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Reinigung & Hygiene - Existenz Gastronomie

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dete Restaurant- oder Hotelfachfrauen<br />

und -männer bringen im Allgemeinen<br />

das notwendige Hintergrundwissen mit<br />

und ermöglichen oftmals einen höheren<br />

Qualitätsstandard. Allerdings sind auch<br />

berufl iche Quereinsteiger, die für die<br />

<strong>Gastronomie</strong> eine Leidenschaft haben,<br />

durchaus erfolgreich. Alfons Güss weiß:<br />

„Letztendlich ist im Leben alles erlernbar.<br />

Auch das Tranchieren, das Dekantieren<br />

und das Einsetzen der Gläser.“<br />

Durch eine saisonal und witterungsbedingt<br />

schwankende Auslastung entsteht<br />

in <strong>Gastronomie</strong> und Hotelerie natürlich<br />

Bedarf an fl exiblen Arbeitskräften.<br />

Auch Überstunden lassen sich oftmals<br />

nicht vermeiden und der Gastronom<br />

muss den unterschiedlichen Bedarf an<br />

Arbeitskräften der jeweiligen Situation<br />

anpassen. „Wir selbst favorisieren in<br />

unseren Beratungen das Jahresarbeitszeitmodell“,<br />

so Alfons Güss. „Wie die<br />

Stunden übers Jahr verteilt werden, ist<br />

weitgehend dem Arbeitnehmer überlassen.<br />

Von Vorteil an diesem Modell<br />

ist, dass der Lohn aufgrund des durchschnittlichen<br />

Beschäftigungsgrades monatlich<br />

ausbezahlt wird, unabhängig<br />

davon, wie viele Stunden effektiv gearbeitet<br />

wurden.“ Dieses Modell bringt<br />

Vorteile für beide Seiten: beispielsweise<br />

eine übersichtliche Budgetplanung für<br />

den Gastronomen, ein konstantes Einkommen<br />

für den Mitarbeiter und eine<br />

bessere Steuerung des in der <strong>Gastronomie</strong><br />

unregelmäßigen Arbeitsanfalls.<br />

Nicht zuletzt sind Schulungen der Mitarbeiter<br />

notwendig, um einerseits den<br />

gesetzlichen Vorschriften für <strong>Gastronomie</strong>-Personal<br />

Genüge zu tun und<br />

andererseits auf dem aktuellen Stand<br />

der Dinge zu bleiben und zusätzliches<br />

Fachwissen zu erwerben. „Für Mitarbeiter,<br />

die direkt mit den Speisen in Verbindung<br />

kommen (Küche), ist eine <strong>Hygiene</strong>schulung<br />

notwendig, die jährlich<br />

erneuert werden muss“, erklärt Matthias<br />

Hölzel von der Erbsenzähler GmbH.<br />

Der Besuch von Seminaren kann aber<br />

auch zur Motivation für engagierte Mitarbeiter<br />

dienen.<br />

Wo man gute<br />

Mitarbeiter f indet<br />

Gutes Personal zu fi nden ist oft schwierig.<br />

Daher sollte die Suche über den Bekanntenkreis<br />

und die Aushänge im eigenen<br />

Objekt oder an dafür vorgesehenen,<br />

stark frequentierten Stellen hinausge-<br />

2010 GASTRONOMIE<br />

hen. So gibt es z. B. die Möglichkeit eine<br />

Stellenanzeige in der lokalen oder der<br />

Fachpresse, in Branchenverzeichnissen<br />

oder im Internet aufzugeben bzw. sich<br />

auf ein Stellengesuch hin mit dem potentiellen<br />

neuen Mitarbeiter in Verbindung<br />

zu setzen. Auch über die Agentur für<br />

Arbeit, private Arbeitsvermittler oder<br />

lokale Zeitarbeitsfi rmen, die sich auf<br />

die <strong>Gastronomie</strong> spezialisiert haben,<br />

kann neues Personal gewonnen werden.<br />

Nicht zu verachten sind natürlich Empfehlungen,<br />

da Qualifi zierung, Stärken<br />

und Schwächen sowie Erfahrungen des<br />

Bewerbers dem Empfehlenden dann<br />

bereits bekannt sind. Gerade über Kontakte<br />

zu Ausbildungsbetrieben, Schulen<br />

oder künftigen Kollegen kann man geeignetes<br />

Personal fi nden.<br />

Wenn man einen Bewerber ausgewählt<br />

hat, so rät Matthias Hölzel: „Probearbeiten<br />

hilft beiden Seiten festzustellen,<br />

ob man zusammen passt. Die Sofortmeldepfl<br />

icht in der Sozialversicherung<br />

muss aber bitte beachtet werden.“ Dem<br />

Gastronomen muss jedoch klar sein,<br />

dass jede – auch noch so fi tte – Fachkraft<br />

eine gewisse Einarbeitungszeit<br />

