> Aufkommensseite nur die Margen, nicht aber die Produktion <strong>der</strong> Waren berücksichtigt werden<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte<br />
4.2 Produktionskonto <strong>Tourismus</strong><br />
Das Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> (TSA-Tabelle 4 im Anhang) weist die Bruttoproduktion<br />
46 sowie die Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />
den Wirtschaftszweigen zugeordneten Arbeitsstätten aus. Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> zugeordneten<br />
Unternehmen sind zusätzlich die Bruttowertschöpfung und die Vorleistungen<br />
nach Wirtschaftszweigen enthalten.<br />
Nachfolgend werden kurz die Ergebnisse nach Arbeitsstättenebene vorgestellt. Die<br />
Ergebnisse sind zu unterscheiden von <strong>der</strong> direkt touristischen Beschäftigung (VZÄ)<br />
in Abbildung 14 (TSA-Tabelle 7) und <strong>der</strong> direkt touristisch induzierten Bruttoproduktion<br />
(TSA-Tabelle 6) bzw. Bruttowertschöpfung (Abbildung 12), welche bedeutend<br />
tiefer liegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei allen tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweigen – mit Ausnahme <strong>der</strong> Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />
– nur ein Teil <strong>der</strong> gesamten Beschäftigung (VZÄ), Bruttoproduktion bzw. Bruttowertschöpfung<br />
durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöst wird. Der komplementäre Anteil<br />
wird durch die nichttouristische Nachfrage bzw. Verwendung (Endverbrauch und<br />
Vorleistungsverbrauch) generiert. Diese nichttouristische Verwendung bezieht sich<br />
beispielsweise beim Gaststättengewerbe auf Restaurantbesuche von Personen,<br />
46<br />
Die Bruttoproduktion nach Wirtschaftszweigen entspricht nur näherungsweise dem Gesamtumsatz<br />
(vgl. dazu auch Abschnitt 3.6.2).<br />
E R G E B N I S S E 57
58 E R G E B N I S S E<br />
die nicht zu den Tagesbesuchern bzw. übernachtenden Besuchern gezählt werden<br />
(Einheimische, Berufspendler/innen, etc.).<br />
Abbildung 9 zeigt für das Jahr 1998 die gesamte vollzeitäquivalente Beschäftigung<br />
(VZÄ) <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft mit 3'176‘800 VZÄ gemäss <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung<br />
nach Wirtschaftszweigen des TSA <strong>Schweiz</strong>.<br />
Abbildung 9: Gesamtbeschäftigung (VZÄ) und Beschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> charakteristisch<br />
touristischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweige, 1998<br />
73'400<br />
(2.3%)<br />
2'129'700<br />
(67.1%)<br />
107'700<br />
(3.4%)<br />
79'900<br />
(2.5%)<br />
488'400<br />
(15.4%)<br />
258'600<br />
(8.1%)<br />
Gesamtbeschäftigung (VZÄ):<br />
3'176'800 (VZÄ) *<br />
12'700<br />
(0.4%)<br />
9'700<br />
(0.3%)<br />
16'500<br />
(0.5%)<br />
Beherbergung<br />
Gaststättengewerbe<br />
0%<br />
Passagierverkehr<br />
1% 0%<br />
Reisebüros und<br />
<strong>Tourismus</strong>vereine<br />
Kultur<br />
15%<br />
Sport und Unterhaltung<br />
8%<br />
<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />
Wirtschaftszweige 67% (ohne<br />
Detailhandel)<br />
3%<br />
Detailhandel<br />
3%<br />
2%<br />
Nicht<br />
tourismusspezifische<br />
Wirtschaftszweige<br />
Quelle BFS (Betriebszählung 1998), TSA-Tabelle 4 und TSA-Tabelle 7 im Anhang<br />
* Basis Betriebszählung 1998, bezieht sich auf 3. Quartal 1998<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte<br />
Die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige<br />
besitzt einen Anteil von 9.4% an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ). 47<br />
Dabei weist die Beherbergung mit einer Beschäftigung von 73'400 VZÄ einen Anteil<br />
von 2.3% aus. 48 In einer ähnlichen Grössenordnung mit einer Beschäftigung<br />
von 79'900 VZÄ (2.5%) bewegt sich <strong>der</strong> Passagierverkehr. Das Gaststättengewerbe<br />
liegt mit einer Beschäftigung von 107'700 VZÄ und einem Anteil von 3.4% deutlich<br />
höher. Die Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine (0.4%), die Kultur (0.3%) sowie<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftszweig Sport und Unterhaltung (0.5%) weisen tiefere Beschäftigungsanteile<br />
auf. 49<br />
Die tourismusverwandten Wirtschaftszweige besitzen einen weniger engen Bezug<br />
zum <strong>Tourismus</strong>. Dem hier zugeordneten Detailhandel kommt mit einer vollzeitäquivalenten<br />
Beschäftigung von 258'600 VZÄ und einem Anteil von 8.1% eine beschäftigungsmässig<br />
hohe Bedeutung zu. Insgesamt ergibt sich bei den tourismusverwandten<br />
Wirtschaftszweigen, den Detailhandel miteingeschlossen, eine voll-<br />
47<br />
Wie in Abschnitt 2.3.1 ausgeführt wird, handelt es sich um touristische Leistungsträger, welche eng<br />
mit dem <strong>Tourismus</strong> verbunden und für den touristischen Angebotsmix von wesentlicher Bedeutung sind.<br />
48<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Betriebszählung (Beschäftigung) wird zur Beherbergung die gesamte Hotellerie und<br />
die kommerziell genutzte Parahotellerie gezählt, wie sie in <strong>der</strong> NOGA-Klassifikation ausgewiesen wird.<br />
49<br />
Für die Beschäftigten nach Arbeitsstätten vgl. TSA-Tabelle 4 im Anhang.
zeitäquivalente Beschäftigung von 747'000 VZÄ (23.5%). Insgesamt führt dies bei<br />
den charakteristisch touristischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweigen<br />
(tourismusspezifische Wirtschaftszweige) zu einem Beschäftigungsanteil von rund<br />
einem Drittel (1'047'100 VZÄ) an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Abbildung 10: Bruttoproduktion total und <strong>der</strong> charakteristisch touristischen und<br />
tourismusverwandten Wirtschaftszweige, in Mio. CHF, zu laufenden Preisen 1998<br />
478'760<br />
(68.3%)<br />
37'610<br />
(5.4%)<br />
12'030<br />
(1.7%) 16'610<br />
(2.4%)<br />
119'600<br />
(17.1%)<br />
28'620<br />
(4.1%)<br />
1'730<br />
(0.2%)<br />
2'100<br />
(0.3%)<br />
3'480<br />
(0.5%)<br />
Bruttoproduktion Total: 700'550 Mio. CHF<br />
Beherbergung<br />
Gaststättengewerbe<br />
Passagierverkehr<br />
17%<br />
Reisebüros 0% und<br />
Verkehrsvereine 4%<br />
5%<br />
2% 0%<br />
Kultur<br />
68%<br />
2%<br />
0%<br />
Sport und Unterhaltung<br />
<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />
Wirtschaftszweige (ohne<br />
Detailhandel)<br />
Detailhandel<br />
Nicht<br />
tourismusspezifische<br />
Wirtschaftszweige<br />
Quelle: BFS (Produktionskonto 1998), TSA-Tabelle 4 im Anhang<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte<br />
Die gesamte Bruttoproduktion <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> lag im Jahr 1998 bei 700'550 Mio. CHF.<br />
Die prozentuale Verteilung (Abbildung 10) vermittelt ein ähnliches Bild wie bei <strong>der</strong><br />
vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) (Abbildung 9). Aufgrund <strong>der</strong> vergleichsweise<br />
tiefen Bruttoproduktion pro Beschäftigten (VZÄ) liegen die Anteile für das<br />
Gaststättengewerbe mit 1.7% (12'030 Mio. CHF) und den Detailhandel mit 4.1%<br />
(28'620 Mio. CHF) deutlich niedriger. Der im Vergleich zur Beschäftigung höhere<br />
Anteil bei <strong>der</strong> Beherbergung mit 5.4% (37'610 Mio. CHF) erklärt sich dadurch, dass<br />
die Vermietungen privater Haushalte (Nutzung und Vermietung durch Eigentümer/innen),<br />
welche keine Beschäftigungswirkung aufweisen, bei <strong>der</strong> Bruttoproduktion<br />
<strong>der</strong> Beherbergung hinzugezählt werden (29'480 Mio. CHF). Dies begründet<br />
auch den leicht höheren Anteil von 10.5% <strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige<br />
(73'570 Mio. CHF). Den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen<br />
lassen sich, inklusive Detailhandel, 21.2% <strong>der</strong> Bruttoproduktion <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> zuordnen<br />
(148'230 Mio. CHF). 50 Insgesamt liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweige mit 31.7% (221‘800 Mio. CHF) bei knapp einem Drittel <strong>der</strong> gesamtschweizerischen<br />
Bruttoproduktion und gleichzeitig leicht unter dem Beschäftigungsanteil<br />
von 33%.<br />
50 7.7% fallen dem Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Banken und Versicherungen zu (53‘860 Mio. CHF).<br />
E R G E B N I S S E 59
60 E R G E B N I S S E<br />
4.3 Touristische Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung<br />
Aus <strong>der</strong> in Abbildung 10 dargestellten Bruttoproduktion nach Wirtschaftszweigen<br />
und den jeweiligen <strong>Tourismus</strong>anteilen nach Wirtschaftszweigen (Abbildung 11) ergibt<br />
sich die touristische Bruttoproduktion. Die touristische Bruttoproduktion entspricht<br />
damit dem direkt durch die touristische Verwendung beanspruchten Anteil<br />
an <strong>der</strong> gesamten Bruttoproduktion. Die durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöste Bruttoproduktion<br />
nach Wirtschaftszweigen ist in TSA-Tabelle 6 (vgl. Anhang) ausgewiesen.<br />
Die Werte werden hier nicht grafisch dargestellt, weil sie mit Ausnahme <strong>der</strong><br />
mutmasslichen inländischen Produktion von touristischen Waren, welche aufkommensseitig<br />
nicht ermittelt worden ist, <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Ausgabenkategorien<br />
(Wirtschaftszweigen) entsprechen (vgl. Abbildung 8). 51<br />
Abbildung 11: <strong>Tourismus</strong>anteile an <strong>der</strong> Bruttoproduktion bei den charakteristisch<br />
touristischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweigen in %, 1998<br />
<strong>Tourismus</strong>spez. Wirtschaftszweige *<br />
Charakteristisch tour. Wirtschaftszweige<br />
Hotellerie / Parahotellerie<br />
Nutzung, Vermietung durch Eigentümer<br />
Gaststättengewerbe<br />
Passagierverkehr<br />
Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />
Kultur<br />
Sport und Unterhaltung<br />
<strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />
davon Detailhandel<br />
11<br />
4<br />
14<br />
3<br />
19<br />
5<br />
29<br />
29<br />
46<br />
76<br />
100<br />
0 20 40 60 80 100<br />
<strong>Tourismus</strong>anteile (in %)<br />
Quelle: TSA-Tabelle 5 und TSA-Tabelle 6 im Anhang<br />
Gerundete Werte<br />
* <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige = charakteristisch touristische Wirtschaftszweige + tourismusverwandte<br />
Wirtschaftszweige<br />
Über die in Abbildung 11 dargestellten <strong>Tourismus</strong>anteile nach Wirtschaftszweigen<br />
wird das volks- und tourismuswirtschaftliche Gleichgewicht zwischen <strong>der</strong> Verwendungs-<br />
und Aufkommensseite hergestellt – dies sowohl auf Ebene einzelner tourismusspezifischer<br />
Wirtschaftszweige als auch für die gesamte Volkswirtschaft. Die<br />
<strong>Tourismus</strong>anteile drücken somit aus, wie eng <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> über die tourismusbezogene<br />
Verwendung mit den jeweiligen Wirtschaftszweigen verbunden ist.<br />
Die eng mit dem <strong>Tourismus</strong> verbundenen charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige<br />
weisen insgesamt einen <strong>Tourismus</strong>anteil von 29% auf. Nicht überraschend<br />
ist <strong>der</strong> hohe <strong>Tourismus</strong>anteil von insgesamt 76% bei <strong>der</strong> Hotellerie, dem<br />
wichtigsten touristischen Leistungsträger, sowie <strong>der</strong> ebenfalls hier zugeordneten<br />
51 Für den direkten Vergleich zwischen <strong>der</strong> Verwendungsseite und <strong>der</strong> Bruttoproduktion auf <strong>der</strong> Aufkommensseite<br />
sind zusätzlich die nicht-abzugsfähige Mehrwertsteuer, sowie die Importe bei den dauerhaften<br />
touristischen Konsumgütern zu berücksichtigen.
