Über den Autor Holger Galuschke - FinanzBuch Verlag - Management
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Teil III Der richtige Umgang mit Indikatoren ... – von <strong>Holger</strong> <strong>Galuschke</strong> –281<br />
Neben <strong>den</strong> visuellen technischen Analysemetho<strong>den</strong> wie beispielsweise der Dow-Theorie, der<br />
Formationenlehre sowie Point & Figure- und Candlestickcharts haben sich innerhalb der Technischen<br />
Analyse solche Disziplinen durchgesetzt, die insbesondere auf mathematischen Modellen<br />
aufsetzen. Dies gerade vor dem Hintergrund, dass Rechnerleistung und Rechnerspeicher<br />
preiswert zu haben sind und immer höheren Anforderungen genügen. Die mathematischen<br />
Modelle entstammen dabei insbesondere der Statistik und Wahrscheinlichkeitslehre sowie ökonometrischen<br />
Verfahrensweisen. Somit sind auch hier wiederum der Komplexität nahezu keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
Mathematische Modelle haben in die Technische Analyse hauptsächlich in Form der technischen<br />
Indikatoren Einzug gehalten. Der wohl bekannteste technische Indikator ist der Gleitende<br />
Durchschnitt. Mit dem Einzug des Computers in die Technische Analyse wurde das Feld der<br />
technischen Indikatoren stetig weiterentwickelt. Heute dürfte deren Liste weit mehr als 200 umfassen.<br />
Die technischen Indikatoren lassen sich grob in drei Kategorien unterteilen:<br />
– Trendfolge-Indikatoren (beispielsweise Gleitende Durchschnitte)<br />
– Overbought-/Oversold-Indikatoren (beispielsweise RSI nach Welles Wilder)<br />
– sonstige Indikatoren (beispielsweise Beta-Faktor)<br />
Trendfolge-Indikatoren versuchen, möglichst frühzeitig einen Trend zu i<strong>den</strong>tifizieren und im<br />
weiteren Verlauf die Gültigkeit des Trends zu prüfen. Mit Hilfe von Overbought-/Oversold-Indikatoren<br />
oder auch <strong>Über</strong>kauft-/<strong>Über</strong>verkauft-Indikatoren soll die Qualität einer technischen Korrektur<br />
innerhalb eines Trends gemessen wer<strong>den</strong>. Liegt kein Trend vor, eignen sich Overbought-/<br />
Oversold-Indikatoren auch als Trading-Instrumente. Ein trendloser Markt ist in der Regel durch<br />
eine mehr oder weniger ausgeprägte Seitwärtsbewegung innerhalb einer Unterstützungs-/Widerstandszone<br />
geprägt. Der Test der Unterstützungslinie in Verbindung mit einer <strong>Über</strong>verkauft-<br />
Situation kann zu einem Kaufsignal, der Test der Widerstandslinie in Verbindung mit einer<br />
<strong>Über</strong>kauft-Lage zu einem entsprechen<strong>den</strong> Verkaufsignal führen. Mit <strong>den</strong> sonstigen Indikatoren<br />
sollen spezielle Situationen auf <strong>den</strong> Märkten überprüft wer<strong>den</strong>. So sollen zum Beispiel mit Ratio-<br />
Indikatoren die Differenzen zwischen zwei Instrumenten gemessen wer<strong>den</strong>. Solche Differenzanalysen<br />
(Spreadanalysen) sind beispielsweise auf <strong>den</strong> Futuresmärkten weit verbreitet.<br />
Technische Indikatoren lassen sich wiederum auf andere technische Indikatoren anwen<strong>den</strong>.<br />
Diese Praxis kommt beispielsweise dann zum Zug, wenn der grafische Verlauf eines Indikators<br />
sehr zerklüftet ist und daher geglättet wer<strong>den</strong> soll.<br />
Technische Indikatoren unterschei<strong>den</strong> sich ferner in ihrer Darstellungsart innerhalb des Charts.<br />
Indikatoren können zum einen direkt über <strong>den</strong> Kurschart des Instruments gelegt sein (Overlay-<br />
Chart). Die Skalierung solcher Indikatoren richtet sich dann in der Regel auch an der Skalierung<br />
des zu Grunde liegen<strong>den</strong> Instruments aus. Gleitende Durchschnitte gehören zu dieser Katego-