Versuch - Kathrin von Basse
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haftigkeit, Melancholie hervorzubringen im Stande ist. Ausserdem finden wir bei ihr<br />
ebenfalls Schwindel, Düsterheit, Taumel, Benebelung des Kopfes, S c h m e r z , w i e<br />
wenn ein Nagel in den Kopf geschlagen würde, drückende, pressende,<br />
stechende Kopfschmerzen.<br />
Auch fehlen nicht Symptome <strong>von</strong> Gesichtsschmerz, die auf Mitleidenschaft des<br />
trigeminus hindeuten.<br />
18. P a t h o l . A n a t o m i e bietet bei den 3 zuletzt genannten Mitteln Hyperämie<br />
und theilweise Erweichung des Gehirns.<br />
Die Familie der Laurineae liefert 2 Mittel:<br />
19. Camphora. Er bewirkt Eingenommenheit des Kopfes, wiederholte kurze<br />
Schwindelanfälle, Schweregefühl des Kopfes mit Schwindel, dumpfen Kopfschmerz in<br />
Stirn und Schläfen, Drücken, Klopfen, Reissen im Kopfe, ferner Zerstreuung, leichtes<br />
Irrereden, Vergesslichkeit, lebhafte heitere Stimmung, Verrücktheit, Gefühl <strong>von</strong><br />
Befreitsein des Körpers <strong>von</strong> seinen irdischen Fesseln, als wenn man flöge, Sucht, aus<br />
dem Bette zu springen. Auch Halucinationen verschiedner Art sind bemerkbar so wie<br />
Exaltationszustände vorherrschend.<br />
20. Nux moschata bietet weniger ausgeprägte Symptome. Wir haben es bei ihr<br />
vorzugsweise mit Symptomen <strong>von</strong> Schwächezustand zu thun, denn wir finden ausser<br />
Schwindel, Eingenommenheit des Kopfes, Wackeln darin, als wäre das Gehirn los:<br />
Vergehen der Gedanken, bei gewaltsamer Aufmunterung, Schwerbesinnlichkeit,<br />
Gedankenlosigkeit, Gedankenschwäche, Geistesabwesenheit.<br />
Folgende 2 Mittel sind wohl nur secundär wirkende Hirnmittel zu nennen, nämlich:<br />
21. Bryonia alba; sie hat offenbar eine nähere Beziehung zum Gangliensysteme<br />
und zum Verdauungsapparate, liefert aber doch einige sehr eigenthümliche Kopfsymptome,<br />
und zwar ausser vielen Arten Kopfschmerzen: Unruhe, Unstätigkeit, Rastlosigkeit,<br />
reizbares, schreckhaftes ärgerliches Wesen, Zorn, Missmuth, Niedergeschlagenheit.<br />
22. Gratiola, ebenfalls mehr auf den Verdauungsapparat wirkend, erregt taumelartigen<br />
Schwindel, Berauschung, Eingenommenheit des Kopfes, Unbesinnlichkeit,<br />
Verdriesslichkeit, Missmuth, Nymphomanie.<br />
Den Schluss der Hirnmittel aus dem Pflanzenreiche mache das den Kryptogamen<br />
angehörige<br />
23. Secale cornutum, wenngleich seine Wirkung auf das Rückenmark eclatanter<br />
ist. Einmal erregt dasselbe dumpfen Kopfschmerz, Trunkenheit, Schwindel, Eingenommenheit<br />
und Betäubung des Kopfes, sodann aber auch Schlaflosigkeit, Niedergeschlagenheit,<br />
Muthlosigkeit, schreckliche Angst, Erschwerung des Denkens,<br />
Gleichgültigkeit, Stupor, Melancholie, Blödsinn.<br />
B) aus dem Thierreiche.<br />
24. Cantharides. Wir finden bei ihnen die verschiedenartigsten schmerzhaften<br />
Empfindungen im Kopfe und im weitern Verlaufe der Wirkungen: Schwindel, Abgespanntheit<br />
des Geistes, Geistesverwirrung, grosse Unruhe, vollkommenen Wahnsinn<br />
und Raserei, unbändige Wuth mit Convulsionen; daneben aber auch Verdrossenheit,<br />
mürrische Gemüthsstimmung, Melancholie.<br />
P a t h o l . A n a t o m i e : Blutstrotzende Gefässe des Gehirns, Verdickung der<br />
Gefässnetze des Gehirns, besonders des kleinen, Ausschwitzung <strong>von</strong> Lympfe, seröses<br />
Exsudat.<br />
25. Moschus bietet nach der Prüfung an Gesunden einen engeren Wirkungskreis<br />
dar, als man seiner so häufigen Anwendung nach vermuthen sollte; vorzugsweise<br />
bezieht er sich auf das Cerebrospinalsystem. Er erzeugt leichte Eingenommenheit des<br />
Kopfes, Schwindel, Betäubung, Vergehen der Sinne, grosse Aufregung und Delirie, so<br />
wie als Gegensatz Stumpfsinn, Coma.<br />
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