kommerziell genutzten Parahotellerie. 52 Der <strong>Tourismus</strong>anteil bei <strong>der</strong> Nutzung und<br />
Vermietung durch Eigentümer/innen beträgt 4%. Er entspricht demjenigen Anteil<br />
des Wirtschaftszweiges <strong>der</strong> Vermietungen von Liegenschaften privater Haushalte,<br />
welcher auf die Nutzung und Vermietung von privaten Ferienwohnungen zurückzuführen<br />
ist und wird <strong>der</strong> Beherbergung zugeordnet. Annahmegemäss liegt <strong>der</strong><br />
<strong>Tourismus</strong>anteil im TSA <strong>Schweiz</strong> bei den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen bei<br />
100%. Vergleichsweise hohe <strong>Tourismus</strong>anteile zeigen sich beim Gaststättengewerbe<br />
(29%) und beim Passagierverkehr (46%). 53 Die <strong>Tourismus</strong>anteile bei <strong>der</strong><br />
Kultur (14%) und beim Sport und <strong>der</strong> Unterhaltung (19%) liegen unter dem Durchschnitt<br />
<strong>der</strong> charakteristisch touristischen Wirtschaftszweige. Die weniger enge Verbindung<br />
mit dem <strong>Tourismus</strong> zeigt sich im deutlich geringeren <strong>Tourismus</strong>anteil bei<br />
den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen (3%). Der <strong>Tourismus</strong>anteil beim<br />
Detailhandel beträgt 5%. 54<br />
Die <strong>Tourismus</strong>anteile werden im Folgenden dazu verwendet, die durch den touristischen<br />
Endverbrauch ausgelöste Bruttowertschöpfung zu ermitteln (vgl. dazu<br />
TSA-Tabelle 6 im Anhang für die detaillierten Ergebnisse). Die insgesamt ermittelte<br />
direkt touristisch induzierte Bruttowertschöpfung für die <strong>Schweiz</strong> beträgt für das<br />
Jahr 1998 rund 12'900 Mio. CHF (vgl. Abbildung 12). Dies entspricht 3.4% des<br />
Bruttoinlandproduktes <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Vom Total <strong>der</strong> direkt durch den touristischen Endverbrauch ausgelösten Bruttowertschöpfung<br />
entfallen mit 9'910 Mio. CHF über drei Viertel (77%) auf die charakteristisch<br />
touristischen Wirtschaftszweige. Eine aus Sicht des <strong>Tourismus</strong> hohe<br />
Bedeutung hat <strong>der</strong> Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Beherbergung mit 4‘000 Mio. CHF (31%).<br />
Hier ist ebenfalls die Nutzung und Vermietung von Ferienwohnungen mit 770 Mio.<br />
CHF zugeordnet (6%). Die direkt touristisch induzierte Bruttowertschöpfung des<br />
Gaststättengewerbes beträgt 1‘830 Mio. CHF (14%) und bei den Reisebüros und<br />
<strong>Tourismus</strong>vereinen 1'140 Mio. CHF (9%). Dem Passagierverkehr fällt mit 2'590<br />
Mio. CHF ein Fünftel zu (20%). Hier ist insbeson<strong>der</strong>e auf die grosse tourismuswirtschaftliche<br />
Bedeutung des Wirtschaftszweigs Luftverkehr/Hilfstätigkeiten des<br />
Verkehrs mit 1'070 Mio. CHF (8%), <strong>der</strong> Eisenbahnen mit 700 Mio. CHF (5%) und<br />
<strong>der</strong> Berg- und Spezialbahnen mit 380 Mio. CHF (3%) hinzuweisen. Gemessen an<br />
<strong>der</strong> gesamten touristischen Bruttowertschöpfung sind die Beiträge <strong>der</strong> Kultur mit<br />
110 Mio. CHF (1%) sowie des Sports und <strong>der</strong> Unterhaltung mit 240 Mio. CHF (2%)<br />
vergleichsweise gering (für eine Zusammenfassung <strong>der</strong> tourismuswirtschaftlichen<br />
Beiträge <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftszweige vgl. Abbildung 17, für die detaillierten<br />
Resultate vgl. TSA-Tabelle 6 im Anhang).<br />
Der tourismuswirtschaftliche Beitrag <strong>der</strong> tourismusverwandten Wirtschaftszweige<br />
ist mit 2'360 Mio.CHF (18%) deutlich tiefer als jener <strong>der</strong> charakteristisch touristischen<br />
Wirtschaftszweige. Bedeutend sind die Beiträge des Detailhandels mit 1'010<br />
Mio. CHF (8%) und des Gesundheits- und Sozialwesens mit 650 Mio. CHF (5%).<br />
52<br />
Der <strong>Tourismus</strong>anteil von 76% zeigt ferner, dass wesentliche Leistungen <strong>der</strong> Hotellerie auch von Personen<br />
nachgefragt werden, welche nicht zu den Tagesbesuchern o<strong>der</strong> übernachtenden Besuchern gezählt<br />
werden (z.B. Restaurantbesuche in Hotels).<br />
53<br />
Zum Passagierverkehr werden die beiden volks- und tourismuswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftszweige<br />
Eisenbahnen (<strong>Tourismus</strong>anteil 28%) und Luftverkehr/Hilfstätigkeiten Verkehr (63%) gezählt.<br />
Hinzu kommen die Berg- und Spezialbahnen (92%), <strong>der</strong> Landverkehr auf <strong>der</strong> Strasse (23%), sowie<br />
die volkswirtschaftlich ein geringeres Gewicht aufweisenden Wirtschaftszweige Schiffahrt (80%)<br />
und Vermietung von Transportfahrzeugen (67%) (vgl. TSA-Tabelle 5 im Anhang).<br />
54<br />
Die <strong>Tourismus</strong>anteile <strong>der</strong> tourismusverwandten Wirtschaftszweige betragen bei den Tankstellen,<br />
dem Autoreparaturgewerbe und dem Autohandel (1%), bei <strong>der</strong> inländischen Produktion dauerhafter touristischer<br />
Konsumgüter (100%), bei den Banken und Versicherungen (< 0.5%), bei <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />
(4%), beim Gesundheits- und Sozialwesen (4%), bei <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung (1%) und<br />
bei den weiteren touristischen Dienstleistungen (4%) (vgl. Abbildung 17 und TSA-Tabelle 5 im Anhang).<br />
E R G E B N I S S E 61
62 E R G E B N I S S E<br />
Geringere Anteile weisen die Aus- und Weiterbildung mit 250 Mio. CHF (2%) und<br />
die weiteren touristischen Dienstleistungen mit 220 Mio. CHF (2%) auf. Anteilswerte<br />
von unter 1% zeigen sich bei <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung, den Tankstellen,<br />
dem Autoreparaturgewerbe, dem Autohandel, bei den Banken und Versicherungen,<br />
sowie bei <strong>der</strong> Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter. Die Produktion<br />
touristischer Waren wird ausser bei <strong>der</strong> Produktion dauerhafter touristischer<br />
Konsumgüter nur über die Detailhandelsmarge (Wertschöpfungswirkung beim<br />
Detailhandel) und die Grosshandels- und Transportmarge erfasst. Letztere führt<br />
bei den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen zu einer direkten Bruttowertschöpfungswirkung<br />
von 630 Mio. CHF (5%).<br />
Abbildung 12: Direkt touristische Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen,<br />
in Mio. CHF, zu Preisen von 1998<br />
10%<br />
2%<br />
1%<br />
9%<br />
8%<br />
1'350<br />
240 110<br />
1'140<br />
1'010<br />
20%<br />
5%<br />
630<br />
2'590<br />
4'000<br />
1'830<br />
14%<br />
31%<br />
Direkt touristische Bruttowertschöpfung<br />
in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 12'900 Mio. CHF<br />
(= 3.4 % des BIP)<br />
Beherbergung<br />
Gaststättengewerbe<br />
Passagierverkehr<br />
Reisebüros und<br />
<strong>Tourismus</strong>vereine<br />
Kultur<br />
Sport und Unterhaltung<br />
<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />
Wirtschaftszweige (ohne<br />
Detailhandel)<br />
Detailhandel<br />
Nicht<br />
tourismusspezifische<br />
Wirtschaftszweige<br />
Quelle: TSA-Tabelle 6 im Anhang<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte<br />
Die Ergebnisse zeigen deutlich den Querschnittscharakter des <strong>Tourismus</strong>, <strong>der</strong> mit<br />
vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen mehr o<strong>der</strong> weniger eng verbunden ist<br />
und dort zu direkten Wertschöpfungs- und Beschäftigungsbeiträgen führt, welche<br />
zusammengezählt die direkten gesamtwirtschaftlichen Wirkungen des <strong>Tourismus</strong><br />
ergeben. Abbildung 13 zeigt einen Vergleich <strong>der</strong> Wertschöpfungswirkung (Beitrag<br />
zum BIP <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft) ausgewählter Wirtschaftszweige mit<br />
<strong>der</strong> direkten Wertschöpfungswirkung des <strong>Tourismus</strong> (3.4%). Der <strong>Tourismus</strong> weist<br />
eine vergleichsweise hohe volkswirtschaftliche Bedeutung auf, die deutlich über<br />
<strong>der</strong> Herstellung von medizinischen und optischen Geräten und Uhren (2.0%), und<br />
leicht über <strong>der</strong> Chemischen Industrie und Versicherungen (jeweils 2.9%) sowie <strong>der</strong><br />
Nachrichtenübermittlung (3.1%) liegt. Die prozentualen Anteilswerte am BIP bei<br />
<strong>der</strong> Landwirtschaft (1.4%), bei <strong>der</strong> Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie<br />
(1.9%) sind bedeutend tiefer. Eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung besitzen<br />
die Banken und das Kreditgewerbe (11.2%) sowie die Öffentliche Verwaltung<br />
(12.9%).
Abbildung 13: Direkter Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zum BIP im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />
Wirtschaftszweigen in %, 1998<br />
Informatikdienste<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
Nahrungs- und Getränkeindustrie, Tabak<br />
Med. und optische Geräten, Uhren<br />
Gastgewerbe<br />
Chemische Industrie<br />
Maschinen<br />
Versicherungen<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
<strong>Tourismus</strong> *<br />
Detailhandel<br />
Baugewerbe<br />
Grosshandel<br />
Banken (Kreditgewerbe)<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
Anteil am BIP (in %)<br />
Quelle: BFS (Produktionskonto 1998) 55 , TSA-Tabelle 6 im Anhang<br />
* ohne Produktion touristischer Waren, Baugewerbe, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Teil<br />
des Wirtschaftszweiges <strong>der</strong> Nachrichtenübermittlung, Versicherungen, Zahlungsverkehr Auslän<strong>der</strong><br />
imInland (Banken), Öffentliche Verwaltung<br />
Wie bereits in Abschnitt 2.3 erwähnt, sind aus Gründen <strong>der</strong> Abgrenzung und <strong>der</strong><br />
Datenverfügbarkeit verschiedene Wirtschaftszweige bzw. Komponenten <strong>der</strong> touristischen<br />
Verwendung nicht o<strong>der</strong> nur teilweise im hier vorliegenden TSA <strong>Schweiz</strong><br />
berücksichtigt. Bei Berücksichtigung <strong>der</strong> gesamten direkten Wirkungen des <strong>Tourismus</strong><br />
ergäbe sich ein entsprechend höherer <strong>Tourismus</strong>anteil.<br />
Zudem ist nochmals darauf hinzuweisen, dass neben den Investitionen auch die<br />
indirekten, durch die touristische Wertschöpfungskette ausgelösten Wirkungen,<br />
sowie auch die durch den <strong>Tourismus</strong> induzierten Einkommenseffekte nicht im vorliegenden<br />
Konzept des TSA <strong>Schweiz</strong> enthalten sind.<br />
55 Beim hier ausgewiesenen Anteil <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung / öffentliche Sozialversicherung am BIP<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> werden – gemäss den Konventionen beim Produktionskonto und im Gegensatz zur Betriebszählung<br />
– insbeson<strong>der</strong>e auch die <strong>der</strong> öffentlichen Hand zugeordneten Beschäftigungsanteile des<br />
Gesundheits- und Sozialwesens sowie des Erziehungs- und Unterrichtswesens miteinbezogen. Der direkt<br />
aus dem Produktionskonto resultierende Anteil am BIP fällt damit aufgrund <strong>der</strong> deutlich höheren,<br />
vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) um einiges höher aus, als wenn nur die <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
zugeordneten vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) als Basis für die Berechnung <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand verwendet wird.<br />
1.4<br />
1.4<br />
1.9<br />
2.0<br />
2.7<br />
2.9<br />
2.9<br />
2.9<br />
3.1<br />
3.4<br />
5.1<br />
5.2<br />
5.9<br />
11.2<br />
12.9<br />
E R G E B N I S S E 63
64 E R G E B N I S S E<br />
4.4 Touristische Beschäftigung (VZÄ)<br />
Wie Abbildung 14 zeigt, löst <strong>der</strong> touristische Endverbrauch eine direkt touristisch<br />
induzierte, vollzeitäquivalente Beschäftigung von 165'500 VZÄ, aus was einem direkten<br />
<strong>Tourismus</strong>anteil an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> von 5.2%<br />
entspricht. Dieser im Vergleich zur Wertschöpfungswirkung deutlich höhere Anteil<br />
ist auf das vergleichsweise tiefere Niveau <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung pro vollzeitäquivalente<br />
Beschäftigung (Arbeitsproduktivität) bei den im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen<br />
Wirtschaftszweigen zurückzuführen (vgl. dazu Abbildung 15).<br />
Abbildung 14: Direkt touristische Beschäftigung (VZÄ) nach Wirtschaftszweigen,<br />
1998<br />
2%<br />
1%<br />
8%<br />
8%<br />
7%<br />
18%<br />
8%<br />
12'400<br />
3'100<br />
1'400<br />
12'700<br />
13'900<br />
30'200<br />
3%<br />
4'900<br />
31'200<br />
55'700<br />
19%<br />
34%<br />
Direkt touristische Beschäftigung (VZÄ)<br />
in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: 165'500 VZÄ<br />
(= 5.2% <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung (VZÄ)) *<br />
Beherbergung<br />
Gaststättengewerbe<br />
Passagierverkehr<br />
Reisebüros und<br />
<strong>Tourismus</strong>vereine<br />
Kultur<br />
Sport und Unterhaltung<br />
7%<br />
<strong>Tourismus</strong>verwandte<br />
Wirtschaftszweige (ohne<br />
Detailhandel)<br />
Detailhandel<br />
Nicht<br />
tourismusspezifische<br />
Wirtschaftszweige<br />
Quelle: BFS (Betriebszählung 1998), TSA-Tabelle 7 im Anhang<br />
* Basis Betriebszählung 1998, bezieht sich auf 3. Quartal 1998<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte<br />
Die Verteilung auf die Wirtschaftszweige des TSA <strong>Schweiz</strong> entspricht in etwa <strong>der</strong><br />
Verteilung <strong>der</strong> Wertschöpfungswirkung. Speziell hinzuweisen ist auf den deutlich<br />
höheren Anteil <strong>der</strong> Beschäftigungswirkung beim Gaststättengewerbe von 19%<br />
(31'200 VZÄ), welcher auf die vergleichsweise tiefe Arbeitsproduktivität zurückzuführen<br />
ist. Die Beherbergung weist aufgrund <strong>der</strong> nicht beschäftigungswirksamen<br />
Nutzung und Vermietung von Ferienwohnungen nur einen leicht höheren Anteil<br />
von 34% aus (55'700 VZÄ). Beim Passagierverkehr löst <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong> eine Beschäftigung<br />
von 30'200 VZÄ aus (18%), bei den Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen<br />
von 12'700 VZÄ (8%). Deutlich geringer ist die durch den <strong>Tourismus</strong> ausgelöste<br />
Beschäftigungswirkung bei <strong>der</strong> Kultur mit 1'400 VZÄ (1%) und beim Sport und<br />
<strong>der</strong> Unterhaltung mit 3'100 VZÄ (2%).<br />
Über die Hälfte <strong>der</strong> bei den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen ausgelösten<br />
touristischen Beschäftigung (VZÄ) fällt mit 13'900 VZÄ im Detailhandel an (8%).<br />
Auf die übrigen tourismusverwandten Wirtschaftszweige entfallen 12'400 VZÄ<br />
(7%). Der Grosshandel und <strong>der</strong> Transport touristischer Waren, welche im TSA
<strong>Schweiz</strong> den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen zugeordnet sind, führen<br />
zu einer Beschäftigungswirkung von 4'900 VZÄ (3.%).<br />
Wie Abbildung 15 zeigt, beträgt die durchschnittliche Arbeitsproduktivität in <strong>der</strong><br />
schweizerischen Volkswirtschaft für das Jahr 1998 120 Tsd. CHF (zu laufenden<br />
Preisen 1998). Im Vergleich zum gesamtschweizerischen Wert liegen die Arbeitsproduktivitäten<br />
bei den im TSA <strong>Schweiz</strong> ausgewiesenen Wirtschaftszweigen deutlich<br />
tiefer. Bei den tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen beträgt die durchschnittliche,<br />
tourismusgewichtete Arbeitsproduktivität 76 Tsd. CHF. Bei den charakteristisch<br />
touristischen Wirtschaftszweigen liegt sie mit 74 Tsd. CHF leicht tiefer,<br />
bei den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen liegt sie mit 89 Tsd. CHF höher.<br />
Abbildung 15: Arbeitsproduktivitäten in Tsd. CHF bei den tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweigen und im Vergleich zur Gesamtwirtschaft, zu laufenden Preisen<br />
1998<br />
<strong>Tourismus</strong>spez. Wirtschaftszweige *<br />