benötigt. Während dieser sollte sich der<br />

Gastronom für die Mitarbeiter Zeit nehmen,<br />

sie schulen und aufzeigen, worauf<br />

besonderes Augenmerk gerichtet werden<br />

soll. Nur im direkten Kontakt hat<br />

er die Möglichkeit die richtigen Abläufe<br />

zu kontrollieren. Schult ein Mitarbeiter<br />

einen anderen, können sich leicht Fehler<br />

einschleichen, die im Nachhinein<br />

nur schwer wieder auszumerzen sind.<br />

Ein Miteinander bietet sich auch bei<br />

der Zusammenstellung einer neuen<br />

Speise- oder Getränkekarte an: Eine<br />

gemeinsame Verkostung ermöglicht es<br />

dem Gastronom im kleinen, internen<br />

Kreis zu sehen, was ankommt bzw.<br />

wie sein Team die einzelnen Speisen<br />

und Getränke einem imaginären Gast<br />

„schmackhaft“ machen würde. In solch<br />

einer Runde können die Mitarbeiter<br />

voneinander lernen und Feedback erhalten.<br />

Das hilft nicht zuletzt, das Team<br />

zusammenzuschweißen.<br />

Auch im laufenden Betrieb kann es immer<br />

wieder vorkommen, dass es in einem<br />

hektischen Moment klemmt. Hier<br />

sollte der Gastronom als ruhender Pol<br />

helfend eingreifen und in einem ruhigen<br />

Moment mit seinem Team klären, wie<br />

sich solch eine Stress-Situation vermeiden<br />

lässt.<br />

PERSONAL<br />

Zufriedene und<br />

motivierte Mitarbeiter<br />

Zufriedene Kunden sind nicht nur in der<br />

<strong>Gastronomie</strong> Voraussetzung für den Erfolg<br />

des Unternehmens. Den Zusammenhang<br />

zwischen Gästezufriedenheit und<br />

der Zufriedenheit der Mitarbeiter bringt<br />

Matthias Hölzel auf den Punkt: „Zufriedene<br />

Mitarbeiter strahlen diese Zufriedenheit<br />

aus und übertragen dies auch auf<br />

die Gäste. Als Rückwirkung sind auch<br />

die Gäste dann zufriedener.“ Zwischen<br />

zufriedenen Mitarbeitern und Gästen<br />

entwickelt sich viel schneller ein gewisses<br />

Vertrauensverhältnis, das die Gäste<br />

an den <strong>Gastronomie</strong>betrieb bindet. Hinzu<br />

kommt, dass das Personal, das sich in<br />

„seinem“ Restaurant wohl fühlt, selbstständiger<br />

und effektiver arbeitet sowie<br />

eigene Vorschläge für einen verbesserten<br />

Arbeitsablauf einbringt. Nicht zuletzt<br />

machen zufriedene Mitarbeiter auch im<br />

Freundeskreis gerne Werbung und bringen<br />

somit neue Gäste ins Haus.<br />

Neben einer leistungsgerechten Bezahlung<br />

und angenehmen Arbeitsbedingungen<br />

ist es wichtig, die Mitarbeiter zu motivieren,<br />

eine Aufgabe, der der Inhaber<br />

bzw. Betreiber unbedingt nachkommen<br />

sollte. „In der <strong>Gastronomie</strong> stehen die<br />

fi nanziellen Mittel für monetäre Belohnsysteme<br />

nicht zur Verfügung“, sagt Alfons<br />

Güss, „Der heutige Mitarbeiter will<br />

Anerkennung und Beachtung. Daher<br />

sollten Gastronomen ihre Mitarbeiter<br />

immer dann loben, wenn ein Lob „verdient“<br />

ist.“ Das Eingehen auf den individuellen<br />

Mitarbeiter ist essentiell, die<br />

Übertragung verantwortungsvoller Aufgaben<br />

wie die Speisekarten mitgestalten<br />

zu dürfen, drücken die Wertschätzung<br />

durch den Arbeitgeber in ganz besonderer<br />

Weise aus. Lob und Wertschätzung<br />

sollten unbedingt ausgesprochen<br />

werden – schließlich führt die positive<br />

Bestärkung zur Verbesserung des Selbstwertgefühls.<br />

Wenn man weiß, dass die<br />

eigene Arbeit geschätzt wird, bringt man<br />

sich gleich mit ganz anderem Elan in den<br />

<strong>Gastronomie</strong>betrieb ein.<br />

Um auch weiterhin auf Erfolgskurs zu<br />

bleiben, sollte sich der Gastronom in<br />

regelmäßigen Abständen mit seinem<br />

Team für Mitarbeiterbesprechungen<br />

zusammensetzen. In gemütlicher Runde<br />

können dann Neuerungen und Erfolge,<br />

aber auch Probleme besprochen werden.<br />

Allerdings sollte dabei nicht nur<br />

der Chef des Hauses zu Wort kommen.<br />

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