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Profil 5/2002 f r PDF - Kolbenschmidt Pierburg AG

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Artist Impression: Seven Seas Voyager<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/<strong>2002</strong> Aus den Unternehmensbereichen<br />

Seite 19<br />

Wird zur Zeit in Genua gebaut: der Luxusliner „Seven Seas Voyager“, dessen Auslieferung 2003 vorgesehen ist.<br />

Präsentation in Dresden<br />

„Pod“ für<br />

Luxusliner<br />

cd Dresden. Er hat fast die Höhe eines<br />

dreistöckigen Hauses, ist acht Meter<br />

lang und wiegt stolze 100 Tonnen –<br />

der sogenannte „Dolphin Podded-Drive“,<br />

der gemeinsam von STN Atlas Marine<br />

Electronics und Wärtsilä Propulsion<br />

für das Kreuzfahrtschiff „Seven<br />

Seas Voyager“ entwickelt wurde.<br />

Gleich zwei dieser mächtigen Antriebsgondeln<br />

– kurz Pod genannt –<br />

sind vor kurzem in den Werkhallen des<br />

Partnerunternehmens VEM Sachsenwerk<br />

in Dresden fertiggestellt worden.<br />

Sie sind bestimmt für das hochmoderne<br />

Luxus-Kreuzfahrtschiff für 720<br />

Passagiere mit 50.000 BRZ (Bruttoraumzahl),<br />

das derzeit auf der Werft T.<br />

Mariotti in Genua gebaut und als erstes<br />

Schiff weltweit mit dem neuen<br />

„Dolphin Pod“-Antriebssystem ausgestattet<br />

wird. Die Ablieferung der „Seven<br />

Seas Voyager“ an die Reederei<br />

V.Ships Leisure/Radisson Seven Seas<br />

ist für das kommende Jahr vorgesehen.<br />

Anläßlich der Fertigstellung der „Dolphin“-Antriebsgondeln<br />

erläuterten die<br />

Geschäftsführer der STN Atlas Marine<br />

Electronics GmbH, Klaus Lorenz, und<br />

der VEM Sachsenwerk GmbH, Gerhard<br />

Freymuth, ihre jeweilige Kompetenz<br />

auf dem Gebiet der Antriebstechnik<br />

vor rund 25 Kunden und Fachjournalisten<br />

im Rahmen einer umfassenden<br />

Produktpräsentation. Die Gästeliste<br />

las sich wie ein „Who is Who“ der maritimen<br />

Industrie: Repräsentanten von<br />

Aker MTW Werft, Blohm + Voss, Fincantieri,<br />

Germanischer Lloyd, Hansa<br />

International Maritime Journal, Hapag<br />

Lloyd Container Linie, HDW, Kröger<br />

Werft, Kvaerner Warnow Werft, Lloyd´s<br />

List, Lürssen Werft und Meyer-Werft<br />

nutzten die Gelegenheit, um sich umfassend<br />

über die technischen Details<br />

und die Vorzüge des „Pod“-Konzeptes<br />

zu informieren.<br />

Die Arbeitsteilung zwischen den<br />

Partnerunternehmen stellte sich dabei<br />

wie folgt dar: Während STN Atlas Marine<br />

Electronics gemeinsam mit Wärtsilä<br />

Propulsion für das eigentliche Antriebssystem<br />

verantwortlich zeichnet,<br />

leistete VEM Sachsenwerk seinen Beitrag<br />

durch sein langjähriges Knowhow<br />

im Bereich von Elektromaschinen<br />

für Schiffsanwendungen.<br />

Die „Pod“-Antriebe für dieses Schiff,<br />

die noch in diesem Jahr ausgeliefert<br />

Engagement für<br />