Charakteristisch tour. Wirtschaftszweige<br />
Beherbergung<br />
Hotellerie / Parahotellerie<br />
Gaststättengewerbe<br />
Passagierverkehr<br />
Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine<br />
Kultur<br />
Sport und Unterhaltung<br />
<strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />
Detailhandel<br />
Nicht tourismusspez. Wirtschaftszweige<br />
Gesamtwirtschaft **<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
Arbeitsproduktivität (Tsd. CHF)<br />
Quelle: Berechnungen aufgrund TSA-Tabellen 6 und 7 im Anhang<br />
* <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige = charakteristisch touristische Wirtschaftszweige + tourismusverwandte<br />
Wirtschaftszweige<br />
** Bruttoinlandprodukt zu Marktpreisen (zu laufenden Preisen 1998) pro vollzeitäquivalente Beschäftigung<br />
(VZÄ)<br />
Ebenfalls deutlich höhere Arbeitsproduktivitäten finden sich bei den charakteristisch<br />
touristischen Wirtschaftszweigen des Passagierverkehrs (86 Tsd. CHF), den<br />
Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereinen (90 Tsd. CHF), sowie bei den nicht tourismusspezifischen<br />
Wirtschaftszweigen des Transports und des Grosshandels von touristischen<br />
Waren (130 Tsd. CHF). 56 Der Unterschied zwischen <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität<br />
bei <strong>der</strong> Beherbergung (72 Tsd. CHF) und <strong>der</strong> Hotellerie / Parahotellerie (58<br />
Tsd. CHF) erklärt sich durch den Einbezug <strong>der</strong> Nutzung und Vermietung von Feri-<br />
56 Die hier dargestellten Arbeitsproduktivitäten – zu Preisen von 1998 – ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> tourismusbezogenen<br />
Bruttowertschöpfung bzw. tourismusbezogenen Beschäftigung (VZÄ) und sind daher<br />
nicht direkt mit dem im Produktionskonto ausgewiesenen Arbeitsproduktivitäten vergleichbar. Die Arbeitsproduktivität<br />
bei den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen bezieht sich nur auf die Arbeitsproduktivität<br />
beim Grosshandel.<br />
58<br />
59<br />
76<br />
74<br />
72<br />
77<br />
77<br />
73<br />
86<br />
90<br />
89<br />
130<br />
120<br />
E R G E B N I S S E 65
66 E R G E B N I S S E<br />
enwohnungen beim Wirtschaftszweig <strong>der</strong> Beherbergung, welche in <strong>der</strong> Betrachtung<br />
<strong>der</strong> VGR keine Beschäftigungswirkung aufweisen.<br />
4.5 Zusammenfassende Übersicht und Interpretation<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse<br />
Abbildung 16: Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung und des touristischen Aufkommens,<br />
TSA <strong>Schweiz</strong>, zu laufenden Preisen 1998<br />
Mio. CHF<br />
TOURISTISCHE VERWENDUNG 1)<br />
30'610<br />
Ausländische Besucher 14'500<br />
Tagesbesucher 3'120<br />
übernachtende Besucher 11'380<br />
Inländische Besucher 2)<br />
9'790<br />
Tagesbesucher 4'890<br />
übernachtende Besucher 4'900<br />
Inländischer Geschäftstourismus 1'790<br />
Nutzung von Fewo durch Eigentümer 3)<br />
690<br />
Weitere Komponenten 3'840<br />
TOURISTISCHES AUFKOMMEN<br />
Direkt touristische Bruttoproduktion 4)<br />
Direkt touristische Bruttowertschöpfung 4)<br />
Anteil am BIP 4)<br />
25'670<br />
12'900<br />
TOURISTISCHE BESCHÄFTIGUNG VZÄ<br />
Direkt touristische Beschäftigung 5)<br />
Anteil an Gesamtbeschäftigung<br />
165'500<br />
5)<br />
%- Anteile<br />
100 %<br />
47 %<br />
10 %<br />
37 %<br />
32 %<br />
16 %<br />
16 %<br />
6 %<br />
2 %<br />
13 %<br />
3.4 %<br />
5.2 %<br />
1) inkl. von Besuchern konsumierte touristische Waren<br />
2) ohne Geschäftstourismus<br />
3) inkl. Nutzung durch Dritte ohne Entgelt<br />
4) zu Ab-Werk-Preisen, ohne inländische Produktion <strong>der</strong> von Besuchern konsumierten<br />
touristischen Waren, ohne Baugewerbe, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Teil <strong>der</strong><br />
Nachrichtenübermitlung, Versicherungen, Zahlungsverkehr Auslän<strong>der</strong> im Inland (Banken),<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
5) vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ)<br />
Quelle: TSA-Tabellen 1-4, 5 und 7 im Anhang<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte<br />
Die in den vorangegangenen Abschnitten verwendungs- und aufkommensseitig<br />
diskutierten Hauptergebnisse des TSA <strong>Schweiz</strong> sind in den beiden Abbildungen 16<br />
und 17 nochmals überblicksmässig zusammengefasst. Abbildung 16 zeigt einerseits<br />
das Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung (30'610 Mio. CHF), desaggregiert<br />
nach verschiedenen Komponenten <strong>der</strong> Verwendung. An<strong>der</strong>erseits weist sie das<br />
Total des touristischen Aufkommens in Form <strong>der</strong> direkt tourismusinduzierten Bruttoproduktion<br />
(25‘670 Mio. CHF), Bruttowertschöpfung (12‘900 Mio. CHF) und Beschäftigung<br />
(165‘500 VZÄ) aus. Dies ergibt einen direkt induzierten Wertschöpfungsbeitrag<br />
des <strong>Tourismus</strong> zur Gesamtwirtschaft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> von 3.4%. Der Beschäftigungsbeitrag<br />
zur Gesamtbeschäftigung (VZÄ) liegt bei 5.2%.
Die in Abbildung 17 dargestellte Glie<strong>der</strong>ung nach Ausgabenkategorien bzw. nach<br />
Wirtschaftszweigen entspricht <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> TSA-Tabellen im Anhang. Neben<br />
dem Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung im Inland (TSA-Tabelle 3) sind die direkt<br />
ausgelöste Bruttowertschöpfung (TSA-Tabelle 6), die direkt ausgelöste vollzeitäquivalente<br />
Beschäftigung (VZÄ) (TSA-Tabelle 7) und <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>anteil T1 an<br />
<strong>der</strong> Bruttoproduktion (TSA-Tabelle 5) nach den einzelnen Wirtschaftszweigen aufgeführt.<br />
Abbildung 17: Übersicht über die verwendungsseitig ausgelösten und direkt tourismuswirtschaftlichen<br />
Effekte im TSA <strong>Schweiz</strong>, in Mio. CHF, zu laufenden Preisen<br />
1998<br />
Total touristischeVerwendung<br />
im Inland<br />
(TSA-Tab. 3)<br />
Touristische<br />
Bruttowertschöpfung<br />
(BWS)<br />
(TSA-Tab. 6)<br />
Anteil an<br />
direkt<br />
touristischer<br />
BWS<br />
E R G E B N I S S E 67<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 25'530 12'270 95.1% 160'600 11%<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 21'540 9'910 76.8% 143'300 29%<br />
1 – Beherbergung 7'370 4'000 31.0% 55'700 19%<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 6'320 3'230 25.0% 55'700 76%<br />
1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung d. Eigentümer 1'050 770 6.0% x 4%<br />
2 – Gaststättengewerbe 3'600 1'830 14.2% 31'200 29%<br />
3 – Passagierverkehr 1) 7'860 2'590 20.1% 30'200 46%<br />
3.1a Eisenbahnen 1'580 700 5.4% 9'800 28%<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen 750 380 3.0% 4'700 92%<br />
3.2 Landverkehr 640 290 2.2% 4'000 23%<br />
3.3 Schiffahrt 110 60 0.5% 900 80%<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 4'630 1'070 8.3% 10'100 63%<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 140 100 0.8% 600 67%<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'760 1'140 8.8% 12'700 100%<br />
5 – Kultur 300 110 0.8% 1'400 14%<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 160 50 0.4% 700 11%<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 140 50 0.4% 700 23%<br />
6 – Sport und Unterhaltung 650 240 1.8% 3'100 19%<br />
6.1 Sport 300 120 0.9% 1'400 21%<br />
6.2 Unterhaltung 350 120 0.9% 1'600 17%<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 3'990 2'360 18.3% 26'300 3%<br />
Detailhandel 2) 1'610 1'010 7.8% 13'900 5%<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2) 90 60 0.4% 800 1%<br />
Produktion dauerhafter tourismusspez. Konsumgüter 3) 470 50 0.4% 700 100%<br />
Banken und Versicherungen 20 10 0.1% 40 < 0.1%<br />
Aus- und Weiterbildung 360 250 1.9% 1'800 4%<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 930 650 5.0% 5'800 4%<br />
Nachrichtenübermittlung 160 100 0.8% 600 1%<br />
Weitere touristische Dienstleistungen 350 220 1.7% 2'700 4%<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 5'080 630 4.9% 4'900 < 0.5%<br />
Total 30'610 12'900 100.0% 165'500<br />
<strong>Tourismus</strong>anteile 3.4% 5.2%<br />
1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine 2) bei Detailhandel, Reisebüros, Tankstellen, Autohandel: Bruttomarge<br />
Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr 3) verwendungsseitig: Nettoimporte (Importe - Exporte)<br />
Quelle: Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse aus TSA-Tabelle 3, TSA-Tabelle 5 und TSA-Tabelle 7<br />
Gerundete Werte; infolge von Rundungsabweichungen entsprechen die Totale nicht immer den Summen<br />
<strong>der</strong> Einzelwerte.<br />
Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse und Ausblick<br />
Das hier vorliegende und vollständig mit <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />
(VGR) kompatible <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> wurde erstmals für die <strong>Schweiz</strong><br />
erstellt und hat deshalb den Charakter einer Pilotstudie. Durch die Abstimmung mit<br />
verschiedenen offiziellen Wirtschaftsstatistiken auf <strong>der</strong> Makroebene – Fremdenverkehrsbilanz<br />
auf <strong>der</strong> Verwendungsseite, Produktionskonto und Betriebszählung<br />
auf <strong>der</strong> Aufkommensseite – geht das <strong>Satellitenkonto</strong> zudem einen wesentlichen<br />
methodischen Schritt weiter als die bislang für die <strong>Schweiz</strong> durchgeführten Analysen<br />
zur wirtschaftlichen Bedeutung des <strong>Tourismus</strong>. Die gleichzeitige Verfügbarkeit<br />
<strong>Tourismus</strong>bezogeneBeschäftigung<br />
(VZÄ)<br />
(TSA-Tab. 7)<br />
<strong>Tourismus</strong>anteil<br />
T1<br />
(TSA-Tab. 5)
68 E R G E B N I S S E<br />
zweier zentraler Makrostatistiken – Betriebszählung 1998 und Spezialerhebung für<br />
den <strong>Tourismus</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) –<br />
begründete dabei die Wahl des Basisjahres 1998.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse ist darauf hinzuweisen, dass das TSA<br />
hauptsächlich auf den erwähnten verfügbaren Makrostatistiken sowie auf weiteren<br />
wirtschaftszweigspezifischen Daten basiert. In verschiedenen Bereichen liegen zudem<br />
für die <strong>Schweiz</strong> Datenlücken vor, welche nur mit Hypothesen und mit verschiedenen<br />
Schätzungsmethoden geschlossen werden konnten. Die Ergebnisse<br />
weisen deshalb je nach Wirtschaftszweig bzw. Aggregationsebene eine unterschiedliche<br />
Genauigkeit auf, was bei <strong>der</strong> Interpretation zu beachten ist.<br />
Für gewisse Bereiche auf <strong>der</strong> Verwendungsseite konnten nicht alle im Tabellensystem<br />
vorgesehenen Ergebnisse ausgewiesen werden. Dies betrifft insbeson<strong>der</strong>e<br />
die TSA-Tabellen 1 und 2, bei denen nur teilweise eine Aufteilung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Ausgabenkategorien zwischen Tagesbesuchern und übernachtenden Besuchern<br />
vorgenommen werden konnte. Ferner ist für das vorliegende TSA zu beachten,<br />
dass nicht ganz alle direkten Wirkungen des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> erfasst sind<br />
(u.a. inländische Produktion von Waren, Reparatur- und Unterhaltsausgaben für<br />
Ferienhäuser und -wohnungen; vgl. Abschnitte 1.2 und 2.3) und dass ebenfalls die<br />
indirekten Wirkungen bzw. Multiplikatoreffekte nicht berücksichtigt sind. Dies ist<br />
auch bei <strong>der</strong> Betrachtung des im TSA ausgewiesenen <strong>Tourismus</strong>anteils am Bruttoinlandprodukt<br />
zu berücksichtigen.<br />
Für die <strong>Tourismus</strong>branche wie auch für die <strong>Tourismus</strong>politik vermittelt das TSA <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> wichtige Basisdaten über die nachfrage- und angebotsseitige Struktur<br />
sowie den volkswirtschaftlichen Stellenwert des <strong>Tourismus</strong>. Ferner liegen erstmalig<br />
für die <strong>Schweiz</strong> auch international vergleichbare Ergebnisse vor, welche dank <strong>der</strong><br />
international kompatiblen Methodik vergleichende Analysen ermöglichen (vgl. auch<br />
den Vergleich mit Österreich im folgenden Abschnitt).<br />
Die <strong>Tourismus</strong>branche wie auch die Politik sind an möglichst aktuellen Daten interessiert.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass das TSA künftig regelmässig erstellt bzw.<br />
aktualisiert wird. Aufgrund <strong>der</strong> Datenlage und des Erhebungsrhythmus <strong>der</strong> Betriebszählung<br />
(BZ) sowie <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) ist es<br />
jedoch nicht möglich, alljährlich ein TSA im vorliegenden Rahmen zu erstellen. Für<br />
ausgewählte Kerngrössen des TSA ist allerdings eine jährliche Fortschreibung,<br />
aufgrund eines Indikatorenkonzeptes denkbar. Das vorliegende erste TSA <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> ist gleichzeitig auch die Grundlage für seine künftige Weiterentwicklung,<br />
welche sich einerseits auf den Einbezug noch fehlen<strong>der</strong> Komponenten und an<strong>der</strong>erseits<br />
auf die weitere Verbesserung <strong>der</strong> Datengrundlagen bzw. die Schliessung<br />
von bestehenden Datenlücken bezieht.<br />
TSA in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n<br />
Das TSA <strong>Schweiz</strong> basiert – wie bereits erwähnt – auf dem Konzept und Tabellensystem,<br />
welches von den internationalen Organisationen im Jahre 2000 verabschiedet<br />
wurde (UN, WTO, OECD, EUROSTAT 2000). In vielen Län<strong>der</strong>n sind <strong>der</strong>zeit<br />
Bestrebungen im Gang, ausgehend von diesem Konzept ein erstes TSA zu erstellen,<br />
aber noch relativ wenige Nationen haben bereits ein TSA veröffentlicht. Zu<br />
den ersten Län<strong>der</strong>n, die ein TSA entwickelt haben, gehört Kanada. Ferner verfügen<br />
auch die USA und Australien über ein TSA. In Europa haben unter an<strong>der</strong>em<br />
Schweden, Norwegen und Österreich ein TSA publiziert.<br />
Das Bedürfnis, über die durch ein TSA generierten Daten zu verfügen, ist gross<br />
und das TSA dürfte sich – nicht zuletzt auch dank den Bemühungen <strong>der</strong> involvier-
ten internationalen Organisationen – in den kommenden Jahren noch vermehrt zu<br />
einem internationalen Standard <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>statistik entwickeln.<br />
Zum heutigen Zeitpunkt ist es noch verfrüht, vertiefte internationale Vergleiche anzustrengen,<br />
da es noch einige methodische und aggregationsbezogene Unterschiede<br />
zwischen den verschiedenen TSA gibt. Im Sinne eines ersten Einblickes<br />
zeigen die beiden Abbildungen 18 und 19 strukturelle Vergleiche zwischen dem<br />
TSA <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> und jenem von Österreich. Auch hier wären indessen genauere<br />
Analysen notwendig, um eine verlässliche Vergleichbarkeit herbeizuführen. Die<br />
nachfolgende Kommentierung beschränkt sich deshalb auf einige auffallende Resultate.<br />
Gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass sich die Zahlen <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> auf<br />
das Jahr 1998, jene von Österreich auf 1999 beziehen.<br />
Abbildung 18: Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Besucherkategorien;<br />
Vergleich TSA Österreich (1999) und TSA <strong>Schweiz</strong> (1998)<br />
<strong>Schweiz</strong> Österreich<br />
1998 1999<br />
% %<br />
Ausländische Besucher 47.4 53.5<br />
übernachtende Besucher 37.2 48.5<br />
Tagesbesucher 10.2 5.1<br />
Touristischer Endverbrauch inländischer Besucher 32.0 33.6<br />
übernachtende Besucher 1) 16.0 18.4<br />
Tagesbesucher 1) 16.0 15.2<br />
Geschäftstourismus (Inland) 5.8 9.5<br />
Nutzung von Ferienwohnungen und -häusern durch<br />
Eigentümer und durch Dritte ohne Entgelt 2.2 3.4<br />
Weitere Komponenten touristischer Verwendung 2) 12.5 -<br />
