Versuch - Kathrin von Basse
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B) aus dem Mineralreiche.<br />
Die Mineralsäuren:<br />
Acid. muriaticum, Acid. nitricum, Acid. phosphoricum, Acid. Sulphuricum.<br />
Die Alkalien:<br />
Natum carbon., N. muriat., N. nitricum, Kali carb., K. nitricum, K. hydriod.<br />
Die Metalloide:<br />
Brom, Chlor, Iod, Sulphur und deren Verbindungen<br />
Die Metalle:<br />
Cuprum, Ferrum, Mercurius, Plumbum.<br />
Zwar giebt es bei den genannten Mitteln einzelne sehr hervorstechende Symptome,<br />
die auf eine Einwirkung derselben auf die Blutmasse schliessen lassen und<br />
zwar bietet auch die pathologische Anatomie bei den meisten <strong>von</strong> ihnen unleugbare<br />
Data, die dasselbe manifestiren: doch wird man auch bei ihnen erst durch ein genaues<br />
Studium der ganzen physiologischen Wirkungssphäre und durch Zusammenstellung<br />
aller Symptomengruppen zu dem sichern Resultate gelangen, dass diese<br />
Agentia vorzugsweise durch ihre Einwirkung auf das Blut diese zahlreichen subjectiven<br />
und objectiven Erscheinungen hervorrufen. Aus diesem Grunde und weil wir im<br />
Folgenden wiederholt auf die einzelnen Mittel zurückkommen werden, verzichtet der<br />
Verfasser auf eine specielle Auseinandersetzung, die nur zu einer Aufzählung unendlich<br />
vieler Symptome führen würde, welche ohne den Schlüssel physiologischer Deutung<br />
unfruchtbar wäre.<br />
II. Mittel auf die blutführenden Organe, namentlich aus das Herz<br />
Auch hier kommen wir auf unseren schon mehrmals erwähnten Grundsatz zurück,<br />
nur dann erst einem Mittel eine directe Wirkung auf ein Organ oder System des<br />
menschlichen Körpers einzuräumen, wenn dieselbe ex e x p e r i m e n t o i n c o r -<br />
p o r e s a n o deutlich nachgewiesen ist. Was die Mittel anbetrifft, welche in einem<br />
specifischen Verhältniss zum Herzen und zu den Gefässen stehen, so würde deren<br />
Zahl sehr gross ausfallen, wenn man sie nur nach oberflächlicher Betrachtung derjenigen<br />
Symptome einrangiren wollte, welche sie in jener Sphäre hervorbringen. So z. B.<br />
bewirken unzählige Mittel Herzklopfen und Beschleunigung des Pulses, ohne dass sie<br />
doch Herzmittel genannt zu werden verdienen. Alle Mittel, welche das Nervensystem<br />
in seiner Totalität afficiren, reflectiren ihre Wirkung natürlich auch mehr oder weniger<br />
auf das Herz, doch nur wenige <strong>von</strong> ihnen sind wahre Herzmittel. Es ist also nöthig, genau<br />
den physiologischen Weg im Auge zu behalten, den die Wirkung eines Mittels<br />
einschlägt und die directe Wirkung <strong>von</strong> der sympathischen scharf zu trennen.<br />
Die Symptome, welche am Ersten auf eine wirklich directe Beziehung zum Herzen<br />
schliessen lassen, dürfen nicht vereinzelt vorhanden sein, sondern erst das gleichzeitige<br />
Entstehen <strong>von</strong> mehrerer derselben berechtigt uns zu einem Schlusse.<br />
Die vornehmlichsten solcher Symptome sind: H e r z k l o p f e n , die auffallendste<br />
Erscheinung einer gestörten Verrichtung des Herzens, doch für sich allein wenig oder<br />
nichts bedeutend. Veränderung im Herzschlage und im Pulse sind ein<br />
ungleich wichtigeres Symptom. Durch das S t e t h o s k o p und das P l e s s i m e t e r<br />
n a c h w e i s b a r e V e r ä n d e r u n g e n der Herzgeräusche und des Volumens des<br />
Herzens werden ebenfalls ein wichtiges Moment zur Beurtheilung eines Mittels abgeben.<br />
Ferner sind: A t h e m n o t , B l a u w e r d e n d e s G e s i c h t e s , h e f t i g e s<br />
Pulsiren der Carotiden bedeutsame Symptome.<br />
Die subjectiven Empfindungen, z. B. Schmerzen, Stiche, Wärme, Hitze in der<br />
Herzgegend haben nur untergeordneten Werth, weil sie sich oft gar nicht physiologisch<br />
auf das Herz deuten lassen sondern ganz wo anders ihren eigentlichen Sitz haben.<br />
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