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Jubiläumsmagazin Januar 2010 - Baumeler

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_Vreni Krebs_Reiseleiterin<br />

MEIN ASIEN<br />

– die Qual der Wahl.<br />

26 I baumeler_<strong>Jubiläumsmagazin</strong> <strong>2010</strong><br />

Es fällt mir keinesfalls leicht, ein einziges Land als mein Lieblingsland<br />

zu bezeichnen. Gereist bin ich durch viele asiatische Länder, alle liegen sie<br />

mir sehr am Herzen und die Menschen haben mein Innerstes berührt.<br />

Deshalb beschränke ich mich hier auf ein paar Gedanken über meine letz-<br />

te Reise nach Burma.<br />

Gelebter Buddhismus<br />

In den Bergregionen herrscht noch überall der alte animistische Glauben<br />

vor. Einige der Völker sind zum Christentum bekehrt worden, doch die alten<br />

Bräuche haben sich erhalten. Einige sind zum Islam konvertiert, doch mehrheitlich<br />

werden der Alltag und das Leben durch den Buddhismus geprägt. Jedes<br />

burmesische Dorf unterhält mindestens ein Kyaung – ein Kloster, das meist mit<br />

einer Klosterschule verbunden ist. Die von gelb über orange bis rot gekleideten<br />

«Pongyis», die buddhistischen Mönche, (wörtlich «Grosse Ehre») sind ein bestimmender<br />

Faktor im städtischen und im ländlichen Strassenbild. Täglich bietet<br />

sich das gleiche, immer wieder beeindruckende Bild der Bettelmönche, die<br />

von allen Menschen mit Essen versorgt werden. Der «Pongyi» muss zwei Stunden<br />

vor Sonnuntergang losgehen und sich seinen Lebensunterhalt erbetteln. Für<br />

empfangene Gaben sagt er kein Wort des Dankes, da nicht er dem Spender etwas<br />

schuldet, sondern umgekehrt, dieser dankbar sein muss, dass der Mönch ihm<br />

Gelegenheit bietet, sich Verdienste zu erwerben.<br />

Archaische Landschaften<br />

Zu einem unvergesslichen Erlebnis wird die Ganztages-Fahrt auf dem Irrawady<br />

von Mandalay nach Bagan. Während man vor sich hinträumt, ziehen am<br />

Ufer Klöster und Pagoden vorbei, Menschen, die am Fluss wohnen, winken uns<br />

zu, Fischer halten ihren Fang in die Höhe. Ein kurzer Landspaziergang in ein<br />

Töpferdorf lässt uns etwas die Beine vertreten. Erstaunlich, was Menschen in<br />

einem kleinen Familienbetrieb alles schaffen können! Wassertöpfe für die Klöster,<br />

Haushalttöpfe oder sonstige Gegenstände des täglichen Gebrauchs. In der<br />

kleinen Dorfschule freuen sich die Lehrer über einen kleinen Zustupf in die<br />

Schulkasse. Beim Inle See – vor allem durch die einmalige Lage unseres Hotels,<br />

das auf Stelzen ins Wasser gebaut wurde – fühlen wir uns beim Sonnenuntergang<br />

in eine andere Welt versetzt. Zur Besichtigung der Tempel und Pagoden,<br />

der schwimmenden Gärten und zu den Werkstätten der verschiedenen Handwerkskünstler<br />

der Inthas werden wir von Booten abgeholt.<br />

Soll man oder soll man nicht?<br />

Von jedem einzelnen Teilnehmer erfordert eine Reise nach Burma viel Einfühlungsvermögen.<br />

Seit Jahren bekämpft die unterdrückte einheimische Bevölkerung<br />

ihr Regime und immer wieder finden Demonstrationen statt. Soll man<br />

ein solches Land überhaupt bereisen? Viele sind dagegen, doch spricht auch<br />

vieles dafür. Die Bevölkerung Burmas ist sehr freundlich und zugänglich, aber<br />

auch vorsichtig. Sie sagten uns, «wenn die Touristen ausbleiben, haben wir gar<br />

keine Verbindungen mehr zur Aussenwelt und keine Möglichkeit für einen kleinen<br />

zusätzlichen Verdienst.»<br />

Vreni Krebs,<br />

Reiseleiterin und fundierte Asienkennerin

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