Total touristische Verwendung<br />
100.0<br />
100.0<br />
Quelle: TSA Österreich vgl. BMWA (2001); TSA <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabellen 1 und 2)<br />
1) ohne Geschäftstourismus; 2) Reisebüros, sowie Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für Luftfahrt und dauerhafte<br />
touristische Konsumgüter<br />
Interessante Ergebnisse zeigen sich bei <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Besucherkategorien<br />
(Abbildung 18). Beim nachfolgenden Vergleich ist allerdings zu beachten,<br />
dass im TSA <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> einzelne Komponenten <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />
(u.a. Ausgaben in Reisebüros, Ausgaben <strong>der</strong> Inlän<strong>der</strong> für Luftfahrt sowie<br />
dauerhafte touristische Konsumgüter), welche 12.5 % <strong>der</strong> gesamten touristischen<br />
Verwendung ausmachen, separat ausgewiesen und nicht auf die einzelnen Besucherkategorien<br />
verteilt sind. Bei entsprechen<strong>der</strong> Zuordnung dieses Anteils auf die<br />
Besucherkategorien ergäben sich deshalb höhere Anteile.<br />
Der Vergleich in Abbildung 18 zeigt, dass sowohl in Österreich als auch in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> die ausländischen Besucher/innen sehr wichtig für die <strong>Tourismus</strong>branche<br />
sind. In Österreich entfällt mit 53.5% mehr als die Hälfte <strong>der</strong> totalen touristischen<br />
Verwendung auf die ausländischen Besucher/innen, in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> liegt <strong>der</strong> betreffende<br />
Anteil etwas tiefer (47.4%). Bei den ausländischen Besuchern haben die<br />
Tagesbesucher/innen (inkl. Transit) in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> einen höheren Stellenwert als<br />
in Österreich, was unter an<strong>der</strong>em auf die unterschiedliche geografische Grösse zurückzuführen<br />
ist. Ferner fällt auf, dass in unserem Nachbarland <strong>der</strong> inländische<br />
Geschäftstourismus ein grösseres Gewicht hat als in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Auch dies dürfte<br />
teilweise geografisch bedingt sein, sind doch in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> die meisten Orte pro-<br />
E R G E B N I S S E 69
70 E R G E B N I S S E<br />
blemlos mit einer Tagesreise erreichbar, so dass <strong>der</strong> übernachtende Geschäftstourismus<br />
und damit auch die mit dem übernachtenden Geschäftstourismus verbundenen<br />
touristischen Ausgaben eine geringere Bedeutung aufweisen als in Österreich.<br />
Damit fällt auch <strong>der</strong> gesamte Anteil des Geschäftstourismus geringer aus.<br />
Abbildung 19: Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Wirtschaftszweigen;<br />
Vergleich TSA Österreich (1999) und TSA <strong>Schweiz</strong> (1998)<br />
Touristische Verwendung nach Wirtschaftszweigen (in %)<br />
<strong>Schweiz</strong> Österreich<br />
1998 1999<br />
% %<br />
Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 70.4 86.6<br />
Beherbergung (inkl. Fewo) 24.1 23.3<br />
Gaststättengewerbe 11.8 36.7<br />
Personenverkehr 25.7 13.1<br />
Reisebüros (netto) und <strong>Tourismus</strong>vereine 5.7 0.9<br />
Unterhaltung, Kultur, Sport 3.1 12.6<br />
<strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige / Nicht tourisspezifische<br />
Wirtschaftszweige<br />
davon:<br />
29.6 13.4<br />
Handelsspanne 8.7 0.9<br />
Waren 14.7 8.6<br />
Dienstleistungen 6.2 4.0<br />
Total 100.0 100.0<br />
Total touristische Verwendung in Mio. CHF 30'610 35'140 1)<br />
Quelle: TSA Österreich vgl. BMWA (2001); <strong>Schweiz</strong> (TSA-Tabelle 3)<br />
1) Gemäss durchschnittlichem Devisenkurs ATS/CHF von 1999<br />
Aufschlussreiche Unterschiede weist auch die Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung<br />
nach Wirtschaftszweigen auf (Abbildung 19). Während die Beherbergung mit<br />
einem Anteil von rund einem Viertel in beiden Län<strong>der</strong>n eine ähnliche Bedeutung<br />
zukommt, liegt <strong>der</strong> Anteil des Gaststättengewerbes in Österreich (36.7%) deutlich<br />
höher als in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (nur 11.8%). Dieser Unterschied dürfte teilweise auf unterschiedliche<br />
Abgrenzungen zwischen Beherbergung und Gaststätten zurückzuführen<br />
sein. Umgekehrt hat <strong>der</strong> Personenverkehr in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (25.7%) ein wesentlich<br />
grösseres Gewicht als in Österreich (13.1%). Der Hauptgrund liegt beim<br />
Luftverkehr, welcher im Jahr 1998 in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im Vergleich zur Grösse bzw. zur<br />
Bevölkerungszahl des Landes eine deutlich wichtigere Rolle spielte. Ferner fällt<br />
auf, dass in Österreich <strong>der</strong> Wirtschaftszweig Unterhaltung, Kultur, Sport aus touristischer<br />
Sicht um einiges bedeuten<strong>der</strong> ist als in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, während in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> die Detailhandelsverkäufe und damit <strong>der</strong> Verkauf von Waren wie z.B. Uhren,<br />
Bijouterie, Klei<strong>der</strong> etc. einen grösseren Stellenwert haben. Insgesamt liegt die<br />
totale touristische Verwendung in Österreich (ca. 35.1 Mrd. CHF) rund 15% über<br />
jener <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (30.6 Mrd. CHF).<br />
Das TSA von Österreich weist für das Jahr 1999 einen direkten <strong>Tourismus</strong>anteil<br />
von insgesamt 7.2 % am Bruttoinlandprodukt aus. Dieser Anteil liegt deutlich höher<br />
als <strong>der</strong> im TSA <strong>Schweiz</strong> für das Jahr 1998 ermittelte Wert (3.4 %). Der <strong>Tourismus</strong><br />
hat in Österreich somit einen höheren volkswirtschaftlichen Stellenwert als in <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>, auch wenn zu berücksichtigen ist, dass im <strong>Tourismus</strong>anteil <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
von 3.4% noch nicht alle direkten Effekte enthalten und die Zahlen somit nur bedingt<br />
vergleichbar sind. Dies ist sowohl auf die relativ höheren Logiernächtezahlen<br />
<strong>der</strong> ausländischen übernachtenden Besucher/innen als auch auf den stärkeren
Binnentourismus in Österreich zurückzuführen. In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> hat demgegenüber<br />
<strong>der</strong> Ausreiseverkehr eine grössere Bedeutung als in Österreich, welcher jedoch im<br />
Rahmen <strong>der</strong> beiden TSA <strong>Schweiz</strong> und Österreich nicht berücksichtigt ist.<br />
Wie schon <strong>der</strong> Vergleich mit Österreich zeigt, sind die Ergebnisse verschiedener<br />
Län<strong>der</strong> bis heute, trotz internationaler Vorgaben, nur bedingt vergleichbar und sind<br />
daher als Vergleichsgrössen zu interpretieren. Des weiteren sei hier abschliessend<br />
auf die <strong>Tourismus</strong>anteile am BIP von Australien mit 4.5%, Kanada mit 3.9%, Neuseeland<br />
3.2% und <strong>der</strong> USA mit 3.3% hingewiesen. 57<br />
57<br />
Die Werte für die USA, Kanada und Neuseeland sind entsprechend <strong>der</strong> Methodik des TSA Australien<br />
angepasst worden, vgl. dazu ABS (2000).<br />
E R G E B N I S S E 71
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
A B B I L D U N G S - U N D T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S 73<br />
Abbildung 1: Direkt touristische Bruttowertschöpfung in Mio. CHF nach Wirtschaftszweigen,<br />
zu laufenden Preisen1998 12<br />
Abbildung 2: Zusammenfassung <strong>der</strong> verwendungs- und aufkommenseitigen Hauptergebnisse<br />
des TSA <strong>Schweiz</strong>, zu laufenden Preisen 1998 14<br />
Abbildung 3: Die verschiedenen <strong>Tourismus</strong>formen 23<br />
Abbildung 4: Definitionen ‚Besucher/innen‘ 25<br />
Abbildung 5: TSA <strong>Schweiz</strong> – Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> zugeordneten Wirtschaftszweige 27<br />
Abbildung 6: Abgrenzung <strong>der</strong> Produktion tourismusspezifischer Produkte 35<br />
Abbildung 7: Touristische Verwendung nach <strong>Tourismus</strong>art, in Mio. CHF, zu laufenden<br />
Preisen 1998 56<br />
Abbildung 8: Touristische Verwendung nach Ausgabenkategorien, in Mio. CHF, zu<br />
laufenden Preisen 1998 57<br />
Abbildung 9: Gesamtbeschäftigung (VZÄ) und Beschäftigung (VZÄ) <strong>der</strong> charakteristisch<br />
touristischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweige, 1998 58<br />
Abbildung 10: Bruttoproduktion total und <strong>der</strong> charakteristisch touristischen und tourismusverwandten<br />
Wirtschaftszweige, in Mio. CHF, zu laufenden Preisen 1998<br />
Abbildung 11: <strong>Tourismus</strong>anteile an <strong>der</strong> Bruttoproduktion bei den charakteristisch touris-<br />
59<br />
tischen und tourismusverwandten Wirtschaftszweigen in %, 1998 60<br />
Abbildung 12: Direkt touristische Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen, in Mio.<br />
CHF, zu laufenden Preisen 1998 62<br />
Abbildung 13: Direkter Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zum BIP im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Wirtschafts-<br />
zweigen in %, 1998 63<br />
Abbildung 14: Direkt touristische Beschäftigung (VZÄ) nach Wirtschaftszweigen, 1998<br />
Abbildung 15: Arbeitsproduktivitäten in Tsd. CHF bei den tourismusspezifischen Wirtschafts-<br />
64<br />
zweigen und im Vergleich zur Gesamtwirtschaft, zu laufenden Preisen 1998 65<br />
Abbildung 16: Total <strong>der</strong> touristischen Verwendung und des touristischen Aufkommens, TSA<br />
<strong>Schweiz</strong>, zu laufenden Preisen 1998 66<br />
Abbildung 17: Übersicht über die verwendungsseitig ausgelösten und direkt tourismus-<br />
wirtschaftlichen Effekte im TSA <strong>Schweiz</strong>, in Mio. CHF, zu laufenden Preisen<br />
1998 67<br />
Abbildung 18: Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Besucherkategorien; Vergleich<br />
TSA Österreich (1999) und TSA <strong>Schweiz</strong> (1998) 69<br />
Abbildung 19: Struktur <strong>der</strong> touristischen Verwendung nach Wirtschaftszweigen; Vergleich<br />
TSA Österreich (1999) und TSA <strong>Schweiz</strong> (1998) 70<br />
Abbildung 20: <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige (Specific Tourism Industries); TSA<br />
<strong>Schweiz</strong> – UN, WTO, OECD, EUROSTAT Konzept 87
74 A B B I L D U N G S - U N D T A B E L L E N V E R Z E I C H N I S<br />
Tabellenverzeichnis (TSA-Tabellen)<br />
TSA - Tabelle 1: Touristischer Endverbrauch von ausländischen Besuchern in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
1998 nach Ausgaben- und Besucherkategorien (out of pocket; zu<br />
laufenden Preisen, in Mio. CHF) 79<br />
TSA - Tabelle 2: Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 nach Ausgabenkategorien<br />
und <strong>Tourismus</strong>art (out of pocket und in kind; zu laufenden<br />
Preisen, in Mio. CHF) 80<br />
TSA - Tabelle 3: Touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 nach Ausgabenkategorien<br />
und <strong>Tourismus</strong>art (out of pocket; zu laufenden Preisen, in Mio. CHF) 81<br />
TSA - Tabelle 4: Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 (zu laufenden Preisen, in<br />
Mio. CHF) 82<br />
TSA - Tabelle 5: Aufkommen und touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nach Wirtschaftszweigen<br />
1998 (zu laufenden Preisen, in Mio. CHF) 84<br />
TSA - Tabelle 6: Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung in<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 nach Arbeitsstätten (zu laufenden Preisen, in Mio. CHF) 85<br />
TSA - Tabelle 7: Beschäftigung insgesamt und tourismusbezogene Beschäftigung (VZÄ) in<br />
<strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998 nach Wirtschaftszweigen (Arbeitsstätten) 86
Abkürzungsverzeichnis<br />
BFS Bundesamt für Statistik<br />
BIP Bruttoinlandprodukt<br />
BP Bruttoproduktion<br />
BUR Betriebs- und Unternehmensregister<br />
BWS Bruttowertschöpfung<br />
BZ Betriebszählung<br />
A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S 75<br />
CPA Statistical Classification of Products by Activity / Güterklassifikation in Verbindung mit<br />
den Wirtschaftszweigen<br />
ESVG Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen<br />
EVE98 Einkommens- und Verbrauchserhebung 1998<br />
EUROSTAT Statistisches Amt <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaften<br />
FB Fremdenverkehrsbilanz<br />
ISIC International Standard Industrial Classification<br />
IWF Internationaler Währungsfonds<br />
LEA Laboratoire d‘Economie Appliquée<br />
NACE Allgemeine Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige in <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft<br />
NOGA Allgemeine Systematik <strong>der</strong> Wirtschaftszweige in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
OECD Organisation for Economic Cooperation and Development<br />
seco Staatssekretariat für Wirtschaft<br />
SNA System of National Accounts / System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen<br />
TEA Tourism Economic Account<br />
TSA Tourism Satellite Account / <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong><br />
TVA Tourism Value Added<br />
UN United Nations<br />
VGR Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung<br />
VL Vorleistungen<br />
VZÄ Vollzeitäquivalente Beschäftigung<br />
WTO World Tourism Organization / Welttourismus-Organisation
76 L I T E R A T U R<br />
Literatur<br />
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(WIFO) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Wien: Bundesministerium für<br />
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OECD (1991): Manual on Tourism Economic Accounts. Paris: Organization for Economic Cooperation and<br />
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Pisarski, A. E. (1999): Tourism Product Code. Paper presented at the World Conference on the Measurement of<br />
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Rütter, H. (1991): Wertschöpfung des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Bern: Schriftenreihe des BIGA, Beiträge zur<br />
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Rütter, H., Berwert, A., Rütter-Fischbacher, U., Landolt, M. (2001): Der <strong>Tourismus</strong> im Wallis – Wertschöpfungsstudie.<br />
Sitten: Departement für Volkswirtschaft, Institutionen und Sicherheit. Dienststelle für <strong>Tourismus</strong>und<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />
Rütter, H., Berwert A. (1999): A Regional Approach for Tourism Satellite Accounts and Links to the National<br />
Account. Tourism Economics 5(4), 353-381.<br />
Rütter, H., Müller, H., Guhl, D. (1996): Wertschöpfer <strong>Tourismus</strong>. Bern: Forschungsinstitut für Freizeit und<br />
<strong>Tourismus</strong>.<br />
Rütter, H., Müller, H., Guhl, D., Stettler, J. (1995): <strong>Tourismus</strong> im Kanton Bern. Wertschöpfungsstudie. Bern:<br />
Forschungsinstitut für Freizeit und <strong>Tourismus</strong> (FIF), Berner Studien zu Freizeit und <strong>Tourismus</strong> 34,<br />
Universität Bern, 1995.<br />
Statistics Canada – Canadian Tourism Commission (1991): A Proposal for a Satellite Account and Information<br />
System for Tourism. Ottawa Conference Juni 1991.<br />
United Nations (1998): Central Product Classification (CPC). Statistical papers, Series M no 77, version 1.0, New<br />
York 1998.<br />
United Nations (1990): International Standard Industrial Classification of all economic activities – I.S.I.C.<br />
Statistical papers, Series M No 4 Rev. 3 New York 1990.<br />
UN, EUROSTAT, OECD, WTO (2000): Tourism Satellite Account (TSA): Methodological References. Luxemburg,<br />
Madrid, New York, Paris.<br />
WTO (1999a): Tourism Satellite Account (TSA) – The Conceptual Framework. Madrid: World Tourism<br />
Organization.<br />
WTO (1999b): WTO and OECD Proposals on Tourism Satellite Account: Compared Analysis. Document<br />
Prepared for OECD – EUROSTAT – WTO. Madrid: World Tourism Organization.