den Umweltschutz<br />

nil/cw Bremen/Kiel. Den ökologischen<br />

Lebensraum zu bewahren – das<br />

spielt im Arbeitsalltag von Eckhard<br />

Landwehr, Mitarbeiter der STN Atlas<br />

Elektronik GmbH in Bremen, eine<br />

wichtige Rolle. Für sein außergewöhnliches<br />

Engagement beim betrieblichen<br />

Umweltschutz erhielt der 44jährige<br />

kürzlich die Umweltschutz-Nadel von<br />

der Studien- und Fördergesellschaft<br />

der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft<br />

e.V. (Rendsburg).<br />

Bereits seit 20 Jahren arbeitet Landwehr<br />

beim Bremer Elektronikspezialisten<br />

als Galvaniseur im Segment Vor-<br />

„Pod“-Endmontage im Partnerunternehmen VEM Sachsenwerk in Dresden.<br />

werden sollen, sind für eine Leistung<br />

von 2 x 7000 kW bei 170 1/min ausgelegt.<br />

Eines der wesentlichen Merkmale<br />

des neuen Antriebs ist die Integration<br />

eines leistungsstarken elektrischen<br />

Motors mit direktem Propellerantrieb<br />

in eine hydrodynamisch optimierte<br />

Gondel unterhalb des Schiffs. Umfangreiche<br />

Analysen und Modellversuche<br />

haben zu einer Gondelform mit verbessertem<br />

Wirkungsgrad und verbesserter<br />

Manövrierfähigkeit geführt.<br />

Der „Dolphin-Pod“-Antrieb wurde für<br />

den Leistungsbereich von 5000 kW bis<br />

über 19000 kW entwickelt und ist für<br />

ein breites Spektrum von Schiffsarten<br />

geeignet, bei denen es auf hohe Geschwindigkeiten<br />

und gute Manövrierfähigkeit<br />

ankommt. Mit einem Drehwinkel<br />

von 360° gewährleistet der Antrieb<br />

optimale Manövriereigenschaften<br />

für Fracht- und Passagierschiffe<br />

ebenso wie für dynamische Positionierungen<br />

im „Offshore“-Bereich.<br />

Neben dem „Dolphin“-System liefern<br />

STN Atlas Marine Electronics und Wärtsilä<br />

Propulsion für die „Seven Seas<br />

fertigung der<br />

Produktion und<br />

ist dabei als<br />

Teamleiter vor<br />

allem für die<br />

Aufbereitung<br />

und Behandlung<br />

von Abwässern<br />

wie Spülwasser,Konzentrate<br />

und Regenerate<br />

der Galvanik<br />

zuständig.<br />

„Schwerpunkt<br />

meiner Arbeit ist<br />

es, nach Möglichkeiten<br />

zu suchen, wie in unserem<br />

Bereich Abwasser vermieden und<br />

Wasser gespart werden kann“, erzählt<br />

Voyager“ ein komplettes Antriebssystem<br />

mit Synchro-Convertern, Steuerungs-<br />

und Joystick-System, Diesel-Generatoren<br />

sowie eine Hochspannungsschaltanlage<br />

mit Propulsions- und<br />

Bordnetz-Transformatoren und eine<br />

Bugstrahl-Ruderanlage. Im Lieferumfang<br />

des Hamburger Spezialisten sind<br />

ferner ein hochmodernes integriertes<br />

Navigationssystem vom Typ „Atlas<br />

Nacos 45-5“ sowie die externen Kommunikationssysteme<br />

GMDSS A3, „Inmarsat-B“<br />

und „Inmarsat-M“ enthalten.<br />

Klaus Lorenz, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der STN ATLAS Marine<br />

