Satellitenkonto Tourismus der Schweiz - Schweizer Tourismus ...

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34 M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N nicht im besuchten Land oder in der besuchen Region entgolten werden, werden die Ausgaben der Geschäftsreisen der touristischen Verwendung zugeteilt. Dabei gilt es zwischen Ausgaben (Transport, Unterkunft usw.), welche vom Arbeitgeber übernommen werden, und persönlichen Ausgaben (Souvenirs, Kino, Theater usw.) zu unterscheiden. Bei ersteren handelt es sich um Vorleistungen der Produzenten aus der gewohnten Umgebung und bei letzteren um Endverbrauch der Besucher/innen. Die Ausgaben für Mahlzeiten können grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten verbucht werden: � Endverbrauch der Arbeitnehmenden: Die Ausgaben für Mahlzeiten werden vom Produzenten in Form eines Zusatzlohnes (Naturallohn) ausbezahlt; � Vorleistungen der Produzenten: Die Ausgaben für Mahlzeiten werden direkt vom Produzenten übernommen. Detailhandel (Tankstellen und Autohandel) Die vom Detailhandel im Allgemeinen und die von den Tankstellen und dem Autohandel im Besonderen angebotenen Dienstleistungen gelten als tourismusverwandte Produkte. Sie werden als Bruttohandelsmarge ausgewiesen. Der Verkaufswert der Waren abzüglich Handels- und Transportmargen erscheint in dieser ersten Version des TSA Schweiz – ungeachtet dessen, ob die Waren aus dem Referenzland stammen oder importiert wurden – unter sonstige Produkte bzw. unter den nicht tourismusspezifischen Wirtschaftszweigen. Das gleiche gilt auch für die Grosshandels- und Transportmargen. Anders verhält es sich bei den dauerhaften touristischen Konsumgütern: Deren Werte abzüglich der Handels- und Transportmargen werden, wie bereits oben erwähnt, den tourismusverwandten Wirtschaftszweigen zugeteilt. 3.2 Das Aufkommen Das Aufkommen der tourismusspezifischen Produkte (charakteristisch touristische und tourismusverwandte Produkte) stammt aus den beiden Quellen der inländischen Produktion und der Importe. Bei der inländischen Produktion tourismuspezifischer Produkte kann es sich sowohl um die Hauptproduktion der jeweiligen Aktivitäten als auch um die Nebenproduktion anderer tourismusspezifischer oder nicht tourismusspezifischer Aktivitäten handeln. Diese Unterscheidung ist in Abbildung 6 dargestellt. Die inländische Produktion tourismusspezifischer Produkte wird nach einer Güterklassifikation und nach der Systematik der Wirtschaftszweige gegliedert. Dabei entsprechen die Aktivitäten idealerweise homogenen Produktionseinheiten, das heisst sie führen eine einzige Aktivität aus und weisen daher keine Nebenaktivitäten auf. Diese Annahme entspricht aber nicht der Realität. Gemäss der Systematik der Wirtschaftszweige des ESVG 95 wird die Grundeinheit örtliche fachliche Einheit bzw. Arbeitsstätte genannt. „Die örtliche Einheit ist eine institutionelle Einheit oder ein Teil davon, die bzw. der an einem Ort Waren und Dienstleistungen produziert“ (ESVG 95 §2.106). Die inländische Produktion tourismusspezifischer Produkte wird denn auch auf zwei verschiedene Arten – nach Arbeitsstätten und nach Produkten – aufgeteilt.
Abbildung 6: Abgrenzung der Produktion tourismusspezifischer Produkte PRODUKTION KONSUMIERT DURCH Quelle: WTO (1999a) Hauptproduktion Nebenproduktion M E T H O D I S C H E G R U N D L A G E N 35 Hauptproduktion Nebenproduktion Besucher/innen X X X X Nichtbesucher/innen TOURISMUSSPEZIFISCHE AKTIVITÄTEN SONSTIGE AKTIVITÄTEN Tourismusspezififische Produkte Sonstige Produkte Sonstige Produkte Tourismusspezifische Produkte Die Importe tourismusspezifischer Produkte werden nach der für das Satellitenkonto verwendeten Güterklassifikation gegliedert. Addiert man die Importe zur inländischen Produktion nach Produkten, ergibt sich daraus das Total des Aufkommens nach Produkten, welches der Verwendung der verschiedenen Produkte durch die Besucher/innen gegenübergestellt werden kann. Spezielle Gliederung der inländischen Produktion und der Importe in der Schweiz Das Produktionskonto der Schweiz, auf dem die Daten zur Produktion tourismuspezifischer Produkte basieren, ist nach institutionellen Sektoren gegliedert, deren repräsentative statistische Einheit das Unternehmen bildet (institutionelle Einheit). Mangels zusätzlicher Daten ist keine Aufteilung der Produktion der Unternehmen nach Produkten möglich. Um der gewünschten Gliederung der Produktion im TSA Schweiz möglichst zu entsprechen, sind aufgrund der Produktion nach Unternehmensebene die Daten nach Arbeitsstättenebene (örtliche Einheiten in der Schweiz) im Sinne der in der schweizerischen Statistik verwendeten Definition herausgefiltert worden. Daraus ergibt sich anstelle der gewünschten Klassifikation der inländischen Produktion nach Arbeitsstätten und Produkten eine Gliederung nach Unternehmen und Arbeitsstätten. Addiert man die Produktion nach Arbeitsstätten und die Importe nach Produkten, ergibt sich daraus das Total des Aufkommens. Es ist kaum anzunehmen, dass die Arbeitsstätten keine Nebenproduktion aufweisen, doch ihre Produktion ist mit Sicherheit homogener als jene der Unternehmen. Die Produktion nach Arbeitsstätten wird deshalb annahmegemäss mit der Produktion nach Produkten gleichgesetzt. Zur Erfassung der Produktion nach Arbeitsstätten dienen insbesondere die folgenden beiden Quellen: Erstens das jährlich vom BFS erstellte Produktionskonto, welches sich aus dem Bruttoproduktionswert, den Vorleistungen und der Bruttowertschöpfung zusammensetzt. Diese Aggregate sind auf der Ebene der NOGA- Abteilungen nach Wirtschaftszweigen, das heisst gemäss einer zweistelligen Gliederung, verfügbar. Die Wirtschaftszweige umfassen Gruppen von Unternehmen nach deren Hauptaktivitäten. Zweitens die vollzeitäquivalente Beschäftigung (VZÄ) der Betriebszählung (BZ), gegliedert sowohl nach Unternehmen als auch nach Arbeitsstätten. Für ein Unternehmen (i) kann damit ebenfalls die Anzahl der vollzeitäquivalenten Beschäftigung (VZÄ) bei den entsprechenden Arbeitsstätten (j) erfasst werden. Diese Gliederung ist auf der tiefsten Desaggregationsstufe der NO- GA (5. Stufe) verfügbar.
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