Statistiken<br />
L I T E R A T U R 77<br />
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Bundesamt für Statistik. (Fe<strong>der</strong>al Statistical Office: Actualités OFS Travel Habits in 1998 of People Living<br />
in Switzerland: Travel Module of the Household Income and Consumption Survey for 1998 (HIC98):<br />
Methodology and principal results, FSO, Neuchâtel, 2002).<br />
BFS (2001): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung – Arbeitsproduktivität in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998. Neuchâtel: Bundesamt<br />
für Statistik, Sektion Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.<br />
BFS (2000a): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung – Produktionskonto <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998. Neuchâtel: Bundesamt<br />
für Statistik, Sektion Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.<br />
BFS (2000b): Betriebszählung 1998. Neuchâtel: Bundesamt für Statistik.<br />
BFS (2000c): Die Mehrwertsteuer in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998. Bern: Bundesamt für Statistik.<br />
BFS (1999): Die Fremdenverkehrsbilanz <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998, Bundesamt für Statistik: Neuchâtel 1999.<br />
BFS (1997): Der öffentliche Verkehr 1995. Bern: Bundesamt für Statistik.<br />
SBS (2001): Wirtschaftliche Ergebnisse <strong>der</strong> Seilbahnunternehmungen – Detailanalyse 2000. Internes Dokument.<br />
Bern: Seilbahnen <strong>Schweiz</strong>.<br />
SHV (2000): Hotel-Panel 1998, Zahlen und Fakten zur <strong>Schweiz</strong>er Hotellerie. Bern: <strong>Schweiz</strong>er Hotelier-Verein.
78 A N H A N G<br />
Anhang<br />
Tabellensystem TSA <strong>Schweiz</strong><br />
(TSA-Tabellen 1-7)<br />
Nomenklatur TSA <strong>Schweiz</strong>
TSA-TABELLE 1<br />
Touristischer Endverbrauch von ausländischen Besuchern in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />
nach Ausgaben- und Besucherkategorien<br />
(out of pocket; zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />
Tages-<br />
übernachtende<br />
besucher *<br />
Besucher * Total Besucher *<br />
Glie<strong>der</strong>ung nach NOGA-Klassifikation (1,1)<br />
(1,2) (1,3) = (1,1) + (1,2)<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 12'067<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 9'665<br />
1 – Beherbergung 95 3'685 3'780<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 95 3'537 3'632<br />
1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 1) x 147 147<br />
2 – Gaststättengewerbe 539 754 1'292<br />
3 – Passagierverkehr 4'251<br />
3.1a Eisenbahnen 489<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen 299<br />
3.2 Landverkehr 127<br />
3.3 Schiffahrt 34<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3'191<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2)<br />
110<br />
5 – Kultur 108<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 57<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 52<br />
6 – Sport und Unterhaltung 234<br />
6.1 Sport 109<br />
6.2 Unterhaltung 124<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 2'402<br />
Detailhandel 3) 761<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 4) 28<br />
Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 5) 35<br />
Banken und Versicherungen 6) 21<br />
Aus- und Weiterbildung 365<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 931<br />
Nachrichtenübermittlung 160<br />
Weitere touristische Dienstleistungen 102<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 2'439<br />
Grosshandels- und Transportmarge Waren 538<br />
Waren 7)<br />
Übrige Dienstleistungen<br />
1'900<br />
TOTAL 3'125 11'380 14'505<br />
22% 78% 100%<br />
1) Nur Mietausgaben, Eigennutzung in TSA-Tab. 2 in Spalte 1.5 erfasst 6) ohne Einnahmen <strong>der</strong> Banken durch Zahlungsverkehr<br />
2) in TSA-Tab. 2 erfasst (Spalte 1.5) 7) Endverbrauch von Gütern ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transport-<br />
3) Detailhandelsmarge marge; inkl. importierte Güter; ohne dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter<br />
4) bei Tankstellen und Autohandel nur Marge x nicht anwendbar<br />
5) ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge - Differenzierte Glie<strong>der</strong>ung nur beim Beherbergungs- und Gaststättengewerbe<br />
inkl. importierte dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter * inkl. ausländischer Geschäftstourismus (out of pocket, von Unternehmen bezahlt)
TSA-TABELLE 2<br />
Touristische Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />
nach Ausgabenkategorien und <strong>Tourismus</strong>art<br />
(out of pocket und in kind; zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />
Touristischer Endverbrauch inländischer Besucher<br />
Weitere Total<br />
(out of pocket; ohne Geschäftstourismus)<br />
Inländischer<br />
Komponenten touristische<br />
Geschäftstourismus touristischer Verwendung<br />
Tages-<br />
übernachtende (out of pocket) **<br />
Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n im Inland<br />
besucher *<br />
Besucher * Total Besucher * (in kind /out of pocket) (out of pocket und in kind)<br />
Glie<strong>der</strong>ung nach NOGA-Klassifikation (2,1)<br />
(2,2) (2,3) = (2,1) + (2,2) (2,4)<br />
(2,5) *** (2,6) = (2,3) + (2,4) + (2,5)<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 7'531 1'442 13'461<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 6'619 1'367 11'872<br />
1 – Beherbergung 221 2'083 2'304 599 685 3'587<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 221 1'865 2'086 599 2'685<br />
1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 1) x 217 217 685 902<br />
2 – Gaststättengewerbe 1'186 711 1'898 410 2'308<br />
3 – Passagierverkehr 1'847 319 1'441 3'607<br />
3.1a Eisenbahnen 874 215 1'089<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen 431 18 449<br />
3.2 Landverkehr 438 77 515<br />
3.3 Schiffahrt 74 6 80<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 1'441 1'441<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 30 3 33<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 0 1'759 1'759<br />
5 – Kultur 171 23 193<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 86 15 101<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 85 7 92<br />
6 – Sport und Unterhaltung 401 16 417<br />
6.1 Sport 185 10 195<br />
6.2 Unterhaltung 215 7 222<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 911 75 603 1'590<br />
Detailhandel 3) 623 58 166 847<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 4) 49 12 61<br />
Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 5)<br />
Banken und Versicherungen<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
438 438<br />
Weitere touristische Dienstleistungen 239 5 244<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 2'263 347 35 2'644<br />
Grosshandels- und Transportmarge Waren 402 67 35 504<br />
Waren 6)<br />
Übrige Dienstleistungen<br />
1'861 279 2'140<br />
TOTAL 4'893 4'901 9'794 1'789 4'523 16'106<br />
Aufteilung in % 30% 30% 61% 11% 28% 100%<br />
1) Eigennutzung (von In- und Auslän<strong>der</strong>n, inkl. Nutzung durch Dritte 5) ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge; * ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge;<br />
ohne Bezahlung) ist in Spalte 1.5 erfasst, Mietausgaben in Spalte 1.2 inkl. importierte dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter ** es handelt sich gemäss System <strong>der</strong> VGR um Vorleistungen<br />
2) inkl. Ausgaben für Reisen ins Ausland (netto, d.h. nur Marge) 6) Endverbrauch von Waren ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transport- *** es handelt sich teils um Endverbrauch, teils um Vorleistungen (Geschäftstourismus);<br />
3) Detailhandelsmarge marge; inkl. importierte Güter; ohne dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter<br />
dauerhaft touristische Konsumgüter teilen sich auf Detail- und Grosshandel (Marge) sowie<br />
4) Tankstellen und Autohandel nur Marge x nicht anwendbar<br />
- Differenzierte Glie<strong>der</strong>ung nur beim Beherbergungs- und Gaststättengewerbe<br />
auf die Produktion (inkl. Importe) auf
TSA-TABELLE 3<br />
Touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />
nach Ausgabenkategorien und <strong>Tourismus</strong>art<br />
(out of pocket und in kind; zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />
Total Total<br />
Anteil ausl. Be-<br />
Touristischer Endtouristische<br />
touristische<br />
sucher an totaler<br />
verbrauchaus- Verwendung Verwendung<br />
touristischer<br />
ländischer Besucher * von Inlän<strong>der</strong>n im Inland im Inland<br />
Verwendung<br />
(Inbound)<br />
(out of pocket und in kind) (out of pocket und in kind) im Inland in %<br />
Glie<strong>der</strong>ung nach NOGA-Klassifikation (3,1)<br />
(3,2) ** (3,3) = (3,1) + (3,2)<br />
= (3,1) /(3,3)<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 12'067 13'462 25'528 47%<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 9'665 11'872 21'537 55%<br />
1 – Beherbergung 3'780 3'587 7'367 49%<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 3'632 2'685 6'318 43%<br />
1.3 /1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 1) 147 902 1'050 86%<br />
2 – Gaststättengewerbe 1'292 2'308 3'600 36%<br />
3 – Passagierverkehr 4'251 3'607 7'858 54%<br />
3.1a Eisenbahnen 489 1'089 1'578 31%<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen 299 449 748 40%<br />
3.2 Landverkehr 127 515 642 20%<br />
3.3 Schiffahrt 34 80 114 30%<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3'191 1'441 4'632 31%<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 110 33 144 77%<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'759 1'759<br />
5 – Kultur 108 193 302 36%<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 57 101 158 36%<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 52 92 144 36%<br />
6 – Sport und Unterhaltung 234 417 651 36%<br />
6.1 Sport 109 195 304 36%<br />
6.2 Unterhaltung 124 222 347 36%<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 2'402 1'590 3'992 40%<br />
Detailhandel 3) 761 847 1'608 47%<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 4) 28 61 89 31%<br />
Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 5) 35 438 472 7%<br />
Banken und Versicherungen 21 21 100%<br />
Aus- und Weiterbildung 365 365 100%<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 931 931 100%<br />
Nachrichtenübermittlung 160 160 100%<br />
Weitere touristische Dienstleistungen 102 244 345 71%<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 2'439 2'644 5'083 48%<br />
Grosshandels- und Transportmarge Waren 538 504 1'043 52%<br />
Waren 6)<br />
Übrige Dienstleistungen<br />
1'900 2'140 4'040 47%<br />
TOTAL 14'505<br />
16'106<br />
30'611<br />
47%<br />
Aufteilung in % 47% 53% 100%<br />
1) Eigennutzung inkl. Nutzung durch Dritte (ohne Bezahlung) 5) ohne Detailhandels-, Grosshandels- und Transportmarge; * inkl. ausländ. Geschäftstourismus<br />
sowie Mietausgaben inkl. importierte dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter ** inkl. inländ. Geschäftstourismus<br />
2) gesamte Ausgaben <strong>der</strong> touristischen Verwendung von Inlän<strong>der</strong>n zuge- 6) Endverbrauch von Waren ohne Detailhandels-, Grosshandelsordnet;<br />
inkl. Ausgaben für Reisen ins Ausland (netto, d.h. nur Marge) und Transportmarge; inkl. importierte Güter; ohne dauerhafte,<br />
3) Detailhandelsmarge<br />
4) Tankstellen und Autohandel nur Marge<br />
tourismusspez. Konsumgüter
nach Arbeitsstätten A.1 Charakteristisch<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 218'373<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 72'724<br />
1 – Beherbergung (ohne Immobilien) 37'482<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 8'005<br />
1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 29'477<br />
2 – Gaststättengewerbe 11'781<br />
3 – Passagierverkehr 1) 16'537<br />
3.1a Eisenbahnen 5'450<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen 781<br />
3.2 Landverkehr 2'726<br />
3.3 Schiffahrt 140<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 7'235<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 205<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'711<br />
5 – Kultur 2'049<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 1'448<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 601<br />
6 – Sport und Unterhaltung 3'163<br />
6.1 Sport 1'156<br />
6.2 Unterhaltung 2'007<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 145'649<br />
Detailhandel 3) 27'259<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2) 7'074<br />
Produktion dauerhafter tourismusspez. Konsumgüter 4) 125<br />
Banken und Versicherungen 53'738<br />
