Jubiläumsmagazin Januar 2010 - Baumeler

Espetada und portugiesische
Gastfreundschaft
Der Tag neigt sich schon seinem Ende entgegen. Wir sitzen
alle zufrieden in unserem Bus und lassen die heutigen Eindrücke
nochmals Revue passieren: die herrliche Hochebene von
Paùl da Serra, der tiefblaue Himmel, der sich in der schmalen
Levada spiegelte, die gelben Tupfer des Stechginsters und als
Kulisse der weite Atlantik und ein paar verlorene Nebelfetzen.
Dann Porto Moniz, das verschlafene Fischerdorf mit der wuchtigen
Brandung und den weissen Schaumkronen, die sich mit
den schwarzen Vulkanriffen zu messen versuchten.
Unser Fahrer kurvt immer höher den Berg hinauf. Längst
schon haben wir die Orte, wo sich die Touristen aufhalten, hinter
uns gelassen. Vor einer unscheinbaren Taverne mit ein paar
Porto da Cruz.
roten Plastikstühlen auf der Terrasse parkiert er. Der Rauch
eines Feuers lässt Gutes erahnen. João, der Grossvater kommt
uns mit strahlendem Lächeln und Sonntagskleidung begrüssend
entgegen und unter der Türe stehen inzwischen erwartungsvoll
seine Frau, seine Tochter, der Schwiegersohn und
zwei Grosskinder. Bevor wir am langen Tisch mit dem karierten
Tischtuch Platz nehmen, müssen wir das Feuer, in
welches João noch einige Büschel Lorbeerblätter wirft und die
vorbereiteten Rindfleischspiesse auf Lorbeerholz behutsam auf
den Grill legt, bewundern. Die ganze Familie ist für uns da und
verwöhnt uns nach allen Künsten des guten portugiesischen
Gastgebers. Der bekömmliche Wein, das schmackhafte und
reichliche Essen und die einmalige, herzliche und ungekünstelte
Atmosphäre hat schon so manchen baumeler-Gast berührt
und hat schon viele Lieder unseren Kehlen entlockt!
baumeler_Jubiläumsmagazin 2010 I 33