Electronics GmbH: „Der Auftrag für die<br />

‚Seven Seas Voyager‘ bestätigt nicht<br />

nur die Vorteile des ‚Pod‘-Antriebskonzeptes,<br />

sondern verdeutlicht auch die<br />

Kompetenz unseres Unternehmens<br />

als Systemhaus für die Ausstattung<br />

von Schiffen mit sämtlichen elektrischen<br />

und elektronischen Komponenten<br />

und Systemen. Gemeinsam mit<br />

unseren Partnern konnten wir eine<br />

Komplettlösung bieten, die auf die Anforderungen<br />

unseres Kunden zugeschnitten<br />

ist.“<br />

Eckhard Landwehr bei seiner täglichen Arbeit. Mit einem Fotometer<br />

prüft er, welche Stoffe in den Wasserproben enthalten sind.<br />

der in Fürstenau geborene Hobbyfußballer<br />

aus seinem Arbeitsalltag: „Darüber<br />

hinaus optimieren wir permanent<br />

Foto: Marion Schleuder<br />

1000. Verbesserungsvorschlag bei <strong>Pierburg</strong>-Nettetal<br />

„BVW-Express“ bringt<br />

Ideen schnell ins Ziel<br />

cw Nettetal. Jubiläum im Betrieblichen<br />

Vorschlagswesen (BVW) der <strong>Pierburg</strong><br />

GmbH im Werk Nettetal: Kürzlich<br />

wurde dort der 1000. Verbesserungsvorschlag<br />

eingereicht. Als Prämie gab<br />

es für den Hobby-Modellbauer Stefan<br />

Hornitschek vom Werkleiter Axel<br />

Köhler und dem BVW-Beauftragten Jürgen<br />

Römer neben einer offiziellen Urkunde<br />

eine Elektrolokomotive und vier<br />

Erzgüterwagen der Marke Mini-Trix,<br />

Spur N. Die 1000. Idee – ein Verfahren<br />

zur Abdichtung von Lunkern in Gußteilen<br />

– wird die Produktivität des Firmenstandortes<br />

weiter verbessern.<br />

„Seit Einführung unseres Kurzverfahrens<br />

‚BVW-Express’ stieg die Zahl der<br />

eingereichten Vorschläge von insgesamt<br />

69 in 2001 auf bereits 161 Vorschläge<br />

allein in diesem Jahr“, freut<br />

sich Jürgen Römer, der als Sachbearbeiter<br />

für Qualitätstechnik zuständig<br />

ist: „Mit dem Verfahren sparen wir Verwaltungswege<br />

und Zeit. Es müssen<br />

nicht erst schriftliche Gutachten eingereicht<br />

werden.“<br />

Stattdessen gibt es eine Direktrunde<br />

vor Ort, bei der der Vorschlagende seine<br />

Idee einer Kommission präsentiert,<br />

die dann das Konzept beurteilt und<br />

über die Annahme entscheidet. „In<br />

der Kommission sind ein Arbeitgeberund<br />

ein Betriebsratsmitglied, der zuständige<br />

Abteilungsleiter bzw. Meister,<br />

eventuell ein Gutachter und der<br />

BVW-Beauftragte vertreten. Dank dieses<br />

schnellen Bearbeitungsverfahrens<br />

erhöhte sich die Anzahl der registrierten<br />

Ideen erheblich. Darunter war<br />

auch der 1000. Vorschlag, den unser<br />

langjähriger Mitarbeiter Stefan Hornitschek<br />

eingereicht hat“, erklärt der<br />

54jährige BVW-Experte.<br />

„Ich habe mich sehr über die Fahrzeugmodelle<br />

für meine Eisenbahnanlage<br />

gefreut“, strahlt Hornitschek, der<br />

seit 1983 im Unternehmen beschäftigt<br />

ist. Mit dem neuen „BVW-Express“ sei<br />

die Bearbeitung seines Verbesse-<br />

rungsvorschlages schnell und unkompliziert<br />

gewesen, so der gelernte Universalfräser,<br />

der bereits seine Lehre<br />

beim niederrheinischen Automobilzulieferer<br />

absolviert hat. „Beim Gießen<br />

der bei uns produzierten Saugrohrkomponenten<br />

entstehen vereinzelt<br />

sogenannte Lunker. Daher werden alle<br />

Gußteile sehr sorgfältig geprüft und<br />

undichte Teile aus der Produktion genommen.<br />

Zukünftig dichten wir diese<br />

kleinen Lunker mit einer Vakuum-Imprägnierung<br />

ab und können so zwei<br />

Drittel der sonst aussortierten Teile<br />

weiterverwenden“, faßt der 35jährige<br />

Qualitätskoordinator seinen Vorschlag<br />

zusammen.<br />

Zuständig für die Prüfplanung, Kundenbetreuung<br />

und Reklamationsbearbeitung,<br />

hatte Hornitschek von der<br />