Aus- und Weiterbildung 8'599<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 21'497<br />
Nachrichtenübermittlung 17'790<br />
Weitere touristische Dienstleistungen 9'567<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 3'925<br />
Grosshandels- und Transportmarge Waren 475<br />
Übrige Dienstleistungen 2'776<br />
im Inland prod. Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5) 675<br />
Inländische Bruttoproduktion 6) 222'298 72'604<br />
Vorleistungen 79'514 31'457<br />
Bruttowertschöpfung davon 142'784 41'146<br />
Einkommen aus unselbständiger Arbeit -<br />
Weit. Produktionssteuern u. Abgaben/-Produktionssubv. (o. MWST) -<br />
Abschreibungen -<br />
Nettobetriebsüberschuss -<br />
Beschäftigung VZÄ 7) 1'058'721 293'295<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische<br />
Wirtschaftszweige<br />
TSA-TABELLE 4<br />
Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />
(zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />
nach Unternehmen<br />
touristische Wirtschaftszweige<br />
1 – Beherbergung<br />
(o. Immobilien)<br />
1.1 Hotellerie<br />
1.2 Parahotellerie<br />
1.3 Nutzung d. Eigentümer<br />
2 – Gaststättengewerbe<br />
3 – Passagierverkehr<br />
3.1a Eisenbahnen<br />
3.1b Berg- und Spez.bahnen<br />
72'021 37'491 8'014 29'477 11'072 16'606 5'541 811 2'797 128 7'122 207 1'696 2'060 1'429 631<br />
71'844 37'453 7'976 29'477 11'022 16'528 5'524 810 2'739 128 7'122 205 1'693 2'059 1'428 630<br />
37'430 37'335 7'858 29'477 79 12 - 10 1 - 0 - 2 - - -<br />
7'953 7'858 7'858 x 79 12 - 10 1 - 0 - 2 - - -<br />
29'477 29'477 x 29'477 x x x x x x x x x x x x<br />
11'110 84 84 x 10'905 61 - 51 - - 11 - 0 5 1 3<br />
16'464 17 17 x 12 16'430 5'524 748 2'733 128 7'093 205 5 - - -<br />
5'450 2 2 x - 5'448 5'347 - 2 - 99 - - - - -<br />
781 14 14 x 10 757 1 748 4 - 4 - - - - -<br />
2'724 1 1 x 1 2'722 13 - 2'698 - 12 - 0 - - -<br />
140 - - x 1 139 12 - - 128 - - - - - -<br />
7'168 1 1 x - 7'162 151 - 28 - 6'980 3 5 - - -<br />
202 - - x - 202 - - - - - 202 - - - -<br />
1'710 5 5 x 0 23 0 - 5 - 18 - 1'681 - - -<br />
2'022 - - x 2 - - - - - - - 1 1'979 1'426 553<br />
1'448 - - x 1 - - - - - - - 1 1'437 1'426 11<br />
575 - - x 1 - - - - - - - - 542 0 542<br />
3'107 12 12 x 24 1 - 1 - - - - 5 75 1 74<br />
1'140 4 4 x 4 1 - 1 - - - - 5 - - -<br />
1'968 8 8 x 19 0 - 0 - - - - - 75 1 74<br />
178 38 38 x 50 78 17 1 58 - - 2 3 2 1 1<br />
59 13 13 x 42 3 2 1 0 - - - - 2 1 1<br />
81 2 2 x 3 75 16 - 58 - - 2 0 - - -<br />
- - - x - - - - - - - - - - - -<br />
- - - x - - - - - - - - - - - -<br />
3 - - x - - - - - - - - 0 0 0 -<br />
8 8 8 x - - - - - - - - - - - -<br />
- - - x - - - - - - - - - - - -<br />
26 15 15 x 5 0 - 0 - - - - 2 - - -<br />
582 29 29 x 23 383 163 1 120 0 99 - 12 63 6 57<br />
17 5 5 x 2 10 4 - 2 - 4 - - - - -<br />
169 22 22 x 5 8 3 1 3 - 1 - 6 58 2 56<br />
396 3 3 x 16 365 156 0 115 0 93 - 6 5 4 1<br />
37'520<br />
11'605<br />
25'915<br />
73'239<br />
8'043 29'477<br />
3'848 7'757<br />
4'195 21'720<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
73'239<br />
11'095<br />
5'308<br />
5'787<br />
x 101'025<br />
1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung 4) gemäss Liste (ohne Detailhandels-, Grosshandels- u. Trsp.margen) x nicht anwendbar<br />
nach Passagier- und Warenverkehr 5) Produktion Gesamtwirtschaft (ohne dauerh., tourismusspez. Konsumgüter)<br />
2) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge) 6) zu Ab-Werk-Preisen<br />
3) Detailhandelsmarge 7) vollzeitäquivalente Beschäftigung = Beschäftigung (VZÄ)<br />
16'989<br />
10'485<br />
6'503<br />
81'905<br />
5'704<br />
3'109<br />
2'596<br />
36'418<br />
812<br />
386<br />
426<br />
5'229<br />
3.2 Landverkehr<br />
2'917<br />
1'590<br />
1'327<br />
18'623<br />
3.3 Schiffahrt<br />
128<br />
61<br />
67<br />
1'031<br />
3.4 Luftverkehr<br />
3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr<br />
7'221<br />
5'279<br />
1'941<br />
19'621<br />
3.6 Vermiet. v. Transportfz.<br />
207<br />
61<br />
146<br />
984<br />
4 – Reiseb. u. Verkehrsv.<br />
1'707<br />
583<br />
1'124<br />
12'562<br />
5 – Kultur<br />
2'123<br />
1'394<br />
729<br />
9'855<br />
5.1 Darstell. Kunst und Kul.<br />
1'435<br />
942<br />
493<br />
6'660<br />
5.2 Museen /and. kult. Ang.<br />
688<br />
452<br />
236<br />
3'195
nach Arbeitsstätten<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige<br />
1 – Beherbergung (ohne Immobilien)<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie<br />
1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer<br />
2 – Gaststättengewerbe<br />
3 – Passagierverkehr 1)<br />
3.1a Eisenbahnen<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen<br />
3.2 Landverkehr<br />
3.3 Schiffahrt<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2)<br />
5 – Kultur<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote<br />
6 – Sport und Unterhaltung<br />
6.1 Sport<br />
6.2 Unterhaltung<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige<br />
Detailhandel 3)<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2)<br />
Produktion dauerhafter tourismusspez. Konsumgüter 4)<br />
Banken und Versicherungen<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
Weitere touristische Dienstleistungen<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige<br />
Grosshandels- und Transportmarge Waren<br />
Übrige Dienstleistungen<br />
im Inland prod. Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5)<br />
Inländische Bruttoproduktion 6)<br />
Vorleistungen<br />
Bruttowertschöpfung davon<br />
Einkommen aus unselbständiger Arbeit<br />
Weit. Produktionssteuern u. Abgaben/-Produktionssubv. (o. MWST)<br />
Abschreibungen<br />
Nettobetriebsüberschuss<br />
Beschäftigung VZÄ 7)<br />
1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung<br />
nach Passagier- und Warenverkehr<br />
2) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge)<br />
3) Detailhandelsmarge<br />
6 – Sport und Unterhaltung<br />
6.2 Unterhaltung<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte<br />
Wirtschaftszweige<br />
Detailhandel<br />
Tankstellen, Autorep.,-handel<br />
Prod. tour.spez. Konsumg.<br />
Banken und Versicherungen<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Gesundheits- und Sozialw.<br />
3'096 1'144 1'952 146'352 27'994 6'986 125 53'757 8'670 21'578 17'793 9'449 3'423 356 1'703 1'364 221'796 1'047'050<br />
3'089 1'142<br />
1'947 880 749 7 -<br />
3 72 29 3 17 843 44 493 306 73'567 300'013<br />
3 1 2 52 43 - - -<br />
0 7 -<br />
1 129 1 72 57 37'611 73'405<br />
3 1 2 52 43 - - -<br />
0 7 -<br />
1 129 1 72 57 8'134 73'405<br />
x x x x x x x x x x x x x x x x 29'477 x<br />
54 15 40 672 634 3 - -<br />
6 14 - 14 249 16 61 173 12'031 107'738<br />
- - -<br />
73 63 4 - - -<br />
2 3 1 74 5 19 51 16'612 79'890<br />
- - - - - - - - - - - -<br />
12 - -<br />
12 5'462 34'646<br />
- - - - - - - - - - - -<br />
6 -<br />
6 -<br />
787 5'124<br />
- - -<br />
2 1 1 - - -<br />
0 - -<br />
25 -<br />
2 23 2'751 17'463<br />
- - - - - - - - - - - -<br />
1 -<br />
1 -<br />
141 1'117<br />
- - -<br />
68 63 2 - - -<br />
2 -<br />
1 30 5 9 16 7'265 20'571<br />
- - -<br />
4 -<br />
1 - - - -<br />
3 -<br />
- - -<br />
-<br />
205 968<br />
- - -<br />
1 1 - - - - - - -<br />
23 22 0 -<br />
1'733 12'720<br />
41 - 41 27 0 - - - 25 1 -<br />
1 46 1 39<br />
7 2'095 9'748<br />
9 - 9 0 0 - - -<br />
0 - - -<br />
10 -<br />
10 -<br />
1'458 6'778<br />
32 - 32 26 - - - - 25 1 -<br />
1 37 1 30<br />
7 638 2'970<br />
2'991 1'127 1'864 56 7 - -<br />
3 41 6 - -<br />
321 - 302 19 3'484 16'512<br />
1'126 1'126 -<br />
16 6 - -<br />
3 4 3 - -<br />
245 - 230 15 1'401 6'649<br />
1'865 1 1'864 40 1 - - - 36 2 - -<br />
76 -<br />
72<br />
4 2'083 9'863<br />
7 2 5 145'471 27'245 6'979 125 53'754 8'598 21'549 17'790 9'432 2'580 312 1'211 1'058 148'229 747'038<br />
0 0 0 27'200 27'181 5 -<br />
1 1 7 -<br />
4 1'366 289 72 1'005 28'625 258'621<br />
- - - 6'993 18 6'974 - - - - -<br />
1 105 20 59 26 7'179 64'406<br />
- - - 125 - - 125 - - - - -<br />
- - -<br />
-<br />
125 723<br />
- - - 53'738 4 - - 53'734 - - - -<br />
122 - 121<br />
1 53'859 114'911<br />
3 - 3 8'596 2 - - - 8'525 69 - -<br />
703 - 703 -<br />
9'302 48'044<br />
- - - 21'489 7 - - - 71 21'411 - -<br />
221 - 221 - 21'718 134'905<br />
- - - 17'790 - - - - - - 17'790 -<br />
26 2 2 22 17'816 71'588<br />
4 2 2 9'541 34 - -<br />
19 1 60 - 9'427 38 1 32<br />
4 9'605 53'840<br />
73 22 51 3'343 935 98 -<br />
68 734 1'463 12 32 474'832 44'001 154'821 276'010 478'758 2'129'717<br />
1 - 1 457 437 7 - - -<br />
9 -<br />
5 45'510 43'229 97 2'184 45'985 221'085<br />
71 21 49 2'606 246 91 -<br />
68 730 1'444 12 15 154'621 209 153'459 953 157'397 777'254<br />
2 1 1 279 253 1 - -<br />
4 10 0 12 274'701 563 1'265 272'873 275'376 1'131'378<br />
3'169<br />
2'081<br />
1'088<br />
14'710<br />
6.1 Sport<br />
1'166<br />
766<br />
400<br />
5'413<br />
2'003<br />
1'315<br />
688<br />
9'297<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
149'695 28'929 7'084 125 53'825 9'404 23'041 17'804 9'482 478'256 44'357 156'525 277'374 700'554 3'176'767<br />
48'057 9'505 2'234 74 17'411 2'852 6'859 5'969 3'153 245'016 18'483 55'431 171'102 324'530 x<br />
101'638 19'424 4'850 51 36'414 6'552 16'182 11'835 6'328 233'240 25'875 101'094 106'272 376'024 x<br />
x x x x x x x x x x x x x x<br />
x x x x x x x x x x x x x x<br />
x x x x x x x x x x x x x x<br />
x x x x x x x x x x x x x x<br />
765'426<br />
269'622<br />
64'114<br />
TSA-TABELLE 4 (Fortsetzung)<br />
Produktionskonto <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />
(zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />
nach Unternehmen<br />
723<br />
114'692<br />
48'445<br />
143'292<br />
4) gemäss Liste (ohne Detailhandels-, Grosshandels- u. Trsp.margen) x nicht anwendbar<br />
5) Produktion Gesamtwirtschaft (ohne dauerh., tourismusspez. Konsumgüter)<br />
6) zu Ab-Werk-Preisen<br />
71'604<br />
Weitere tourist. Dienstl.<br />
52'934<br />
B. Nicht tourismusspezifischeWirtschaftszweige<br />
2'118'046<br />
Grossh.- und Transp.marge<br />
215'423<br />
Übrige Dienstleistungen<br />
771'316<br />
im Inland produzierte Güter<br />
1'131'306<br />
inländische Bruttoprod. 5)<br />
Beschäftigte VZÄ
TSA-TABELLE 5<br />
Aufkommen und touristische Verwendung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nach Wirtschaftszweigen 1998<br />
(zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />
Inländ. Bruttoproduktion<br />
Aufkommen<br />
Aufkommen<br />
(Ab-Werk Preise)<br />
(5,1) (5,2) (5,3) (5,4) (5,5) (5,6) (5,7) (5,8) =<br />
nach Arbeitsstätten =(5,5)-(5,2) =(3,3) ((5,7-Vimp*)/(5,6)<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 221'796 311 222'108 4'067 226'175 225'864 25'528 11%<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 73'567 73'567 985 74'552 74'552 21'537 29%<br />
1 – Beherbergung 37'611 37'611 188 37'800 37'800 7'367 19%<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 8'134 8'134 188 8'323 8'323 6'318 76%<br />
1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 29'477 29'477 0 29'477 29'477 1'050 4%<br />
2 – Gaststättengewerbe 12'031 12'031 441 12'472 12'472 3'600 29%<br />
3 – Passagierverkehr 1) 16'612 16'612 291 16'903 16'903 7'858 46%<br />
3.1a Eisenbahnen 5'462 5'462 142 5'604 5'604 1'578 28%<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen 787 787 26 813 813 748 92%<br />
3.2 Landverkehr 2'751 2'751 48 2'799 2'799 642 23%<br />
3.3 Schiffahrt 141 141 1 142 142 114 80%<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 7'265 7'265 66 7'331 7'331 4'632 63%<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 205 205 9 214 214 144 67%<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'733 1'733 25 1'759 1'759 1'759 100%<br />
5 – Kultur 2'095 2'095 9 2'104 2'104 302 14%<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 1'458 1'458 8 1'465 1'465 158 11%<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 638 638 1 639 639 144 23%<br />
6 – Sport und Unterhaltung 3'484 3'484 29 3'514 3'514 651 19%<br />
6.1 Sport 1'401 1'401 16 1'417 1'417 304 21%<br />
6.2 Unterhaltung 2'083 2'083 14 2'097 2'097 347 17%<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 148'229 311 148'541 3'083 151'623 151'312 3'992 3%<br />
Detailhandel 3) 28'625 28'625 1'507 30'132 30'132 1'608 5%<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2) 7'179 7'179 378 7'557 7'557 89 1%<br />
Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 4) 125 311 437 36 472 161 472 100%<br />
Banken und Versicherungen 53'859 53'859 159 54'018 54'018 21 0%<br />
Aus- und Weiterbildung 9'302 9'302 188 9'491 9'491 365 4%<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 21'718 21'718 103 21'821 21'821 931 4%<br />
Nachrichtenübermittlung 17'816 17'816 466 18'282 18'282 160 1%<br />
