Reinigung & Hygiene - Existenz Gastronomie

für die Realisierung benötigt werden:
Lagerräume, Küche, Sanitärräume und
ein Gastraum sind Voraussetzung. Bei
den zur Verfügung stehenden Objekten,
die angemietet, gepachtet oder gekauft
werden können, sollte der zukünftige
Gastronom überlegen, wie viele Gäste er
in seinem Betrieb bewirten möchte. Passend
zur Anzahl der Sitzplätze muss die
Küchengröße gewählt werden.
Im Vorfeld muss außerdem geklärt werden,
ob an die Räumlichkeiten und deren
Inventar eine Bezugsverpfl ichtung
gegenüber Getränkelieferanten oder einer
Brauerei bestehen.
Auf die Zielgruppe
ausrichten
Mit der Festlegung der Art des Gastronomiebetriebes
sowie seiner Zielgruppe
wird auch die Gestaltung der Räumlichkeiten
bestimmt. Sollen überwiegend
junge Gäste angesprochen werden, gilt
es ein modernes, lockeres und ansprechendes
Ambiente zu schaffen. Wer vor
allem Geschäftsleute und Firmenmitarbeiter
aus den umliegenden Unternehmen
gewinnen möchte, wählt sicherlich
eher eine zeitlose und stilvolle Einrichtung
und Dekoration. Der Gastronom
sollte auf die Bedürfnisse seiner Gäste
eingehen. So ist es für die einen wichtig,
schnell bestellen und ihr Essen verzehren
zu können. Andere wollen gerne mit
einer Kreditkarte zahlen oder während
ihres Aufenthaltes mit ihrem Laptop per
W-Lan online gehen können. Die nächsten
suchen eine gemütliche Atmosphäre,
in der sie sich mit Freunden treffen
und einige Stunden plaudernd verweilen
können. Passend dazu muss der Existenzgründer
seine Ausstattung wählen
bzw. um das technische Equipment erweitern.
Qualität bieten
Qualität setzt sich durch – gerade in der
Gastronomie. Deswegen ist es wichtig,
dem Gast einwandfreie und fachkundig
zubereitete Speisen und Getränke zu
servieren, die auch optisch überzeugen.
Dazu gehört selbstverständlich ebenso ein
serviceorientierter Dienst am Gast durch
kompetente und freundliche Mitarbeiter.
Diese sollten sorgfältig ausgewählt und
regelmäßig geschult werden. Hilfreich
ist es, wenn das Team des Gastronomiebetriebes
gemeinsam Ziele defi niert und
die Mitarbeiter beim Erreichen dieser
2010 GASTRONOMIE
belohnt werden. Nicht zu vergessen: Motivierte
und engagierte Mitarbeiter tragen
zum Erfolg des Betriebes maßgeblich bei.
Werden dem Gast guter Service und
Qualität geboten, ist er auch bereit dafür
entsprechend zu zahlen. Daher sollten
die Preise auf der Karte gut kalkuliert
sein. Sie müssen zur Zielgruppe passen
und in einem guten Preis-Leistungs-
Verhältnis stehen. Ein Vergleich mit den
Preisen der Mitbewerber ist sinnvoll, allerdings
nicht, um diese zu unterbieten.
Gut kommen beim Gast übrigens Karten
an, in denen sich für jeden Geldbeutel
etwas fi ndet.
Der Eindruck zählt
Waren die Gäste mit dem Essen, dem
Service und dem Ambiente zufrieden,
werden sie in ihrem Bekanntenkreis
davon erzählen. Bis die Mund-zu-Mund-
Propaganda jedoch richtig greift, vergeht
einige Zeit.
Um erst einmal auf den neu eröffneten
Gastronomiebetrieb aufmerksam zu machen,
sollte frühzeitig mit Flyern, Aushängen
und Anzeigen in den Zeitungen
darauf hingewiesen werden. Von Anfang
an sollten diese Hingucker so gestaltet
sein, dass sie die Corporate Identity des
Gastronomiebetriebes – ebenso wie die
Speisekarten – aufgreifen. So bekommt
der potentielle Gast gleich einen positiven
Eindruck des Hauses und wird
leichter wiederkehrende Texte, Bilder
und Aussagen des Hauses bewusst abspeichern.
Wer rastet, der rostet
Ist der Gastronomiebetrieb erfolgreich
angelaufen, lässt die Konzentration der
Mitarbeiter meist etwas nach und es kön-
EXISTENZGRÜNDUNG
nen sich Fehler in die Alltagsabläufe einschleichen.
Dies lässt sich vermeiden, indem
der Gastronom und sein Team sich
immer wieder neue Ziele setzen, sich
Aktionen für die einzelnen Jahreszeiten
und Gästegruppen überlegen und mit
Letzteren im Gespräch bleiben.
Es ist toll, wiederkehrende Gäste im Betrieb
begrüßen zu können. Doch auch
Stammgästen muss immer wieder ein neuer
Anlass geboten werden, um das Café
oder Restaurant zu besuchen. Schließlich
sind Stammgäste für jeden Betrieb
ein wertvolles Kapital. Daher sollten die
„Wiederkehrer“ auch besonders behandelt
und eventuell für ihre Treue mit einem
kleinen Bonus belohnt werden.
Einen Gastronomiebetrieb zu führen,
ist eine faszinierende Aufgabe und eine
große Herausforderung zugleich. Dafür
sind umfangreiches Wissen, viel Engagement
und Liebe zum Beruf sowie
eine hohe Bereitschaft zum Dienst am
Kunden notwendig. Der regelmäßige Besuch
von Weiterbildungen und auch der
Austausch mit Kollegen hilft, auf dem
aktuellen Wissensstand zu bleiben sowie
nützliche Tipps und Erfahrungswerte für
den Umgang mit dem Gast, den Mitarbeitern,
Behörden und Lieferanten zu
erhalten.
Auf den nachfolgenden Seiten fi nden
sich zudem hilfreiche Beiträge rund um
den Gastronomiealltag. Doch auch Einrichtungen
wie die Industrie- und Handelskammer
beziehungsweise der Hotel-
und Gaststättenverband helfen gerne mit
Informationsmaterial, Beratungen und
Seminaren weiter. Sie sind auch die richtigen
Anlaufstellen, wenn sich Probleme
im Alltagsgeschäft ergeben und die Gastronomen
nicht mehr weiter wissen. (me)
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