Versuch - Kathrin von Basse

nicht abzuleugnen, nur tritt sie erst spät, bei lange fortgesetztem Gebrauch am gesunden
Körper hervor. Verschiedenartige Kreuz- und Rückenschmerzen, Reissen,
Kriebeln, Lähmigkeitsgefühl und Taubheit an den Armen und Beinen, Wadenklamm,
Eiseskälte der Glieder so wie die Erscheinungen an den Genitalien sind Bewese für
die Wirkung der Sepia auf das Rückenmark.
C) aus dem Mineralreiche.
30. Arsenicum. Seine Wirkung auf das Rückenmark steigert sich bis zur Entzündung
und Atrophie desselben und alle Symptome markieren sich auf das Deutlichste. Wir
finden Schmerz tief im Rücken, der sich zu einer furchtbaren Höhe steigert, Unbeweglichkeit
des Rückens, lähmige Schwäche der Hände und Arme mit Kälte und
schmerzhafter Geschwulst derselben, mit Zittern, Kriebeln, Zusammenziehen, Atrophie.
In den Beinen und Füssen zeigen sich ein Gefühl von Hinfälligkeit, grosser Müdigkeit,
Schwere, Kälte, reissende Schmerzen, Wadenkrämpfe, Unempfindlichkeit, gänzliche
Lähmung und Atrophie.
P a t h o l . A n a t o m i e : Entzündung und Atrophie des Rückenmarks und seiner
Nerven.
31. Bismuthum nitr. liefert auch einige deutliche Spuren primärer Einwirkung auf
das Rückenmark, als da sind: lähmige Mattigkeit, Schwäche, Reissen und Krämpfe in
den Armen, convulsivisches Zittern der untern Extremität.
32. Cuprum. Lähmungsartiges Gefühl in Armen und Beinen, krampfhaftes schmerzendes
Zusammenziehen der Finger und Zehen, Zusammenschrumpfen derselben,
Kälte der Extremitäten, krampfhafte Bewegungen des ganzen Körpers, Convulsionen.
33. Phosphorus. Die hierher gehörenden Symptome sind: heftige Rückenschmerzen,
Lähmigkeit im Rücken, Mattigkeit, Zerschlagenheitsschmerz, Reissen, Zittern, Einschlafen
der Hände und Arme, grosse Unruhe, Müdigkeit, Reissen in den Beinen, Wadenklamm,
schleppender Gang, Schmerz in den untern und obern Extremitäten.
34. Platina. Die wenn auch schwachen Symptome von Schwächegefühl mit Unruhe
und Zittern in Armen und Beinen, Taubheitsgefühl in Fingern und Zehen, Genick-
und Kreuzschmerz deuten auf Affection des Rückenmarkes.
35. Plumbum ist eine dem Rückenmark höchst feindselige Potenz. Vorzugsweise
sind es die Symptome partieller und totaler Lähmung, welche das Blei charakterisieren;
die vorkommenden Convulsionen mit Zittern der Glieder ausser den Anfällen
nehmen nur den Zeitraum der beginnenden Narcose in Anspruch und treten während
der Koliken ein. Vorzugsweise befällt die Lähmung die obern Extremitäten und
bei diesen stets nur die Extensoren, so dass die Glieder flectirt werden. Zuletzt tritt Atrophie
der Glieder ein.
P a t h o l . A n a t o m i e : Rückenmark ganz oder theilweise in weichen Brei
verwandelt.
36. Zincum. Weniger stark als in der Sphäre des Cerebralsystems treten seine Symptome
in der des Spinalsystems auf, jedoch deutlich genug erkennbar. Bis zur vollständigen
Lähmung hat man die Wirkung sich noch nicht erstrecken sehen; es blieb
bei Mattigkeitsgefühl, Schwere und Reissen in Rücken und Extremitäten.
III. Mittel auf das Gangliennervensystem.
Obgleich sich mit ziemlicher Gewissheit annehmen lässt, dass alle diejenigen
Heilkräfte, welche auf das Cerebrospinalsystem wirken, auch auf das mit diesem
combinirte System so eng verbundene Gangliennervensystem einen Einfluss haben
müssten, so stossen uns doch einestheils in der Reihe der schon betrachteten Nervenmittel
viele auf, welche mehr in der kommenden als in der vorhergehenden Ordnung
ihren Platz finden dürften; anderntheils finden wir viele Medicamente, welche
n u r das Gangliensystem a l l e i n p r i m ä r in Leidenschaft zu ziehen vermögen, und
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