Weitere touristische Dienstleistungen 9'605 9'605 245 9'850 9'850 345 4%<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 478'758 478'758 9'219 487'977 487'977 1'043 0%<br />
Grosshandels- und Transportmarge Waren 45'985 45'985 1'343 47'328 47'328 1'043 2%<br />
Übrige Dienstleistungen 157'397 157'397 0 0%<br />
im Inland prod. Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5) 275'376 275'376 0 0%<br />
importierte Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5) x 106'555 x x 0 0%<br />
Total 700'554 106'866 807'420 13'287 820'706 713'840 26'571 0%<br />
1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine 5) exkl. dauerhafte, tourismusspez. Konsumgüter<br />
Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr 6) <strong>Tourismus</strong>anteil T1 bezügl. inländischem Aufkommen<br />
2) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge)<br />
3) Detailhandelsmarge x nicht anwendbar * Vimp = Anteil <strong>der</strong> tour. Verwendung<br />
4) Nettoimporte (Importe - Exporte) import. Spez. Products<br />
Importe<br />
Total Angebot<br />
im Inland<br />
nicht abzugsfähige<br />
Mehrwertsteuer<br />
Tour. Verwendung<br />
Aufkommen (Anschaffungspreise)<br />
(Anschaffungspreise)<br />
Total Aufkommen<br />
Total<br />
inländisches<br />
Aufkomme<br />
Total touristische<br />
Verwendung<br />
<strong>Tourismus</strong>anteil T1<br />
6)
TSA-TABELLE 6<br />
Touristische Bruttoproduktion, Vorleistungen und Bruttowertschöpfung in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />
nach Arbeitsstätten<br />
(zu laufenden Preisen, in Mio. CHF)<br />
totale<br />
tourismusbezogene<br />
inländ. Brutto- Vorleistungen Bruttowert- <strong>Tourismus</strong>anteil inländ. Brutto- Vorleistungen Bruttowertproduktion<br />
schöpfung T1 produktion schöpfung<br />
(Ab-Werk Preise) (Ab-Werk Preise) (Ab-Werk Preise) 8) 8)<br />
(6,1) (6,2)<br />
(6,3) =(5,8) (6,4) (6,5) (6,6)<br />
=(6,1) * (5,8) =(6,2) * (5,8) =(6,3) * (5,8)<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 221'796 79'736 142'060 11% 24'656 12'390 12'267<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 73'567 31'698 41'869 29% 21'123 11'212 9'911<br />
Gastgewerbe (Beherbergung + Gaststätten; ohne Eigent.nutzung) 20'165 9'586 10'579 48% 9'648 4'589 5'059<br />
1 – Beherbergung 37'611 11'641 25'971 19% 7'224 3'224 4'001<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 8'134 3'884 4'250 76% 6'175 2'948 3'227<br />
1.3 / 1.4 Nutzung und Vermietung durch Eigentümer 29'477 7'757 21'720 4% 1'050 276 773<br />
2 – Gaststättengewerbe 12'031 5'702 6'329 29% 3'473 1'641 1'832<br />
3 – Passagierverkehr 1) 16'612 10'248 6'364 46% 7'747 5'153 2'593<br />
3.1a Eisenbahnen 5'462 2'984 2'478 28% 1'538 840 698<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen 787 369 418 92% 724 340 385<br />
3.2 Landverkehr 2'751 1'500 1'251 23% 631 343 287<br />
3.3 Schiffahrt 141 68 73 80% 113 55 59<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 7'265 5'266 1'999 63% 4'602 3'534 1'068<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 205 61 145 67% 138 41 97<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 2) 1'733 592 1'141 100% 1'733 592 1'141<br />
5 – Kultur 2'095 1'353 742 14% 301 192 108<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 1'458 953 504 11% 157 103 55<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 638 400 238 23% 144 90 54<br />
6 – Sport und Unterhaltung 3'484 2'161 1'323 19% 645 409 236<br />
6.1 Sport 1'401 837 564 21% 301 185 116<br />
6.2 Unterhaltung 2'083 1'325 759 17% 344 224 121<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 148'229 48'039 100'191 3% 3'533 1'178 2'355<br />
Detailhandel 3) 28'625 9'781 18'844 5% 1'528 517 1'011<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 2) 7'179 2'297 4'881 1% 85 27 58<br />
Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter 4) 125 74 51 100% 125 74 51<br />
Banken und Versicherungen 53'859 17'414 36'445 0% 21 7 14<br />
Aus- und Weiterbildung 9'302 2'824 6'478 4% 358 109 249<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 21'718 6'468 15'250 4% 927 276 651<br />
Nachrichtenübermittlung 17'816 5'979 11'838 1% 156 52 104<br />
Weitere touristische Dienstleistungen 9'605 3'202 6'403 4% 335 117 218<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 478'758 244'793 233'964 0% 1'013 380 633<br />
Grosshandels- und Transportmarge Waren 45'985 19'741 26'244 2% 1'013 380 633<br />
Übrige Dienstleistungen 157'397 55'903 101'494 0% 0 0 0<br />
im Inland prod. Waren (ohne Handels- und Transportmargen) 5) 275'376 169'150 106'226 0% 0 0 0<br />
Total 700'554 324'530 376'024 25'669 12'770 12'899<br />
<strong>Tourismus</strong>anteil 6) 3.4%<br />
nichtabzugsfähige Mehrwertsteuer 13287<br />
übrige Steuern und Abgaben 7) 6054<br />
unterstellte Produktion von Bankdienstleistungen -15374<br />
Total (zu Marktpreisen) 379990<br />
1) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine 5) exkl. dauerhafte, touristische Konsumgüter<br />
Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr 6) <strong>Tourismus</strong>anteil an Total <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung zu Ab-Werk-Preisen<br />
2) bei Reisebüros, Tankstellen, Autohandel (Bruttomarge) 7) nur Importabgaben<br />
3) Detailhandelsmarge<br />
4) gemäss Liste (ohne Handels- und Transportmargen;<br />
nur inländische Produktion abzügl. Exporte
TSA-TABELLE 7<br />
Beschäftigung insgesamt und tourismusbezogene Beschäftigung (VZÄ) in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 1998<br />
nach Wirtschaftszweigen (Arbeitsstätten) 1)<br />
Beschäftigte insgesamt<br />
<strong>Tourismus</strong>bezogene<br />
Beschäftigte Total<br />
Vollzeit Teilzeit 1 Teilzeit 2 Beschäftigung <strong>Tourismus</strong>- Beschäftigung<br />
m w tot m w tot m w tot m f tot (VZÄ) 1) anteil T2 (VZÄ) 1)<br />
nach Arbeitsstätten (7,1) (7,2) (7,3) (7,4) (7,5) (7,6) (7,7) (7,8) (7,9) 2) (7,10)=(7,9) * (5,11)<br />
A. <strong>Tourismus</strong>spezifische Wirtschaftszweige 588'983 669'120 1'258'103 502'223 359'839 862'062 42'377 166'542 208'919 44'383 142'739 187'122 1'047'050 15% 160'617<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 185'486 166'321 351'807 160'009 101'190 261'199 11'784 29'440 41'224 13'693 35'691 49'384 300'013 45% 134'288<br />
1 – Beherbergung 36'425 46'075 82'500 33'833 33'839 67'672 1'304 5'458 6'762 1'288 6'778 8'066 73'405 76% 55'696<br />
1.1 Hotellerie / 1.2 Parahotellerie 36'425 46'075 82'500 33'833 33'839 67'672 1'304 5'458 6'762 1'288 6'778 8'066 73'405 76% 55'696<br />
1.3 / 1.4 Nutzung durch Eigentümer (Ferienwohnungen) X X X X X X X X X X X X X X X<br />
2 – Gaststättengewerbe 58'055 76'653 134'708 48'208 43'097 91'305 4'538 14'086 18'624 5'309 19'470 24'779 107'738 29% 31'256<br />
3 – Passagierverkehr 3) 66'987 17'707 84'694 60'604 11'004 71'608 2'913 4'144 7'057 3'470 2'559 6'029 79'890 38% 30'161<br />
3.1a Eisenbahnen 31'610 3'975 35'585 30'786 2'640 33'426 715 979 1'694 109 356 465 34'646 28% 9'756<br />
3.1b Berg- und Spezialbahnen 3'119 555 3'674 2'633 281 2'914 192 120 312 294 154 448 5'124 92% 4'714<br />
3.2 Landverkehr 16'814 3'008 19'822 13'882 1'569 15'451 1'228 664 1'892 1'704 775 2'479 17'463 23% 4'020<br />
3.3 Schiffahrt 984 297 1'281 807 138 945 108 97 205 69 62 131 1'117 80% 897<br />
3.4 Luftverkehr / 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 13'722 9'407 23'129 11'999 6'083 18'082 564 2'176 2'740 1'159 1'148 2'307 20'571 49% 10'132<br />
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 738 465 1'203 497 293 790 106 108 214 135 64 199 968 66% 641<br />
4 – Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 5'320 8'998 14'318 4'540 6'529 11'069 450 1'477 1'927 330 992 1'322 12'720 100% 12'720<br />
5 – Kultur 7'475 5'120 12'595 5'439 2'109 7'548 1'066 1'368 2'434 970 1'643 2'613 9'748 14% 1'400<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 5'208 2'906 8'114 4'132 1'567 5'699 612 636 1'248 464 703 1'167 6'778 11% 732<br />
5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 2'267 2'214 4'481 1'307 542 1'849 454 732 1'186 506 940 1'446 2'970 23% 668<br />
6 – Sport und Unterhaltung 11'224 11'768 22'992 7'385 4'612 11'997 1'513 2'907 4'420 2'326 4'249 6'575 16'512 19% 3'055<br />
6.1 Sport 5'191 3'905 9'096 3'675 1'349 5'024 574 913 1'487 942 1'643 2'585 6'649 21% 1'418<br />
6.2 Unterhaltung 6'033 7'863 13'896 3'710 3'263 6'973 939 1'994 2'933 1'384 2'606 3'990 9'863 17% 1'637<br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige 403'497 502'799 906'296 342'214 258'649 600'863 30'593 137'102 167'695 30'690 107'048 137'738 747'038 4% 26'329<br />
Detailhandel 114'749 211'753 326'502 98'349 104'415 202'764 7'871 55'944 63'815 8'529 51'394 59'923 258'621 5% 13'904<br />
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel 57'122 12'357 69'479 54'490 5'844 60'334 1'418 3'097 4'515 1'214 3'416 4'630 64'406 1% 760<br />
Produktion dauerhafter touristischer Konsumgüter x x x x x x x x x x x x 723 100% 723<br />
Banken und Versicherungen 74'828 49'616 124'444 70'448 34'510 104'958 2'191 10'230 12'421 2'189 4'876 7'065 114'911 0% 44<br />
Aus- und Weiterbildung 40'521 27'985 68'506 20'299 7'511 27'810 10'459 11'140 21'599 9'763 9'334 19'097 48'044 4% 1'847<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 42'555 126'504 169'059 36'250 62'399 98'649 4'119 41'011 45'130 2'186 23'094 25'280 134'905 4% 5'756<br />
Nachrichtenübermittlung 52'569 31'245 83'814 45'067 15'899 60'966 2'704 7'527 10'231 4'798 7'819 12'617 71'588 1% 627<br />
Weitere touristische Dienstleistungen 21'153 43'339 64'492 17'311 28'071 45'382 1'831 8'153 9'984 2'011 7'115 9'126 53'840 5% 2'668<br />
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige 1'606'154 833'141 2'439'295 1'422'216 407'190 1'829'406 86'551 233'356 319'907 97'387 192'595 289'982 2'129'717 0% 4'863<br />
Grosshandels- und Transportmarge Waren 171'296 73'651 244'947 158'382 44'316 202'698 6'877 18'159 25'036 6'037 11'176 17'213 221'085 2% 4'863<br />
Übrige Dienstleistungen 480'838 463'337 944'175 394'901 201'036 595'937 43'872 141'933 185'805 42'065 120'368 162'433 777'254 0%<br />
im Inland prod. Waren (ohne Handels- u. Transportmargen) 954'020 296'153 1'250'173 868'933 161'838 1'030'771 35'802 73'264 109'066 49'285 61'051 110'336 1'131'378 0%<br />
Total Beschäftigung 2'195'137 1'502'261 3'697'398 1'924'439 767'029 2'691'468 128'928 399'898 528'826 141'770 335'334 477'104 3'176'767 165'480<br />
<strong>Tourismus</strong>anteil an Gesamtbeschäftigung (VZÄ) 1) 5.2%<br />
x nicht anwendbar<br />
1) vollzeitäquivalente Beschäftigung = Beschäftigung (VZÄ)<br />
2) <strong>Tourismus</strong>anteil T2 entspricht aufgrund differieren<strong>der</strong> Arbeitsproduktivitäten nach Wirtschaftszeigen nicht notwendigerweise dem <strong>Tourismus</strong>anteil T1 in TSA-Tab. 5 und 6<br />
3) bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr
ABBILDUNG 20: TOURISMUSSPEZIFISCHE WIRTSCHAFTSZWEIGE (SPECIFIC TOURISM INDUSTRIES)<br />
Wirtschaftszweige gemäss NOGA-Klassfikation<br />
TSA <strong>Schweiz</strong><br />
TSA SCHWEIZ UN, WTO, OECD, EUROSTAT (2000)<br />
1. Beherbergung 1. Accomodation services<br />
55.11 Hotels mit Restaurant 1.1 Hotellerie 1.1 Hotels and other<br />
55.12 Hotels ohne Restaurant lodging services<br />
55.21 Jugendherbergen und Hütten 1.2 Parahotellerie<br />
55.22 Campingplätze<br />
55.23A Ferienwohnungen, -häuser<br />
55.23B Kollektivunterkünfte (ohne Hütten)<br />
55.23C sonstiges Beherbergungsgewerbe<br />
Nutzung und Vermietung von Ferienwohnungen<br />
durch Eigentümer<br />
55.3 Restaurants, Tea-Rooms, etc.<br />
55.4 Bars<br />
55.52 Caterer<br />
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige (Characteristic Tourism Industries)<br />
1.3 Nutzung und Vermietung von<br />
Ferienwohnungen durch Eigentümer<br />
1.2 Second home services<br />
2. Gaststättengewerbe 2. Food and beverage serving services<br />
3. Passagierverkehr 3. Passenger transport services<br />
60.1 Eisenbahnverkehr 3.1a Eisenbahnen 3.1 Interurban railway transport services<br />
60.21C Berg- und Spezialbahnen 3.1b Berg- und Spezialbahnen<br />
60.21A Personenbeför<strong>der</strong>ung im Nahverkehr<br />
60.21B Personenbeför<strong>der</strong>ung im Fernverkehr<br />
3.2 Landverkehr 3.2. Road transport services<br />
60.22 Taxi<br />
60.23 Sonst. Personenbeför<strong>der</strong>ung im Landverkehr<br />
61.20A Personenbeför<strong>der</strong>ung Binnenschiffahrt 3.3 Schiffahrt 3.3 Water transport services<br />
62.1 Linienflugverkehr 3.4 Luftverkehr 3.4 Air transport services<br />
62.2 Gelegenheitsflugverkehr (inkl. Charter)<br />
63.21 sonstige Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Landverkehr 3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3.5 Supporting passenger transport services<br />
63.22 sonstige Hilfs- und Nebentätigkeiten für die Schiffahrt<br />