Vakuum-Imprägnierung für Magnesiumteile<br />

erfahren und erkannt, daß<br />

sich dieses Verfahren auch für die Abdichtung<br />

der Saugrohrkomponenten<br />

eignet. Mit seinem Einsatz kann man<br />

die Produktion in diesem Bereich des<br />

Nettetaler Werkes zukünftig effizienter<br />

gestalten – ein Plus in punkto Produktivität.<br />

„Im Schnitt werden ein Drittel der<br />

eingereichten Verbesserungsvorschläge<br />

umgesetzt“, erklärt Werkleiter Axel<br />

Köhler: „Neben Geldprämien gibt es<br />

Sachpreise wie beispielsweise Telefonkarten<br />

oder Schreibsets. Bei der<br />

1000. Idee wollten wir dem Einreicher<br />

eine besondere Freude machen und<br />

haben uns ein persönliches Geschenk<br />

ausgesucht“, erzählt der 54jährige Diplom-Ingenieur.<br />

Insgesamt 139323 € Prämie haben<br />

die Mitarbeiter im <strong>Pierburg</strong>-Werk Nettetal,<br />

in dem derzeit 685 Mitarbeiter<br />

beschäftigt sind, allein in den vergangenen<br />

fünf Jahren erhalten. Dem Firmenstandort<br />

brachten die ideenreichen<br />

Konzepte einen summierten Nettonutzen<br />

von insgesamt 567333 €.<br />

„Ich erinnere mich noch gut an den<br />

Verbesserungsvorschlag mit der höchsten<br />

Einzelprämie“, erzählt Jürgen Römer,<br />

der seit vier Jahren für das Nettetaler<br />

BVW zuständig ist: „Es ging darum,<br />

einen Deckel im Unterdruckvolumen<br />

eines Saugrohres wegzulassen.<br />

Da die Funktion dieses Unterdrucks in<br />

den neueren Pkw-Modellen nicht<br />

mehr benötigt wird, wurde ein entsprechender<br />

Vorschlag umgesetzt.<br />

Das spart uns jährlich mehr als<br />

Gute Ideen zahlen sich oft aus: Prämienübergabe an Stefan Hornitschek (M.) –<br />

mit Werkleiter Axel Köhler (l.) und dem BVW-Beautragten Jürgen Römer (r.).<br />

die einzelnen Abwasserbehandlungsschritte.“<br />

Auch die Zusammenarbeit<br />

mit externen Unternehmen gehört dabei<br />

zu Landwehrs Aufgaben: „Zur<br />

chemischen Analyse der Wasserproben<br />

ziehen wir ein chemisch-technisches<br />

Labor hinzu, dessen geschäftsführender<br />

Gesellschafter öffentlich bestellter<br />

Sachverständiger für Kraftstoffe<br />

und Mineralölprodukte, Brauchund<br />

Abwasser ist. Diese Kooperation<br />

konnte erfolgreich ausgebaut werden.“<br />

„Seine Arbeit trägt einen maßgeblichen<br />

Anteil am Umweltschutz bei STN<br />

Atlas“, würdigte Prof. Dr. Hans-Heinrich<br />

Driftmann, Vorsitzender der Studien-<br />

und Fördergesellschaft (StFG),<br />

den Einsatz Landwehrs bei der Über-<br />

200 000 €. Der findige Mitarbeiter erhielt<br />

eine Prämie von 29859 €.“<br />

Auch wenn nicht immer mit einer so<br />

hohen Gratifikation gerechnet werden<br />

kann, so zeigt der Anstieg der eingereichten<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

den Ideenreichtum der Mitarbeiter.<br />

Stefan Hornitschek jedenfalls freut<br />

sich riesig über das kleine Dankeschön<br />

und ist sich sicher: „Das war bestimmt<br />

nicht meine letzte Idee.”<br />

gabe der Anstecknadel und Urkunde<br />

in der Kieler Ostseehalle. Bereits seit<br />

1997 wird die Auszeichnung jährlich<br />

von der StFG, einem Zusammenschluß<br />

von etwa 300 Betrieben aller<br />

Branchen, Regionen und Größenordnungen<br />

des Landes Schleswig-Holstein,<br />

in feierlichem Rahmen an Mitarbeiter<br />

verliehen, die sich in besonderem<br />

Maße um den nachhaltigen<br />

Schutz unseres Ökosystems verdient<br />

gemachthaben.<br />

Auch die Ministerpräsidentin des<br />

Landes Schleswig-Holstein, Heide Simonis,<br />

betonte in ihrer abschließenden<br />

Rede die Wichtigkeit des betrieblichen<br />

Umweltschutzes und lobte die<br />

insgesamt neun Preisträger für ihr<br />

außergewöhnliches Engagement.<br />

Foto: Ariane Gehlert

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