Über den Autor Holger Galuschke - FinanzBuch Verlag - Management

Teil III Der richtige Umgang mit Indikatoren ... – von Holger Galuschke –293
Kontinuität. Die Punkte verlaufen abwechselnd oberhalb des Charts, offenbar bei Aufwärtsbewegungen,
oder unterhalb des Charts bei Abwärtsbewegungen. Der Wechsel von einer Aufwärts-
in eine Abwärtsbewegung und umgekehrt führt sichtlich zum Bruch der Kontinuität des
Indikators. Die Punkte zeigen einen tendenziell parabolischen Verlauf. Anscheinend unterliegen
die Punkte einer Beschleunigung. Auffällig ist, dass der parabolische Verlauf an bestimmten Stellen
kurzzeitig unterbrochen wird. So im April 2007, als die Punkte in zwei Perioden seitwärts
tendieren.
Wie sieht nun das mathematische Konzept des Parabolic-Time-/Price-Systems aus, welche Bestimmungsfaktoren
gibt es, und welche Parameter haben Einfluss auf den Verlauf des Indikators?
Wie der Name des Indikators bereits vermuten lässt, integrierte Wilder in seinen Indikator eine
Preis- und eine Zeitkomponente. Ein Gleitender Durchschnitt wird innerhalb eines Aufwärtstrends
tendenziell unterhalb des Charts verlaufen. Das gleiche Verhalten legt auch der Parabolic-Indikator
an den Tag. Bei einem Gleitenden Durchschnitt ist es nicht unüblich, dass der Indikator
innerhalb eines Aufwärtstrends entgegen dem Trend läuft, also abwärts gerichtet ist.
Wilder konstruierte seine Studie in der Weise, dass innerhalb eines Aufwärtstrends der Indikator
nur aufwärts verlaufen kann. In bestimmten Ausnahmefällen kann der Indikator allenfalls seitwärts
verlaufen. Das Gleiche gilt innerhalb eines Abwärtstrends. Hier kann das Parabolic-Time-/
Price-System nur abwärts verlaufen beziehungsweise in bestimmten, genau abgegrenzten Ausnahmefällen
seitwärts.
Wilder schuf mit dem Parabolic-Time-/Price-System ein klassisches Trendfolgesystem. Daher
kennt der Indikator nur einen Aufwärts- beziehungsweise Abwärtstrend. Ein Seitwärtstrend
wird nicht betrachtet. Die Punkte im Chart stellen daher Stops dar. Diese folgen dem zu Grunde
liegenden Trend. In einem Aufwärtstrend verlaufen die Stops unterhalb des Charts und werden
sich in der Folge nur in Richtung des Aufwärtstrends bewegen (Ausnahme: kurzzeitig seitwärts).
Umgekehrt verlaufen die Stops in einem Abwärtstrend oberhalb des Charts und bewegen sich
auch hier wiederum nur in Richtung des Trends (Ausnahme: kurzzeitig seitwärts). Wann findet
nun der signifikant vollzogene Trendwechsel statt? Wenn die Stops in einem Aufwärtstrend nur
unterhalb des Kurscharts beziehungsweise in einem Abwärtstrend nur oberhalb verlaufen können,
muss demzufolge ein Schnittpunkt des Kurses mit dem Stop der Trendwechsel sein. Der
Schnittpunkt des Stops mit dem Kurs lässt sich daher auch als ein Handelssignal interpretieren.
Wilder bezeichnete das Parabolic-Time-/Price-System daher auch als »True Reversal System«
oder auch als »Stop and Reverse« System (SAR System).
Wie integrierte Wilder die Zeit- und die Kurskomponente? Grundsätzlich bewegt sich der Stop
mit jeder Periode ein Stück in Richtung des Trends weiter. Diese Charakteristik bezeichnete Wilder
als die Zeitkomponente. In welchem Umfang sich der Stop in Richtung des Trends weiterbewegt,
hängt allerdings vom Verlauf des Kurses ab. Diese Charakteristik bezeichnete Wilder als
die Kurskomponente.