63.23 sonstige Hilfs- und Nebentätigkeiten für die Luftfahrt<br />
71.1 Vermietung von Automobilen 3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 3.6 Passenger transport equipment rental<br />
71.21 Vermietung von sonstigen Landfahrzeugen<br />
4. Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 4 Travel ag., tour oper., tourist guide serv.<br />
63.3 Reisebüros und Reiseveranstalter 4.1 Reisebüros und <strong>Tourismus</strong>vereine 4.1 Travel Agencies<br />
4.2 Tour Operator<br />
4.3 Tourist information and tourist guide<br />
92 Unterhaltung, Kultur und Sport 5. Kultur 5. Cultural Services<br />
92.31A Theater- und Ballettgruppen<br />
92.31B Orchester, Chöre, Musiker<br />
92.31C Selbständige bildende Künstler<br />
92.31D Sonstige künstlerische Tätigkeiten und Darbietungen<br />
92.32A Betrieb von Theatern, Opern, etc.<br />
92.32B Sonstige Hilfsdienste des Kultur- und Unterhaltungswesens<br />
5.1 Darstellende Kunst und Kultur 5.1 Performing Arts<br />
92.52 Museen 5.2 Museen und an<strong>der</strong>e kulturelle Angebote 5.2 Museum and other cultural services<br />
92.53 Botanische und zoologische Gärten sowie Naturparks<br />
6. Sport und Unterhaltung 6. Recreation and other entertainment services<br />
92.61 Betrieb von Sportanlagen 6.1 Sport 6.1 Sports and recreational sport services<br />
92.62B Sonstige mit Sport verbundene Tätigkeiten<br />
92.13 Kinos 6.2 Unterhaltung 6.2 Other amusement and recreational services<br />
92.33 Schaustellergewerbe und Vergnügungsparks<br />
92.34A Tanzschulen, Tanzlehrer<br />
92.34B Diskotheken, Dancings, Night Clubs<br />
92.34C Spielsalons<br />
92.34D Weitere Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen<br />
92.51 Bibliotheken und Archive<br />
92.71 Wett- und Lotteriewesen<br />
92.72 Sonstige Dienstleistungen für Unterh./Erholung/Freizeit
Wirtschaftszweige gemäss NOGA-Klassfikation<br />
TSA <strong>Schweiz</strong><br />
A.2 <strong>Tourismus</strong>verwandte Wirtschaftszweige (Connected Tourism Industries)<br />
52 Detailhandel Detailhandel<br />
50.10B Einzelhandel mit Automobilen Tankstellen, Autoreparaturgewerbe<br />
50.2 Instandhaltung und Reparatur von Automobilen Autohandel<br />
50.4 Handel mit Motorrä<strong>der</strong>n, Teilen und Zubehör<br />
50.5 Tankstellen<br />
gemäss Liste Produktion dauerhafter touristischer<br />
Konsumgüter (Single Purpose Tourism<br />
Consumer Durable Goods)<br />
65.12B Kantonalbanken<br />
65.12C Grossbanken<br />
65.12D Regionalbanken und Sparkassen<br />
65.12E Darlehenskassen und Raiffeisenbanken<br />
65.12F Handelsbanken<br />
Banken/Versicherungen<br />
67.13 Sonstige mit Kreditgewerbe verbundene Tätigkeiten<br />
66.03A Unfall- und Schadenversicherung<br />
67.2 Sonstige mit Versicherungsgewerbe verbundene Tätigkeiten<br />
80.21B Maturitätsschulen<br />
80.21C Diplommittelschulen<br />
80.30A Universitäten, Hochschulen<br />
80.30B Fachhochschulen<br />
80.30C Höhere Fachschulen<br />
80.30D Ausbildungsstätten <strong>der</strong> höheren Berufsbildung<br />
80.42B Künstlerische Schulen<br />
80.42C Sprachschulen<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
85.12A Arztpraxen<br />
85.11A Spitäler für allgemeine Pflege<br />
85.11B Spezialkliniken<br />
85.11C Psychiatrische Kliniken<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
64.11 Post (ohne Autoreisepost) Nachrichtenübermittlung<br />
64.12 Sonstige Kurierdienste<br />
64.2 Fernmeldedienste<br />
70 Immobilienwesen Weitere touristische Dienstleistungen<br />
71.4 Vermietung von Gebrauchsgütern<br />
74.84C Ausstellungs- und Messeorganisation<br />
93.04A Saunas, Solarien<br />
93.04B Gynmastik- und Fitnesszentren<br />
93.04C Sonstiges Körperpflegegewerbe<br />
93.05A Sonstige persönliche Dienstleistungen<br />
93.02A Coiffeursalons<br />
93.02B Kosmetikinstitute<br />
93.01A Wäscherei und chem. Reinigung<br />
TSA SCHWEIZ UN, WTO, OECD, EUROSTAT (2000)
Publikationsprogramm BFS<br />
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat – als zentrale Stati stikstelle<br />
des Bundes – die Aufgabe, statistische Informationen breiten<br />
Benutzer kreisen zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Verbreitung <strong>der</strong> statistischen Information geschieht ge glie<strong>der</strong>t<br />
nach Fachbereichen (vgl. Umschlagseite 2) und mit ver schiedenen<br />
Mitteln.<br />
Nähere Angaben zu den verschiedenen Diffusionsmitteln liefert das<br />
laufend nachgeführte Publikations ver zeich nis im In ter net unter <strong>der</strong><br />
Adresse www.statistik.admin.ch >>News >>Neuerscheinungen.<br />
<strong>Tourismus</strong><br />
Das Publikationsprogramm <strong>der</strong> Sektion <strong>Tourismus</strong> im Bundesamt<br />
für Statistik ist wie folgt geglie<strong>der</strong>t:<br />
Hotel- und Kurbetriebe in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Kommentare und Resultate zum Stand und zur Entwicklung von<br />
Angebot und Nachfrage.<br />
– Monatsüberblicke<br />
Erscheinen zwei Monate nach Ende des Berichtsmonats.<br />
– Saisonüberblicke<br />
Erscheinen halbjährlich, Wintersaison (November bis April)<br />
im Juli; Sommersaison (Mai bis Oktober) im Januar.<br />
– Jahresüberblick, erscheint im März/April.<br />
Hotellerie und Pa raho tel le rie in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
– Jahresüberblick<br />
Kommentare und Resultate zum Stand und zur Entwicklung<br />
von Angebot und Nachfrage. Erscheint im Mai/Juni.<br />
Erschienen bis 1993, Neuaufl age ab 1999.<br />
– Kantonale Überblicke (OW, GR, SG/AR, BE, VS, TI)<br />
Resultate zum Stand und zur Entwicklung von Angebot und<br />
Nachfrage in <strong>der</strong> Hotellerie und <strong>der</strong> Parahotellerie (jährlich).<br />
Erschienen bis 1993, Neuaufl age ab 1999 (ohne SG/AR).<br />
<strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Ausführlicher Jahresbericht zum internationalen und schweizerischen<br />
<strong>Tourismus</strong> mit umfangreichen Resultatübersichten und<br />
re tro spek ti ven Tabellen. Erscheint im Oktober (erschienen bis<br />
1993, Neuaufl age ab 1998).<br />
Son<strong>der</strong>berichte<br />
– Fremdenverkehrsbilanz <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Einnahmen und Ausga -<br />
ben im grenzüberschreitenden Fremdenverkehr.<br />
Erscheint im August.<br />
– Reiseverkehr <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er im Ausland. Kommentar<br />
und Resultate zur Entwicklung im internationalen Fremdenver<br />
kehr und des Reiseverkehrs <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er im Ausland.<br />
Erscheint im Dezember/Januar.<br />
– Volkswirtschaftliche Bedeutung des <strong>Tourismus</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Auskünfte und Publikationsbezug<br />
Die Publikationen können einzeln o<strong>der</strong> im Abonnement be -<br />
zogen werden. Preise auf Anfrage (Tel. 032/713 60 60). Die<br />
Sektion <strong>Tourismus</strong> des Bundesamtes für Statistik (BFS) informiert<br />
Sie gerne über weitere Nachweise zum Fachgebiet. So stehen<br />
z.B. auf Wunsch (auch im Abonnement) einzelne Tabellen aus dem<br />
Aus wer tungs pro gramm zur Verfügung; Preise auf Anfrage;<br />
Tel. 031/323 66 36.<br />
Programme des publications de l'OFS<br />
En sa qualité de service central de statistique de la Confédération,<br />
l’Offi ce fédéral de la statistique (OFS) a pour tâche de rendre les<br />
informations sta tis ti ques accessibles à un large public.<br />
L’information statistique est diffusée par domaine (cf. verso de la<br />
première page de couverture); elle emprunte diverses voies.<br />
La Liste des publications mise à jour régulièrement, donne<br />
davan tage de détails sur les divers moyens de diffusion. Elle<br />
se trouve sur Internet à l’adresse www.statistique.admin.ch<br />
>>Actualités>>Nouvelles publications.<br />
Tourisme<br />
Le programme des publications de la Section du tourisme de<br />
l’Offi ce fédéral de la sta tis ti que se présente de la manière<br />
suivante:<br />
Les hôtels et les établissements de cure en Suisse<br />
Etat et évolution de l’offre et de la demande; résultats et commentaires.<br />
– Rapports mensuels<br />
Parution deux mois après la fi n du mois sous revue.<br />
– Rapports saisonniers<br />
Parution semestrielle: saison d’hiver (novembre à avril)<br />
en juillet, saison d’été (mai à oc to bre) en janvier.<br />
– Rapport annuel, parution en mars/avril.<br />
L’hôtellerie et la parahôtellerie en Suisse<br />
– Rapport annuel<br />
Etat et évolution de l’offre et de la demande;<br />
résultats et commentaires. Parution en mai/juin. Publication<br />
parue jusqu’en 1993, paraît à nouveau depuis 1999.<br />
– Rapports cantonaux (OW, GR, SG/AR, BE, VS, TI)<br />
Etat et évolution de l’offre et de la demande dans l’hôtellerie<br />
et la parahôtellerie; résultats annuels. Publications parues jus -<br />
qu’en 1993, paraissent à nouveau depuis 1999 (sans SG/AR).<br />
Le tourisme en Suisse<br />
Rapport annuel détaillé sur le tourisme national et in ter na tio nal,<br />
accompagné de nombreux tableaux, actuels et ré tros pec tifs.<br />
Parution en octobre (publication parue jusqu’en 1993, paraît à<br />
nouveau depuis 1998).<br />
Rapports spéciaux<br />
– La balance touristique de la Suisse. Recettes et dépenses<br />
liées au tourisme international.<br />
Parution en août.<br />
– Les touristes suisses à l’étranger. Etat et évolution<br />
du tourisme international et du tou ris me suisse à l’étranger;<br />
résultats et commentaires.<br />
Parution en décembre/janvier.<br />
– L’importance du tourisme dans l’économie nationale.<br />
Renseignements et commande de publications<br />
Vous pouvez vous abonner aux publications ou les acquérir<br />
individuellement. Prix sur demande (tél. 032/713 60 60). La Section<br />
du tourisme de l’Offi ce fédéral de la statistique (OFS) vous<br />
indiquera volontiers d’autres possibilités d’obtenir des données<br />
sur le domaine en question. Ainsi, elle propose aux personnes<br />
intéressées des tableaux isolés de son programme d’exploitation<br />
(aussi en abonnement); prix sur demande; tél. 031/323 66 36.
Der <strong>Tourismus</strong> ist einer <strong>der</strong> wichtigsten Zweige <strong>der</strong> schweizerischen Volkswirtschaft.<br />
Er hat grosse Auswirkungen auf Beschäftigung, Produktion und Wertschöpfung. Vor allem<br />
<strong>der</strong> internationale Fremdenverkehr trug und trägt immer noch in hohem Masse zur<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Berggebiete in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> bei.<br />
Durch die Heterogenität <strong>der</strong> <strong>Tourismus</strong>produktion ist es indessen schwierig, die vielfältigen<br />
wirtschaftlichen Effekte des <strong>Tourismus</strong> zu erfassen und wirtschaftsstatistisch auszuweisen.<br />
Der <strong>Tourismus</strong> als solcher ist in den Nomenklaturen <strong>der</strong> Statistik und <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnung nicht enthalten. Deshalb mussten die benötigten Informationen<br />
aus den tourismusbezogenen Komponenten verschiedenster Branchen extrahiert<br />
und in einem separaten Konto – dem so genannten «<strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong>»<br />
– zusammengefasst werden. Das <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> hat zum Ziel,<br />
Antworten aus <strong>der</strong> Optik <strong>der</strong> Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf verschiedene Fragen<br />
zur Standortbestimmung und Entwicklung des <strong>Tourismus</strong> zu geben – sowohl auf <strong>der</strong><br />
Seite des touristischen Aufkommens (Angebot), als auch auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> touristischen<br />
Verwendung (Nachfrage): Wie gross ist aufkommensseitig <strong>der</strong> Beitrag des <strong>Tourismus</strong> zu<br />
Bruttowertschöpfung und Beschäftigung <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft? Welche Wirtschaftszweige<br />
profitieren wie stark vom <strong>Tourismus</strong>? Wie gross ist verwendungsseitig die wirtschaftliche<br />
Bedeutung verschiedener Besucherkategorien?<br />
Die vorliegende Publikation bietet eine Übersicht über die allgemeinen Grundsätze,<br />
die angewandte Methode sowie die Ergebnisse des ersten <strong>Satellitenkonto</strong>s <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
für das Referenzjahr 1998. Sie stellt einen ersten wichtigen Schritt dar in Richtung einer<br />
regelmässigen Veröffentlichung des <strong>Satellitenkonto</strong> <strong>Tourismus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Bestellnummer: Bestellungen: Preis:<br />
250-0300 032 713 60 60 Fax: 032 713 60 61 E-Mail: or<strong>der</strong>@bfs.admin.ch Fr. 20.– ISBN 3-303-10390-9